Pellets zusammensetzung

Hallo zusammen

Nach diesem interressanten Vortrag hab ich mich gefragt, was denn in diesen Pellets drin ist:
Bei den Scherzer Pellets ist dies die Zusammensetzung:
Zusammensetzung: Gerste, Weizenkleie, Hafer, Zuckerrübentrockenschnitze. Getreideabgang, Sojakuchen, Apfeltrester, Zuckerrübenmelasse, Grünmehl, Hefe, Calciumcarbonat, Kräuter .

Da bin jetzt aber doch etwas erschrocken, da hat es ja Sachen drin, die gar nicht gut sind. Bis auf die Kräuter und die Vitamine wären ja alles Verbotene inhalte, oder hab ich jetzt was falsch verstanden?

Sind die Pellets für Labortiere anders zusammengesetzt? Weiss das jemand?

Ich bin grad etwas ratlos und unsicher geworden über die Pellets die meine Fellnasen so lieben.

Liebe Grüsse Susanne



Nachtrag:

Die Zusammensetzung der Fors sieht ganz ähnlich "schlecht" aus:
Weizenkleie, Gerste, Sojaextraktionsschrot aus ungeschälter Saat dampferhitzt, Luzernegrünmehl,
Sonnenblumenkuchen aus ungeschälter Saat, Hafer, Zuckerrübenmelasse, Mais, Kartoffeleiweiss,
Calciumcarbonat, Hefe, Apfeltrester, Leinsaat, Soja(Bohnen)öl, Natriumchlorid, Monocalciumphosphat,
L-Lysin-Monohydrochlorid, DL-Methionin, L-Threonin, Natriumbicarbonat

 

ja da schliesse ich mich gleich an mit der Frage! Danke Grischa

 

hej,

ich konnte den vortrag leider nicht besuchen, weiss daher nicht wie dort argumentiert wurde. kann aber meine (biologische) sichtweise erläutern.

Getreide= ungesund? nein eher nicht. für innenhaltung zu fett und stärkehaltig. für aussenhaltung in massen akzeptabel. wurzelgemüse ist ja auch ein stärkespeicher, das ist im winter einfach unverzichtbar... vielleicht sollte man getreide aber besser einige tage kultivieren. dann zerfallen die giftigen keimhemmstoffe, und der eigeissgehalt steigt an.

zuckerrübe und sojaschrott, hört sich nach billiger abfallverwertung an. soja ist leider ziemlich ungesund, gehört weder ins menschen noch tierfutter. kleiner link hier und hier.
zuckerrübe ist wegen dem hohen zuckergehalt tabu (denke das wurde im vortrag erwähnt).

aber wirklich übel wird mir beim wort Hefe! was haben diese pilze in einem tierfutter zu suchen? gerade bei tieren mit einer solch empfindlichen verdauung wie meerschweinchen. hefen sind sehr unverträglich und es könnte leicht zu einem ungleichgewicht im darm kommen.

ich würde beide pelletsmischungen aus diesem grunde keinesfalls weiterverfüttern. sie scheinen doch eine höchst bedenkliche zusammensetzung zu haben.

möchte noch erwähnen, dass meine meerlis noch immer ausschliesslich gras und heu fressen. ich denke man kann auch bei aussenhaltung gut auf pellets verzichten (ausnahme zucht- oder ältere oder kranke tiere).

 

So wie ich das gestern verstanden habe, ist etwas Zucker und Stärke nicht schädlich, solange sie nicht als Hauptfutter angeboten wird. Wenn man davon nur wenig füttert, so wie Du zum Beispiel Grischa, dann schadet es den Tieren überhaupt nicht. Es ist doch wie bei allem im Leben - die Menge machts. Meine Tiere sind mit einer Fütterung von vorwiegend Heu, etwas Grünzeug und zwei bis dreimal etwas Pellets sehr gesund und zwäg, schon seit Jahren. Und wenn mal eines irgend etwas hat, sei es ein wenig Durchfall oder so, dass ist das jeweils, weil es irgend ein Kraut im Gras nicht so vertragen hat und sicher nicht wegen der Pellets. Und ich verkaufe ja auch meinen Kunden diese Pellets, soll ich ihnen nun sagen, sie kriegen hier keines mehr? Und was machen sie dann? Dann gehen sie in die Migros und kaufen dort Meerifutter, das hauptsächlich aus Getreide besteht. Oder sie kaufen in der Zoohandlung diesen farbigen, gepopten, völlig überteuerten Mist. Nein danke, mir ist lieber, ich habe die Ernährung möglichst vieler Meeris (auch in anderen Haushalten) mit den Pellets einigermassen unter Kontrolle, als dass die Leute ihren Tieren irgendwelchen Guguus füttern. Und ich sage den Leuten auch immer, wie sie füttern müssen, also allerhöchstens einen halben Esslöffel pro Tag und Tier.

