Erfahrungen mit Penis-Vorfall?

Dieses Thema im Forum "Krankheiten" wurde erstellt von Aika, 3. November 2010.

  1. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Ich möchte mal nachfragen, was für Erfahrungen Ihr macht mit Penis-Vorfall.

    Mein alter Balou leidet seit seiner Zahn-Korrektur vor ca. 2 Monaten an einem Penis-Vorfall. Er kann den Penis nicht mehr einziehen, der hängt einfach draussen.
    Ich habe mehrmals versucht, das Ding wieder zu "versorgen"... gelingt aber nur ganz kurz, er bleibt definitiv nicht drin.

    Ich kontrolliere ihn regelmässig und benutze Baby-Oel, um den Penis zu pflegen. Ausserdem riecht Balou immer etwas "verpisst", da er halt auch Urin im Bauchfell hat.
    Gebadet habe ich ihn bisher noch nie, überlege es mir aber, ob ich ihm mal doch ein lauwarmes Bädli gönnen sollte.

    Zum Glück ist das Kerlchen sehr zutraulich und vergnügt, es ist absolut kein Stress für ihn, wenn ich ihn raushole. Ich kann ihm nur meine Hand entgegen strecken und schon hopst er mir entgegen (nicht wegen mir, sondern wegen der Gutelis, die er regelmässig kriegt...).
    Er ist unterdessen bereits so verwöhnt, dass er sogar explizit nach mir ruft, wenn die anderen Heu fressen. Er läuft suchend im Gehege rum und pfeift los wie wild, sobald ich mich bewege und er merkt, dass ich noch immer vor dem Gehege stehe. Dann will er sofort raus zu mir und Gutelis...:lov:

    Im Rudel benimmt er sich völlig normal, brommselt rum wie ein Weltmeister, frisst und bettelt und wirkt insgesamt sehr vital und vergnügt. Er hat jedoch abgenommen und wiegt nur noch 780 gr. Zudem hat er jetzt das typische "Senioren-Füdeli" bekommen, so ganz spitz wie ein Entenfudi (ich interpretiere das als Muskel- und Fettschwund im Alter).

    Hat jemand Tipps und Erfahrungswerte, was zu tun ist bei einem Penis-Vorfall? Ist gute Ueberwachung und Pflege das einzige?
    Wer hat schon längere Erfahrungen mit Penis-Vorfall, gibt das keine Langzeit-Schäden, Entzündungen oder so?
     
  2. karin007

    karin007 Prominenter Benutzer

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    Hoi Fränzi

    Vielleicht erinnerst du dich noch an Sky, meinen Chefkastraten in der grossen Gruppe. Er litt über ein Jahr an einem Penisvorfall. Wahrscheinlich kams bei ihm vom Alter, denn er hatte nie eine Narkose oder sowas. Pflegen konnte ich bei ihm nicht wirklich intensiv, er mochte das herausnehmen ganz und gar nicht. Zum Glück hatte ich keine Probleme mit verpieseltem Fell obwohl Sky ein Peruaner mit einer wahnsinns Wolle war:D

    Wenn ich ihn aber rausnahm, musste ich sein bestes Stück meistens "waschen" ich hab ihn dann in ein Schüsseli gehöckt und das ganze etwas eingeweicht, es verschmutzt schon etwas, allerdings hat es sich nie entzündet und ich hab vom Tierarzt eine kühlende Salbe bekommen, die ich ihm eingerieben habe. Laut Tierarzt hätte er ihn dadurch wieder einziehen sollen oder mit Hilfe drinnenbehalten aber es hat alles nichts gebracht.

    Wenn Balu sich so vollpieselt, dass es riecht, würde ich schon von Zeit zu Zeit einfach den Bauch und den Hintern etwas waschen, du musst ja nicht das ganze Säuli baden. Mehr wirst du wohl nicht machen können, ich nehme mal an, Balu ist auch nicht mehr der Jüngste.
     
  3. Priska

    Priska Prominenter Benutzer

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    Hoi Fränzi

    Frag mal bei Gabi nach. Die hat mal einen Bock mit Penisvorfall operieren lassen. Da hat der TA glaub mit einer Tabakbeutelnaht die Öffnung kleiner gemacht. Ich weiss aber nicht, ob das nachhaltig etwas gebracht hat...

