Gründe für die Rausnahme aus Zucht

Dieses Thema im Forum "Nachwuchs" wurde erstellt von Julia, 21. Mai 2011.

  1. Julia

    Julia Benutzer

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    Neuer Thread: Ausschnitt aus Fehlwurf. Jasmin


    Hallöchen,

    was den Verdacht auf Meerschweinchenlähme angeht, haben dir die anderen bereits alles gesagt.

    Deswegen hier nur noch meine Meinung zum nochmal decken oder nicht..
    Ich nehme Weibchen die ihren Wurf zu früh bekommen oder sonstige Komplikationen haben, aus was für Gründen auch immer direkt aus der Zucht. In der Natur würde solche Tiere vermutlich nicht dazu kommen sich zu vermehren.. Da bei unseren Tiere die natürliche Selektion leider nicht mehr funktioniert, müssen wir das selber machen..
    -Deswegen gehen bei mir kleine Tiere, die ich zufüttern musste nur an Liebhaber und nicht in die Zucht.
    -Weibchen die beim 2.Mal auch einen kleinen Wurf haben also nur 1-2 Jungtiere gehen bei mir ebenfalls aus der Zucht.
    -Weibchen mit Geburtskomplikationen gehen ebenfalls aus der Zucht
    -Böcke die Schwierigkeiten mit dem zuverlässigen decken haben, gehen ebenfalls aus der Zucht
    -Meeris die Pilz bekommen gehen ebenfalls aus der Zucht
    -etc..

    Kurz um ich betreibe eine sehr strenge auslese. Das muss man natürlich nicht so machen und jeder kann das anderst sehen, allerdings nützt es der Gesundheit der Tiere enorm. ;-)

    Drücke dir die Daumen, dass man die Meerilähmung sicher ausschliessen kann.

    LG Julia
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 22. Mai 2011
  2. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Hallo

    Die strenge Auswahl finde ich eine gute Richtung.
    Ich gehe mit dir einig, dass in der Natur hier gleich eine Selektion vorgenommen wird. Die Gründe, die du aufzählst, kann ich nachvollziehen - ausser: Kleiner Wurf.

    Was ist hier die Begründung?

    Gruss
    Jasmin

    PS Meerschweinchenlähmung kann man meiner Meinung mittlerweilen ausschliessen, da keines mehr erkrankt ist.
     
  3. Lakritze

    Lakritze Prominenter Benutzer

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    Sali zäme

    Ich finde Julias Ausführungen sehr spannend und möchte gerne noch meine Sichtweise anfügen.

    Ich mache das nicht so.
    Ich hatte im letzten halben Jahr zwei Mamis die totgeboren haben. Beide habe ich nach ca. 3 Monaten nochmals gedeckt und habe unterdessen von beiden einen gesunden Wurf erhalten. :lol:

    [​IMG]
    :bl3::bl3::bl3:FA & MUFFIN:bl3::bl3::bl3:

    [​IMG]
    :bl3::bl3::bl3:BAILEYS & URMEL:bl3::bl3::bl3:

    Natürlich waren beide Mamis nach der ersten Geburt fit und munter und wenn jetzt nochmals Komplikationen aufgetreten wären, hätte ich das Mami auch sofort in Rente geschickt.

    Das jedoch ist bei mir auch so.

    Hier möchte ich auch gerne wissen, welhalb du so entscheidest? Ich bin über jeden kleinen Wurf froh...wenn ich nämlich wählen könnte, hätten meine Tiere nur 2-maximal 3 Babies/Wurf. Das ist doch viel weniger stressig fürs Mami.

    Ja klar, das ist in meinen Augen auch nur vernünftig und fair.

    Wie schnell entscheidest du das? Wie manche Chance bekommt dein Boy?

    Auch da habe ich die Erfahrung gemacht, dass Mamis die als Babies Pilz hatten nicht zwingend rückfällig werden müssen.

    Spannende Sache das.....Wie sehen das denn die anderen Züchter?

