Kiefernabszess und leidende(s) Partnerschweinchen

Dieses Thema im Forum "Krankheiten" wurde erstellt von Kianga, 8. August 2012.

  1. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    So, dann halt nochmals von vorne.

    Dann haben sie wahrscheinlich die Spüllösung schon fixtfertig gemischt. Vielleicht hat es noch etwas anderes drin als nur NaCi. Könnte aber schon NaCi sein denke ich. NaCi 0,9 % kann man selber machen (irgendjemand hat es hier mal selber gemacht) oder einfache in der Apotheke holen. ich glaube die kleine 250 ml Flasche kostet 4.10 und die grosse 500 ml Flasche 5.50. Fragt sich ob man es überall bekommt, denn dem ist nicht so. NaCi ist eigentlich für Fusionen bei Menschen gedacht und deshalb gibt sie nicht jeder Apotheker ohne Rezept heraus. Weiss auch nicht weshalb, man kann ja wirklich nichts blödes damit anstellen. Ist ja eigentlich nur keimfreies Wasser. Naja.

    Ich habe bei Emilio noch eine Aufsteckkanüle gebraucht. Die ist aus Plastik kann man oben auf die Spritze stecken. Gegen oben wird die Kanüle spitzer und deshalb kommt man damit auch noch in kleinere Löcher hinein, wenn es am zuwachsen ist. Ich habe die Kanülen aus hygienischen Gründen alle zwei Tage ausgewechselt.

    Ja, spülen würde ich auf jeden Fall soviel wie möglich, eben vielleicht nach dem Päppeln. Mit Spüllösung würde ich nicht geizen. Ich habe bei Emilio sicher 5 500 ml Güterli verbraucht. Dann sollstest du auch ein bisschen zügig spülen, mit Druck. Wenn du einen Aufstecker hast, gibt es noch mehr Druck. Damit wird möglicher Eiter, der sich irgendwo angesetzt habe könnte, besser rausgespült. Die Eiterfetzen setzen sich oft am Gewebe fest und fallen meist nur sehr hartnäckig ab. Dann würde ich eben auch ab und zu das Zahnfleisch anschauen wenn möglich. Bei Emilio hatte sich am Faden (Knoten) dort ein bisschen Eiter angesetzt. ist halt auch ein Loch dort und durchs fressen gibt es immer wieder Bakterien, die sich festsetzen. Bei Emilio musste ich diese Eiterkügelchen auch wegspülen. Der Knoten ist bei ihm dann nach einiger Zeit aber sowieso rausgefallen. Wurde abgestossen.

    Dann beim spülen schauen, wie die Flüssigkeit ausieht, die raus kommt. Klar oder milchig trüb. Wenn sie milchig trüb ist, ist meisten wieder ein bisschen Eiter im Spiel. Man riecht es dann aber auch.

    Das Maul kannst due eben auch mit Salbeitee nachspülen.

    Ich habe wie folgt gespült am Anfang: Am Morgen bevor ich zur Arbeit gegangen bin, über den Mittag, Am Abend und dann morgens um ca 3 Uhr nochmals, als ich ihn noch päppeln musste und meistens auch den Verband wechseln und dann wieder bevor ich zur Arbeit gegangen bin etc..................

    Und niemals das Maul mit der gleichen Spritze spülen wie die Wunde!! Sonst kommen dann noch andere Bakterien ins Mäulchen. Muss ja nicht auch noch sein.

    Wieviel sollt ihr denn gemäss TA spülen? Wahrscheinlich einmal pro Tag? Ich finde das viel zu wenig.Auf jeden Fall anfangs, wenn die Wunde noch schön offen ist, sollte man viel spülen, schwieriger wird es dann,wenn das Ding zuwächst.
     
  2. Oursoula

    Oursoula VIP-User VIP

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    Da hat Locke ja schon ganz detailiert die Wundbehandlung beschrieben, ich würde mich dieser Art anschliessen.

    Kurz zu NaCl:
    NaCl 0.9% ist physiologische Kochsalzlösung. Es kommt unseren Körperflüssigkeiten vom Salzgehalt her am nächsten, deswegen brennt es auch weniger als alles andere.

