Pseudotuberkulose/Rodentiose/Nagertuberkulose

Dieses Thema im Forum "Krankheiten" wurde erstellt von Ronja, 18. Januar 2007.

  1. Ronja

    Ronja Prominenter Benutzer

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    Hallo

    Kennt jemand diese bakterielle Viruskrankheit?

    Kunden von uns haben leider diese Krankheit in Ihrem Käfig. Sie haben in den letzten 2 Tagen 2 Tiere verloren und müssen laut TA das letzte Meerie das noch am Leben ist auch zum einschläfern bringen.:7778 Der Kleine Mann von uns ist innerhalb von nur 2 Tagen gestorben. Traurig....
    Ach uns tut es soo Leid.....die zwei "Futtersklaven" schauen so gut zu Ihren Tieren und dann passiert sowas.

    Muss ziemlich selten sein.....Gott sei Dank
     
  2. Gandalf

    Gandalf Administrator Mitarbeiter Admin

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    Pseudotuberkulose


    Pseudotuberkulose / Rodentiose / Nagertuberkulose
    Diese Krankheit ist eine chronisch verlaufende, seuchenhafte auftretende Infektionskrankheit der Nagetiere. Die Ansteckung erfolgt durch infiziertes Futter oder Wasser (Keimausscheidung durch den Kot). Krankheitszeichen können Abmagerung, Durchfall oder Atembeschwerden sein. Akute Verkaufsform mit Störung des Allgemeinbefindens (Fieber, Mattigkeit, Atemnot) ist weitaus selten. Den Erreger kann man mit einer Kotuntersuchung (Labor) festsstellen.

    Behandlung mit Antibiotika ist möglich (jedoch weniger empfehlenswert-Therapieversuche meist erfolglos), davor sollte man eine Resistenztestung machen lassen. Die anschließende Reinigung und Desifnektion des Käfigs ect ist selbstverständlich.Bitte beachten das diese Krankheit auch auf den Menschen übertragbar ist und auf andere Haustiere wie z.B Schwein, Geflügel, Hund. Die Symptome bei einem Menschen sind meist Grippale Symptome, Hals- und Mandelentzündung, Fieber, Kolikartige Bauchschmerzen, Symptome einer Blindarmentzündung, Dünn- und Dickdarm- entzündung, Entzündung der Bauchlymphknoten.

    spuckte google aus
     
  3. kisi

    kisi Guest

    :7778 ou neiii!! Das tut mir leid!! Was ist den looos??? überall hats "Chäfer" und Bakterie? Bricht bald:7779 :7779 ne Seuche aus......
    sorry,bin grad empfindlich was kranke meeris anbelangt.. :7778 :7778
     
  4. Priska

    Priska Prominenter Benutzer

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    Hallo Ronja

    Ja, kenn ich aus zweitnächster Nähe - eines der Probleme ist, dass Erreger nicht am lebenden Tier nachweisbar ist.
    Man kann aber - und das wissen nicht alle Tierärzte - aus einem der gestorbenen / getöteten Tieren einen stallspezifischen Impfstoff herstellen lassen - so kann man die andern impfen, und muss nicht den ganzen Bestand töten....

    Gruss
    Priska
     
  5. Lakritze

    Lakritze Prominenter Benutzer

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    Kann ich als Halter, wenn ich ein krankes Tier habe, auch die Krankheit übertragen? Ich meine wenn ich in einem Gehege solche Tiere habe und dann zum Beispiel Tiere in einem anderen Gehege berühre? Oder geht die Übertragung nur von Tier zu Tier direkt???

    Gruss Barbara
     
  6. Gandalf

    Gandalf Administrator Mitarbeiter Admin

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    eine gute frage barbara

    ich hab noch mehr gegoogelt aber aber nichts gefunden. könnte mir vorstellen dass das mögkich ist aber ich vermute es wissen tue ich es nicht
     
  7. Gabi

    Gabi Guest

    Ilse Hamel schreibt zur Ansteckung bei Pseudotuberkulose:

    Die Ansteckung erfolgt beim Meerschweinchen oral durch die Aufnahme von kontaminiertem frischem Grünfutter oder Wasser, das mit Ausscheidungen von Vögeln, Hasen oder Kaninchen verunreinigt ist. Als weitere Infektionsquelle sind latent infizierte, aber klinisch gesund erscheinende, zugekaufte Meerschweinchen zu nennen, die den Erreger mit dem Kot oder Harn ausscheiden... bis zum Ausbruch der Erkrankung können 5-10 Tage vergehen.

