Nach Zerstreiten getrennt, wie weiter mit den Jungs?

Dieses Thema im Forum "Haltung" wurde erstellt von nelson, 9. Oktober 2011.

  1. nelson

    nelson Benutzer

    Registriert seit:
    3. August 2008
    Beiträge:
    84
    Hoi zäme

    Nachdem ich ja bereits in einem anderen Thema geschrieben hab, dass sich meine Jungs (Brüder *10.01.10) zerstritten haben, mache ich mir einige Gedanken um die Zukunft.

    Momentan sitzt der "dominantere" Artus im grossen Aqua 100x100x50, hat aber nicht die ganze Spielfläche zur Verfügung. Wicki sitzt im Notaqua 60x30x30. Beide erholen sich von den Bisswunden, die z.T. sehr heftig waren. Beide gehen morgen nochmals zur Kontrolle zum TA, und Wicki wird dann eine Zehe amputiert ... Wir hätten die Wunden prophylaktisch gegen Infektionen behandeln sollen, aber da die zwei soooo dermassen scheu sind (und mich Artus mal kräftig in den Finger gebissen hatte), artete das Ganze in ein Gehetze aus und wir konnten nicht viel machen... (Randbemerkung: ich halte in Zukunft nur noch Tiere, die ich zu 200% auch in die Hände nehmen kann!!!)

    Bevor wir handeln können, müssen wir ja eh warten, bis alles gut ausgeheilt ist. Aber dann? Wir haben uns entschlossen, einen der Jungs abzugeben, welcher wird mein Sohn entscheiden müssen. Leider hält mein Mann gar nix davon, nochmals ein 100x50er Aqua ins Haus zu schaffen. Er war übrigens gestern der Meinung, die beiden seien ja so friedlich in ihrem Heim, das könnte man doch so belassen :e010: Da Tiere für ihn nicht wirklich zählen, oder nur, wenn er persönlich davon was hat, war mir schon klar, dass er so wenig wie möglich "Probleme" mit ihnen wälzen möchte.

    Nun gibts ja verschiedene Möglichkeiten, entweder man nimmt einen ganz jungen dazu, oder einen älteren. Aber: auch die Jungen kommen mal in die Rammelphase und erheben Chef-Ansprüche - was ist da nun aus euren Erfahrungen einfacher, einen bereits "geformten" Älteren, oder einen Jungen, der sich erst noch entwickeln muss?

    Dann hab ich im Forum der IG Rennmaus gelesen, dass sogar jemand empfiehlt, zwei Junge zu einem älteren dazu zu setzen, denn so hätten die beiden Kleinen nach dem Tod des Alten noch sich selber zum Rang ausmachen... aber auch da hab ich meine Zweifel...

    Dann die Vergesellschaftung selber: Haut es nicht hin, würde der/die Züchter das Tierchen wieder zurücknehmen? Wäre jemand bereit, mir dabei zu helfen? Für die Vergesellschaftung abgeben find ich nicht gut, da lern ich ja nix dabei.

    Ich studier da im Moment grausam rum... und vielleicht kann mir jemand etwas "Beruhigung" verschaffen...

    Liebe Grüsse
    Annette
     
  2. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

    Registriert seit:
    13. Mai 2006
    Beiträge:
    11.846
    Oh je, Annette, dann ist es jetzt doch endgültig, dass die zwei sich nicht mehr verstehen. Das tut mir leid... :(

    Vielleicht kann Dir Rebi helfen, schreib ihr doch mal eine PN (User Roxy). Ich bin leider auch ratlos, habe ja jetzt nur die Erfahrung mit dem kleinen Frodo.

    Auch hier wurde mir von der Züchterin geraten, ich solle gleich zwei Kleine nehmen, damit sie dann noch zu zweit sind, wenn Jamie stirbt.
    Da aber Jamie behindert ist und sich weniger wehren kann als gesunde Mäuse, habe ich das nicht gemacht.

