Was haltet ihr von diesem Käfig?

Dieses Thema im Forum "Haltung" wurde erstellt von Katinka, 12. Mai 2013.

  1. Katinka

    Katinka Neuer Benutzer

    Registriert seit:
    28. April 2013
    Beiträge:
    9
    Nachdem ja momentan Kaninchen aus Platzgründen nicht drin liegen, erkundige ich mich nach kleineren Nagern. Rennmäuse fände ich zum Beispiel auch super. Nun schaue ich mir schon mal Käfige und Einrichtungen an und bin auf diesenKäfig hier gestossen:

    https://www.ricardolino.ch/de/tiere...ster-mausterrarien-mit-vielem-zubehor/133638/

    Wäre sowas in der Art geeignet für Rennmäuse? Oder eher für einen Hamster?

    Liebe Grüsse Katinka
     
  2. Katinka

    Katinka Neuer Benutzer

    Registriert seit:
    28. April 2013
    Beiträge:
    9
    Also ich habe schon gelesen, welche Arten von Käfigen für Rennmäuse geeignet sind. Da fand ich zwei eigentlich am besten (aber Erfahrung habe ich ja keine, nur so vom Gefühl und von dem was ich hier so an Meinungen gelesen habe):

    Entweder ein Aquarium mit einem kleineren zweiten, was ich nur mit Sand füllen könnte.
    Oder ein Terrarium mit Holzüberbau fänd ich auch gut.

    Mit Holzüberbau fand ich das, was auch preislich günstiger wäre (dafür ohne Zubehör, das ich mir aber irgendwie lieber selber neu kaufen würde):

    https://www.ricardolino.ch/de/tiere/kleintiere-nagetiere/graubunden/terrarium-glas-gitter/511527/

    Ist das nicht eher schon fast zu klein?

    Oder einfach ein solches:

    https://www.ricardolino.ch/de/tiere/tierbedarf/graubunden/terarium/347606/


    Wie findet ihr die drei, was den Preis anbelangt?

    Danke schonmal :)
     
  3. Katinka

    Katinka Neuer Benutzer

    Registriert seit:
    28. April 2013
    Beiträge:
    9
    Und wie findet ihr solche Angebote? Da wären gleich drei Mäuschen mit dabei, die sich wohl schon gut verstehen... Ich fänd ja sowieso nur Tierheim oder Notstation ok, da ich auch nicht unbedingt noch Kleine möchte.

    https://www.ricardolino.ch/de/tiere...iche-rennmause-aus-der-auffangstation/567697/

    Oder das:

    https://www.ricardolino.ch/de/tiere...um-transportkorb-und-inhalt-fur-mause/521935/

    Hoffe ich ärgere euch nicht :e010: :D Ich finds nur wirklich schwer, das passende auszusuchen, so ganz ohne Erfahrung. Und vielleicht fällt euch ja etwas auf, was ich nicht bedacht habe. Vielleicht könnt ihr mir ja auch einfach sagen, welches ihr kaufen würdet.

    Gute Nacht :)
     
  4. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    30. Januar 2010
    Beiträge:
    10.749
    Beim Oberen sehe ich keine Masse und kann deshalb nicht sagen, ob der Preis io ist. Die Verbindung finde ich ja speziell :D Aber ob die Verbindung sich wirklich eignet?? Drähte die vorstehen oder sonstiges?

    Das Zweite mit dem Holzaufbau würde ich eher nicht nehmen. Ist eher ungeeignet.

    Das Letzte wäre rein theoretisch wohl die Beste Lösung. Fragt sich einfach was für ein Tier du dort rein tun möchtest. Wegen der Grösse.

    Ich würde mich zuerst einmal für ein Tier festlegen und dann nach dem Zubehör suchen.