    Liebe Grüsse
    Barbara

     
  4. Nienor

    Nienor Erfahrener Benutzer

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    Ich kann mir vorstellen, das bei zahlenmaessig kleinen Wuerfen die Jungtiere einfach groesser sind als wenn sich das Gewicht der Fruechte auf mehr Tiere aufteilt. Und groessere Jungtiere sind nunmal immer ein gewisses Risiko fuer die Mutter, weil sie eben auch mal zu gross sein koennen. Das mal als Biologe aber Nicht-Zuechter ;)
     
  5. Schloss Krauerstein

    Schloss Krauerstein Erfahrener Benutzer

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    Das mit der Anzahl Jungen sehe ich auch nicht ganz so. Normal in der Natur wären auch nur 1- 3 Junge. Ich denke es ist wie bei andern Tieren auch, in der Natur bestimmt das Nahrungsangebot die Anzahl Jungtiere. Viel Nahrung gleich mehr Jungtiere, knappes Angebot gleich weniger Jungtiere. Bei uns würde ich sagen ist das Nahrungsangebot (zu ?) riiiiiiiiesig ist für unsere Schweinchen und deshalb gibt es sehr oft grosse Würfe. Natürlich gibt es auch Linien, wo immer grosse Würfe sind, das ist aber eher die Ausnahme. Ich habe in der Regel eher kleine Würfe.
     
  6. Julia

    Julia Benutzer

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    Schön, dass hier so viel Feedback kommt. Freut mich sehr!

    Warum sortiere ich Weibchen mit kleinen Würfen aus?
    Das hat mehrere Gründe.
    - Wenige Babys neigen dazu, zu gross zu werden und können Komplikationen bringen, was bei mir bisher Ausnahmslos der Fall war..
    - Wenige Babys hiesse in der Natur, mögliches schnelles aussterben=> Meeris sind Beutetiere.. Bei Beutetiere kommt es auf die schnelle Vermehrung mit möglichst vielen Nachkommen an um das fortbestehen der Population zu sichern ;-)
    -viele Babys heisst sehr vitale und gesunde Elterntiere, dazu muss man noch bedenken, dass unsere Meeris alle von einer Handvoll Ausgangstiere abstammen. Egal ob wir nun Linienzucht oder Fremdblutzucht betreiben, alle unsere Meeris sind früher oder später enorm Verwandt miteinander. Eine hohe Verwandtschaft, bringt automatisch eine Gewissen Inzuchtdepression (Reduktion der Nachkommen in einem Wurf/Reduktion der Fruchtbarkeit) mit sich, wenn man einfach immer weiter züchtet ohne sich darüber Gedanken zu machen, werden die Würfe früher oder später immer kleiner werden(Ist bei Labormauspopulationen beobachtet worden ;-) ). Da könnte man schon voraus schauend entgegen wirken. Kleine Würfe sind in meinen Augen erst mal Zeichen für unser eingreifen und eventuelle nicht 100% Vitalität der Tiere. Kann natürlich jeder anders sehen, aber in meinen Augen sprechen grosse Würfe für sehr gesunde Elterntiere. Ich habe im Schnitt 4 Babys in einem Wurf, mein grösster Wurf war 7 Babys. Alle Babys auch bei den grossen Würfen fit und munter. Keines ist gestorben und ich habe nicht zugefüttert. Ich schaue lediglich, dass mehrere Weibchen zum selben Zeitpunkt Babys haben, damit sie bisschen zusammenarbeiten können mit der Babypflege.
    Wenn die Anzahl der Babys von dem Nahrungsangebot abhängt, dann müssten unsere Tiere durch die Bank weg riesen Würfe bekommen und das tun sie ja nicht. Oder setzt jemand von euch seine Tiere absichtlich auf Diät? Meine Meeris dürfen alle so viel fressen wie sie wollen, an Peletts, Heu und Wasser. Gemüse/Gras gibt es jeden Tag auch in Bergen, fütter das gerade so, dass bis zum nächsten Tag nichts liegen bleibt. Im Winter bekommen sie dann noch zusätzlich grobe Haferflocken wegen dem erhöhten Energieverbrauch.
    Ich hoffe ich konnte den Punkt gut erklären?