    Gruss
    Gabi
     
  8. Lakritze

    Lakritze Prominenter Benutzer

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    Wenn ich das richtig verstehe, kann ich nur durch streicheln der Tiere also keine weiteren anstecken, oder? Ich müsste schon Kot übertragen, oder so???

    Gruss Barbara
     
  9. Gabi

    Gabi Guest

    Hoi Barbara

    ja, ich verstehe das auch so.
    ABER ich find halt ganz grundsätzlich, wir sollten beispielsweise bei gegenseitigen Besuchen drauf verzichten, die Tiere in die Hand zu nehmen - es sei denn natürlich, wir möchten eins kaufen.
    Oft ist es aber doch so, dass man bei Meeritantenbesuchen mal dieses tolle Tier aus dem Stall nimmt, mal jenes und dann halten es alle bewundernd ein Weilchen, husten es an, hinterlassen alle möglichen Erreger, die sie vielleicht an den Händen haben, im Fell... und wozu überhaupt? Wir können doch genausogut mit den Augen schauen. Halten wir nicht ständig unsere Kinder dazu an, sie sollten nur schauen, nicht betatschen, wenn sie etwas interessiert? Aber wir selber müssen uns da nicht dran halten?
    Und das sogar bei Tieren, von denen wir ständig selber sagen, sie würden meist nicht so gern gestreichelt und seien eher gestresst, wenn man sie hochnimmt?
    Ehm.

    Jeder Stall hat seine stallspezifischen Bakterien. Jeder von uns hat eine Unmenge von Erregern, die er mit sich herumträgt. Immer, auch wenn alles im grünen Bereich ist und alle gesund sind.
    Und immer, wenn man ein Immunsystem mit fremden Erregern konfrontiert, ist die Frage, ob es damit zurechtkommt oder nicht. Der gleiche Erreger, der in meinem Stall absolut kein Problem ist, kann bei deinen Tieren eine Erkrankung hervorrufen. Einfach, weil die Immunabwehr meiner Tiere darauf eingestellt ist aber die von deinen eben (noch) nicht.

    Das müsste man auch viel mehr im Hinterkopf haben, wenn man innert kurzer Zeit bei verschiedenen Züchtern Tiere kauft und sie zusammen in eine Gruppe setzt. Jedes Tier bringt seine stallspezifischen Erreger mit und kann kerngesund sein. Aber wenn von mehreren Ställen mehrere verschiedene Erregerstämme zusammengemischelt werden, dann kann auch ein gutes Immunsystem überfordert sein. Dann kann es beispielsweise sein, dass plötzlich Pilz ausbricht - die Sporen waren schon vorher vorhanden, aber zu sehen war nichts, weil die Immunabwehr damit zurande kam. Oder Milben - auch die kann man immer mal im Stall haben, ohne etwas zu bemerken oder mit Heu nach Hause bringen. Bei gesunden Tieren fällt nichts auf. Aber wenn diese an sich gesunden Tiere nun gleichzeitig mit mehreren verschiedenen Erregern fertigwerden sollen, dann geht die Rechnung halt nicht mehr auf...
    Genauso kann unter solchen Umständen auch eine schlimmere Krankheit ausbrechen, die möglicherweise schon während längerer Zeit eigentlich im Stall war - es genügt, wenn ein einziges Tier Träger dieses Erregers ist. Solange das Stallklima ideal ist und alles harmonisch läuft, bricht vieles nicht wirklich aus. Aber wehe, wir bringen das Gleichgewicht durcheinander.

    Wer wirklich weiss, dass er kranke Tiere im Stall hat, sollte eigentlich aus reinem Anstand und Tierliebe darauf verzichten, andere Tierhalter zu besuchen, bis das Thema wieder vom Tisch ist. Bzw. er sollte auf jeden Fall darauf verzichten, anderen Ställen zu nahe zu kommen. Man kann sicher zusammensitzen und diskutieren - aber man muss sich dann die Tiere von Bekannten nicht näher anschauen gehen.
    Vermehrtes Händewaschen ist sowieso angesagt. Aber es reicht nicht bei allen Erregern wirklich aus.

    Und eben - die Trägertiere. Oft wissen wir doch gar nicht, dass in unserem Stall ein Tier sitzt, das eine Krankheit trägt. Ich glaube nicht wirklich, dass es viele Züchter oder Tierbesitzer gibt, die wissentlich kranke Tiere weitergeben und denen es völlig egal ist, ob sich in anderen Ställen dann andere ebenfalls anstecken. Die meisten kümmern sich bloss einfach überhaupt nicht um Derartiges.
    Und das fängt eben schon damit an, dass wir bei einem Besuch meist gerne und fröhlich alle Meeris auch mal in die Hände nehmen und ausgiebig bewundern... in meinen Augen eine absolute Unsitte und alles andere als tierfreundlich.