    Gut ist, falls die Wunde sich zu schnell von aussen verschliessen sollte, wenn man sie etwas aufdehnt (hört sich vielleicht unschön an, ist aber wichtig!) sonst kann es innen weiter "keimen" während man schon nicht mehr richtig spülen kann. Also nicht zimperlich sein beim Spülen und die Kanüle (wenn sie einen Aufsatz für Wunden hat) ruhig in die Wunde einführen.

    Viel Geduld und Durchhaltevermögen allen Beteiligten! :daumen:

    Grüsse,
    Ursula
     
  3. Kianga

    Kianga Benutzer

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    Ich danke euch aus der Ferne vielmals fuer all die hilfreichen Tipps und leite sie auch gleich an meinen Freund weiter, falls er sie nicht bereits selbst gelesen hat!

    Liebe Ursi, das ist ja grossartig, dass du gleich 3mal am Tag vorbeischauen willst!!! Ich hoffe, du findest doch noch Zeit fuer deine Kids... Ich bin dir auf jeden Fall ewig dankbar!!! Wenn ich zurueck bin, werde ich mich gleich bei dir melden!!!!! Ich bin ganz ueberwaeltigt von all der Anteilnahme und es stimmt mich etwas hoffnungsvoller...

    Mein Freund hat mir auch gerade geschrieben, dass es Gon zwar noch laengst nicht gut geht, aber etwas besser als gestern!

    Es ist unglaublich toll, dass Ursi, mein Freund und seine Schwester unserem Lieblingsschweinchen so gut beistehen und ihn so liebevoll und geduldig pflegen!!!! Tausend, tausend Dank!!!!! :dank:
     
  4. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Ja, könnte schon ein Buch davon schreiben. Bei Emilio war es ja leider so, dass im November der erste Zahn rausgezogen worden ist, der andere anscheinend noch heil war und dann ca. 3 Monate später der andere auch noch raus musste :eek: Kaum hatten wir den ersten Zahn hinter uns kam auch noch der Zweite und dieselbe Geschichte genau gleich wieder von vorne. Das war dann schon ziemlich heftig, aber wir haben es geschafft. Ich hätte schreien können, da Emilio aber immer schnell wieder selber gefressen hat haben wir gekämpft. Es kann immer wieder, trotz guter Pflege, Rückschläge geben. Die sind dann wirklich sehr unschön, muss man aber so akzeptieren.

    Für Gon hoffe ich natürlich nur das Beste!
     
  5. Kianga

    Kianga Benutzer

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    Ja, Jeannette, das mit dem Schreiben und dem Zurueckbutton hat bei mir auch bereits ein paarmal nicht funktioniert... Aber danke, dass du dir nochmals die Muehe zum Schreiben gemacht hast!

    Ursi war heute mehrmals am Tag (4mal) bei Gon und hat ihn gepaeppelt. Wie mir berichtet wurde, macht sie das ganz toll! Gon ist allerdings mit dem Gewicht bereits fast auf 800g unten... doch Ursi hat es mit dem Paeppeln geschafft sein Gewicht heute Nachmittag und am Abend zu halten:)
    Gon hat heute Morgen meinen Freund zum ersten Mal vor dem Hauschen anstatt im Haus erwartet. Er habe sich bei Ursi und meinem Freund auch vielmehr beim Fuettern gewehrt als sonst. Und einmal hat Gon sogar versucht seine Damen zu besuchen, ist dann aber auf halbem Wege erschoepft liegen geblieben. Kianga kam jedoch ruebergelaufen und hat ihn beschnuppert:)
    Soviel zu den guten Neuigkeiten.
    Die schlechten sind, dass er halt doch noch sehr schwach ist, nicht selbstaendig fressen mag und sich kaum bewegt...
    Dennoch gibts jeden Tag einen kleinen Grund zur Freude:)
    Das Schoenste ist, dass Ursi meinen Freund so wunderbar unterstuezt. Dafuer auch hier nochmals ein riesiges Dankeschoen!!!

    Ganz liebe Gruesse aus Kanada,
    Selina

    "Hoffnung ist wie Zucker im Tee. Auch wenn sie klein ist, versuesst sie alles!"
     