    Gruss
    Priska
     
  4. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Hallo

    Wir haben zwei mit Penisvorfällen. Der eine ist Nepomuk (6 Jahre alt), der andere ist Moritz mit 5.5 Jahren. Nepomuk hat den Vorfall seit rund 6 Monaten und beinahe ebenso lange hat es Moritz.

    Beide haben nie eine Entzündung. Es ist auch so, dass der Penis bei beiden nicht durch die Haare klemmt, sondern wahrscheinlich - so nehme ich an - eine Bindegewebsschwäche im Alter ist. Beide werden wie die anderen wöchentlich kontrolliert. Bis jetzt hatten sie noch keine Entzündung oder Anzeichen, dass der Penis "abstirbt". Nepomuk erhält ab und an ein kleines Bädli, falls ich den Eindruck habe, er könnte riechen (Streitpunkt zwischen Claudio und mir: er findet immer, dass er nichts riecht). Nachher mit Erbsenflocken verwöhnen und die Welt ist in Ordnung.

    Ich weiss nur, dass in fortgeschrittenem Status, falls es zum Absterben kommt, auch an eine Amputation gedacht wird. Das entnehme ich aber nur der Literatur, da habe ich keine Erfahrung.

    Der Homer (verstorben im 2008) hatte auch einen Penisvorfall, der entwickelte aber mit der Zeit wieder eine Technik, seinen Penis einzuziehen. Dies nachdem einer der Jungs vorsichtig mit kühlem Wasser nachhalf. Homer war aber nur 3 Jahre alt.

    Gruessli
    Jasmin
     
  5. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Vielen Dank für Eure Erfahrungen.

    Ich glaube nicht, dass eine OP in Frage käme, denn Balou ist mind. 7 Jahre alt, evtl. älter, aber ich frage Gabi mal nach ihren Erfahrungen.
    Vorläufig hat er keine Probleme damit ausser dass er halt ein verpieseltes Fell hat.

    Dann beobachte ich halt weiter und bade ihm mal das Bäuchlein. Urin ist doch recht aggressiv, das muss ich scharf im Auge behalten.
    Wahrscheinlich kann er sich selber auch nicht mehr so richtig putzen, das kommt halt meistens auch noch hinzu im Alter.
     
  6. Castle

    Castle VIP-User VIP

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    Hallo Fränzi,

    Aceh konnte seinen Penis auch nicht mehr einziehen aber er hatte wegen dem nie Probleme mit Bisseln oder so. Ich habe den Penis regelmässig mit Vaseline eingefettet und versucht ihn sanft zurück zustossen aber habe es mit der Zeit gelassen und nur noch gefettet.

    Aceh hat dies nie gross gestört und verstand den Trubel eigentlich nicht so :n045:
     
  7. Nadia

    Nadia Erfahrener Benutzer

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    Hallo Fränzi

    Ich hatte einen Bock, der nach der Kastration einen Penisvorfall hatte. Er lebte in Aussenhaltung und hatte nie Probleme damit.

    Liebs Grüessli
    Nadia
     
  8. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Ich habe auch zwei solcher Herren, die ab und zu mal ein Problem haben damit.

    Bei Emilio ist das Ding meist stark ausgetrocknet und seine langen Härchen am Hinterteil bleiben oft daran kleben, sodass er sein Teil nicht mehr einziehen kann. Er hat aber auch sonst ab und zu mal einen Vorall, auch ohne Haare, denn die habe ich ihm rundherum abgeschnitten, sodass nichts mehr kleben bleibt :D Hat schon viel geholfen.

    Ich schmiere ihm das Teil dann auch mit Baby-Oel ein oder mit Betadinesalbe, wenn es ein wenig gerötet ist. Er hatte es mal öfters, jetzt ist es wieder besser.

    Dann habe ich noch meinen Homer. Der hat auch ab und zu ein Problem damit, aber nicht wegen den Haaren. Er hat es öfters, wenn das Weibchen brünstig ist. Er übertreibt es aber auch manchmal :D Vor einigen Monaten hatte er es manchmal 3-4 mal täglich und jetzt hat er es auch wieder sehr selten. Auch ihm habe ich es eingeschmiert und wieder "eingetütet" :D

    Von den Penisoperationen habe ich auch schon gelesen. Ich habe sogar schon mal gehört, dass man den Penis annäht :eek: Was ich persönlich aber für ganz unschön halte. Wenn ich mich nicht täusche, gibt es sogar noch Penisamputationen, die aber noch wesentlich unschöner tönen als das Annähen :eek::eek::eek:

    Meine Tierärztin hat mir mal gesagt, dass man schauen muss, dass es nicht austrockent und natürlich nicht schmutzig wird. Dann können sich anscheinend im Penis innen sogar noch eine Art Haarringe/Schmutzringe bilden (vom herumschleifen) und auch verhindern, dass der Penis wieder eingezogen werden kann. Man sollte deshalb vielleicht mal den Penis ganz "austüten" um zu sehen, ob sich da Haarringe gebildet haben um sicher zu gehen.

