Liebe Foris Nach erfolgreichem Abschluss von unserem neuem Schopf mit angrenzendem Freilaufgehege, möchte ich euch unser Bau genauer vorstellen. Die Idee dieses Betrages steckt dahinter, damit sich andere Meerschweinchenhalter/-innen sich für ihre Lieblinge Ideen holen können, wie man selber ein Gehege bauen kann und mit welchen Kosten das Projekt verbunden sind. Der Stall früher, mit eingezeichneter Fläche. Noch besteht die Grundfläche aus einem Schopf, welcher mit Holz neu verkleidet werden muss und Beton, Wiese und Kiesflächen, die abgetragen werden müssen. Als Grundlage musste 20cm tief Material abtransportiert werden. Hier wurde den Stall mit Holz neu verkleidet und mit vielen Fenstern versehen. Das Dach besteht teilweise aus lichtdurchflutetem Welleternit. Die Pfosten wurden bereits einbetoniert. Dann konnte das Geflecht an der Seite und von oben montiert werden. Die 10cm hohe Schicht Kies sollte praktischerweise vor dem Geflecht im Gehege sein, sonst sind Mukkis gefragt. Eine 10cm hohe Schicht Kies sollte vorhanden sein, damit es bei Dauerregen keinen Matsch gibt und das Wasser gut absinken kann. Dann kommt eine Lage Fliess, damit sich das Kies nicht mit dem Einstreu vermischen kann.... ...und eine Lage Geflecht, damit keine Tiere hinein oder hinaus können. Das Geflecht wurde anschliessend an der Seitenwand zusammengetackert. Und hier nochmals die Lagen im Detail. 10cm Kies, Fliess und Gitter. Das Fliess wirkt auf dem Foto sehr dick, ist es aber nicht. Danach wurde das Geflecht an der Seite gespannt und oben und Unten miteinander zusammen getackert. Das hat Spass gemacht. 2.7cm dicke Gummimatten (ursprünglich für Pferdehaltung gedacht) isolieren den kalten Betonboden von unten. Im Schopf wurde eine 2. Etage eingebaut, welche durch eine Rampe erreicht werden kann. Hier sieht man schön die Fenster und eine schwarze wind- und wasserdichte Folie. Als Rampenbelag wurde die Rückseite von Gummifussmatten für Autos verwendet. Als Bodenbelag für die 2. Etage hatten wir Teichfolie verwendet. Sind zwar sündhaft teuer, aber die Investition lohnt sich. Die Heubar wurden aus Dübelstäben erstellt, welche auf eine Holzleiste gebohrt wurde. Das Dach wurde mit Restenmaterial vom Freilaufgehege mardersicher gemacht. Durch die Welleternitplatten, würde sonst ein Marder von oben her eindringen. Bei der Eingangstüre zum Freilaufgehege wurden die Spälte mit Metallleisten geschlossen. Hier noch im Detail zu sehen. Ganz wichtig: Marder können in einem Loch hineinschlüpfen, welches mehr als 3cm Durchmesser hat. Bevor im Freilaufgehege eine 10cm hohe Schicht Rindenmulch eingestreut werden kann, muss das Loch im Mauerwerk geschlossen werden und der Rand mit der schwarzen Farbe abgedichtet werden. Letzter Sicherheitscheck: Hier kommt kein Mader mehr rein. So muss es sein. Am besten macht man den letzten Sicherheitscheck durch eine fremde Person, welche sich mit dem Bau nicht beschäftigt hat und eine Ahnung von Aussenhaltung hat. Schnell können die Bauherren etwas übersehen oder "für nicht nötig" halten. Hier noch den Stall von der anderen Seite. Genügend Licht ist sehr wichtig für die Tiere (besonders im Winter!). Und ein abschliessbares Schloss darf auch nicht fehlen. Wir wählten die etwas teurere Variante mit einem Kaba-Schloss, passend zu unsere Haustüre. Zu guter Letzt sollten aussen das Geflecht einbetoniert werden. Jetzt kann def. kein Marder mehr hineinschlüpfen. Danacht hatten wir diese Schicht mit Kies überdeckt. Diese Holztunnels konnte ich gratis beim Förster abholen. Ursprünglich war das eine Obstschale aus der Micasa. Dieser hatte ich Ketten versehen und als Heuraufe umfunktioniert. Die Bambus-Sichtschutzmatte aus dem Doit wurde um neuem Unterschlupf umfunktioniert. 