  6. Marie

    Marie Erfahrener Benutzer

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    Hallo zusammen
    Ich mache mir wirklich Sorgen um Gon. Er ist jetzt von gestern knapp 850 g inzwischen auf 800 g unten mit dem Gewicht. Er ist zwar ein bisschen mobiler. Ist beim nächsten Füttern nicht mehr im selben Häuschen wie 3 Stunden vorher. Aber er schleppt sich mühsam vorwärts, Bauch und Kopf sind am Boden, die Augen halb geschlossen.
    Ich habe ihn heute wieder 3x gepäppelt, je ca. 10 bis 15 ml CC-Brei. Zusätzlich habe ich ihm jeweils etwa 3 bis 5 ml Wasser mit ganz wenig CC-Pulver gegeben, damit er genügend Flüssigkeit bekommt. An selber fressen ist gar nicht zu denken. Dafür ist er viel zu schwach.
    Was meint ihr? Ist das im Rahmen des normalen nach solch einer OP? (Er wurde am letzten Di operiert, also vor einer Woche.)
    Ich habe vorhin gerade mit Selinas Freund telefoniert, der jetzt heimgekommen ist. Ich habe ihm geraten, heute noch oder morgen früh mit dem Tierspital Kontakt aufzunehmen und die Situation zu schildern.
    Was würdet ihr raten? Weiter päppeln? Ins Tierspital bringen?
    Ich bin sehr froh um Infos, wie ihr die Situation einschätzt!!!!!
    Liebe Grüsse
    Ursi
     
  7. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Ins Tierspital zeigen gehen. Wenn möglich morgen noch. Das mit den halbgeschlossenen Augen finde ich nicht so positiv. Entweder hat er Schmerzen oder irgendwas anderes. Wohler oder besser zu gehen scheint es ihm momentan nicht. Ich denke, nach 1 Woche sollte er sich schon ein bisschen mehr bewegen und aktiver werden.

    Nach einer Woche zeigt sich meistens, ob es nun bergauf geht oder ob sie immer noch oder wieder was am ausbrüten sind.

    Hast du mal geschaut, ob irgendwo Eiter sitzen könnte Zahnfleisch oder Loch wo du spülen musst. Riech doch mal am Loch. Eiter riecht man.
    Ansonsten weiterpäppeln und morgen zeigen gehen. Falls er dann den Brei nicht mehr schlucken will muss er notfallmässig in die Klinik.
     
  8. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Du beschreibst hier ein totkrankes Schweinchen, das sehr leidet. :777

    Ehrlich gesagt wollte ich nicht von meinen Erfahrungen berichten, um Euch nicht die Hoffnung zu nehmen, aber eine Woche nach der OP ist solch ein elender Zustand ganz bestimmt nicht normal.

    Ich hatte jetzt bereits zweimal eine ähnliche Situation:
    Zuerst Aramis vor 2 Monaten und jetzt grad vor kurzem Donald, mit der Diagnose totaler Kiefer-Vereiterung mit teilweise Durchbruch der Zahnwurzeln. Die ganze Zahnreihe der Backenzähne war betroffen.
    Ich weiss auch nicht, woran das liegt, denn ich hatte bisher in 18 Jahren Meerie-Haltung nur ein einziges Mal solch einen Kiefer-Tumor/-Vereiterung, aber jetzt gleich zweimal kurz hintereinander.
    Uebrigens waren das ausnahmslos alles Kastraten...

    Alle Tierärzte, sowohl in der Klinik wie auch meine eigene Haustierärztin rieten mir davon ab, nach diesen klaren Röntgen-Bildern überhaupt noch chirurgisch etwas zu unternehmen. Deshalb betone ich auch immer, dass man bei Kiefer-Geschichten unbedingt immer röntgen sollte, um ein klares Bild des Problems zu erhalten.
    Entartung von Zahnwurzeln

    Aramis liess ich sofort nach der Diagnose einschläfern, Donald habe ich noch rund 10 Tage behandelt mit AB und Metacam (im Wissen, dass es keine Heilung ist, sondern nur ein Aufschub).
    Im Gegensatz zu Gon war Donald aber noch interessiert am Futter und frass völlig selbständig und munter, nahm aber immer mehr ab.
    Gestern liess ich ihn einschläfern, nachdem er begann, deutlich Schmerzen und Unwohlsein zu zeigen und der Tumor immer weiter wuchs.