    Entzündet hat sich bisher bei meinen beiden Herren noch nie etwas, ich habe es aber auch gleichentags noch gesehen und wieder behandelt.

    Gute Besserung!!!!

    @Fränzi
    Das mit dem Entenfüdli finde ich wirklich treffend. Treffender könne man es gar nicht beschreiben. Mein Alterchen hat das auch.
     
  9. Dazisch

    Dazisch Erfahrener Benutzer

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    Grad gestern musste LittleJoe (4) wieder duschen! Bei ihm bleibt das gute Stück draussen, weil sich ein Schmutzkranz bildet, so dass der Penis blockiert ist beim einfahren. Ich halte dann LittleJoe unter den Wasserhan, das lauwarme Wasser löst den Schmutzring langsam auf, auch das Fell rundherum wird gesäubert (kurzgeschnitten sowieso). Danach wird der Penis mit Mandel-öl behandelt.
    Diese Prozedur müssen wir manchmal 2mal wöchentlich oder nur 1mal pro Monat machen.
    Danach wird LittleJoe in ein Frottétuch eingewickelt und getrocknet und mit Erbsenflocken verwöhnt!
     
  10. Herzensbrecher

    Herzensbrecher VIP-User VIP

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  11. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Heute war Balou wieder "dran" mit Baden, das er unterdessen dank Bestechung mit Pellets und Chicorée problemlos mitmacht. Sein Penis lässt sich nach Baden und Einoelen zwar schön "eintüten", aber er flutscht trotzdem sofort wieder raus:(

    Unterdessen hat er Probleme mit der Haut an den Hinterbeinchen, weil er sich leider immer wieder vollpieselt. Er verliert die Haare an den Beinen, weil der Urin natürlich stark reizt. Ich salbe ihm die Beine ein mit Omida Cardiospermum, habe auch schon überlegt, ob ich lieber Zinksalbe nehmen soll als Hautschutz, aber das ist halt ein fürchterliches Geschmiere.
    Da bliebe ihm sämtliche Einstreu dran kleben und würde somit auch noch den Penis verkleben. Deshalb lasse ich die Zinksalbe lieber sein.

    Zum Glück ist er so ein problemloses Patientlein. Ich stehe einfach vor das Gehege und rufe ihn... schon kommt er freudig angetrippelt wie ein Hündchen und lässt sich hochnehmen!:lov: Das macht solch eine Betreuung natürlich bedeutend einfacher, als wenn ich ihn jedesmal mühsam einfangen müsste.
    Am besten reagiert er auf den Lockruf "Schätzeli":D

    Heute hat mich das Nachbars-Mädchen überrascht: Sie betrachtete den alten Herrn nachdenklich und fand, dass er "richtig alt" aussehe, das merke sie an seinen Augen.
    Erstaunlich, wie aufmerksam ein 11-jähriges Mädel beobachtet.
    Balou hat tatsächlich in den letzten Monaten ein richtiges "Altmänner-Gesicht" gekriegt. Man sieht ihm deutlich an, dass er alt geworden ist (ich kenne sein Alter ja nicht, schätze ihn aber auf ca. 7 Jahre).

    Seine Vorderzähnchen sind unterdessen leider auch bereits wieder schief geworden... ich muss ihn wohl wieder zur TÄ bringen für eine vorsichtige Korrektur.::12
     
  12. Gabi

    Gabi Erfahrener Benutzer

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    Habe die Anfrage von Aika erst heute gesehen - einerseits, weil ich nur noch so selten hier reingucke, aber vor allem, weil ich die Benachrichtigungen bei PNs nicht eingeschaltet habe. Falls mich jemand von euch mal wirklich etwas fragen möchte, schreibt doch bitte ein Mail, das funktioniert viel besser.


