Pro und contra calciumarme Ernährung bei Blasengries/Blasenstein

Dieses Thema im Forum "Ernährung und Pflege" wurde erstellt von Herzensbrecher, 21. Oktober 2010.

  1. Herzensbrecher

    Herzensbrecher VIP-User VIP

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    Hallo zusammen,

    seit längerem wird zum Thema Blasengries/Blasenstein ja immer wieder auf calciumarme Ernährung hingewiesen.

    Etliche Halter (u.a. ich auch) haben damit gute Erfahrungen gemacht.

    Es gibt aber auch andere Meinungen, worüber man diskutieren kann.

    Letti, Du hast diese Theorie jetzt schon in etlichen Beiträgen immer wieder angesprochen. Es liegt Dir also am Herzen.

    Könntest Du das noch etwas näher erläutern?
     
  2. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Hallo

    Ich könnte mir vorstellen, dass eine ganz calciumarme Ernährung auch nicht sinnvoll ist. Ich vertrete die Ansicht, dass eine Ausgewogenheit zwischen Calcium - Phosphat und Magnesium angestrebt wird.

    Ich glaube, dass die Menge verteilt über einen längeren Zeitraum die Problematik des Abbaus ablöst. Also: Die Fütterung calciumreicher Produkte nicht ganz auslassen, sondern dosiert füttern.

    Gruss
    Jasmin
     
  3. Letti

    Letti VIP-User VIP

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    Liebe Petra

    Gerne will ich darauf nochmals eingehen.

    Kalzium ist lebenswichtig. Hat der Körper nicht genug davon, kommt es zu Problemen mit den Knochen, mit den Zähnen, mit dem Darm und mit dem Stoffwechsel. Kalziumarme Ernährung signalisiert dem Körper Mangel. Er beginnt Kalzium aus Knochen und Kiefer zu lösen. Dieses Kalzium kann aber nicht völlig verstoffwechselt werden, es setzt sich in den Nieren fest, es kommt zu Blasenschlamm, -gries und im schlimmsten Fall -steinen.

    Blasenleiden treten fast immer wegen zu trockener, calciumarmer Fütterung und wegen Zufütterung von mit Cholecalciferol (Vitamin D3) angereicherter Futtermehle im Fertigfutter auf ... Durch die übermässige Kalziumzufuhr durch Trockenkost oder industriell verändertem Futter wird der PH-Wert im Urin verändert. Der Stoffwechsel funktioniert also nicht mehr ausgeglichen.

    Leider sind die Spätfolgen einer solchen Fütterung recht deftig, speziell Meerschweinchen bleiben ihr Leben lang nach nur einem halben Jahr einer solchen Fütterung deutlich empfindlicher in der Blase, wie Meerschweinchen, die von Anfang an calciumreich und mit viel Frischfutter gefüttert wurden. Ein grosses Problem für all diejenigen, die Nottiere aufnehmen. Denn gerade bei der gesündesten Ernährung können sich eines Tages festgesetzte Harnsteinchen oder massenhaft Schlamm lösen und der Besitzer steht vor einem Rätsel.

    Keine Angst auch vor böser Oxalsäure: ist es doch grad diese, die im Stoffwechselprozess darüber entscheidet, wieviel wovon aufgenommen wird und was der Körper lieber ausscheidet, also auch darüber, wieviel Kalzium ausgeschwemmt wird und wieviel der Körper zurückbehält.

    Momentan häufen sich Blasengeschichten... den Sommer über wurde grasreich gefüttert, jetzt kommt die Umstellung auf kargeres Winterfutter, welches unbedingt durch viel Flüssigkeitskomponente (Salate etc) angereichert werden sollte! Flüssigkeit ist eh immer wichtig, nicht nur zur Verhinderung der Entstehung von Gries. Man darf nicht vergessen, dass das "feuchtwarme Klima" in den Gehegen ein idealer Nährboden für Bakterien ist, welche leicht mal in die Blase gelangen können. Je mehr "geschwemmt" wird durch Flüssigkeit, desto weniger können sich Bakterien ansiedeln.

    Eine calciumarme Kost ist fast schon der Garant für Blasensteine und Zahngeschichten! So widersprüchlich das tönen mag. Die Erkenntnis ist übrigens keinesfalls neu und erstaunlich ist, das zu Zeiten, in denen es noch keine industrielle Fütterung gab, Blasenleiden bei Nagetieren praktisch nicht vorkamen. Auch Jörg Zinke berichtet in seinem Buch "Ganzheitliche Behandlung von Kaninchen und Meerschweinchen" über den Zusammenhang von Calciummangel und Blasenbeschwerden.