    Nein, das ist nicht normal.
    Eine Chance auf Heilung (je nach Diagnose) besteht nur, wenn ein Schweinchen wirklich rasch nach einer OP wieder zu fressen beginnt, damit Magen und Darm möglichst rasch zur Normalität zurückfinden.

    Ich würde ihn so schnell wie möglich ins Tierspital bringen, evtl. sogar nochmals röntgen lassen.

    Edit: Ooops, lese grad nochmals nach, dass sogar ein CT gemacht wurde bei ihm.
    Die Diagnose tönt aber sehr ähnlich wie bei Aramis und Donald... :(

    Nochmals Edit: Gon ist aber noch enorm jung für solche schlimmen Zahngeschichten. :eek:
    Meine Kastraten waren alle viel älter, soll gemäss Literatur auch eher ein "Alters-Problem" sein.

    Es tut mir sehr leid... ::11
     
  9. Marie

    Marie Erfahrener Benutzer

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    Vielen Dank für eure Meinungen. Ihr bestätigt, was mein Gefühl eben auch sagt. Ich werde gleich Selinas Freund anrufen und ihm raten, Gon heute noch ins Tierspital zu bringen.
     
  10. Kianga

    Kianga Benutzer

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    Ihr Lieben

    Ich bin zutiefst traurig und schockiert seit ich vorhin das Forum aufgesucht habe. Mein Freund ist noch immer so ueberzeugt, dass Gon es schaffen kann, und dass es ihm soooo viel besser ginge als die letzten paar Tage. Er bewege sich viel mehr, fresse sehr gut, wehre sich aber auch vermehrt. Dies sind alles Gruende, weshalb mein Freund glaubt, dass er noch eine Chance haben koennte. Er meint auch, dass der Gewichtsverlust davon kommen koennte, dass er sich zum ersten Mal bewege.
    Was Ursi geschrieben hat, toent aber gar nicht gut! Ich bin ganz verzweifelt und mache mir die groessten Vorwuerfe. Meine Idee war auch, Gon so zu behandeln wie du, Fraenzi (Aika), das bei deinem einen Schweinchen beschrieben hast. Ich bin naemlich der Meinung, dass kein Schweinchen ohne Grund durch solch einen traumatischen Prozess mit OP und allem drum und dran gehen muss, um nachher einfach trotzdem qualvoll zu sterben! Leider schaffe ich es nicht, hier Fotos reinzuposten, aber ich habe Fotos hier, die Gon einen Tag vor der OP zeigen. Sie zeigen Gon als das zufriedenste, gluecklichste Meerschweinchen der Welt mit seinen beiden Damen! Ich habe auch ein Video von ein paar Tagen vor der OP, die ihn zufrieden zeigen und sogar in Grossaufnahme beim Fressen. Er hat bis am Schluss gefressen, nur einfach langsam. Er hat sich aber IMMER ueber das Futter gefreut. Haetten wir ihn nicht operiert, haette er die letzten Wochen noch in Frieden verbringen koennen bis es dann evtl. so weit gewesen waere... Ich werde mir es NIE NIEMALS verzeihen, falls jetzt alles nichts gebracht hat ;-(
    Mein Freund hat Gon noch spaet Nachts ins Tierspital gebracht, wo er noch eine Nacht gepaeppelt wird. Morgen sehen sie dann weiter bzw. entscheiden. Es tut mir sooooooo weh ;-( Ich hatte Gon versprochen, dass alles gut wird, als ich ihn (vor der OP) zuletzt gesehen hatte... Er hatte solche Angst! Es wird vielleicht das letzte Bild sein, das ich von ihm habe... dabei war er einen Tag vorher noch so gluecklich und hat Popcornrunden gedreht. Doch die TAs haben darauf gepocht, so ein junges, fites Schweinchen zu operieren! Ich wuerde es nie mehr tun!!! Sie haben uns nicht mal eine andere Option aufgezeigt...
    Traurige Gruesse aus Kanada
    Selina
     
  11. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Hallo Selina

    Bitte mache Dir keine Vorwürfe! Du hast nach bestem Wissen und Gewissen entschieden!