    So, nun aber doch endlich zum Thema:
    ich habe zweimal einen Kastratet mit Penisvorfall operieren lassen.

    Zuerst mal bei der Zootierklinik in Zürich angefragt, da wurde mir gesagt, so etwas sei unmöglich. Ausserdem habe ich dort auch die Auskunft bekommen, ein Kastrat mit Penisvorfall dürfe nicht draussen gehalten werden, da er sonst im Winter Erfrierungen am Penis bekommen könnte, was natürlich fürchterlich schmerzhaft ist und ganz sicher dann auch massive Probleme mit der Blase nach sich zieht.

    Parallel habe ich mich aber auch bei Dr. vet. Hermann Wenzel (der TA, der hinter "fragen sie Frau Meier) steckt informiert. Von ihm bekam ich eine Beschreibung der Operationsmethode zugemailt und bin damit zu meiner Tierärztin. Die meinte, es sei einen Versuch wert und hat wirklich die OP nach dieser Beschreibung durchgeführt.

    Der Penis wurde sorgfältig gereinigt, wieder "eingetütet" und anschliessend die Öffnung der Vorhaut mit einer sog. Tabakbeutelnaht enger gemacht.
    Das muss man sich so vorstellen wie bei einem Turnsack: die Tierärztin hat einen Faden so durch die Kante der Vorhaut gezogen, dass sie die Öffnung damit so weit zuziehen konnte, dass der Penis nicht mehr durchpasste.

    Der Kastrat konnte nach wie vor normal Urin abgeben, aber er konnte wegen der Naht seinen Penis nicht mehr ausschachten.
    Natürlich musste ich die Sache sorgfältig kontrollieren um notfalls eine Infektion frühzeitig zu bemerken und der Kastrat hat vorbeugend auch ein Breitspektrumantibiotikum bekommen.
    Nach zehn Tagen wurde der Faden wieder entfernt.

    Der Penis ist wirklich drin geblieben, alles war paletti.

    Beim zweiten Mal hingegen hat es nicht so einwandfrei geklappt, da hat sich die Vorhaut entzündet und wir mussten den Faden vorzeitig entfernen. Möglicherweise ein Fall von Allergie gegen das Nahtgut. Jedenfalls rutschte dann prompt der Penis grad wieder raus und alles war wie gehabt - auf einen weiteren Versuch haben wir verzichtet.

    Auch der zweite Kastrat hat aber noch recht lange weitergelebt, sein Penis musste halt einfach regelmässig mal geputzt und wieder eingetütet werden.

    Seither hatte ich öfter mal Kastraten hier zur Vermittlung, die den Penis nicht ausreichend putzten und ihn deshalb nicht mehr immer einfahren konnten.
    Meist reicht es, wenn man regelmässig ein kleines lauwarmes Sitzbad mit etwas Betadine macht und dann das gute Stück wieder zurückschiebt. In hartnäckigen Fällen ist die Muskulatur aber schon so erschlafft, dass es nicht mehr drin bleibt. Dann muss der Besitzer halt bei der Reinigung regelmässig helfen.

    Trotzdem kann nach meiner Erfahrung so ein Kastrat sehr alt werden - und kann auch weiterhin in Aussenhaltung leben. Ich habe noch überhaupt nie mit einem Fall zu tun gehabt, wo es wirklich zu Erfrierungen gekommen ist.

    Pensivorfälle sind meiner Erfahrung nach in erster Linie davon abhängig, wie der TA die Kastration durchführt. Bei Frühkastraten habe ich bisher glaub noch gar nie einen Penisvorfall erlebt. Ein weiteres Argument für mich, um meine Böckli nach Möglichkeit frühkastrieren zu lassen...
     
  13. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Hallo Gabi

    Vielen Dank für diese Erläuterungen! Das ist sehr interessant.

    Leider lebt der betreffende Kastrat nicht mehr, denn er war ja schon sehr alt.
    Er war ein Spätkastrat (einer der häufigen vernachlässigten "Balkon-Böcke"...) und wurde erst mit ca. 4 Jahren von Manu übernommen und kastriert.

    Er durfte bei mir das Altersheim betreuen und lebte noch über 3 Jahre bei mir (war also mindestens 7 Jahre oder älter, als er starb).

    Aber es ist auf jeden Fall gut, so viele Informationen über Penis-Vorfall wie möglich zu sammeln, denn das kommt immer wieder vor.
     