    Bei Rennmäusen habe ich keine Erfahrung. Bei Zwerghamsterchen mag ein 100 x 50 x 50 knapp genügen, aber Grösser ist besser. Bei Goldhamstern genügt mir persönlich ein 100er nicht, da kann man nicht mal richtig einrichten und auch ein richtiges Laufrad hat nicht richtig Platz.

    Oder bau 2 100 x 50 x 50 zusammen, wenn du zwei Occasionen findest. Oder zwei 80er x 40. Ich habe auch bei meinen Aquas je zwei Seitenwände mit dem Teppichmesser rausgeschnitten. Mit ein wenig handwerklichem Geschick geht das. Dann kannst du die beiden mit Leisten oder ähnlichem und Aquariumsilikon zusammenkleben. Aquariumsilikon ist ungiftig, auch für Hamster. Es wird auch in Aquarien angewendet bei Fischen. Es riecht anfangs ziemlich nach Essig. Das verfliegt dann aber nach einem Tag wieder.
     
  5. flowerpower66

    flowerpower66 Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    19. November 2012
    Beiträge:
    200
    Guten Morgen

    Also ich finde eigentlich nur die zwei verbunden Aquarien gut, aber da diese Röhrenfrahtdingens wäre mir zu gefährlich, wie Locke sagt, wenn sie gleich breit sind kann man sie verbinden und hat erst noch eine ganze Lauffläche :)

    Das zweite mit dem Gitteraufsatz ist zu klein ! Über das 100 x 50 cm könnte man reden ;-)
    Da wo die Rennmäuse schon dabei sind, da ist das Aquarium auch zu klein.. Da müsstest du wohl anbauen oder neu kaufen.. und das letzte find ich persönlich auch zu klein.. Ich hatte mal Rennmäuse und das sind so wuselige und neugierige und vorallem knabber- und buddelfreudige Tiere, denen wäre diese Grössse zu langweilig..

    Aber guck mal hier, vielleicht kennst du die Seite schon, aber aie ist seeeehr hilfreich :)

    www.diebrain.de/re-index.html
     
  6. Katinka

    Katinka Neuer Benutzer

    Registriert seit:
    28. April 2013
    Beiträge:
    9
    :dank:

    Ja, die Verbindungsröhre fand ich auch etwas, äh, abenteuerlich :)

    "Fragt sich einfach was für ein Tier du dort rein tun möchtest. Wegen der Grösse."

    Für Wüstenrennmäuse hatte ich mir die Käfige ausgesucht.

    Super Ideen habt ihr. Ja zwei Aquarien verbinden finde ich sehr gut. Ausserdem hätte ich ein kleines schon, aber das ist wirklich sehr klein. Aber vielleicht zusätzlich als reine Buddelkiste.

    Echt tolle Seite! Da steht auch, dass man die Aquarien noch mit einem Käfig verbinden kann. Ich hätte natürlich noch ein relativ grosses Käfig, noch von den Rattis. Ich müsst nur schauen, ob die nicht zwischen den Stäben durchkommen. Die ganz kleinen Ratten sind mir da mal ab :D


    http://www.diebrain.de/pix/re/groskafig.jpg
     
  7. Kiara

    Kiara Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    11. Juni 2008
    Beiträge:
    698
    Hallo Katinka

    Mongolische Rennmäuse brauchen eine Mindestgrundfläche von 100x50cm. Dies ist auch gesetzlich vorgeschrieben und ist wirklich nur das absolute Minimum für diese bewegungsfreudigen Tiere. Ich würde prinzipiell immer grösser gehen.

    Da die Tiere unheimlich gerne buddeln (und dies auch in wenig Einstreu intensiv betreiben), ist ein Glasbecken die beste Unterbringungsmöglichkeiten. Die Einstreuhöhe sollte mindestens 30cm betragen. Höheres Einstreu wird in der Regel sehr gerne angenommen. Ich würde bei der Höhe des Geheges was suchen, welches mindestens 50cm hoch ist. Mit allem anderen wird man nicht glücklich.