    Natürliche Kost, ausgewogen gefüttert, ist das beste Mittel um Blasensteine etc zu verhindern. Egal, wie viel Kalzium nun welche Peperoni enthält, oder ob gar Trockenkräuter gereicht werden. Die Ausgewogenheit macht es aus! Und - wie oben beschrieben - bringt industriell hergestelltes Kalzium, die natürlichen Prozesse aus dem Gleichgewicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21. Oktober 2010
  4. Joy

    Joy Erfahrener Benutzer

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    Hallo Letti

    Vielen Dank, das ist sehr interessant. Würden meine Meeris das lesen, würden sie dir sicher laut und zustimmend zumuigen, denn über etwas mehr Fenchel und Löwenzahn würden sie sich bestimmt sehr freuen :smile162:.

    Ich nehme an, dieses angereicherte Vit. D3 ist auch in Pellets enthalten und diese sollten somit ganz vom Futterplan gestrichen werden?
     
  5. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Hallo
    Dies ist eine Ansichtssache. Es gibt strikte Vertreter, dass sie keine Pellets geben. Ich befürworte die Abgabe von Pellets: Sicherstellen der Einnahme Mineralien und Vitamine. Und Nebeneffekt: ist ein Meerie mal krank, kannst du die Pellets aufweichen und in Breiform verabreichen. Das Meerie ist so nicht mit unbekanntem Futter konfrontiert.

    Hier gilt meiner Meinung nach auch: Ausgewogen und in Massen. Also keine reine Abgabe der Pellets, sondern als Nahrungsergänzungsmittel (1 EL pro Tier und Tag).

    Gruss
    Jasmin
     
  6. Letti

    Letti VIP-User VIP

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    @Joy.... frischer Löwenzahn? Etwas besseres gibt es doch gar nicht für die Blase? Also den kannst Du - meiner Meinung nach - grosszügig reichen. Auch Fenchel... also ich seh da keine Gefahr. Wie überhaupt bei jedem Frischfutter. Sofern dieses abwechslungsreich gereicht wird.

    Vitamin D3 ist leider in jedem Fertigfutter vorhanden. In einigen Pellets aber völlig unsinnig überdosiert. In freier Wildbahn fressen die Muiger kein Vitamin D3, deshalb auch die Probleme bei der Verstoffwechslung.

    Ich halte es wie Anabel: Pellets gibt es hier nur als Ergänzung, nicht als dauernd verfügbare Futterkomponente. Als Leckerlie eben. Gehören - für mich persönlich - auch in die Palette ausgewogener Ernährung. Ich weiss aber, dass sich die Geister darüber auf ewig scheiden werden.
     
  7. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Also ich gehöre auch zu den Haltern, die keine Pellets verfüttern. Ab und zu mal, aber eher selten. Meine Tierärzte sind auch der Meinung, dass bei einer guten und abwechslungsreichen Ernährung mit Gemüse, Heu, Salat, Gras, Aeste etc. den Meerschweinchen alles gegeben wird, was sie benötigen.

    Ich mache aber ganz klar einen Unterschied zwischen Innen- und Aussenhaltung. In Aussenhaltung finde ich die Gabe von Pellets sinnvoll, besonders in der kalten Winterszeit.

    Aber das muss jeder selber wissen.

    Ich weiss nur, dass wenn mein Blasenschweinchen nur mal so kurz 10 Pellets hatte, wieder Probleme hat mit Blasengriess und dies noch am gleichen Tag. Ist kein Zufall, denn es ist jedes Mal so.
     
  8. Yvonne

    Yvonne VIP-User VIP

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    Hoi mitenand

    Weil wir leider zum Thema ja auch bereits einige Erfahrungen machen mussten, haben wir seit einigen Monaten ebenfalls eine Neuerung bei den "Zuckermausis" eingeführt.

    Pellets bekommen sie alle in unserer Innenhaltung nur höchstselten, einfach dass sie den Geschmack kennen und nicht vergessen. Für Not-/Krankheitssituationen ist dies gedacht!

    Ansonsten starten sie früh morgens mit viel frischem Heu in den neuen Tag und bekommen etwas später Grünfutter. Der Salat wird wie bisher gewaschen, aber NEU nicht mehr mit dem Haushaltungspapier trocken getupft, sondern nur noch ausgeschüttelt und nass gegeben. Früher haben wir diesen beinahe akrybisch exakt von jeder Wasserperle befreit, aber unterdessen schon lange nicht mehr.