    Niemand ist in der Lage, in die Zukunft zu sehen und genau zu wissen, was denn jetzt "richtig" ist.
    Die Tierärzte sahen noch eine Chance mit einer OP, weil Gon noch so jung und kräftig ist.

    Man kann aus jedem Fall immer nur lernen, aber letztendlich entscheidet das "Schicksal" oder wie immer Du das nennen willst.
    Wir als Tierhalter wie auch die Tierärzte stehen immer wieder vor solchen Entscheidungen, bei denen man sich bis zuletzt noch fragt, war das jetzt "richtig", was ich getan habe oder falsch?
    Das ist in der Tierhaltung unvermeidlich... bei Meerschweinchen kommen solche Entscheidungspunkte leider viel häufiger vor, als wenn man nur einen Hund oder eine Katze hat, die normalerweise viel älter als Meerschweinchen werden.

    Du hast alles getan für Gon und ihm sämtliche Chancen gegeben, die nur möglich waren. Dass Dein Freund und Ursi sich dermassen engagieren und mithelfen wollen, finde ich super-toll! :dank:

    Alles Gute für Gon und Dich, egal wie es ausgeht! ::11 Ich drücke ihm ganz fest die Daumen!!!
     
  12. Marie

    Marie Erfahrener Benutzer

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    Hallo Selina
    Es tut mir so leid, dass es so schlecht steht um Gon. Ich verstehe sehr gut, dass du dir Vorwürfe machst. Aber was bleibt einem Tierhalter anders übrig, als nach bestem Wissen und Gewissen einen komptenten Tierarzt zu suchen und seiner Meinung zu vertrauen. Aber auch er ist kein Prophet. Wenn das Tierspital so gute Chancen auf Heilung sah musst du dir wirklich keine Vorwürfe machen. Du bist das erste Mal in so einer Situation. Und du willst du das Beste für Gon. Aber manchmal soll es halt einfach nicht sein.
    Auch meine Daumen sind gedrückt!!!!!
    Liebe Grüsse
    Ursi
     
  13. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Hoi Selina

    Das tut mir leid, dass es Gon nicht besser geht!

    Es gab keine andere Behandlunsmöglichkeiten bei ihm. Entweder man nimmt den Abszess und den Zahn raus oder lässt ihn drin. Raus nehmen ist ein 50 zu 50 % Risiko, ihn drin zu belassen war aber auch keine Möglichkeit. Mit einem solchen Zahn wäre es auch nur noch eine Frage der Zeit gewesen, bis er das Fressen eingestellt hätte.

    Ich habe im März bei meinem zweiten Schweinchen beide Zähne ziehen müssen, weil diese derart entartet waren (Zahnwurzel). Leider musste ich ihn nach 1 Woche nach intensiver Tag und Nachtpflege erlösen lassen. Er wollte einfach nicht. Eer war einfach nicht der gleiche Kämpfer wie Emilio. Bei ihm kam dann wieder Eiter aus dem Zahnfach heraus. Ich weiss, dass meine Tä ihr Bestes gegeben hat, es einfach nicht bei den 50 % lag, die durchkommen. Er hat am Schluss nur noch in Zeitlupe gekaut und hatte für 2-3 ml Brei fast 10 Minuten. Dann habe ich gewusst, dass er wieder was am Ausbrüten war und habe ihn, weil er schon sehr angeschlagen war, ziehen lassen. Meine Tä hat mir dann den Vorschlag gemacht, nochmals ein Loch zu bohren um den Eiter vielleicht doch noch in den Griff zu bekommen, das war mir dann aber in seinem Zustand doch zu viel.

    Bei Emilio war alles gut gekommen, er war aber auch ein ganz anderer Typ als Murphy. Ich habe auch bei Emilio viel bezahlt und viel Aufwand betrieben und schlussendlich ist der Kerli nicht an den Zähnen gestorben, sondern an einem Blasentumor.

    Meerschweinchen können manchmal ganz "undankbare Patienten" sein. Man kann sie pflegen und päppeln und gibt sein Letztes, schlussendlich muss man sie dann trotzdem erlösen lassen.

    Aber jetzt wart doch erstmal den Bericht des Tierspitales ab.

    Ich drück dem Gon ganz fest die Daumen!!!
     