    Rennmäuse hält man am besten zu zweit, da sie stark zu Revierbildung neigen und Gruppen ab 3 Tieren dazu neigen, sich zu zerstreiten. Aus diesem Grund ist eine grosse Grundfläche auch besser, als verbundene Käfige. Deshalb fällt das erste verlinkte Angebot eigentlich auch schon aus. Es sei denn, du kannst bei den Becken jeweils eine Scheibe raustrennen und sie dann zusammenschieben.

    Roxy hier im Forum hat sehr viel Erfahrung beim Thema Rennmäuse. Ich würde konkret auch noch sie anschreiben (am besten per Mail, sie ist nicht mehr so oft im Forum). Sie sagt, dass sie mittlerweile auch schlechte Erfahrungen mit Holzaufbauten gemacht hat. Es kommt wahrscheinlich aber auch auf die Gestaltung des Holzaufbaus drauf an. Wenn man diesen nur nutzt, um auf einer zusätzlichen Ebene das Laufrad unterzubringen, sehe ich da weniger Probleme, als wenn man durchgehende Etagen reinmacht.

    Das zweite verlinkte Angebot ist nicht für Renner geeignet, da es schlichtweg zu klein ist.

    Das dritte wäre ok, aber ist halt Mindestmass. Ich würde deutlich grösser gehen.

    Beim vierten müsstest du die Grösse erfragen. Zudem würde ich es für dich jetzt nicht empfehlen, da eine 3er Gruppe wirklich heikel ist. Als Anfänger startet man lieber mit einer stabilen 2er Gruppe.

    Das fünfte ist wieder zu klein und aufgrund der Verbindung nicht geeignet.

    Ich würde bei Rennern mittlerweile auch selber bauen. Das kommt oftmals günstiger als ein Glasbecken in der selben Grösse. Bei www.aquarium.ch kannst du zudem ein Inserat aufgeben, was du genau suchst. Dazu unbedingt hinschreiben, dass du ein undichtes Aquarium für die Nagerhaltung suchst. Oft bekommt man grosse Aquas zu einem kleinen Preis, da diese nicht mehr wasserdicht sind (was den Nager aber herzlich wenig stört). Der Nachteil daran ist halt, dass diese Wasser-Aquarien schwerer sind, da das Glas dicker ist.

    Besser als diebrain finde ich bei Mäusefragen die folgende Seite: http://www.mausebande.com und ihr Wiki dazu: http://wiki.mausebande.com/
     
  8. Teres

    Teres Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    9. Mai 2012
    Beiträge:
    148
    Wir haben unserem Goldhamster ein Gehege gebaut für 50 Fr mit Plexiglas und Holz, Grundfläche 0.96 m2. Mein Mann hatte es in einer Stunde zusammengebaut. Inkl kleine etage für Lauffrad und ein Rennsteg entlang einer Längswand. 2 kleine Etagen haben wir von den Meerschweinchen genommen, für die sie zu klein waren (natürlich ausgebacken im Ofen)... Nun planen wir Innengehege für unsere Meeris. selber machen hat viele Vorteile, nicht nur preislich.
    Gruss von Teres
     
  9. affu

    affu Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    21. Februar 2010
    Beiträge:
    162
    Liebe Katinka

    Ich schliesse mich Kiara an. Mindestmas ist 50x100cm mit 30cm Einstreuhöhe. Vergundsysteme mit so kleinen Durchgängen ist für die doch stark zur Revierbildung neigenden Renner eher ungeeignet, ausser du erwischt wirklich ein Renner-Dreamteam. Aber das kann dir im Vornherein niemand garantieren.

    Zu Holzbauten würde ich auch eher nicht raten, da Renner oft doch sehr nagewütig sind. Bzw. man muss dann halt damit rechnen, dass das ganze nicht allzu langlebig ist.