    Blähungen hatten wir seither nie, denn der Heuverbrauch ist enorm hoch und so sind wir auf der sicheren Seite. Auch führende TÄ vertreten übrigens diese Meinung.

    Am Anfang war es uns schon nicht so wohl bei dieser Variante, aber mittlerweile hat sich dies prima eingependelt und absolut problemlos. Wir stellen fest, dass wir viel weniger Blasengriess-Ablagen vorfinden, eigentlich gar keine mehr und auch das Jammern hin und wieder ist total verschwunden. Zwischendurch gibt es mal eine Kurzkur mit Eurologist für die gesamte Bande und bis jetzt *aufHolzklopf* sind wir vor weiteren Blasengeschichten verschont geblieben. Die "Zuckermausis" sind ja alle so liebe "Cheiblis", dass sie das Eurologist-Tablettchen pur aus der Hand mampfen.

    Wir meinen, dass diese Umstellung eine entscheidende Wende gebracht hat. Der Wasserverbrauch ist nämlich auch bei uns ziemlich gering, aber so gibt es wenigstens etwas mehr Flüssigkeit ins Körperchen.
     
  9. Letti

    Letti VIP-User VIP

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    Diese "Entwicklung" habe ich auch durchgemacht. Früher wurde alles abgetrocknet, heute nicht mehr. Und zwar seit ich die Gelegenheit habe, Gras ad libitum zu füttern. Und was macht man, wenn es geregnet hat? Das Gras trocknen lassen oder gar abtrocknen :D oder gar keins geben :eek:? So habe ich mich entschieden, ALLES nur noch nass zu verabreichen, so richtet auch nasses Gras keinen Schaden an und der Wasserhaushalt der Muiger ist ein weiterer Pluspunkt!
     
  10. Herzensbrecher

    Herzensbrecher VIP-User VIP

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    Liebe Letti,

    da mir die Oxalsäure nun wirklich nur als etwas ganz ganz megaböses bekannt ist, wüsste ich hierzu gerne Näheres.

    Was macht sie genau? Was regelt sie? Wie regelt sie es? Wo kann ich es nachlesen?

    Was ich bisher weiss: Die Oxalsäure ergibt in Verbindung mit dem Calcium aus der Nahrung Blasensteine und es wird auf Humanseiten für Nieren/Blasensteinpatienten und ebenso bei die brain ( Aussenblätter Chicoree/rote Beete) ausdrücklich davor gewarnt.

    Eigenerfahrung:

    2006 als ich noch Mangold, der ja oxalsäurereich ist und ebenso mehr als 20 g Petersilie in der Woche gab, verlor ich ein Tier mit einem nicht klar zu benennenden Nierenproblem.

    Es war in der Notstation geboren und bekam seit der Geburt Mangold. Dadurch habe ich das leider ohne nachzuforschen übernommen.:-/ Vorher fütterte ich den nicht.

    Ich füttere meinen Tieren alle 2 Tage einen Teelöffel Pellets, obwohl sie ihn definitiv nicht brauchen, denn sie erhalten ja täglich ihre Insalata mista, plus Wurzelgemüse, Gurke, Peperoni und wöchentlich ihre 20 g frische Kräuter.

    Aaaber, wir reden ja ständig von der Lebensqualität und wenn ich sehe, wie beim Klingeln von drei Pellets im Napf das Gequieke losgeht, so scheinen die paar Pellets die Lebensqualität enorm zu steigern.

    Einem Tier mit nachgewiesenem Blasengries allerdings, müsste ich konsequent die Pellets streichen, sie saugen einfach zuviel Flüssigkeit.

    Ich würde auch nach wie vor einem Tier mit Griesproblematik nur selten mal calciumreiche Gemüse vorsetzen.

    Das Meerschweinchen ist von Natur aus an mineralstoffarme Ernährung angepasst und verwertet auch noch den letzten Krümel Calcium aus der Nahrung.

    So ist bis jetzt die Lehrmeinung und auch die Erfahrung etlicher Halter.

    Bei der Fütterung einer gemischten Palette diverser Frischfuttersorten (auch wenn sie nicht von calciumreichen Sorten strotzt) dürfte es schwierig werden, einen Calciummangel zu produzieren.

    Das hier ist eine wichtige Beobachtung.

    In ein Blasenschweinchen sollten keine Pellets.

