Blumen, Wiese etc.

Dieses Thema im Forum "Ernährung und Pflege" wurde erstellt von hoppel, 12. Mai 2009.

  1. hoppel

    hoppel Neuer Benutzer

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    Ich habe gerade heute beim walken so überlegt, ob man den Hasen eigentlich alles was auf der Wiese blüht geben kann.

    Bisher habe ich ihnen einfach Löwenzahnblätter gegeben, welche sie sehr lieben. Kann man denn auch Blumen, alles Gras etc. geben, welches auf den Wiesen ist?

    Da ich schon gehört habe, dass Kühe die empfindlicheren Mägen haben als Hasen, sollte man ja dann eigentlich doch alles verfuttern können, oder?

    Wie macht ihr das?
     
  2. Getorix2

    Getorix2 Erfahrener Benutzer

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    Hallo,

    mit frischem Grün von draussen tut man seinem Kaninchen etwas sehr gutes :).
    Das ist das artgerechteste Futter, dass man seinen Kaninchen geben kann und obendrein sehr gesund.

    Allerdings gibt es auf Wiesen schon einige nicht so verträgliche und sogar wenige Giftpflanzen. Die sind meiner Erfahrung nach jedoch nicht so ein Problem. Kaninchen fressen nämlich sehr gewählt, wenn man sie lässt. Natürlich darf man sich nicht nur darauf verlassen, die gängisten Giftpflanzen sollte man schon kennen (Eibe, Tollkirsche, Schirling, Eisenkraut, ...), aber es wird mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit nichts passieren, wenn man einige Regeln befolgt. Viele Pflanzen, die für andere Tiere giftig sind, sind für Kaninchen harmlos (z.B. Efeu, Hahnenfuss, ...)

    1. die Kaninchen dürfen keinen Grasheisshunger haben. Kaninchen, die nicht regelmässig viel Gras bekommen, fressen nicht so selektiv, wie Kaninchen es normal tun, sondern stürzen sich fast wahllos auf das begehrte Futter.
    Nach Grasfütterpausen muss man besonders gut schauen, was man seinen Kaninchen verfüttert.

    2. Man muss mehr Gras geben, als die Kaninchen fressen können. Wenn die guten Sachen erstmal weggefressen sind, werden auch die anderen, nicht so guten (Gift-)Pflanzen gefressen.

    3. Die Futter-Instinkte sind nicht bei jedem Kaninchen gleichgut, es gibt Kaninchen, die Giftpflanzen fressen. Bei manchen Kaninchen kommt der Instinkt mit der langsamen Gewöhnung ans Wiesenfutter wieder, bei anderern Kaninchen muss der Halter halt das Futter gezielt Pflücken, was aber schade ist, da das Futter dann immer artenärmer wird.
    Bevor man also wahllos Wiesenpflanzen ins Gehege geben kann, sollte man mehrere Wochen das Fressverhalten des Kaninchens vorsichtig beobachten.


    Meine eigenen Kaninchen werden jetzt im Sommerhalbjahr übrigens fast nur von Wiese ernährt. Mind. zweimal täglich gehe ich oder mein Vater mit der Sense auf die Wiese und mähen ein paar Züge und schmeissen sie an eine kühle, schattige Stelle im Gehege. Alles, was bis zur nächsten Fütterung nich tgefressen wurde (etwa 1/3 - 2/3), wird entweder Kompostiert und Teilweise auch getrocknet und als Einstreu verwendet.


    ich hoffe, das schreckt dich nicht zu sehr ab, sondern hilft dir weiter. Ich bin sicher, die Kaninchen werden dich lieben, wenn du ihnen ausser Löwenzahn weitere leckere Sachen mitbringst :).

    Natürlich könnte immer etwas passieren, aber ich persönlich finde es schlimmer, den Kaninchen vorsichtshalber nur die Ersatznahrrung Gemüse zu geben (die weniger Eiweiss enthält, als ein Kaninchen eigentlich bräuchte) und ihnen das leckere und gesunde Grünfutter von draussen vorzuenthalten.

    Liebe Grüsse
    Lina
     
  3. Fray

    Fray VIP-User VIP

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    Hallo

    Lina hat es ja schon ausführlich erklärt und ich möchte noch eine Anmerkung machen: Jetzt beginnt auch der Wiesenbärenklau zu wachsen, den man als "Haseschoggi" (man möge mir "Hase"- verzeihen, aber so wird er nun mal genannt :)) bezeichnet. Wie es der volkstümliche Name schon sagt, ist er für die Langohren eine Delikatesse. Auch Gänseblümchen lieben sie heiss und ist erst noch wohltuend für den Magen-Darm-Trakt.

