Zwei Frühkastraten im gemischten Rudel

Hallo zusammen,

mein gemischtes Rudel besteht aus 6 Weibchen im Alter zwischen 4 Monaten und 3 Jahren sowie den zwei Frühkastraten Torino (1,5 Jahre) und Kambly (4 Monate).
Torino ist ein Frühkastrat, wie er im Buche steht - brommselt kaum, besteigt kaum seine Weibchen, ist keine Führernatur. Er ist einfach nur friedlich und lieb - ein bisschen ein Weichei . Den kleinen Kambly hat er von Anfang an freundlich empfangen, ihm jede Freiheit gelassen und auch ohne weiteres geduldet, dass der Kleine den Weibern nachsteigt, brommselt und sie begattet.

Nun, mit 4 Monaten, hat Kambly begonnen, sich als richtige Kratzbürste zu verhalten. Er ist sogar den Weibchen gegenüber ekelhaft, insbesondere aber beisst er Torino weg, wann immer er ihn erwischt. Torino wehrt sich nicht; er weicht aus und traut sich teilweise schon kaum mehr aus seinem Häuschen. Ich sammle täglich mehrere Büschel weisse Torino-Haare auf und beobachte immer wieder, wie Kambly richtig über den Ärmsten herfällt.

Nun mach ich mir natürlich Sorgen über meine Rudelzusammensetzung. Kann sich das wieder einrenken? Ich meine, es ist ja nicht so, dass die Buben etwas zu "klären" hätten - es ist ja längst alles klar. Torino hat von Anfang an deutlich zu erkennen gegeben, dass ihm nichts an der Vorherrschaft liegt. Warum also kann Kambly nicht einfach zufrieden sein damit, dass er Chefkastrat sein darf? Warum muss er Torino weiter piesacken und auch die Weibchen bei jeder sich bietenden Gelegenheit zusammenstauchen? Er ist ein richtiges Ekel - dabei ist er so ein Schnuckel zu uns Zweibeinern!

Haben andere von Euch, die mehrere (Früh-)Kastraten im Rudel haben, ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist da irgendwann wieder Ruhe eingekehrt? Kann es auch sein, dass es einfach nicht funktioniert mit den zwei Jungs?


Harmoniebedürftige Grüsse, Franziska

 

Guten Tag, Franziska

Kambly ist nun in der Mega-Rambo-Phase und weil er vorher ja schon recht wichtig tat, grenzt sein Verhalten jetzt natürlich an den schieren Wahnsinn. Wahrscheinlich dreht er permament im roten Bereich ....

Ich finde es eine klassische Situation für die bewährte Dominanz-Mischung der Bachblüten )). Sie wird ihm und somit auch dem Restrudel über die extremste Zeit hinweghelfen, bis sich der Kleine wieder eingerenkt hat. Bedingt durch das schon früh ausgeprägte Verhalten von Kambly solltest du dich aber auf eine längere Zeitspanne einstellen. Aber dann "verhebet" es auch!

Ich persönlich sehe (noch) keinen Handlungsbedarf, an der Gruppe etwas zu ändern. Es braucht einfach Nerven und Geduld. Vielleicht gibt's da oder dort einen Stresspilz oder Milben, aber das ist ja auch kein Weltuntergang.

Falls dich die Mischung interessiert, schreib mir doch eine PN.

Ruhig Blut wünscht,
Gabriela-die-weiss-wovon-sie-spricht-

 

Ich denke auch, jetzt ist einfach das Ramboalter. Nur um ganz ehrlich zu sein, ich gebe gar nichts auf die sogenannten Frühkastraten mehr. Es gibt auch bei mir Kastraten die mit 200g kastriert wurden, die mir auf die grossen Kastraten losgehen und diese auch beissen. Ich mache aber die Erfahrung, dass Frühkastraten die zusammen im Rudel aufwachsen nie solche Probleme haben, sondern sich super verstehen und ergänzen. Ganz sicher aber, darfst du jetzt nicht schon aufgeben. Das mit den Bachblüten finde ich gut, wobei ich ganz ehrlich noch nie Erfolg damit hatte. Aber bei anderen soll das super wirken. Es gibt wirklich solche Rambos die das in diesen Alter einfach testen und mit 8 Monaten ist der Spuck vorbei. Solange kein Blut fliessen behalte die Ruhe. Ich drücke dir die Daumen.