    Eine ähnliche Bemerkung las ich in einem anderen Forum nach der Fütterung von Fenchel (calciumreich) Das Tier schied wenige Stunden später vermehrt Blasengries aus.

    Wenn die Geschichte der Entstehung von Blasensteinen durch Calciummangel wissenschaftlich bewiesen wird und dann nachzulesen ist, dann glaube ich sie auch, vorher nicht.

    Aus dem einfachen Grunde nicht, weil ich durch die calciumarme Ernährung bei meinen Tieren sehr viel verbessern konnte und auch bei etlichen anderen Haltern von gravierenden Verbesserungen lesen konnte.

    Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

    Letti, die Herzensbrecher verleihen Dir nen Orden, wenn sie denn wieder Mangold essen dürften....Meerschweinchen lieben Mangold, wobei ich finde, dass er schlichtweg scheusslich schmeckt*gggggg*

    En Guete!
     
  11. Dazisch

    Dazisch Erfahrener Benutzer

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    Frage an Arletta und Yvonne
    ich gehöre auch zu den Zweibeinern die alles genau abtrocknet. Sei es Gras etc. von der verregneten Wiese oder Lattich, einfach alles wird abgetrocknet:a015:Habt ihr die Umstellung von trocken auf nass sofort gemacht oder hattet ihr eine Eingewöhnungsphase? Meine Schwingis trinken eben sehr wenig. Hatte bis jetzt wirklich Bedenken wegen Blähungen, aber euer Bericht finde ich sehr interessant!
     
  12. Letti

    Letti VIP-User VIP

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    Oxalsäure.

    Eigentlich ist das ein Frass-Schutzstoff, den die Pflanzen zu ihrem eigenen Schutz in den Blättern ablagern.

    Zuviel davon würde (!) krank machen. Aber Tiere in freier Wildbahn fressen von sich aus davon nur so viel, wie es eben bedarfsgerecht ist als Entgifter und als Regulator für - explizit - die Aufnahme von Calcium!

    Chemisch gesehen bindet die Oxalsäure Calcium und neutralisiert dieses! Das entstandene Calciumoxalat wird - ganz einfach - verdaut und ausgeschieden. Ein ZUVIEL an aufgenommenem Calcium wird also DANK der Oxalsäure ausgeschieden.

    Besteht nun eine Unterversorgung mit Calcium, so bindet sich die Oxalsäure mit anderen Mineralstoffen. Diese werden, ohne vom Körper verwertet worden zu sein, ebenfalls ausgeschieden. Es entsteht so eine Unterversorgung an Nährstoffen. Ein Mangel also.

    Ein Zuviel an Oxalsäure macht krank. Ein gesundes Mass an Oxalsäure ist - ganz speziell in Verbindung mit Calcium - bedarfsgerecht.

    Immer vorausgesetzt, unsere Muiger dürfen selber SELEKTIEREN. Haben also die Möglichkeit, den Mangold auch mal liegen zu lassen, wenn er gerade nicht benötigt wird und stattdessen auf andere Nahrungsmittel auszuweichen.... Gras, Blätter, Aeste, Heu, Gemüse, Früchte, frische Kräuter, trockene Kräuter, Blüten, all diese Komponenten haben Inhaltstoffe, welche die Tiere bei freier Selektion selber kombinieren. Daraus ergeben sich übrigens faszinierende Beobachtungen, wie ich sie selber nie für möglich gehalten hätte.

    Nochmals: auch was die Oxalsäure angeht: auch hier bestimmt einzig und allein die Ausgewogenheit die Auswirkung!

    Nun mögt Ihr Euch fragen, was denn nun die böse Oxalsäure mit Blasenproblemen zu tun hat... in der Tat: nicht viel. Im Gegenteil! Schützt doch eben grad die Oxalsäure vor einer Calciumüberversorgung.

    Nachzulesen sind solch interessante Erkenntnisse übrigens im Buch "Wild Health - wie Tiere sich selber heilen" von Cindy Engel.

    @Dazisch... die Umstellung von trocken auf nass habe ich tatsächlich erst nach vorsichtiger Angewöhnung vorgenommen, so sind zu keinem Zeitpunkt Verdauungsprobleme aufgetaucht.

    Du Petra... an einer cremigen Salatsauce finde ich den Mangold aber ganz, ganz lecker *grins*.
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Oktober 2010
  13. Rebecca

    Rebecca VIP-User VIP

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    Wintertur
    Hallo Arletta

    Ich habe das ganze Thema fasziniert gelesen. Dieses Buch wäre sehr interessant. Könntest du mir die IBAN Nummer geben damit ich mir dieses Buch kaufen kann?