    Liebi Grüess,
    Gabriela
     
  4. hoppel

    hoppel Neuer Benutzer

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    Ich danke Euch vielmals für Eure Antworten.

    Da ich ein riesen Pflanzenbanause bin, ist es für mich relativ schwierig zu beurteilen, welches welche Pflanze ist.

    Uiui, werde wohl mal googeln müssen um zu wissen, was was ist.
     
  5. hoppel

    hoppel Neuer Benutzer

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    Gerade z.B. der Wiesenbärenklau und der Schierling, finde ich haben ähnlichkeiten.

    Aber der eine ist giftig und den anderen lieben sie.

    Eben, ich finde das extrem schwierig und doch habe ich das Gefühl, dass es doch in einer Wiese, welche für die Kühe gemäht wird oder Kühe, Schafe etc. darin grasen, keine für die Hasen Giftpflanzen vorkommen sollten.

    Aber ich möchte natürlich nichts riskieren.

    Eine grosse Menge an Gräser kann ich nicht in den Auslauf legen, da der eine Hase relativ schnell mit weichem Kot darauf reagiert. Deshalb gebe ich ihnen immer nur so ca. 5 Löwenzahnblätter und ein bisschen Gras.
     
  6. Getorix2

    Getorix2 Erfahrener Benutzer

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    Hallo,

    komisch, weicher Kot bei Gras ist komisch. Gras ist genau das, wofür der Verduungsappart von kaninchen gedacht ist und ein sehr gut verträgliches Futter. Weichen Kot sollte es da keinen geben. Ich an deiner Stelle würd dem nachgehen, das könnte ein Früh-Erkennungszeichen sein, dass etwas Kleines mit der Verdauung nicht ganz stimmt.

    Hast du das Gras ganz langsam angefüttert (mit ganz wenig begonnen und jeden Tag etwas mehr gegeben?)
    Ws bekommen die Kaninchen sonst zu fressen? Gibt es stark stärkehaltiges Futter (Trockenfutter, Brot, Haferflocken, Kartoffeln ,...)? Stärkehaltiges Futter ist einer der häufigsten Gründe für Frischfutterunverträglichkeiten, da wenn sowohl Frischfutter als auch stärke im Darm ist, "aus Versehen" ein Teil der Stärke zusammen mit dem Gras in den Blindarm gelangen kann, wo es dann die falschen Bakterien unterstützt, die dann die guten, richtigen Bakterein teilweise verdrängen. Daran ist nicht das Gras schuld, sondern ein zuviel an Stärke. Falls du ein Trockenfutter gibts, versuch mal dieses langsam zu reduzieren und versuche es dann nochmals mit dem Steigern der Grasmenge. :)

    Liebe Grüsse
    Lina
     
  7. Ursi

    Ursi Erfahrener Benutzer

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    Also ich würde behaupten, dass beide giftig sind, auch für Kanninchen. Oder irre ich mich da?

    Liäbs Grüässli

    Ursi
     
  8. hoppel

    hoppel Neuer Benutzer

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    Ich habe das Grüne schon langsam begonnen zuzufüttern, aber wahrscheinlich zu langsam, weil ich gesehen haben, wie sehr sie auf das Frischfutter stürzen.

    Aber das ist inzwischen gut, aber trotzdem wäre es wahrscheinlich noch zuviel, wenn ich da beigenweise Gras in den Auslauf täte.
     
  9. Priska

    Priska Prominenter Benutzer

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    Kaninchen (und Meerschweinchen) stürzten sich immer gierig auf Gras. Trotzdem ist es seeeehr wichtig, im Frühling sorgsam zu starten, da das Gras dann sehr eiweisshaltig ist und vermehrt bläht.

    Gruss
    Priska
     
  10. Fray

    Fray VIP-User VIP

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    Hoi Ursi

    Die jungen Blätter vom Wiesenbärenklau werden auch ich der "Wildkräuter"-Küche von Menschen gegessen. Er ist wirklich ungefährlich.

    Er hat im Alter des vollen Samenstandes zwar auch ein leicht phototoxische Wirkung wie im weitaus massiveren Fall sein gefährlicher Verwandte, der Riesenbärenklau. Dieser wächst aber meistens an anderen Orten, überaus selten mal in einer Futterwiese. Zudem ist er ja wesentlich grösser, zwischen 2 und 3 Meter hoch. Die Blätter dieses Giganten sehen auch in der jungen Wachstumsphase recht anders aus, viel gezackter.

    Es bräuchte also eine grosse Portion alter Wiesenbärenklau, Sonnenschein und ein hellhäutiges Tier, dass so eine giftige Hautreaktion eintreten würde.

    Liebi Grüess,
    Gabriela