    Und ich denke ein 100x50cm Terri findest du auch unter CHF 200. zB. kannst auch nach alten Aquarium suchen und den Gitterdeckel selber bauen, oder sogar noch ein Aufsatz basteln, zur Unterbringung von Laufrad und sowas. Ich weiss nicht wie das genau ist mit den Aufsätzen wegen Revierbildung, aber ganz durgehende Ebenen würde ich auf Grund der Luftzirkulation wohl eh nicht machen, dann müsste das eigentlich auch nicht ein allzu grosses Problem sein mit der Revierbildung.....

    Liebe Grüsse Senne
     
  10. Roxy

    Roxy VIP-User VIP

    Registriert seit:
    22. Februar 2007
    Beiträge:
    1.221
    Hallo Katinka

    Gerne sage ich auch ein paar Worte zu deinen Fragen betreffend einer Rennerbehausung.

    Gleich vornweg zuerst mal meine Gedanken zu deinen geposteten Inseraten.
    Vom ersten Angebot würde ich dringend abraten. Ein Terriverbund mithilfe Röhren, Drainageröhren oder in diesem Fall mit einem selbst gebastelten Gitterübergang, ist für Rennmäuse ein sehr heisses Eisen. Da die Tiere sehr revierbezogen sind, verleitet ein solcher Verbund geradezu ein eigenes Revier bilden zu wollen und Streitereien sind praktisch vorprogrammiert. Nicht immer muss es dazu kommen aber früher oder später bleibt oftmals kaum eine Gruppe verschont. Ebenfalls darf man die Verletzungsgefahr bei einem solchen Gitterübergang nicht unterschätzen. Nur allzu schnell kann es passieren, dass ein Mäuschen mit einem Füsschen hängen bleibt, weil es zu schnell durchrennen wollte, sich erschreckt hat oder vom Gspänli gejagt wird. Da kann es zu üblen Verletzungen und Knochenbrüchen kommen.
    Also ich persönlich würde tunlichst die Finger von einem solchen Verbund lassen. Den Tieren und auch den eigenen Nerven zuliebe.

    Ähnlich verhält es sich beim Terri im zweiten Inserat. Die Haltung von Rennmäusen auf mehreren Stöcken führt ebenfalls oft zu heftigen und blutigen Revierstreitereien. Schon von vielen Haltern habe ich von Problemen bei Holz- oder Gitteraufsätzen gehört. Über kurz oder lang musste die Gruppe dann endgültig getrennt werden, da es immer wieder zu Beissereien kam. Selber habe ich auch einen Eigenbau mit zwei Etagen, von welchen schon lange nur noch einer zur Verfügung steht. Als die damalige Gruppe, welches dieses Terri bewohnte noch alle drei Stöcke zur Verfügung hatte, ging es nicht lange und die Tiere haben sich heftig gejagt. Ein wenig Jagen ist harmlos und gehört zum Sozialverhalten der Renner dazu aber der Gejagte durfte nicht mehr ins gemeinsame Nest, wurde ständig gehetzt und schlussendlich auch mehrfach gebissen. Das Ganze hätte sich ins endlose gesteigert, wenn ich nicht eingegriffen hätte. Aber dann hat auch Kleinersetzten und das kurzfristige entfernen der Einrichtung nicht mehr geholfen. Im Endeffekt musste ich dieses Duo trennen und mit jeweils einem anderen Gspänli neu vergesellschaften. Die Gruppe, welche jetzt darin lebt ist eigentlich ein gestandenes und harmonisches Duo. Beides knapp 3-jährige Weibchen, also keine Jungspunde mehr, denen schnell mal der Kopf überhitzen kann. Könnte man denken... Denn auch diese zwei haben seit einem Weilchen immer wieder Zoff, so dass ich ihnen auch die erste Etage sperren musste. Als dies geschah und sie nur noch die Bodenfläche zur Verfügung hatten, war sofort wieder Ruhe. Bekamen sie die Etage wieder, ging die Jagerei von neuem los.
    Es ist also wirklich kein Duo vor solchen Revierstreitereien gefeit. Da kann die Gruppe noch so harmonisch und ein Herz und eine Seele sein. Wenn irgendwo ein bisschen Öl ins Feuer gegossen wird (ein Schwachpunkt bei der Rennerbehausung und/oder falsche Einrichtung) knallt’s dann irgendwann eben doch. Es muss aber nicht immer die Haltung sein, die zum Zerbrechen einer Gruppe führt. Meiner Meinung nach kann es auch an der Überzüchtung und dem oftmals gestörten Sozialverhalten der Tiere liegen, da sehr viele unter schlimmsten Bedingungen gehalten werden und diese Tiere dann auch noch verpaart werden (sprich das Fehlverhalten wird an die Jungtiere weitergegeben). Oder aber ein plötzlich veränderter äusserer Einfluss kann zum Streit führen, eins der Tiere wird krank und wird demnach verstossen, das jüngere will das Alte vom Herrscherthron stürzen usw. Wieso und warum bleibt dann meistens eine Frage, die nie beantwortet werden kann. Leider können die kleinen Racker ja nicht sprechen. Es gibt unzählige Gründe, wieso sich eine Gruppe zerstreiten kann, dies ist dann aber wieder ein anderes Thema. Gehört zwar auch zwangsläufig mit dem Thema Haltung zusammen aber ich bin nun doch etwas sehr weit abgeschweift… *hüstel*
    Für mich ist jedenfalls klar, dass mein Etageneigenbau auf Dauer nicht mehr als Rennerheim genutzt werden wird, da es einfach für Tier und Halter sehr unschön und mühsam ist, wenn es ständig Ärger gibt.