Im übrigen finde ich es wirklich lustig, aber auch bedenklich, wie man sich immer gleich dermassen verunsichern lassen kann. Habt ihr denn keine eigene Meinung? Vertraut ihr überhaupt nicht auf die Erfahrungen die ihr selber seit Jahren macht? Totale Panik, man könnte irgend etwas falsch machen? :knfs: Wenn man so wollte, dürfte man heutzutage überhaupt nichts mehr essen. Und auch nichts mehr füttern.

Gruss Manu

 

Nein - die Bestandteile der Futter sind völlig unterschiedlich, auch wenn die "Kopien" den Gehalt angepasst haben. Die Futter enthalten ähnlich viel Protein und ähnlich viel Fett, die Inhaltsstoffe stammen aber aus verschiedenen Pflanzen.
Ich habe grad kein Blatt vor mir vom Nafag/Kliba/Provimi-Futter (das ist aber das, was die Labortiere bekommen, folglich ausgiebig erforscht ist - und meine Meeris fressen das deutlich lieber als alle Kopien....), aber ich werde das mal abschreiben.
Ich habe mal mit den Futtermittelherstelleringineurin telefoniert, als die vor ein paar Jahren fusioniert haben und einfach anderes Futter geliefert haben (nicht mehr das Original Nafag, sondern das Kliba/Provimi Futter), und dann hat mir die erklärt, dass bei ihnen hochwertige Eiweisse aus Soja verwendet werden, und das Futter deshalb teurer ist als andere.
Und Fors ist meines Wissens nach wie vor kein an Meerschweinchen angepasstes Futter, sondern "nur" Kaninchenfutter mit Zugabe von Vitamin C.
Melior hat die Zusammensetzung geändert und endlich auch ein Pelletfutter gemacht.

Gruss
Priska

 

Auf der Etikette vom Futter steht: Ölsaatenprodukte, Getreide, Trockengrünfutter, Getreideproduket, Rohfaserprodukte, Zuckerprodukte, Mineralstoffe, Proteinprodukte aus Mikroorganismen, Fett, Spurenelemente-Vitaminvormischung, Aminosäuren.
Die Vitamine sind dann nochmals genauer aufgeführt.

Es enthält sicher mehr "Grünzeug" als andere Pellets - ist ganz eindeutig das dunkelgrünste unter all den Pelletfuttern, die ich kenne.

Gruss
Priska

 

@ Priska: Das stimmt so nicht, Susanna Brauchli hat vor mehrern Jahren das Fors-Futter speziell für Meerschweinchen mischen lassen, es ist nicht einfach Kaninchenfutter mit Zugabe von Vitamin C. Ich füttere diese Pellets seit 4 Jahren und bin sehr zufrieden damit......
Auf Wunsch kann ich Euch gerne die Zusammensetzung bekanntgeben.

 

Hoi mitenand

Auch wir haben uns hier die gleichen Gedanken gemacht wie die Susanne.

Anabel/Jasmin hat schon erwähnt, dass die Pellets zur Sicherstellung des Vitamin- und Mineralbedarfs dienen. Deshalb ist auch insbesondere auf das Ablaufdatum zu achten.

Das Pellets-Laborfutter hat einen besonders hohen Fasergehalt, was ja ganz wichtig ist. Hier sind die idealen Voraussetzungen geschaffen worden, was für mich beispielsweise ebenfalls total nachvollziehbar ist. Priska, weisst du denn zufällig, wo solche Pellets zu beziehen wären (wenn überhaupt)? Das würde mich mal sehr wunder nehmen, gerade auch zum Vergleichen der detaillierten Zusammensetzung mit den "herkömmlichen" Pellets auf dem Markt. Wir füttern ja diejenigen von just4bun.de, hatten aber eigentlich seit Pinga's und Bubble's Abschied auch damit drastisch reduziert und vielleicht noch 1 - 2x wöchentlich angeboten ...

Faustregel:
1 EL Pellets pro Tag (pro Tier und kg)

 