  14. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Aus aktuellem Anlass muss ich diesen Thread nochmals hervorgraben:

    Ich war bisher auch immer der Meinung, dass ein Penis-Vorfall eigentlich nicht bedenklich ist, denn das haben viele ältere Kastraten.

    Letzten Sonntag musste ich jedoch eine üble Erfahrung machen zu diesem Thema:
    Bei der Fütterung blieb Athos (5.5 Jahre alt) einfach apathisch sitzen. Beim letzten TÜV vor drei Wochen hatte ich bei ihm einen Penis-Vorfall entdeckt, nahm das aber wie gesagt, nicht besonders tragisch, denn das kenne ich von mehreren Kastraten.

    Als ich ihn kontrollierte, fand ich einen verklebten Penis vor. Ich zupfte das Klümpchen mit Einstreu dran ab und zog dabei gleich ein "Würmlein" von Eiter(?) aus der Harnröhre raus. Ich befürchte, er konnte damit gar nicht mehr pieseln.
    Ich reinigte ihm den Penis vorsichtig mit etwas warmem Wasser und Betadine und ölte ihn nachher mit Babyöl ein. Zur Kontrolle setzte ich ihn auf weisses HH-Papier, wo er schon bald ganz normal pieselte.

    Am Montag brachte ich ihn sofort zur Tierärztin, die ihn untersuchte, aber nichts weiter Auffälliges fand.

    Er frisst zwar, lässt sich auch voller Begeisterung päppeln (direkt ab Löffel) nimmt aber laufend ab und sitzt eigentlich immer am gleichen Ort.
    Er köttelt und pieselt ganz normal, nur lässt er sich jetzt streicheln, was für ihn völlig aussergewöhnlich ist. Athos war/ist zeit seines Lebens ein sehr ängstliches Säuli, der sich kaum einfangen liess.

    Heute morgen musste ich schon wieder so ein Fädlein aus seiner Harnröhre rauszupfen. Natürlich kontrolliere ich ihn jetzt täglich zweimal, was auch sehr einfach ist, da er seine Scheu/Fluchtbereitschaft vollkommen verloren hat.

    Das Ganze gefällt mir gar nicht...:a015:

    Hat jemand eine Erklärung/Vermutung zu dieser Geschichte?
     
  15. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Hoi Fränzi

    Hast du denn den Penis wirklich ganz "ausgetütet" bis es nicht mehr weiter geht? Nicht dass unten Haare sitzen (um den Penis gewickelt sind), die den Penis strangulieren.

    War nur so eine Idee, gell.

    Das mit dem Eiterfaden tönt schon nicht so gut ehrlich gesagt. Bekommt er denn AB? Könnte eine innwendige Verletzung der Harnröhre sein durch Heu verursacht. Ich hoffe, da braut sich inwändig nichts zusammen.

    Gute Besserung dem armen Kerl.
     
  16. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Ja, ich hatte ihn total ausgetütet und anschliessend wieder eingetütet (was aber natürlich nicht lange hielt).
    Haare können sich nicht verwickeln, weil er ein EKH ist. Eines der "berühmten" roten Schweinchen von Priska, ein wunderschöner Kerl!

    Ja, bei der TÄ hat er Infusionen und einen Entzündungshemmer erhalten. Ich konnte leider nicht dabei sein, weil ich ja arbeiten musste.

    Ich befürchte aber, dass ich ihn am Montag nochmals bringen muss. Vielleicht braucht er doch noch eine längere AB-Behandlung.

    Ich setze ihn immer wieder in die Transport-Box mit weissem Papier, damit ich sein Piesel-Verhalten beobachten kann. Er jammert nicht, das Pipi ist farblos und mengenmässig völlig normal.

    Es ist sehr schwierig, ein Schweinchen zu beurteilen und zu behandeln, das einfach "nichts tut"... er sitzt ganz zufrieden immer am gleichen Ort, den ich ihm zweimal täglich gemütlich herrichte mit frischer Einstreu.
    Ich hatte zuerst den Verdacht, dass er Lähmungserscheinungen hat, aber er läuft völlig normal. Er scheint aber sehr müde zu sein und schläft viel. Sobald es Futter gibt, ist er interessiert und frisst alles, was ich ihm vor die Nase lege. Auch das Päppeln findet er toll!
    Aber wir wissen ja, dass Schweinchen so lange wie nur möglich fressen, selbst wenn sie schwer krank sind.