    Vielen Dank für deine Interessanten Beiträge.
     
  14. Letti

    Letti VIP-User VIP

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    Danke für Dein Interesse Rebecca!

    Das Buch ist wirklich lesenswert!

    Die ISBN Nummer ist 10:3-936188-17-3
    Autorin: Cindy Engel
    Titel: Wild Health - Gesundheit aus der Wildnis
    erschienen im Animal Learn Verlag

    Es ist das erste Buch über Zoopharmakognosie, einer neuen Richtung der Biologie, die vielleicht - hoffentlich - auch dazu beitragen wird, dass die Tierhaltung gründlich überdacht wird bzw dass man "back to the roots" sich ganz einfach darauf besinnt, woher die Tiere kommen und daraus ihre natürlichen Bedürfnisse ableitet.

    Viel Spass bei der Lektüre wünsche ich Dir!
     
  15. Fray

    Fray VIP-User VIP

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    Meine Lieben

    Da läuft ja eine interessante Gesprächsrunde!

    Ich habe in den letzten Monaten unendlich viel über die Meeri-Ernährung nachgelesen, allerdings nur im Internet und deshalb kann ich die Quellen nicht mehr eruieren. So blöd.
    Ein Fazit unter vielen habe ich aber ziehen können: Keine kalziumarme Kost für Blasenschweinchen. Die Gefahr, dass der Mineralstoff-Haushalt durcheinander gerät, ist viel zu hoch. Wie bereits erwähnt wurde, ist das A und O eine ausgewogene Nahrung und da darf's dann sogar mal etwas Trockenes dabei haben.

    Tiere, die Blasensteine entwickeln, sind entweder genetisch disponiert oder sie haben eine Stoffwechseldysfunktion. In beiden Fällen kann therapeutisch behandelt werden (homöopathisch sowieso) und das Patientlein kann sich weiterhin durch das abwechslungsreiche Futterangebot durchmampfen.
    Viele HalterInnen haben einen Schrecken vor Blasenschlamm, aber ich betrachte das als etwas Positives (sofern keins jammert dabei), denn das überschüssige Kalzium wird rausgeschwemmt. Ich meinte gelesen zu haben, dass einige Nahrungsmittel diese Ausschwemmung sogar fördern. Ich sehe daher den milchigen Urin lieber im Gehege liegen als in der Meeri-Blase. Der Schlamm kann sich dort auch ansammeln und das könnte dann tatsächlich Probleme verursachen.

    Gerbstoffe sind z.B. auch immer wieder in Verruf und man liest dann: "Nur wenig geben, da Gerbstoffe". Dabei haben diese durch ihre zusammenziehende Wirkung einen überaus positiven Einfluss auf die Schleimhäute und sind deshalb für Magen-Darm wahre Schmieröle.
    So wären wir wieder bei der Möglichkeit der Selbstheilung der Meeris angelangt ...

    Da fällt mir eine Begebenheit ein: Ein Patientlein leidet an einer Pankreasinsuffizienz. Durch die ungenügenden Magensäfte ist z.B. ein Aufschliessen von Eiweiss erschwert. Es wird beobachtet, dass das Tier von einem Tag auf den anderen keine Erbsenflocken mehr isst.
    Wir sollten unseren Meeris einfach etwas mehr zutrauen und ihnen - wie von Arletta bereits treffend beschrieben - ein breites Spektrum anbieten.

    Liebi Grüess,
    Gabriela
     
  16. Herzensbrecher

    Herzensbrecher VIP-User VIP

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    Also der Oxalsäure stimme ich nach wie vor nicht zu.

    Ich habe mich jetzt dumm und wund gegooglet und wohin Du auch guckst, es wird überall, aber wirklich überall vor oxalsäurereichen Lebensmitteln im Zusammenhang mit Nieren/Blasenpatienten gewarnt.

    Wenn es denn nur Links aus dem Nagerbereich wären, ok, aber ich glaube ja nun kaum, dass sämtliche Humanmediziner nicht über die Wirkung der Oxalsäure aufgeklärt sind.....

    Aber ok, ich muss sie ja nicht füttern.

    Ha, definitiv haben Malte, Emma und Mareike keinen Calciummangel, sie liessen nämlich heute den Fenchel (den es selten gibt) liegen, frassen aber Gurke, Paprika und Rüebli auf.