    Warum Weibchen nach Komplikation beim Werfen aus der Zucht nehmen?
    Wie wir alle wissen, kann es natürlich immer mal wieder Gründe geben, warum ein Wurf verworfen wird. Es kann aber auch sein, dass ein genetischer Defekt vorliegt der das Verwerfen oder Probleme bei der Geburt hervorruft. Also z.B. ein besonders eng gebautes Becken, oder, dass zum falschen Zeitpunkt die falschen Hormone abgegeben werden oder oder oder.
    Als Züchter kann man von aussen nicht beurteilen, ist es jetzt was genetisches oder ist ein natürliches Problem aufgetreten. Deswegen bin ich dafür alle Tiere bei denen etwas schief läuft bei der Geburt aus der Zucht zu nehmen. Um das Ganze vielleicht noch zu untermalen. Es gibt in Deutschland eine Zucht, von einer Tierärztin(sie negiert das Problem leider), bei der eigentlich in jedem Wurf tote Babys sind. Sei es weil nicht ausgepackt oder zu früh geboren oder zu spät oder die Babys kommen zu schnell hintereinander oder oder.. Ich habe auch nicht daran geglaubt, dass es so was geben kann, geschweige denn, dass sich so was genetisch manifestieren könnte. Deswegen habe ich also ganz blauäugig ein Weibchen aus dieser Zucht genommen. Sie hätte dieses Wochenende Termin gehabt, ihre Babys zu bekommen. Das Weibchen bekam die Babys aber 9 Tage zu früh. Es waren 4 Babys und alle tot. Ich war sogar bei der Geburt dabei, aber es war nichts zu machen, die Babys waren alle samt nicht Lebensfähig. Ich züchte nun mittlerweile seit 2 Jahren und ich hatte bisher noch nie Schwierigkeiten mit toten Babys, bisher wurden bei mir bei erstgebärenden 3 Babys nicht ausgepackt, alle anderen waren aber fit und munter und ich habe nicht selten bei erstgebärenden grosse Würfe 4-6 Babys. Ich habe in einem deutschen Forum dann geschrieben, dass das Weibchen alle Babys verworfen hat und einige wussten ja aus welcher Zucht das Tier stammte.. Einige haben mich angeschrieben und gemeint, sie fänden es gut, dass ich das Tier aus der Zucht nehmen würde, sie würden die Zucht schon eine Weile beobachten und hätte schon seit langem den Eindruck, dass dort chronisch etwas nicht mehr stimmt.. Ich werde die Zucht nun auch genau beobachten, da dort Geschwister von meinem Weibchen noch sind. Mal schauen wie der Krimi weiter geht..
    Kurz um inzwischen halte ich es für sehr wohl möglich, dass man sich Schwierigkeiten herbei züchten kann.

    Warum nehme ich Tiere mit Pilz aus der Zucht?
    Pilz tritt auf, wenn das Immunsysthem geschwächt ist und das Tier schlechte Nerven hat=> schnell gestresst ist. Das selbe gilt auch streng genommen für Milben, aber man darf auch nicht zu streng selektieren sonst verkleinert man wieder die Vielfaltsvariante..
    Wenn in einem Wurf ein Meeri also Pilz bekommt und die Geschwister nicht, ist der Unterschied zwischen den Tieren, dass die Anderen ein besseres Immunsysthem haben als dieses Meeri=> die Anderen haben also ganz generell mal mehr Vitalität und ein besser funktionierendes Immunsysthem, was für das Fortbestehen der Population ja nur von Vorteil sein kann, wenn die Tiere nicht direkt von jedem Bakterium oder Virus dahingerafft werden (dramatisch formuliert) ;-) Ausserdem wollen wir als Züchter ja möglichst neugierige und zahme Meeris. Tiere die starke Nerven haben und sich nicht direkt stressen lassen, erkunden viel mehr und sind deutlich mutiger und neugieriger als solche die direkt einen Herzkasper bekommen und das weite Suche oder zu gar keiner Handlung mehr fähig sind und einfach versteinern(mit stehen bleiben ist man gleich gefressen..) ;-)