 

Hoi Franziska

Meine Indoor-Gruppenzusammenstellung war über längere Zeit 2 Weibchen und zwei Männchen. Das hat auch tipp top geklappt. Dank meinem souveränen Gruppenchef. Er hatte den jüngeren Kastraten, kein Frühkastrat, fest im Griff. War aber immer fair und zu seinen Frauen wie auch zum seinem Konkurrenten sehr freundlichen. Der jüngere lernte von klein auf wie er sich zu benehmen hatte. Und so lebte die kleine Gruppe glücklich und zufrieden... bis ich Volltrottel die Gruppe "umgestellt" habe. Und so durfte ich die selben Erfahrungen machen wie Du... Mit dem Resultat, dass ich den jungen Querschläger schlussendlich draussen in die grosse Gruppe gesetzt habe.

Bereits früher habe ich die Erfahrung gemacht, dass die kleinen Flegeljungs draussen in der grossen Gruppe (egal ob Frühkastrat oder nicht) sich super gemausert haben. Einfach weil sie mehr Platz haben, also nicht immer auf die selben Opfer los stürmen können. Und vor allem weil sie immer einen grossen Chef oder auch mehrere um sich haben, die ihnen zeigen wo es lang geht. Sie haben also so zu sagen eine gute Prägungsphase durchlebt...
Auch der junge Kerl aus der Indoorgruppe hatte einige male eins auf die Nase bekommen und danach hat er begriffen wo es lang geht. Heute ist er absolut verträglich. Ich kann mir gut vorstellen, dass er mal den Chefposten von Mumin erben wird. Er ist ein ganz toller Kerli geworden...

Kambly werden keine Grenzen gesetzt. Wie soll er auch lernen was angebracht ist und was nicht. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass er von selber den richtigen Weg findet. Ich hatte zu wenig Geduld und ja auch noch alternativen...

Liebe Grüsse
Kathrin

 

Hallo, Gabriela, Sandra, Jasmin und Kathrin,

danke für Eure Antworten. "Eigentlich" weiss ich es ja selber - in der Theorie: ich muss da durch, und mein Torinolein-Weichei muss da auch durch. Bloss ist es zweierlei Paar Schuhe, es einfach theoretisch zu wissen oder es dann wirklich "aussitzen" zu müssen und mit anzusehen, wie der kleine Rambo alle aufmischt und mir meinen grossen weissen Liebling terrorisiert.


Nein, ans Aufgeben denke ich noch nicht - nur schon, weil Kambly wirklich ein allerliebster Charmeur gegenüber uns Zweibeins ist. Ich habe mir ja nach Munzlis Tod wieder ein Streichelmeeri gewünscht und gefürchtet, so etwas bekäme ich nie wieder. Aber der kleine Kambly ist ein Streichelmeeri durch und durch, von frühster Kindheit an. Wo immer ich auftauche, drängt er sich richtig gegen meine Hände und lässt sich in einer Gemütsruhe, gerne auch beidhändig, durchnudeln. Dann ist er ganz ruhig, ganz sanft, ganz liebevoll. Ich wusste nicht, dass es solche Meerschweinchen gibt. Er wurde ja nie zwangsgestreichelt. Er hatte und hat immer die Möglichkeit, in einem von unzähligen Verstecken auf 9 Quadratmetern Fläche Zuflucht zu suchen, wenn er nicht angefasst werden möchte. Und trotzdem wählt er das Streicheln. Faszinierend!

Der langen Rede kurzer Sinn: ich werde also durchhalten und hoffen, dass mein kleiner Rambo iiirgendwann, in ein paar Monaten oder so, wieder einmal rudeltauglich und torinofreundlich wird. In der Zwischenzeit baue ich halt täglich von neuem Torinos angeknackstes Ego wieder auf, so gut es geht, und hoffe, dass Pilz und Milben nicht allzu hartnäckig auftauchen.