    Es gibt ein paar Ausnahmen, die ich gelten lasse.
    1) jemand möchte ein Tier wirklich kaufen. Dann soll er es auch in die Hand nehmen dürfen. Als Verkäufer möchte ich sehen, ob er mit dem Tier gut umgehen kann. Als Käufer muss er die Möglichkeit haben, das Tier auf kleine Krusten oder Verletzungen hin zu prüfen, die man von blossem Auge oft nicht sieht (Milbenbefall, etc.) Beim Körperkontakt zwischen Käufer und Tier merkt man auch oft, ob "die Chemie" stimmt. Manche Tiere passen nicht zu allen Menschen. Und umgekehrt.
    2) ein Besitzer fragt einen Besucher um Rat. "Schau dir das mal an... glaubst du, sie ist trächtig" oder "... er hat Milben"...? Da gehts halt meist nicht ohne Anfassen.
    3) jemand möchte ein Tier abgeben. Derjenige, der es aufnimmt, muss es wohl oder übel näher anschauen und die Gesundheitskontrolle machen. (Und auch das Geschlecht kontrollieren, sicherheitshalber.)
    Auch der Tierarzt muss die Tiere ja anfassen.
    Aber der desinfiziert sich vor, bzw. nach jedem Patient die Hände. Wir machen das praktisch nie. Wär vielleicht manchmal gar nicht so doof.

    Es geht nicht darum, dass wir auf Panik machen, weil nun Streptokokken (eine schlimme Geschichte!) und Pseudotuberkulose aufgetreten sind. Beides sind altbekannte Erreger und so etwas hat es immer wieder einmal gegeben.
    Nur weil viele von uns das erste Mal davon hören, ist es noch lange nichts Neues. Und es gibt noch eine lange Reihe von anderen Erregern, die unseren geliebten Meeris gefährlich werden können.
    Dank schweizweiten Kontakten übers Internet und vielen munteren Meeribesuchen verbreiten sich Informationen schneller. Aber nicht nur die Infos - auch die Erreger wandern viel weiter und rascher. Wir tragen laufend dazu bei, dass solche Krankheiten sich verbreiten können.
    Die Streptokokkengeschichte übrigens ist ja ein ziemlich gutes, wenn auch himmeltrauriges Beispiel: ohne Internet wären die kranken Tiere in einem geographisch viel engeren Rahmen platziert worden. Es sind ja mit grosser Wahrscheinlichkeit auch Tiere in andere Zuchten verkauft worden - der Kontakt kam vermutlich meist übers Internet zustande. Nun ist der Erreger also bereits weiterverteilt worden, dank unseren tollen Kommunikationsmöglichkeiten.
    Würde jeder Käufer vor dem Kauf einen kritischen Blick in die Ställe der Herkunftszucht werfen, dann müsste eigentlich dem einen oder anderen auffallen, dass da auch teilweise kranke Tiere sitzen. Und dann müsste man halt sicherheitshalber die Finger von so einem Kauf lassen, selbst wenn einem die Tiere leid tun.
    Oder aber man müsste die gekauften Tiere wirklich ernsthaft in Quarantäne halten können, um die eigenen nicht zu gefährden.

    Sue hat das nun grad auf die bitterste Weise kennengelernt. Es wäre schön, wenn ihre Tiere wenigstens nicht vergebens gestorben wären - wenn alle, die hier mitlesen, etwas daraus lernen würden. Und eben beispielsweise nicht frischfröhlich Tiere zusammenkaufen und einfach munter zusammensetzen würden. Und auch nicht bei Besuchen munter alles betatschen würden.

    Gruss
    Gabi
     
  10. Lakritze

    Lakritze Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
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    Da gebe ich dir vollkommen recht, und ich halte mich auch meistens daran, bis auf gaaaanz seltene Ausnahmen, gell Franziska?

    Dieser Aspekt finde ich ganz wichtig.....gibt es doch immer noch Leute die meinen, wenn sie ihre Tiere sauber und artgerecht halten, seien sie verschohnt von solche Untermietern.Ich habe schliesslich auch ewig gebraucht, bis ich geschnallt habe dass z.B. Pilzsporen ÜBERALL sind und ich einfach schauen muss dass das Immunsystem von meinen Meeris i.O.ist :e025:

    Ich glaube auch, dass wir dieser Tatsache zu wenig Aufmerksamkeit schenken :7779

    Das fände ich auch wichtig!!! Schliesslich möchte ICH auch niemandem als Gastgeschenk eine "Krankheit" mitbringen.

    Gruss Barbara
     
    Zuletzt bearbeitet: 19. Januar 2007