1qm Sonnenschutz ist gross genug für alle. Geraniumkisten gabs günstig in der Brocki und die Höhle wurde aus Restenmaterial von der Bambus-Sichtschutzmatte, den alten Holzstücken vom Schopf und der schwarzen Folie gebastelt. Geraniumkisten gibts günstig in der Brocki und die Äster gibts gratis aus dem Wald oder vom eigenem Garten. Damit lassen sich tolle Verstecke machen. Für das Weidetunnel wird nur Draht gebraucht und einpaar dicke Äste, welche zugeschnitten und auf den Draht aufgezogen werden. Geraniumkisten, Holzrugeli und Steine gestalten die natürliche Umgebung mit. Mit etwas Glück ist alles Gratis. Und hier die Statistik zu unserem Bau: Grösse Schopf: 15qm mit 2. Etage von 2qm Grösse Freilauf: 38qm Arbeitsstunden: 437,5h (inkl. Fahrzeiten für den Einkauf oder Produktesuche) Materialkosten: Sfr. 9`215,35 inkl. Baggermiete, Lieferwagen, anfallende Entsorgungen, Kleinmaterial, etc. (exkl. Einrichtungsgegenstände) Benötigtes Material: 2 Rollen a 2m breiten und 25m langen Casanet-Gitter: Stärke 1,45mm Maschenweite 19mm x 19mm Holz: Fichte Fenster: Plexiglas doppelt Dach: Welleternit, teilw. lichtdurchflutet Dachrinne: Blech 12 Stallgummimatten für Pferde (für Bodenbelag) 3 Stück Gummifussmatten für Autos (für Rampenbelag) Wände: mit wind- und wasserdichter Folie ausgekleidet 24 Säcke Beton zum selber anmischen insgesammt 45 Pfosten/Querstäbe 1 Türe mit Kaba-Schloss 5 Spannset-Drähte div. Kleinmaterial wie Schrauben, Nägel, Winkel, Dübel, Tackerklammern, etc. Div. Werkzeug wie: Bohrer, Schraubenzieher, Tacker, Nägel, Schrauben, etc. 1 Radio baterieenbetrieben: zur reinen Unterhaltungszwecken für das 2-Bein während dem arbeiten. 35 Guezlipackungen a 200g verdrückt aus Frust oder Lust. Einrichtungsgegenstände: Geranimkisten: gab es günstig in der Brocki oder gratis am Strassenrand. Ab Sfr. 0.- bis 2.-/Stück Heuraufen: 2x IKEA und 1x wurde die Obstschale aus der Micasa mit Ketten aus dem Doit umfunktioniert. IKEA-Modelle: Sfr. 9.80, Micasa-Modell: Sfr. 21.50 Weidentunnell: gratis vom Garten (oder aus dem Wald) Sonnenschutz-Haus: Da wurde die Bambussichtschutzmatte aus dem Doit umfunktioniert. Kostenpunkt Sfr. 25.- Höhle: für dieses Haus wurde von A-Z Restenmaterial verwendet. Heubar: Restenmaterial plus Neumaterial Sfr. 14.45 Näpfe: Blumenschale aus der Brocki für Sfr. 2.- und aus der Landi gekauft für Sfr. 15.- div. Äste: gratis aus dem Garten oder Wald Holztunnels: gratis beim Förster Ein besonderer Dank: Geht an alle Leute und Foris, die uns in irgend einer Art und Weise beim Bau unterstützt haben. Ohne sie wäre dieses Projekt nie vollendet worden, weil wir ab und zu auf Hilfe angewiesen waren, weil wir nicht wussten, wie wir artgerecht bauen mussten. Auf unserer HP www.nef-bommer.npage.ch unter "Unsere Meeris" habe ich noch einige Fotos mehr raufgeladen. Ich hoffe, mit diesen Angaben einige Ideen und Gedankenanstösse geben zu können und freue mich natürlich über Feedbacks. Lg Nadia und Saubande
Hoi Nadia Danke für die ausfühliche Dokumentation! Ein sehr schönes und gut durchdachtes, artgerechtes Gehege habt ihr da gemacht! Ein richtiger Traum für Mensch und Tier Bei der Früchteschalen-Heuraufe hätte ich aber Angst, dass ein Schweinchen reinhüpft und sich die Füsschen einklemmt. Hast du da keine Bedenken? Grüessli Viviane
Wow, genial!!! Darf ich das gleich oben festpinnen, damit dieser Beitrag nicht nach unten "wegrutscht?" Das wäre nämlich schade!