Liebe Grüsse, Franziska

 

Vielleicht solltest du bis Ruhe einkehrt im Moment nicht viel umstellen im Gehege. Das musst du aber selber entscheiden. Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass Umstellen sehr gut ist, meist aber kehrt die Ruhe und Rangordnung eher ein, wenn man den Käfig eine Zeitlang unverändert lässt.

 

Hallo Franziska

Ich habe vier Meerschweinchen. Drei Weibchen und ein Mänchen. Anfangs waren es nur Drei Tiere. Seit gut drei Wochen ist nun noch ein viertes Meeri dazugekommen. Die anderen drei Tiere haben sie gemobbt, gebissen und verjagt. Es war gar nicht schön mitanzusehen. Dank einer Bachblütenmischung von Gabriela ist nun auch das vierte Meerschweinchen Vjola gut in der Gruppe integriert. Sie gehen alle wieder friedlich miteinander um. Vjola darf nun ab und zu auch schon auf dem Lieblingsplatz, der Hängematte, der andern sein.

Bachblüten kann ich nur empfehlen. Die haben bei meinen Tieren wunder gewirkt.

Liebe Grüsse

Rebecca

 

Danke, ich werde Gabriela schreiben wegen einer Bachblütenmischung.

Grüessli, Franziska

 

Es hat eine Weile gedauert, bis ich es geschafft habe, hier in Basel eine Apotheke aufzutreiben, die mir die gewünschte Bachblütenmischung in Wasser zusammengemixt hat . Nun habe ich einen Spray und eine Pipettenflasche mit der "befriedenden" Mischung, die mir Gabriela empfohlen hat, und brenne darauf, mit der Behandlung anzufangen.

Torino ist wohl ebenfalls froh, wenn sich etwas tut. Der Arme hat von Kambly am Samstag ein Loch ins Ohr "gestanzt" bekommen . Handkehrum bringen es die zwei Buben aber auch wieder fertig, friedlich neben einander zu fressen. Es ist keineswegs eine unablässige Jagerei. Nur vereinzelt gehen die Pferde mit Kambly durch, und dann stürzt er auf Torino los wie vom Affen gebissen. Der Kleine strotzt vor Selbstbewusstsein und jugendlichem Übermut, und vermutlich fehlt ihm tatsächlich jemand, der ihm mal gewisse Grenzen aufzeigt.

Ich hoffe sehr, die Bachblüten können an Kamblys unausgeglichenem Verhalten etwas ändern!

Grüessli, Franziska

 

Dann drücke ich dir ganz fest die Daumen das die Bachblütenmischung hilft wieder mehr Harmonie ins Rudel zu bringen und den Jungspund zu beruhigen! Der arme Torino-er als "Mann" wollte doch sicher kein Ohrloch-oder sind Pircings bei Meeries jetzt auch schon in? Nein, Spass beiseite-ich hoffe doch es ist nicht allzu schlimm und heilt schnell wieder.

 

Toi, toi, toi!
Ich drücke die Daumen, dass die Bachblüten ihre Wirkung tun und Kambly bald die Lust auf diese Kampfschwein-Attacken verliert.

 

Klarer Fall: auch meine Daumen sind gedrückt, auf dass bald wieder Frieden einkehren möge in Deinem Rudel. Gute Besserung für Torino's Ohr! Und dass trotz des momentanen Tumultes alle verschont bleiben von kleinen, unliebsamen Bewohnern à la Milben & Co.

Ratschläge kann ich Dir gar keine geben mangels Erfahrung was mehrere Kastraten anbelangt und auch Bachblüten habe ich noch nie verabreicht, lediglich viel Positives davon gehört!

Viel Glück!!!

 

Liebe Franziska

Ich drücke auch die Daumen, dass Kambli bald wieder netter zu seinen Artgenossen wird und wieder ein friedliches zusammensein über längere Zeit möglich ist. Ich weiss auch wie das ist, einen kleinen "lieben" Tyrann zu haben. Nur ist es bei mir ein Weibchen "Marroni". Die beiden würden sich bestimmt gut verstehen.