    Der Rest der Herzensbrecher frass ihn mit mehr oder weniger Begeisterung.

    Es gibt ihn hier ein bis zweimal wöchentlich.

    Ich habe auch noch was Interessantes:

    http://wissenschaft.de/wissenschaft/news/289143.html

    Frau Meier hat mich darauf hingewiesen.

    Es geht natürlich in dem Bericht um Menschen, aber warum sollten Meerschweinchen, die ja ebenso Säugetiere sind, nicht dieses Bakterium auch haben?

    Ein Bakterium was Oxalsäure abbauen kann....feine Sache!

    Wenn man nun bedenkt, dass Blasensteinpatienten auch häufig Blasenentzündungen haben, welche mit AB therapiert werden... AB die Darmflora zerstört...wird auch dieses äusserst hilfreiche Bakterium zerstört und zack ist der Teufelskreis da.

    Es wird keine Oxalsäure mehr abgebaut und Steine können sich vermehrt bilden.

    Edit:

    Vielleicht sollten wir den Begriff "calciumarm" erstmal definieren?

    Calciumarm wird hier immer fast so wie calciumlos hingestellt.

    Ich finde bei einem Blasentier täglich Fenchel zuviel, zweimal die Woche Fenchel ist aber nach meinem Empfinden ok.

    Alles enthält Calcium, um einen wirklichen Mangel zu produzieren, müsste man ja fast ausschliesslich Gurken, Möhren und Äpfel geben und schon damit wird es wahrscheinlich nicht klappen, weil übers Heu genug Calcium ins Tier kommt.
     
  17. ZENKIS

    ZENKIS Erfahrener Benutzer

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    Mit der Salatschleuder (zb. Marke Kuhn Rikon) geht das viel einfacher als trockentupfen mit Haushaltpapier.... Der Salat wird vom gröbsten Wasser befreit. Im Geschirrspüler lösen sich auch allfällige Spuren von Löwenzahn-Saft wieder.

    Ich bin sehr zufrieden damit. :dragon_hop:
    Grüessli, Moni
     
  18. Fray

    Fray VIP-User VIP

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    Vielleicht, weil der Meeri-Urin basisch ist und die Magensäure anders aufgebaut ist?

    Ich bin mir auch nicht sicher, ob wir wirklich mit den Wirkmechanismen der Verstoffwechselung zwischen Mensch und Pflanzenfresser vergleichen können. Als das Funktionelle schon, aber die Aufschliessung?

    Das wäre noch interessant zu wissen.

    Grüessli, Gabriela
     
  19. Letti

    Letti VIP-User VIP

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    Je breiter das Spektrum (Zauberbegriff "Ad Libitum") desto grösser die Möglichkeit, dass sich die Tiere selber helfen können. Instinktiv. Ich könnte Euch jetzt zutexten mit solchen Beispielen, auch weil ich mich aufgrund meines Studiums derzeit fast pausenlos mit solchen Metabolismen beschäftige, aber nur ein Beispiel:

    Die Muigerin von meinem Avatar, :lov: Leah :lov:, die hatte Anfangs Sommer einen deftigen Durchhänger. Ihr war es sichtlich nicht wohl, die plötzliche Hitze im Juni, die hat ihr schwer zu schaffen gemacht. Da beobachte ich, wie Leah aus der Auswahl von etwa 8 Sorten Blättern, die ich damals anbieten konnte, sich pausenlos an EICHE bedient hat. Blätter, Äste... immer wieder Eiche und dabei fand sie Eiche vorher nie interessant. Ja... Eiche wirkt kreislaufstabilisierend! Leah hat sich selber geholfen. Auch fand sie das Süsskraut Stevia in dieser Zeit interessant, dessen Wirkung ebenfalls in Richtung Kreislauf geht.

    Nein, die Verstoffwechslung von Mensch und Pflanzenfressern funktioniert nicht gleich in der Aufschliessung! Also Forschungsberichte, die Menschen betreffen, sind jetzt in diesem Zusammenhang mit Vorsicht zu geniessen. Und Forschungsberichte, die Muiger betreffen, sind leider rar, aber es gibt sie, auch in Bezug auf diese Sache mit der Oxalsäure.
     
    Zuletzt bearbeitet: 22. Oktober 2010
  20. Herzensbrecher

    Herzensbrecher VIP-User VIP

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    Dieses Bakterium lebt aber im Darm und hat nichts mit dem Urin oder der Magensäure zu tun...

    Letti, her mit wissenschaftlichen Berichten über die Muiger. :)))