"Der natürliche Tod" ist eine Frage, die mich schon länger beschäftigt. Wie erkennt man, dass der Sterbeprozess eingesetzt hat, und man das Tier einfach am besten in Ruhe lässt? Habt Ihr Erfahrungen damit? (Glaube mal sowas gelesen zu haben von Gabriela Fray in einem Thread, wie war das genau?) Beim Menschen habe ich schon gehört, dass die Extremitäten (Hände und Füsse) zuerst mal kalt werden. Ist z.B. Untertemperatur so ein Zeichen? Oder anders gefragt: Was bedeutet Untertemperatur und was bedeutet Fieber ? Danke im Voraus. Moni
Hallo Das Meerie zieht sich zurück, sucht seinen Lieblingsplatz und wirkt apathisch. Es wirkt so, als ob eine grosse Müdigkeit im Körper sich ausbreitet. Die Atmung wirkt flach. Das Essen wird uninteressant. Gute Beobachtung zeigt dem Halter, wann der Prozess zu lange ist. Daneben gibt es die Prozesse, wo z.B. die Atmung erschwert ist bzw. Atemnot sich zeigt. Das ist v.a. bei Lungenentzündungen der Fall. Gruss Jasmin
www.fraumeier.org Unter dem Menüpunkt "Besonderes" findest Du eine Tabelle mit physiologischen Daten. Unter 37° C ist für mich Untertemperatur und über 40° C Fieber. Weitere Anzeichen des Abschiednehmens sind für mich fehlende Körperspannung (hängt wie ein nasser Sack im Arm und legt im Gehege den Kopf ab) und wenn das Tier Päppelbrei oder Flüssigkeit aus dem Mäulchen laufen lässt, nicht mehr schlucken möchte. Blasser werdende Schleimhäute in den Augen und Mäulchen, kühler werdende Pfötchen. Und natürlich die Augen, mir sagen es immer die Augen. Ich kann das nun aber nicht erklären. Es ist *der* Blick, so irgendwie nach innen gerichtet. Ich sehe ihn und fange an mich zu verabschieden. Sofort ist diese Stille im Raum... *Dieser* Blick sagt mir alles....
Danke für den Link, werde ich morgen ausführlich studieren. Betr. Temperaturen möchte ich erfahren, was es für den Körper bedeutet. Wehrt sich der Körper durch Fieber gegen Bakterien oder so? Dann wäre es ja aber schlecht, das Fieber zu senken mit Essigsocken.. Und was ist im Körper los bei Untertemperatur? Und warum kommt es dazu? Bezüglich den Augen weiss ich glaubs, was Du meinst. Lynn hatte irgendwie wässerige Augen, fast wie Tränen und halb geschlossen. Hab ich vorher noch nie gesehen. Eigentlich hab ich es gespürt was sie sagen möchte, aber nicht wahrhaben wollen.
Für genaue Erklärungen befrage bitte Deinen TA oder Deinen Hausarzt. Meine Ausbildung ist 35 Jahre her und ich bin ehrlich, ich habe jetzt keine Lust genau in meinen Erinnerungen zu kramen, warum was wie zustande kommt und so und so funktioniert.;-)) Die Sparversion: bei Untertemperatur fahren die Vitalfunktionen zurück, der Organismus stirbt ab. Ein Auto fährt auch nicht ohne Benzin. Ja, mit Fieber wehrt sich der Körper gegen Bakterien. Der Stoffwechsel arbeitet beschleunigt. Wird die Temperatur aber zu hoch, können z.b. auch Kreislaufprobleme auftreten, dann muss das Fieber gesenkt werden. Immer Ermessenssache des Arztes und auch abhängig zu machen vom Befinden des Patienten. Interessanterweise hatte ich mal ein Meerschweinchen mit einer heftigen Lungenentzündung, was dabei kein Fieber hatte, sondern Untertemperatur. Wir haben sie sogar durchbekommen.
Hallo Mit Maulatmung ist sicher eine schnappende Atmung gemeint. wir haben dies damals bei Kassandra deutlich wahrgenommen. Gruss Jasmin
Schnappatmung hatte mein erstes Meerschweinchen, welches gestorben ist. Leider wusste ich nicht was es genau hatte und bin dann mit ihm noch zum TA gefahren. Heute würde ich es wahrscheinlich nicht mehr machen und ihn zu Hause sterben lassen. Mein damaliger TA hatte mir erklärt, dass es in diesem Zustand bereits nichts mehr wahrnehmen kann und in eine Art Schockzustand (kurz vor dem Tod) sei. Ich hatte noch lange ein schlechtes Gewissen, dass ich mit ihm in diesem Zustand noch herumgefahren bin, denn in diesem Zustand lässt man wohl besser zu Hause sterben. Er hatte natürlich auch Untertemperatur. Er hat es dann nicht mehr bis in die KLinik geschafft.Natürlich war es nicht allzu schön mit anzuschauen. Zum Glück hatte es dann nur noch 2-3 Minuten gedauert.