    Das Ganze deutet in meinen Augen auf Nieren-Versagen hin... :(
    Ich gebe ihm daher Renes Viscum.
     
  17. OhLaLa

    OhLaLa VIP-User VIP

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    Oje, das hört sich nicht gut an. Mein Chocolate Chip flüchtete damals auch weniger schnell vor mir, das war für mich das erste Anzeichen, dass etwas nicht stimmt.

    Grosse Erfahrungen mit einem Penisvorfall kann ich nicht vorweisen. Mein Tweek hatte einen. Sein Penis trocknete dabei regelrecht aus, es verfing sich aber kaum Einstreu darin. Ich habe Tweek einfach mit Öl etwas unterstützt, den Penis alle paar Tage gesäubert und eingetütet. Heute funktioniert wieder alles wie es soll, Tweek scheint ihn wieder selbst "verwalten" zu können.

    Ich drücke die Daumen, dass ihr die Ursache für das weisse Fädli im Penis finden könnt und sich Athos wieder aufrappelt!
     
  18. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Ja, so kenne ich das eigentlich auch. Deshalb sah ich das bisher auch nie als besorgniserregend an.

    Ich habe noch zwei weitere Kastraten mit Penis-Vorfällen. Die haben aber absolut kein Problem damit und "verwalten" das alles selbständig.
    Vielleicht kann es bei Langhaar-Tieren eher zu Problemen mit den Haaren kommen, aber ich habe momentan nur Sandor als "Kräusel-Monster", der aber noch viel zu jung ist für Penis-Probleme.
     
  19. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Oder dann ist noch irgend ein kleiner Fremdkörper drin und der wird nun abgestossen. Muss nicht mal etwas Grosses sein, aber wenns nicht dort reingehört gibt es natürlich Probleme bis es draussen ist.Oder eben einfach eine Verletzung dort drin. Ist natürlich nicht grad optimal dort eine Verletzung zu haben.

    Emilio hatte auch ab und zu mal einen Vorfall. die Probleme waren dann aber plötzlich wieder weg. Auch er hatte ab und zu mal einen Heuhalm im Penis :eek:
    Hab mich ab und zu mal gefragt, wie er das wohl fertiggebracht hat ein so langes Ding dort reinzubringen. Kann mir aber schon vorstellen, dass es höllisch wehtun muss. Gar nicht gäbig sowas.
     
  20. Gabi

    Gabi Erfahrener Benutzer

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    Hallo Aika

    das Verhalten von Athos klingt ganz klar nicht nach einem putzmunteren gesunden Schweinchen. Auch ich habe bei deiner Schilderung rasch an ein Nierenproblem gedacht. Könnte ja an sich tatsächlich vorkommen, dass die Harnröhre verstopft wird und die Niere dadurch mit Giftstoffen überschwemmt.

    Dass jetzt noch immer eine Verstopfung vorliegt, kannst du ja klar ausschliessen - er würde ja sonst nicht normal pieseln.
    Ob die Niere gelitten hat und jetzt nicht mehr voll funktionsfähig ist, sollte sich doch eigentlich relativ einfach nachweisen lassen mit einem Teststreifen, den man in den Urin hält? Also wenn die TÄ das noch nicht gemacht hat, wäre das wohl etwas vom Naheliegendsten bei einer zweiten Konsultation, oder irre ich mich jetzt total?

    Ich könnte mir allerdings auch vorstellen, dass seine plötzliche Apathie gar nicht mit der Harnröhre und der Niere zusammenhängt. Die kleinen weisslichen Würmchen, die du findest, könnten auch Smegma sein.
    Das sieht so ziemlich genau gleich aus wie weisslicher Eiter... ist aber ja vollkommen normal.

    Er könnte also genausogut ein Kreislaufproblem haben, dazu würde sein Verhalten perfekt passen. Dann müsste er Elektrolyt bekommen oder vielleicht auch Glucose. Und ein Weilchen unter die Wärmelampe.
    Bei trächtigen Weibchen gibt es dieses Verhaltensmuster meines Wissens auch, wenn der Calciumhaushalt nicht stimmt - ob das auch bei Männchen vorkommt, weiss ich allerdings nicht. Wäre dann aber wohl wieder eine Nierengeschichte und sollte sich wohl mit einem Urintest nachweisen lassen?


    Alles Gute für den gestandenen Herrn!