    Warum nehme ich den Bock aus der Zucht wenn er nicht deckt und wann?
    Ein Tier das sich in der Natur nicht vermehren kann, aus was für Gründen auch immer, ist sehr wahrscheinlich ziemlich schnell gefressen oder gestorben und kommt gar nicht mehr dazu sich zu vermehren, seine Linie stirbt schlicht weg aus. Ein Bock der aus irgendwelchen Gründe es immer mal wieder nicht schafft, Tiere zu decken, hat irgendein Problem und genau das Problem, will man ja nicht in der Zucht haben oder gar manifestieren. Es gibt z.B. in Deutschland eine Zucht, dort nehmen entweder die Weibchen nicht auf oder der Bock/Böcke können nicht decken. Fakt ist jedenfalls, dass alle Würfe enorm Verspätung haben, also 1-2 Monate später kommen. Diese Gruppe Meeris wäre von anderen sich schnell vermehrenden Meerigruppe schon längst aus ihrem Revier verdrängt worden oder von Fressfeinden gefressen. Beutetiere können sich langsame Vermehrung nicht leisten.
    Auch Böcke die nur kleine Würfe bringen nehme ich aus der Zucht. Hier stimmt ja irgendwas nicht mit den Spermien, nicht besonders schnell oder die meisten nicht fruchtbar oder oder oder 1-2 mal kann das schon vorkommen, aber es darf nicht die Regel sein! In der Mehrheit müssen es grosse Würfe sein (finde ich).
    Ein Bock kann nach längerer Deckpause schon mal 1-2 Weibchen nicht decken, wenn er aber dann nicht wieder in Schwung kommt, würde ich ihn durch einen anderen Bock ersetzen. Ein Bock der keine längere Deckpause hat (halbes Jahr) und nicht zuverlässig deckt, der kommt bei mir direkt aus der Zucht. Man muss natürlich beachten, dass Meeriböckchen mit 4/5 Jahren schon alt sind, wenn da das decken nicht mehr so zuverlässig ist, vorher aber immer war, dann ist das natürlich eine Altersfrage. Allerdings sollte man das Tier dann auch aus der Zucht nehmen, da mit zunehmendem Alter DNA Schäden bei der Replikation nicht mehr so gut repariert werden und somit über die Spermien vll schon Defekte DNA an den Fötus weitergebene wird. Jungböckchen können auch manchmal mit einem Weibchen überfordert sein, vor allem wenn es das erste ist..
    Wenn es Schwierigkeiten mit der Aufnahme gibt, sollte man vielleicht auch mal überlegen, ob die Kastraten in der Weibchengruppe ihren Job gut machen, wenn kein Kastrat da ist, machen das die Weibchen in den meisten Fällen dann bei sich gegenseitig. Bei Meerschweinchen wird erst durch das Besteigen/dem Akt selber der Eisprung ausgelöst. Taugt der Kastrat bei den Weibchen also nix, läuft deren Zyklus auch nicht vernünftig ab.. Kommen sie dann zum Bock muss der eventuell erst den Zyklus in Schwung bringen..
    Kurz um es ist gibt X Möglichkeiten warum das Weibchen nicht trächtig wird.. Könnte ja auch noch am Weibchen selber liegen.

    Alles in allem denke ich persönlich, möchte ich alles was nicht "normal" ist aussortieren und lieber auch mal ein Meerschweinchen zu viel aussortiert als ein genetisch Defektes in der Zucht behalten zu haben. Es gibt so viele Meeris, da möchte ich nicht ausgerechnet mit den Tieren züchten die irgendwelche Schwierigkeiten haben/hatten. Aber selbstverständlich muss jeder für sich entscheiden was er/sie machen möchte. Ich habe mich für eine sehr strenge Selektion entschieden, auch wenn das vielleicht heisst, dass ich länger brauche bis ich bei meinem Farbziel angekommen bin oder meine Rosetten tatsächlich endlich mal alle 8 Rosetten vorzeigen können...

    LG Julia
     
  7. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Das kann ich nachvollziehen.
    In unserer Haustier-Haltung ist das Nahrungsangebot so gross, dass die Mütter auch grosse Jungtiere produzieren, womit dann wieder Geburtsprobleme entstehen können.

    Nein, das ist ein Fehl-Schluss, den Du hier ziehst.

    Es gibt mehrere "Strategien" in der Natur, um den Nachwuchs zu sichern:
    1. Nesthocker, kleine, unterentwickelte Babys, sehr viele Junge, z.B. bei Mäusen, Ratten, Hamstern, etc.
    Hier ist die Strategie, dass sehr viele Junge geboren werden, von denen natürlich einige Raubtieren zum Opfer fallen.
    Die Mutter ist nicht durch eine lange Trächtigkeit belastet, die Kleinen werden bereits noch sehr unterentwickelt "in die Welt rausgestossen", müssen dann aber intensiv betreut werden im Nest.

    2. Nestflüchter wie die Meerschweinchen oder Feldhasen (im Gegensatz zu Kaninchen, welche Nesthocker sind).
    Hier besteht die Strategie darin, die hilflosen Kleinen möglichst lange im eigenen Körper zu behalten und somit vor Fressfeinden zu schützen.
    Wenn sie nach langer Tragzeit dann zur Welt kommen, sind sie bereits fixfertig entwickelt, haben bereits ihre richtigen Zähne, keine Milchzähne und sind sehr flink auf den Beinchen, können also kurz nach der Geburt dem Mami hinterher höselen und notfalls vor Feinden flüchten.