Die Nafag/Provimi/Kliba-Pellets sind die "Laborpellets".
Als die Nafag sich vor ein paar Jahren zusammengeschlossen hatte mit Provimi/Kliba, war das Futter nachher anders (nicht mehr Original-Nafag) - meinen Meeris hat das nicht gepasst. Und seither steht auf dem Sack gross aufgedruckt (nicht auf der Etikette - das wäre verhältnismässig unauffällig) "Futter für Labortiere". Das hat mich immer geärgert - die Säcke stehen manchmal ein paar Tage vor meinem Haus, bis sie abgeholt werden von allen Kunden - aber seit Freitag ärgert mich das nicht mehr
Die meisten andern Pellets (Scherz, Melior, bei Fors offenbar nun auch) sind eigentlich Kopien. Aber wie schon in Grischas Beitrag erwähnt, haben die gleich viel Protein, Fett etc (rsp die Scherzer weniger), aber aus anderen Inhaltsstoffen/Pflanzen. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass sie nicht nur einfach teurer sind (37 Fr. / 25 kg - viele der andern Futter bloss etwas über 20 Fr. / 25 kg), sondern tatsächlich hochwertiger. Und das N/P/K ist zum Anschauen deutlich grüner als die andern Pellets, die ich schon verfüttern wollte.
Wenn ihr gern mal "meine" Pellets füttert, kann ich euch gern welche abpacken und schicken (oder irgendwo im Aargau deponieren wenn ich mal wieder druchdüse). Ich bestelle nächste Woche frisches, das, das hier ist, müsste bis in zwei Wochen gefressen werden wegen den Vitaminen...

Gruss
Priska

 

Hoi Priska

Merci vielmal für deine geschätzten Ausführungen.

Ja, genau diese Pellets würden wir in der Tat sehr gerne ausprobieren. Sag doch Bescheid, wenn du mal irgendwo im Aargau wieder unterwegs bist oder auch Richtung Stadtgrenze Zürich, Flughafen-Gegend oder was auch immer. Das wäre wirklich super. Wir würden natürlich gerne die neue Lieferung abwarten, da ja noch keine "Hektik" ist und noch einige da sind von den USA-Pellets.

Melde dich bitte, gell, wenn du irgendwann, irgendwo mit irgendwem eine Möglichkeit hast.

Perfectly - Danke velmol !

 

Kein Problem - ihr hört von mir!

Gruss
Priska

 

Hoi zäme

ich war ja nicht dabei an diesem Vortrag und kann deshalb nur sehr beschränkt mitreden.
Darf ich trotzdem mal etwas dazu sagen?

Es stimmt ganz sicher, dass die Futtermittel für Labortiere optimal zusammengesetzt sind, das glaube ich auf Anhieb. Aber eins darf man dabei bitte nicht vergessen: in vielen Labors wird längst nicht täglich Heu gefüttert.
(Liest man sich Versuchsanordnungen durch, fällt einem das hier und dort mal auf) Da ist es natürlich zwingend nötig, einen sehr hohen Faseranteil zu haben.

Aber wir halten jetzt unsere Schweinchen nicht auch so wie in den Labors, oder?




Liebe Grüsse
Gabi

 

Hi,

ich kann eigentlich auch nicht mitreden, da ich nicht beim Vortrag war, traue mich nun aber trotzdem;-))

Wenn ich die Zusammensetzung mancher der hier aufgeführten Pellets lese, wird mir einfach übel.

Melasse? Zuckerrübentrockenschnitzel? Ich denke Zucker gehört nicht in den Meerschweinchendarm?

Da meide ich jedes Obst, sogar Äpfel und dann soll ich solche Pellets geben?

Ich füttere seit 2003 ausschliesslich Frischfutter und Heu bis zum Abwinken. Ohne Regel Cavy Cuisine von just4bun, zwei Esslöffel für 4-5 Tiere mal einmal pro Woche, so als Extrabelohnung, ins Heu gestreut, dann haben sie mit der Sucherei noch zusätzlich Spass, was sehr gut kommt.

Ich gebe Vitamine/Mineralien allerhöchstens im Krankheitsfall mal. Meine Tiere waren noch nie unterversorgt.

Und da gebe ich Gabi recht, Labortiere werden doch ganz anders gehalten und es werden doch auch ganz andere "Anforderungen" an sie gestellt :-(.

Natürlich kann man in einer Zucht nicht solche Grünfutterberge, speziell im Winter kaufen, wie es ein Liebhaber mit nur wenigen Tieren in Innenhaltung kann, da braucht es natürlich ein gutes Grundfutter.

Aber ich z.b. mit meinen maximal 10 Tieren, will mich nicht von jeder neuen Erkenntnis beeinflussen lassen.

2003 wagte ich es denn auch das erste Mal ein Jungtier ohne Trofu aufzuziehen, Tinchen wurde ein Prachtmädel, leider nur dreieinhalb, Leukose war ihr Tod:-(, aber die hatte sie ja nun nicht durch trofulose Ernährung.

Am gesündesten waren übrigens meine Schweinchen, die damals noch Vitakraft Körnermischungen bekamen, diese widerlichen Knabberkolben, die es auch heute noch von der Firma gibt, Haferflocken, Gurke, Möhre, Apfel, dann und wann sogar noch etwas Kohl und Kohlrabi. 1970 wusste man es halt nicht besser, aber ganz sooo schlecht kann es auch nicht gewesen sein.

Ein von Mama verwaistes Baby zog ich mit Büchsenmilch und Haferflocken auf, ich hatte ja keine Ahnung. Löwchen hats geschafft*staun*, wurde sogar 5.