    Mal abgesehen davon, dass das Terri im zweiten Inserat viel zu klein und daher völlig ungeeignet für Rennmäuse ist, würde ich allgemein auf einen Aufbau bei Rennmäusen verzichten.

    Das Terri im dritten Inserat ist an und für sich in Ordnung, da es mit den Grundmassen 100x50cm die Mindestmasse des Tierschutzgesetztes erfüllt, mir persönlich ist es aber definitiv zu klein. Ich habe auch vier solcher 100x50er Terris von Rennmäusen bewohnt und ich merke immer wieder aufs Neue, dass man ein solches Terri einfach nicht genug artgerecht einrichten kann und die Tiere auf Dauer gelangweilt und unterfordert sind. Das macht sie dann unglücklich und es entsteht Frust, was wiederum zu Streit führen kann.
    Es ist noch nicht lange her, dass sich ein Duo von mir in einem 100x50er ganz grässlich zerstritten hat. Die zwei Buben waren eins meiner Dreamteams schlechthin. Nicht einmal bei deren VG gab es nennenswerte Auffälligkeiten und dann nach über einem Jahr friedlichem Zusammensein, knallte es plötzlich aufs heftigste. Ich fand beide völlig verstört in einem komplett blutverschmierten Terri. Ich hab so etwas noch nie erlebt.
    Für eine VG finde ich das 100x50er Terri am besten bzw. ich arbeite am allerliebsten mit dieser Grösse, da die zu vergesellschaftenden Tiere dann einfach viel ausgeglichener und ruhiger sind aber als Daueraufenthalt möchte ich es nicht empfehlen.