Hallo Viviane Das ist jetzt eine ganz gute Frage. Ich glaube, ich häng die Heuraufe gleich etwas höher, damit sie nicht mehr hineinwusseln können. (Haben sie zum Glück noch nicht gemacht. Bisher hatte ich sie alle mal in den IKEA-Geschirrständer-Heurraufen entdeckt und noch nie in der Obstschale.) Lg Nadia
hallo nadia ein sehr schönes gehege. ich finde es immer wieder schön zu sehen wie die leute kreativ sind. hut ab was ich persönlich schade finde, dass es keine element bauweise ist und fals es mal weg müsste es nicht mehr abgebaut und wieder aufgebaut werden kann
Hallo Mike Dann wären wir mit den Kosten auf etwa 15`000.- gekommen - selbstgemacht. Und soviel Geld haben wir wirklich nicht. Offeriert wurde uns der Bau vom Zaunteam (so wie wir gebaut hatten) mit Sfr. 21`000.- und da war uns schon schlecht geworden. Unser Budget hat es schon mit Sfr. 9`000.- def. gesprengt. Eigentlich lag die Schmerzgrenze bei Sfr. 5`000.- für diesen Bau, mussten aber uns dann sagen, dass wir einmal bauen wollen, dafür Qualitativ gute Ware verwenden (Metallposten statt Holzpfosten) und dann den Rest unseres Lebens nicht nochmals investieren müssen. Wir hatten nicht einfach blind drauf los gebaut. Wir überlegten uns schon, was mit dem Gehege passiert, wenn wir mit der Tierhaltung einmal aufhören wollen. Solche Gehege sind in unserer Region immer wieder mal gesucht für Vögel oder andere Tiere, welche wir es z.B. dann an einen Züchter oder Auffangstationbetreiber/Tierheim vermieten können. Solche Bauten sind immer wieder gefragt. (Ausserdem haben wir uns ein Grundstück von über 1100qm gekauft, da können wir diese Fläche gut "entbehren". Platz genung ist vorhanden.) Müssten wir das Haus mal verkaufen, weil es nicht mehr tragbar ist (man weiss ja nie wie es das Schicksal mit uns haben will), dann haben wir immerhin noch den Joker, dass wir aus einer Parzelle, zwei Parzellen draus machen können und die Grünfläche halt verkaufen müssten. Das Gehege würde daher aber nicht abgebrochen werden, der Standort ist nicht betroffen. (Ausserdem ist das Gehege an einer Perfekten Lage: ganzjährig ist immer ein Stück besonnt und beschattet, egal zu welcher Tageszeit. Und das im Schopf, sowie im Freilaufgehege: unsere Tiere haben immer natürlichen Schatten und Sonne die sie kitzelt. Perfekter könnte es gar nicht sein!)
Das sieht ja fantastisch aus! Bei dir möchte man Schweinchen sein! Sag mal, knabbern die Meeris nie an den Geranienkästen? Ich finde sie als Unterstand eine super Idee und würde es gern nachmachen, nur vor dem Anknabbern habe ich etwas Angst. Gruss, Moni
Hallo Moni Bis jetzt haben sie es noch nicht versucht, sonst wären sie schnellstens wieder weg, da ich nicht weiss, ob diese Aspest-Belastet sind und für die Tiere Gesundheitsschädigend. Sollte ich aber irgendwann mal nagespuren entdecken, verschwinden alle unverzüglich. Lg Nadia