    Allerdings sind Deine Mäuse ja noch nicht mal 2 Jahre alt, also noch "jung" für Rennmäuse. Da wäre vielleicht doch nur ein einzelner Kleiner sinnvoll?
    Hmmmm, schwierige Sache mit den Mäusen...:a015:
     
  3. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    30. Januar 2010
    Beiträge:
    10.749
    Randbemerkung von mir: Männer wälzen selten gerne Probleme oder diskutieren :D:D
     
  4. Ronja

    Ronja Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    16. Mai 2006
    Beiträge:
    1.014
    Hallo Annette

    Ich hatte im Frühling das selbe Problem. Musste splitten. Einige Züchter wollten mir auf Anfrage zu jedem 1-jährigen Weibchen ein Jungtier dazugeben, mit erwachsenen seien die Chancen schlecht!!

    Habe dann eine Züchterin gefunden, welche per Zufall noch 2 Weibchen abzugeben hatte. Darum durfte ich meine beiden einzelnen Weibchen für mehrere Wochen in die Ferien geben. Ich wollte das auch erst hier machen, aber Sie riet mir davon ab, weil es nicht sooo einfach ist.

    Nun, danach bekam ich 2 friedlich Gruppen zurück, es hat geklappt......obwohl wir dann leider die nette Vogelmilbe zu Besuch hatte und ich darum die Gehege täglich reinigen musste und nur spärlich eingerichtet waren, gab es nie Streit.

    Ich finde es lohnt sich, viele einzelne Mäuse suchen wieder einen Partner.
     
  5. Wifslan

    Wifslan Benutzer

    Registriert seit:
    22. März 2010
    Beiträge:
    92
    So spontan nach langsam doch ein paar Streiterfahrungen: Schau' dich um nach möglichen Angeboten und entscheide dann nach Bauchgefühl. 2 Junge würd' ich eher nicht nehmen, weil 3er Gruppen ja instabiler sind. Und in dem Alter kann es auch sein, dass die junge Maus zuerst stirbt. So generell würd' ich sagen Alt sind schwieriger zur VG, dafür keine "Pubertätsphase", kann aber trotzdem auch Streitereien geben (wie ja jetzt auch bei deinen). Junges ist generell einfacher für VG, dafür Risiko "Pubertät" grösser.
    Hatte mal eine problemlose Jungtier-Alttier-VG selber gemacht. Dann eine gescheiterte Erwachsenen-VG. Habe mich danach nicht mehr getraut, wollte Züchterin über die Schultern schauen, ging aber irgendwie nicht weil ich das irgendwie nicht genug klar gesagt hatte. Sie hat mir dann erklärt, was sie gemacht hat und das hat mich nicht überzeugt (war aber erfolgreich). Nächsten VG's liess ich auch auswärts machen. Inzwischen würd' ich mir glaub' wieder einen Versuch zutrauen.
    Aber welche Methode besser ist oder ob jung oder alt... Ich glaube, das lässt sich nicht pauschal sagen.

    Ich wünsche dir so oder so viel Erfolg! Alles Gute für die Jungs! Und euch wieder brave Renner!
     
  6. nelson

    nelson Benutzer

    Registriert seit:
    3. August 2008
    Beiträge:
    84
    Hoi zäme

    Vielen Dank für eure Feedbacks. Da ich ziemlich eingespannt war mit Arbeit, konnte ich mich noch nicht weiter mit dem Thema befassen... Ich war letzten Montag mit beiden nochmals beim TA, wo dem Kleinen die eine Zehe unter Inhalationsnarkose entfernt wurde, er hat alles super überstanden und von den Wunden sieht man nicht mehr viel.

    Bei Artus sieht man die Kieferwunde noch, aber es hat sich nicht entzündet! Beide sind putzmunter, für das, dass sie alleine sind, aber eben... Ich denke, den Wicki kann man in einer oder zwei Wochen gut vergesellschaften, dann sollte nix mehr zu sehen sein, bei Artus könnte es noch etwas länger dauern. Ich möchte nicht, dass es gleich zu Reibereien kommt, nur weil noch eine Verletzung noch nicht zu 100% verheilt ist...