    Das vierte Inserat mit den drei Rennmäusen lässt mir gleich alle Berge zu Haare stehen. Das Terri sieht mir nach maximal 80x40cm aus, das müsstest du auf jeden Fall durch ein grösseres ersetzen.
    Und wie auch schon meine Vorschreiberinnen erwähnt haben, ist eine Dreiergruppe sehr, sehr heikel. Manchmal kann es gut gehen und es kommt zu keinem Streit aber die Mehrheit ist aufgrund des natürlichen Revierbildungsdrangs zum Scheitern verurteilt und es wird irgendwann zu blutigem Streit kommen. In der freien Natur lebt immer nur ein Päärchen in ihrem Revier zusammen. Dieses Päärchen hat seine Junge im Nest, welche aber zur gegebenen Zeit die Eltern und Geschwister verlassen müssen und mit einem fremden Partner ihr eigenes Revier bilden. Im Grunde genommen, lebt also immer nur das Päärchen zusammen und die Jungen können in diesem Sinne nicht gezählt werden. Dies wird meistens in der Heimtierhaltung falsch interpretiert und man meint, dass Rennmäuse Rudeltiere sind. Es sind Paartiere aber keine Rudeltiere. Eigentlich logisch, da es auf der Hand liegt, dass Gruppen ab drei Tieren extrem instabil sind und meistens nur auf viel zu kleinem Platz länger ohne Streit leben. Und ich meine hier den Streit, der für den Halter sichtbar ist. Rennmäuse kommunizieren hauptsächlich über Körpersprache und im Ultraschallbereich. Das komplette Sozialverhalten der Renner ist sehr komplex und ich denke, dass der Mensch nur einen Bruchteil davon richtig interpretieren kann oder überhaupt auch erst erkennt. Anhand von dem bin ich überzeugt, dass ein Gruppe ab drei Tieren permanent einem unterschwelligen Stresspegel ausgesetzt ist, dem sie nicht entfliegen können und den sie ertragen müssen, solange alle sich einigermassen ruhig verhalten. Irgendwann geht’s dann aber einfach nicht mehr und der angestaute Stress und Frust entlädt sich oft regelrecht explosionsartig, was dann sprichwörtlich in einem Blutbad sein Ende findet.
    Die artgerechteste und natürlichste Form ist die Haltung eines Päärchens von welchem das Männchen kastriert werden muss, um Nachwuchs zu verhindern. Da viele Tierärzte aber keine Erfahrung bei der Rennerkastra haben und die Kastration männlicher Rennmäuse in der "Rennerszene" sehr verpönt ist, wird dies nur selten gemacht. Man sagt, dass das Weibchen dann den Bock oftmals nicht mehr annehme, da er kein "richtiger" Mann mehr sei und das Männchen sich auch nicht mehr als solches verhalte. Ähnlich soll es sich verhalten, wenn aus irgendeinem Grund dann das kastrierte Männchen mit einem unkastrierten Männchen vergesellschaftet werden soll. Ich halte diese Aussagen jedoch für Humbug und unfundierte Vorurteile, weil vielleicht ein paar VG's mit diesen Konstellationen nicht geklappt haben. Ich bin überzeugt, dass bei solchen misslungenen VG's schlichtweg die Chemie zwischen den Tieren nicht gepasst hat. Dies verhält sich übrigens genau gleich, was die VG bei Am üblichsten ist deshalb die gleichgeschlechtliche Paarhaltung.
    Selber halte ich nun bereits das 4 verschiedengeschlechtliche Päärchen (naja eigentlich noch nicht viel bei 16 Jahren Rennmaushaltung *zwinker*) und ich habe bis jetzt rundum nur sehr gute Erfahrungen damit gemacht, auch was die VG angeht. Ich werde auf alle Fälle auch weiterhin, einzelne, verwaiste Männchen kastrieren lassen, um sie dann mit einem Weibchen vergesellschaften zu können.

    Der Terriverbund im fünften Inserat ist genauso ungeeignet, wie dieser im Inserat Nummer eins.

    Um mit der Rennmaushaltung zu starten, würde ich dir am ehesten ein 120x50x50cm Glasbecken empfehlen. Diese Grösse ist in meinen Augen das Mindestmass für Rennmäuse und gleichzeitig der beste Mittelweg wenn noch keine Erfahrung mit diesen tollen aber auch sehr anspruchsvollen und manchmal schwierigen Tieren vorhanden ist.
    Ebenfalls sollte aufgrund der Buddelfreude eine Beckenhöhe von 50cm nicht unterschritten werden. Rennmäuse leben hauptsächlich in unterirdisch angelegten Gängen und kommen nur zur Futtersuche an die Oberfläche.