    Die Natur hat beide "Modelle" für die Kleinsäuger so erfunden, beide sind ziemlich erfolgreich. Ich werte keines der beiden Modelle als mehr erfolgreich als das andere, es sind halt zwei verschiedene Lösungen.

    Die Logik dabei ist jedoch, dass die Meerschweinchen eben gerade nicht allzu viele Junge kriegen sollten, sondern nur ca. 2 - 3, damit die Mutter nicht allzu stark belastet und ausgezehrt werden soll.
    Wildmeerschweinchen kriegen 2 - 3 Junge, mehr nicht, soviel ich weiss.

    Ich kann Deine Gründe für Zucht-Ausschluss nachvollziehen, aber denjenigen mit "grossen Würfen" absolut nicht.
    Das ist in den meisten Fällen eine sehr grosse Belastung für das Muttertier und sollte kein Zuchtziel sein, immer grössere Würfe zu kriegen (wie bei Mäusen).
    Würfe von 2 - 3 Jungen sind völlig normal und in meinen Augen ideal.
    Wenn Du vermehrt Geburtsprobleme bei wenig Jungen hast, dann solltest Du vielleicht eher das Gewicht der Muttertiere und die Fütterung überdenken (zu reichlich?)

    PS. Weitere Strategien, um den Nachwuchs zu sichern, wären dann noch die Beuteltiere, die ihre Embryonen im Beutel grossziehen oder natürlich all die eierlegenden Reptilien, Fische, Vögel und Spezialfälle wie das eierlegende Säugetier, das Schnabeltier.
     
  8. Lakritze

    Lakritze Prominenter Benutzer

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    Ich habe bei mir nachgeschaut und kann absolut nicht sagen, dass Mütter mit kleineren Würfen öfters Probleme mit der Geburt hatten. Natürlich gibts mal ein riesiges Einzelkind, welches tot zur Welt kommt. Gleichzeitig habe ich aber auch zwischendurch mal ein Mami mit 5 Babies, die wohl überfordert ist und nicht alle auspackt. Das kann übrigens auch erst beim dritten Wurf passieren, nachdem sie schon zwei völlig problemlose Würfe hatte. Deshalb denke ich, dass es bestimmt keine Regel gibt. Meist kommen meine Girls auch mit grossen Würfen alleine zurecht, aber ich finde kleinere Würfe viel weniger stressig für Mutter und Kind. Aber eben.....das ist Ansichtssache, gell?

    Dein Mami aus der fraglichen Zucht allerdings würde ich auch in Rente schicken. Da bin ich mit dir einig....:e025:

    Grüessli Barbara
     
  9. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Hallo

    Ich begrüsse den Ansatz im Zuchtziel Gesundheitsfaktore zu berücksichtigen.

    Mir ist mehrmals aufgefallen, dass Weibchen, die aus Zucht genommen wurden, weil sie verwarfen oder Todgeburten hatten, eher früher verstorben sind. Hier habe ich die Frage im letzten Artikel gestellt.

    Zur Wurfgrösse: 2-3 Junge ist überall als Norm angegeben. So als Nichtzüchterin würde ich eher auf Bedenken haben, wenn die Anzahl 5 und 6 ist. 4 Babies betrachte ich noch im Rahmen, aber mehr hätte ich Bedenken.

    Gruss
    Jasmin
     
  10. Karin66

    Karin66 Erfahrener Benutzer

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    Also ich bin auch froh darüber, wenn eine Meeri-Mutter nicht gleich Fünglinge zur Welt bringt, sondern lieber nur 2 kräftige Babys. Ich hatte in all den Jahren nur 2 x eine Mutter die ein "Riesenbaby" (einmal 160 und 1 x 170 g ) tot zur Welt brachte. Jungtiere mit 130 - 140 g kann eine Mutter in der Regel noch normal gebären.

    Was die Geschichte mit dem Pilz angeht, gehe ich mit Julia nicht unbedingt einig. Ihre Begründung, dass das Immunsystem geschwächt ist, und es deswegen Pilz geben kann ist zwar korrekt, meist tritt die Pilzerkrankung jedoch bei Babys im Alter von 4-6 Wochen auf, also dann wenn die Muttermilch langsam zu Ende geht, und das Jungtier komplett auf die Immunstoffe durch die Muttermilch verzichten muss. Ich habe selten ein erwachsenes Tier mit Pilz und auch nicht die Erfahrung gemacht, dass in Würfen eines Zuchttieres,welches selber als Baby mal Pilz hatte, Pilz vermehrt vorkommenn würde.
     