Liebe Grüsse Susanne

 

Hoffe die Bachblüten wirken bei deinen Meeries genauso gut wie bei mir und meinen Kindern. Ich bin einfach absolut begeistert davon!!!

 

Liebe Franziska

Kambly hat wirklich Ambitionen ... und ist in seinem jugendlichen Grössenwahn nicht aufzuhalten!
Nur wäre es schön, wenn er diesen Weg nach oben etwas weniger hitzig begehen würde.

Mögen die Bachblüten auf fruchtbaren Boden fallen und in den kommenden Wochen die Gemüter etwas besänftigen! :bl7:

Alles Gute und viel Glück,
Gabriela

 

Ich danke Euch ganz herzlich für Eure gedrückten Daumen. Torino kann sie wirklich brauchen... er hat um Kambly herum wirklich keine einfache Zeit .

Nach dem gepiercten Ohr am Samstag hat er nun heute Mittwoch eine Bisswunde an der Oberlippe eingefangen. Er tut mir derart leid. Er provoziert Kambly nämlich absolut nicht, sondern geht ganz ruhig seiner Wege und macht sich sogar zunehmend möglichst unsichtbar, um keinen Angriff zu riskieren.
Der Kleine bringt es fertig, stundenlang unschuldig in die Welt guckend herumzuwuseln und dann plötzlich, wie ein Schachtelteufel, auf Torino loszufahren und ihn zu beissen.

Dieser Zustand dauert ja nun bereits mindestens 2-3 Wochen und scheint sich nicht so schnell wieder ändern zu wollen. Auch die Bachblüten, die ich nun seit 2 Tagen verabreiche, haben (natürlich) noch zu keiner Beruhigung geführt.

Ich frage mich, ob es fair ist, Torino diesen kleinen Rüpel zuzumuten - zumal Torino zuerst hier war, die älteren Rechte hat und selber total friedlich ist. Muss er da WIRKLICH durch ?

Tja, aber was gäb's für Alternativen ?? Mir gefällt keine der Möglichkeiten, die mir einfallen.


Leicht verzweifelte Grüsse, Franziska

 

Hoi Franziska

eine Alternative wäre, dass du deine 6 Mädels auf die 2 Kastraten aufteilst und zwei Gruppen machst.

LG

 

Ja das kann ich verstehen und es tut mir echt leid, aber Du hast immerhin rein platzmässig die Möglichkeit, Deine Gruppe zu teilen, und dieses Projekt würde ich doch langsam mal ins Auge fassen, denn 2-3 Wochen Disharmonie deuten doch langsam darauf hin, dass sich die Sache nicht in Torino's Sinn einpendeln wird.

 

Liebe Franziska

Oje, der arme Torino. Ich kenne mich leider viel zu wenig aus, was man da machen könnte und was Erfolg haben könnte.

Die Gruppe zu teilen wäre sicher eine möglichkeit aber auch sehr sehr schade ums Grossgruppenleben.
Eine spontane Idee hätte ich zwar, aber ich weiss nicht, ob es eine umsetzbare Idee ist und ob sie erfolg haben könnte:
Vielleicht würde Kambli einfach sowas wie einen Ziehvater oder stärkeren Boss brauchen, um ihm Grenzen aufzuzeigen. Vielleicht würde ein zusätzlicher starker weiterer Kastrat (vielleicht auch nur für eine kurze Zeit) Kambli etwas in die Mange nehmen und so den Torino als Opfer etwas entlasten. Platz wäre bei dir für einen solchen Versuch vorhanden, aber es ist auch etwas riskant. Wie gesagt, es ist nur eine Idee von einem "Laien" und vielleicht auch eine blöde Idee, ich weiss es nicht.


Ich drücke dir aber ganz ganz fest die Daumen, dass es bei euch auf irgend eine Weise ein HappyEnd gibt und du die Gruppe nicht aufteilen musst.

Liebe Grüsse Susanne