    Ansonsten würde ich sehr empfehlen, zwei 100x50er Glasbecken mit Metallprofilen zu verbinden, in dem man bei beiden Terris jeweils eine Glasscheibe raustrennt, die Profile anklebt und sie dann zusammenschiebt.
    200x50cm als Grundfläche wäre absolut top für ein Rennmausduo, setzt jedoch auch genügend Erfahrung voraus und es wäre von Vorteil, wenn für den Fall der Fälle ein Trennbrett und/oder ein separates Notfallterri von 100x50cm vorhanden wäre, falls es doch zu Streit käme und die Gruppe getrennt bzw. vorläufig kleiner gesetzt werden müsste.
    Sabrina Tschan (http://www.furrylittlefriends.ch/) macht diese Terriverbünde regelmässig für ihre Hamster. Ich selber habe dies noch nie gemacht aber es soll überhaupt nicht schwierig sein und ist anhand der Profile eine saubere und tiersichere Sache. Für einen eventuellen Umzug können die Terris ganz einfach wieder auseinander gezogen werden.

    Langer Rede, kurzer Sinn: Falls du dich für Rennmäuse entscheidest würde ich dir zur Anschaffung eines 120x50er Terris und einem gleichgeschlechtlichem Duo raten. Oder aber ein Päärchen, bei welchem das Männchen kastriert ist. Bei einem gleichgeschlechtlichen Duo fährst du mit Männchen meistens ruhiger als mit Weibchen. Das Risiko punkto eines Zerstreitens ist zwar in etwa gleich gross aber Männchen sind ansonsten ruhiger, da sie keine Hitze haben. Die Weibchen jagen sich während der Hitze öfters durchs ganze Terri, was nicht selten falsch interpretiert wird und/oder dann in ernsthaften Streit ausarten kann. Bei mir durchläuft gerade ein Duo nach dem anderen einen solchen Zoff, bei dem ich eingreifen muss. Bis jetzt hat sich noch jedes Gemüt wieder beruhigt und ich musste keine Gruppe trennen aber wenn man nicht rechtzeitig und evtl. auch noch falsch handelt, gibt’s bei den Rennmäuse keine Gnade. Sie werden nicht umsonst "Krieger mit Krallen" genannt.

    Nun wünsche ich dir auf alle Fälle viel Spass beim recherchieren und Studieren der Rennmaus. :). Es ist ein tolles und spannendes Haustier, je nach dem Adrenalin mit einbegriffen. :D Soll heissen, dass die vielen oben genannten Schauergeschichten nicht Angst machen sollen und auch längst nicht in allen Fällen passieren aber eben leider durchaus auch eintreten können. Man muss sich einfach den Risiken, Gefahren und möglichen Konsequenzen bewusst sein. Hat man sich aber genügend und richtig vorbereitet/informiert (es kursieren leider sehr viele falsche Infos im Internet, so genannten Fachbüchern und werden auch von Zooverkäufern, Privatpersonen und teilweise Züchtern weitergegeben), und für den Fall der Fälle einen Plan B griffbereit, dann steht dem Abendteuer Rennmaus nichts im Wege.

    Und zu guter Letzt finde ich es super und lobenswert, dass du dich vorher informierst und dir offensichtlich viele Gedanken machst und dir nicht einfach Hals über Kopf die Tiere ins Haus holst, weil sie halt eben süss sind. Wenn sich jeder vorher Gedanken machen würde, dann könnte man echt viele Probleme verhindern und viel Leid würde gar nicht erst entstehen

    Liebe Grüsse
    Roxy