  11. Buffy

    Buffy Erfahrener Benutzer

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    Das unterschreibe ich auch! Grundsätztlich habe ich grosse Würfe überhaupt nicht gern. Ich habe im Durchschnitt 2 bis 4 Babies in einem Wurf und ich erachte das auch als "normal". Jetzt hatte ich kürzlich einen 6-er Wurf und war total überfordert und die Mutter auch. Das Kleinste ist nach zwei Tagen verstorben da es viel zu schwach war und auch die Gewichtdifferenz zum Schwersten betrug beachtliche 42 Gramm! Ich finde das ziemlich krass.

    Die Mutter hat alle Babies ausgepackt und hat auch alle Nachgeburten "verputzt" aber es war sicherlich sehr anstrengend für sie. Dann kommt hinzu, dass bei grossen Würfen die Gefahr einen Gesäugeinfektion zunimmt. Bei zwei bis vier Babies ist das eher nicht der Fall.

    Meines Erachtens hat die Wurfgrösse nichts mit der gesunden Fruchtbarkeit zu tun. Also ich meine, ich bin nicht sicher, ob eine Mutter die sechs, oder "nur" zwei Babies gebiert, gesünder ist?

    Ich möchte, dass meine Zuchtweibchen problemlos und stressfrei gebären dürfen und ich denke ein sooooo grosser Wurf ist nicht unbedingt förderlich. Ich habe entschieden es noch einmal mit ihr zu versuchen und sollte sie noch einmal so viele Junge bekommen, wird sie ganz sicher in Rente gehen. Es war ihr zweiter Wurf und beim ersten gebar sie zwei Babies über 100 Gramm.
     
  12. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Rein biologisch gesehen natürlich diejenige Mutter, die nur 2 zur Welt bringt, denn Meerschweinchen haben nur 2 Zitzen.
    Von Mutter Natur sind also nur 2, höchstens 3 Kleine vorgesehen, mehr nicht!
     
  13. Buffy

    Buffy Erfahrener Benutzer

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    Liebe Fränzi

    Ja, das weiss ich doch *gg*. Aber grundsätzlich meine ich, weil Julia schreibt, dass nur Weibchen mit grossen Würfen gesund und vital seien.....
     
  14. Julia

    Julia Benutzer

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    Ehrlich gesagt haben meine Weibchen mit diesen grossen Würfen keinerlei Schwierigkeiten. Sie sind weder gestresst noch kommen sie mit den vielen Babys nicht klar noch sind sie ausgezehrt nach der Säugezeit. Meine Weibchen könnte man nach 3-4 Monaten theoretisch direkt wieder zum Bock setzen, weil sie wieder so fit sind, was ich nicht mache da ich ihnen wenigstens ein 3/4-1 Jahr Ruhe gönnen möchte.. Direkt nachdem sie das säugen einstellen, die Babys weg sind, lege sie wieder enorm Gewicht zu..
    Obwohl ich sehr oft grosse Würfe habe ist mir noch keines der Babys gestorben, weil es untergewichtig wäre.. Trotz der grossen Würfen sind die Geburtsgewichte jedes Einzelnen Tieres prima und völlig im Rahmen. Kurz um ich habe wie gesagt mehr Schwierigkeiten mit den kleinen Würfen.
    Würde bei mir eine Meerimama mit ihren Babys überfordert sein, egal wie gross der Wurf ist, würde ich sie auch aus der Zucht nehmen. Auch "schlechte" Mütter selektiere ich aus..

    Was den Pilz angeht. So spricht ja genau der Sachverhalt für meine strenge Auslese.
    Tiere die ohne die Immunstoffe durch die Muttermilch direkt Pilz bekommen haben ein schwaches Immunsysthem, da sie nicht selber auf sich "aufpassen" können. Tiere die auch ohne zusätzliche Unterstützung des Immunsysthems fit bleiben haben ein starkes Immunsysthem und genau das will ich ja bei meinen Tieren. ;-) Tiere die auch ohne Mama's Hilfe fit bleiben sind gesunde Tiere und haben ein gutes Immunsysthem.

    LG Julia