    Aber noch was ganz anderes: mein TA hat mich auf die Kastration hingewiesen. Ich weiss, dass praktisch alle diese ablehnen, weil VGs bei Rennerjungs ja problemlos gehen (im Gegensatz zu Farbmäusen, die man ja kastrieren muss). Ich hab mir aber auch ein paar Gedanken gemacht... das OP-Risiko bei einem erfahrenen TA wäre ja bei einer Rennmaus das gleiche, wie bei einer Farbmaus (wo man das Risiko ja dann bewusst eingehen muss). Dann kommt noch was, ich les hier im Internet immer wieder von den zahlreichen Streiterein, Beissereien zwischen Jungs - würde man hier gezielt kastrieren, würde sich das nicht auch legen?...

    Ich habe NICHT vor, die beiden zu kastrieren und wieder zu vergesellschaften! Aber vielleicht wäre es bei Artus eine Möglichkeit, dass er friedlicher wird?...

    Liebe Grüsse
    Annette
     
  7. Wifslan

    Wifslan Benutzer

    Registriert seit:
    22. März 2010
    Beiträge:
    92
    Vorausgeschickt, dass ich keine eigene Farbmaus-Erfahrung habe und nur Damen-Renner, trotzdem mal meine Meinung:
    Kastration bei Farbis und Rennern ist ganz anders. Farbi-Männchen streiten immer (ausser vielleicht höchst seltene Ausnahme) wenn sie nicht kastriert sind und nie (naja, fast...) wenn sie kastriert sind. Farbi Weibchen streiten auch nie (bzw. eben seltener). Bei den Rennern hingegen streiten sich Männchen untereinander, aber auch Weibchen untereinander. Und auch kastrierte Männchen + Weibchen streiten. Eine Kastration kann vielleicht ein Tier ruhiger machen, das ist aber soweit ich mitbekommen habe nicht so "sicher" wie bei den Farbis. Dann noch der Unterschied, dass Farbis wohl eher dem Stress erliegen (bei Streitereien), Renner hingegen eher den Wunden.

    Ich vermute, Farbis streiten aus Konkurrenz um die (vorhandenen oder nicht vorhandenen) Weibchen, Renner weil sie einander nicht ausstehen können (mal pauschal gesagt, ist natürlich sicher nicht immer gleich). Bei der Kastration ist für mich das medizinische Risiko nur ein Teil. Der andere Teil ist der Stress für die Tiere, den sie auch haben, wenn alles gut ausgeht. Den haben auch die Farbis. Bloss hat man dort "keine andere Wahl". Bei Rennern hingegen gibt es oft eine andere Möglichkeit. Diese würde ich zuerst versuchen, vor ich dem Tier den Stress von Tierarzt, Narkose und anschliessende Schmerzen und allenfalls Wundversorgung aufhalse. Das heisst in deinem Fall erstmal eine oder zwei VG's versuchen und dann die Frage nochmals überlegen. Dann siehst du vielleicht auch besser, ob Artus per se dominant und agressiv ist, oder vielleicht nur in dieser Konstellation.

    Ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob bei Rennern die Kastration dazu beitragen kann, dass sie ruhiger werden. Ein Vorteil ist jedoch, dass man dann auch Männchen mit Weibchen zusammen setzen kann. Aber das kann auch schief gehen. Meine Fortuna sollte einen Kastraten kriegen, aber der Kastrat wollte nicht, obwohl Fortuna sich ganz anständig verhalten hat. Und sonst habe ich schon von Fällen gehört, in denen das Weibchen das Männchen übel zugerichtet hat (angeblich, weil das Männchen nicht zeugungsfähig war, aber ich weiss nicht, ob das der Grund war, oder einfach Antipathie).

    Sodeli. Jetzt kannst du weiter überlegen ;)
     
  8. nelson

    nelson Benutzer

    Registriert seit:
    3. August 2008
    Beiträge:
    84
    Sodele, da hab ich mich lange nicht gemeldet... war auch wahnsinnig viel los in der letzten Zeit... Aber nichts desto Trotz möcht ich euch doch gerne rasch erzählen, wie es mit den Jungs weiterging.