Früher hatte ich nie so etwas wie Blasensteine oder Schilddrüsenüberfunktion.*hhmm*

Heute kontrolliere ich die Inhaltsstoffe von Gemüsen, bei der Erwähnung von Oxalsäure oder hohem Calciumgehalt stellen sich mir die Haare zu Berge;-)), aber ich denke trotzdem, dass ich meine Ernährungsform gefunden habe

Also meinen werde ich die Laborpellets nicht anbieten und mögen sie noch so gesund sein. Ich hoffe, ich bin nun keine Rabenmutter;-))

Liebe Grüsse und guten Appetit

Petra K. und die Herzensbrecher

 

Der Referent hat natürlich nicht gesagt, man solle nur noch Pellets füttern.
Da sie aber schon Schweinchen gesehen haben mit Vitamin-C-Mangel und solche mit Vitamine-E-Mangel oder Selenmangel, empfiehlt er, ein bisschen Pellets zu füttern, weil die mit Mineralstoffen und Vitaminen versetzt sind, die unter Umständen in der normalen Ernährung nicht in genügender Menge vorkommen.

Petra: Mit den Krankheiten, die du aufzählst, ist es meiner Meinung nach nicht so, dass es das früher weniger gegeben hat - man hat es einfach nicht festgestellt (und das Schweinchen ist "einfach so" gestorben).
Früher haben die Tiere sicher auch weniger Gift gefressen, weil das Gemüse weniger intensiv angebaut wurde (und an ganz vielen Orten aus dem eigenen Garten kam).l

Gruss
Priska

 

Hi Priska,

mit der Giftstoffbelastung hast Du natürlich recht. Es gab viel mehr aus dem Garten, frisch vom Markt vom Bauern.

Wenn ich mir heute so das Abpackdatum auf den Salaten angucke, liegen die oft schon 5 Tage, sind stark gewässert und der Vitamingehalt dürfte gleich null sein:-( Da hilft nur sehr abwechslungsreich füttern und auch vom Biobauern, der zwar auch seine Salate mit Wasser tränkt ...man bezahlt nicht pro Kopf, sondern pro Kg;-)), aber das Zeug ist immer noch frischer wie im Supermarkt.

Ja, ich weiss noch meine TA-Besuche Anfang der Siebziger, ein Grosstierarzt, der kaum Ahnung hatte, aber er gab sich richtig Mühe und so konnten wir doch so manchem Schweinchen helfen, wobei ich damals gerade mal Durchfall oder Schnupfen hatte.

Liebe Grüsse

Petra K. und die Herzensbrecher

 

Noch was zu den Pellets:
Melasse oder ähnliches kann kein Müller ganz weglassen - sonst klebt die Mischung gar nicht genügend zusammen, um draus Pellets machen zu können.
Es wird also bestimmt nie Pellets geben, die völlig ohne Zucker auskommen.

Und dann halt vor allem: bei den relativ geringen Mengen, die man eigentlich den Meeris geben sollte (mir scheint 1 EL pro Meeri und Tag bereits eher reichlich. Viele geben aber ganz klar deutlich mehr), fällt es wohl nicht sooooo sehr ins Gewicht, welches Trofu man einsetzt. Grundsätzlich wäre Trofu überhaupt nicht nötig, wenn wirklich genügend Vitamine und Mineralstoffe im Gras und Heu vorhanden wären.
Man müsste also vielleicht eher drüber diskutieren, ob man in regelmässigen Abständen Kontrollen über die Gehalte des verfütterten Grases oder Heus machen sollte... denn mindestens 80% des Nährstoffbedarfs sollen Meeris ja anerkanntermassen durch Heu und/oder Gras decken.

Das ist aber viel umständlicher für uns Normalverbraucher. Also stürzen wir uns halt auf das, was wir "kontrollieren" können?
Gaaanz böse Frage (okay, haut mich ruhig mal ):
Geht es uns da vielleicht ein bisschen drum, das eigene Gewissen zu beruhigen?

Grüssli
Gabi

 

Das ist überhaupt keine böse Frage, sondern eine sehr berechtigte, die ich für meinen Teil klar mit "ja" beantworten kann.
Mir ist bisher noch KEIN EINZIGES meiner Meeris an Altersschwäche friedlich entschlafen - alle sind mir an etwas Gemeinem im Alter zwischen 2 und 6 Jahren eingegangen resp. mussten mit hoffnungslosen Krankheitsbildern eingeschläfert werden. Da stelle ich mir halt schon die Frage, ob ich da bei allem guten Willen etwas Grundlegendes komplett falsch mache. Und klar möchte ich so wenig Fehler wie möglich machen, um eben diese Zweifel oder dieses schlechte Gewissen möglichst in Schach halten zu können...

Grüessli, Franziska