Hoi Nein, ich meine nicht die Agonie, welche aus meiner Sicht ein unpräziser Begriff ist, da die Agonie noch andere Symptme einhergehend hat. Die Agonie zeigt m.W. das Ausklingen der Lebensfunktionen. Vielleicht besser: mühsames Atmen bzw. Kurzatmigkeit. Gruss Jasmin
Das liegt an der chronischen Unterversorgung des Organismus mit Sauerstoff. Würde man bei ihr eine Blutgasanalyse machen, hätte sie wahrscheinlich erschreckende Werte. BGA geht beim Menschen, ob beim MS weiss ich nicht. Vielleicht könnten ihr Sauerstoffinhalationen noch Lebensqualität schenken. Mail doch mal Sandra vom Tierliparadies an, sie hat für Notfälle meines Wissens nach, ein kleines Sauerstoffzelt in der Station. Vielleicht kann man die auch leihen. Du brauchst es ja nicht auf Dauer. So zum Thema "können MS durch den Mund atmen", habe ich Frau Meier befragt. Zitat aus Privatmail: "Meerschweinchen sind zwar - genau wie auch menschliche Säuglinge - normalerweise "reine Nasenatmer", sie können bei Bedarf jedoch auch durch den Mund atmen (und sogar riechen)." Dann findet man bei Ewringmann/Glöcker im Buch Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu unter klinischer Untersuchung Punkt 1.2.1.5 Absatz Atmung: "Eine Maulatmung tritt nur bei höchstgradiger Dyspnoe auf und ist als äusserstes Alarmsignal zu werten" http://books.google.ch/books?id=7IO...&resnum=1&ved=0CB0Q6AEwAA#v=onepage&q&f=false Fazit: Meerschweinchen *können* zwar durch den Mund atmen, aber wenn sie es tun, bedeutet es Alarmstufe Rot.... Edit: Ich habe Frau Meier noch gefragt, was bei der Schnappatmung genau passiert. Zitat: "Die "Schnappatmung" ist keine "Atmung" mehr, sondern ein Reflex des Gehirns auf Sauerstoffmangel."
Hallo Petra Danke für die Erläuterungen und Abklärungen. Es ist schwierig, die Atmung bildlich darzustellen. Dir ist es sehr gut gelungen. Gruss Jasmin Baby wünsche ich mit ihrer Krankheit trotzdem viele Erlebnisse und ein für sie passendes Lebensgefühl.
Noch ein kleiner Nachtrag. Wir haben vor kurzem einen Nothelferkurs für Hunde gemacht. Der referierende TA erzählte dabei, dass er mit Mund zu Nase-Beatmung (und Herzmassage) mal ein Meersäuli reanimiert habe, was ihm während der Narkose drohte zu versterben. Er hat es auch tatsächlich geschafft. Man kann also natürlich versuchen, bei der Schnappatmung noch zu beatmen, aber ich glaube eher nicht, dass man damit das Blatt noch wenden kann. Und mit einem Tier, was bereits in diesem Zustand ist, würde ich auch nicht mehr ins Auto steigen und zum TA fahren. Es ist zwar grausig, aber dann nicht noch der Stress des Anfassens und Umgebungswechsels. Die Fahrt zum TA überlebt es sowieso nicht mehr:-/ Überhaupt, Meerschweinchen im Sterbeprozess sind besser in ihrer Gruppe aufgehoben, als auf dem Schoss des Halters, ist zumindest meine Einstellung. Als Fluchttier wollen sie sich nämlich verkriechen, wenn das Ende naht und ich glaube, in diesem Moment ist auch der vertraute Mensch nicht der passende Partner, sondern das Rudel. (Sorry, das hat ja gar nichts mehr mit Baby zu tun) Atemprobleme bedingen immer sofortiges Handeln. Das muss man am Telefon beim Ausmachen des TA-Termins auch sagen, dass man am gleichen Tag einen Termin braucht, so schnell wie möglich. Baby ist ein sehr ungewöhnlicher Fall, dass sie mit solch einer Problematik lebt. Mich würde ihre Diagnose sehr interessieren. Ich wünsche ihr natürlich von Herzen alles Gute!
(@Administrator: Diese letzten Beiträge, alles über Atmung und Sterben wären in meinem Thema "Der natürliche Tod" eigentlich besser untergebracht. Könnte man diese verschieben oder kopieren dorthin?) Wir sind hier etwas vom Thema abgekommen, sorry Jennifer ! Hast recht! Hier ist der ursprüngliche Thread zu finden. LG, Aika
Genau! Gut, dass Du das erwähnst, Petra. Ich wollte das schon mehrmals ansprechen, aber wenn jemand davon erzählt, dass ein Tier in den Armen gestorben ist, ist es nicht passend, dann eine Diskussion darüber zu starten, dass man ein sterbendes Tier eben nicht festhalten und streicheln, sondern in Ruhe gehen lassen soll. Das wird auch immer wieder in der Tierkommunikation erwähnt, kenne ich aus eigener Erfahrung.
Eben. Es ist zwar logisch, aber die Logik kommt uns in diesem Moment wohl doch abhanden, darum ist diese Diskussion jetzt eine gute Gelegenheit. Umgekehrt nehme ich aber kein Partnertier zum Euthanasietermin mit zum TA, weil ich das dem Partnertier nicht antun möchte. Das Partnertier ist durch den Transport, Geräusche und Gerüche sowieso schon gestresst und muss dann noch ohne den Partner oder je nachdem mit dem toten Partner nachhause fahren? Erlebt noch den Sterbeprozess mit? Das halte ich für nicht gut, denn die Tiere kommunizieren ja ständig miteinander, auch wenn wir das nicht mitbekommen (Tierkommunikation) Es gibt für die Euthanasie leider keine optimale Lösung.