    Zu allererst möcht ich mich nochmals bei euch allen hier bedanken, für die Tipps, Meinungen, Erfahrungsberichte - es ist eine wirklich tolle Plattform!

    In der Woche vom 17.10. hab ich Rebi (Roxy) kontaktiert und sie hat sich sofort bereit erklärt, eine VG zu wagen. Sie hatte auch schon zwei Jungs von einer Züchterin im Visier, die gerade abgabebereit waren. Trotz ihrem Umzugsstress hat sie die beiden Kampfmäuse also bei sich am Wochenende aufgenommen und ein paar Tage später konnte ich vier verdatterte Jungs wieder mit nach Hause nehmen. Es hatte alles optimal geklappt und bis jetzt sind alle beide Paare ein Herz und eine Seele (wir warten dann mal die Pubertät ab).

    Oberkampfmaus Artus wurde mit Dobby (neuer Name), einem CP-Blaufuchs (?) vergesellschaftet, und Wicki mit Champ, einem Anthrazit-Kragenschecken.

    Bei beiden Grossen hatte ich gleich das Gefühl, dass sie Nachholbedarf an Körpernähe hatten, denn beide kuschelten amok, liessen es zu, dass die Babys auf ihnen rumwuselten und das Kalb machten, es war sehr schön, dies zu beobachten.
    Witzig war auch, als die Kleinen zum ersten Mal das Laufrad vor der Nase hatten und nicht wussten, was das sollte. Während Wicki es eher gelassen anging, kehrte Artus den Schumi raus und rollte drauflos, so dass ihm Dobby halb um die Ohren flog, aber keine Angst, alles im grünen Bereich!

    Bei beiden Grossen sind die Wunden übrigens ganz schön verheilt, unterm Kinn sehen sie schon etwas "zerrupft" aus, aber sie sind wieder topfit.

    Schön ist auch, dass sie von den zwei weniger scheuen Kleinen abgeschaut haben, dass so eine Menschenhand durchaus auch mal als Fressplatz angenommen werden kann.

    Zuerst wollten wir ja den Artus mit Dobby weitervermitteln, aus Platzgründen, aber ich hab einfach mal wieder das Haus auf den Kopf gestellt. Nachdem Artus und Dobby noch gute zwei Wochen im Notterri 60x30x30 unterkommen mussten, bekamen auch sie natürlich ein 100x50x50 Aqua zum gemütlichen Rumwuseln.

    Soweit so gut, Holz alänge, dass alles so harmonisch bleibt!

    Ein dickes und herzliches Dankeschön an dich, Rebi, du hattest mit dem Umzug wirklich genug um die Ohren, es war ganz toll, dass du dir die Zeit für meine Jungs genommen hast :korb:

    Dobby und Artus beim Schlafkuscheln
    [​IMG]


    Champ beim Recyceln
    [​IMG]


    Wicki als Oberaufseher
    [​IMG]
     

    Anhänge:

  9. Roxy

    Roxy VIP-User VIP

    Registriert seit:
    22. Februar 2007
    Beiträge:
    1.221
    Hallo Annette

    So schön zu sehen, dass es den 4 Buben gut geht.
    Die Bilder sind sehr schön geworden und man sieht, dass sie sich wohl fühlen und rundum zufrieden sind! :)

    Ich wünsche dir und deinen Söhnen weiterhin viel Freude an den kleinen Fellnasen.

    Liebe Grüsse
    Roxy
     
  10. nelson

    nelson Benutzer

    Registriert seit:
    3. August 2008
    Beiträge:
    84
    Hoi Rebi

    Ja, die Jungs machen viel Freude :lol: (Champ ist gerade in der Rappelphase und sie haben sogar einen ganzen Morgen getrennt geschlafen, aber sind trotzdem dicke Freunde, ich hoffe, das bleibt so).

    Freut mich übrigens, dass deine Langohren nun bei dir hinterm Haus wohnen dürfen!

    Liebe Grüsse
    Annette