  14. Strubelis

    Strubelis Erfahrener Benutzer

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    Liebe Selina,

    Ich hoffe, Gon geht es heute etwas besser. Du musst dir bestimmt keine Vorwürfe machen, wenn man bei einem solch fiten, jungen Schweinchen eine solche OP wagt.

    Ich drücke ganz fest die Daumen und auch alle Pfötli sind gedrückt bei uns, dass Gon die Kurve kriegt.

    liebe Grüsse Evelin
     
  15. Kianga

    Kianga Benutzer

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    Soeben habe ich erfahren, dass Gon es nicht geschafft hat. Ich bin unendlich traurig und verzweifelt. Es tut mir so schrecklich leid. Noch einen Tag vor der OP hat er Popcornrunden gedreht... Er hatte eine so wunderbare Art seine Freude zu zeigen! Sobald er jeweils realisiert hat, dass ich das Gehege ausmisten wuerde, ist er fast ausgeflippt vor Freude. Noch bevor ich ueberhaupt begonnen hatte! Er legte sich dann jeweils auf sein Lieblingshausdach und sah mir ganz aufmerksam zu. Sobald er sah, dass ich fertig war, sprang er runter und drehte seine Sprintrunden mit riesigen Huepfern und begann seinen Damen nachzustellen. Gon war ein einmaliges Schweinchen, und da er sooooo topfit war, dachten wir immer, dass er ganz alt werden wuerde. Jetzt ist er bereits mit 1.5 Jahren gestorben. Es bricht mir fast das Herz, wenn ich daran denke, dass ich ihn von einem Tag auf den anderen aus seinem gewohnten Leben gerissen habe. Es tut mir so unendlich leid!
    Kianga wird ihr Gspaendli seit Babyzeit schmerzlich vermissen.
    Und Bella ganz bestimmt auch. Die beiden haben sich richtig ineinander verliebt.
    Mein Freund ist ebenfalls untroestlich, da Gon sein erstes Haustier war! Und obwohl ich mich sonst immer um die Schweinchen kuemmere, hat mein Freund Patrick Grossartiges vollbracht! Fuer jemand, der sich noch nie richtig um Tiere kuemmern musste, war das in den letzten Tagen eine unglaubliche Leistung!!! Innerhalb weniger Tage hat er sich zum Profi gemausert und weiss jetzt wohl mehr ueber Meerschweinchen-Krankenpflege als ich!
    Ich moechte hier auch nochmals Paedis Schwester danken, die am ersten Wochenende ihrem Bruder beigestanden ist. Und ein ganz besonders grosses Dankeschoen an Ursi!!! Danke, dass du so selbstlos und spontan Gon und meinem Freund beigestanden bist!!!! Ich freue mich, dich bald einmal kennenzulernen und mich persoenlich zu bedanken.

    Nun muss ich irgendwie versuchen, mir selber zu verzeihen und mit mir ins Reine zu kommen. Ich habe das Gefuehl, dass ich den groessten Fehler meines bisherigen Lebens begangen habe...

    Danke euch allen fuer eure Unterstuetzing, die gedrueckten Daumen und Pfoetchen und zahlreichen Tipps! Ihr habt mir aus der Ferne sehr geholfen!!! Danke!

    Selina
     
  16. Kianga

    Kianga Benutzer

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    Ps: Wenn ich Zuhause bin, werde ich euch die Fotos aus den letzten Tagen seines Lebens posten. Gon war das Schweinchen links in meinem Profilbild. Das Bild wurde aufgenommen, als er ein paar Monate bei uns war.
     
  17. ZENKIS

    ZENKIS Erfahrener Benutzer

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    Liebe Selina

    Sag niemals nie. Ich denke, dass Du bis jetzt alles richtig gemacht hast, alles, was in Deiner Macht steht !
    Gon zu operieren, solange er noch in bestem Allgemeinzustand ist hat die viel grössere Chance auf einen positiven Ausgang, als wenn Du ihn erst todkrank und schwach hättest operieren lassen.

    Ich weiss genau, wie Du Dich fühlst. Solche Gedanken quälen mich auch jedesmal. Lass den Kopf nicht hängen.
    Als verantwortungsbewusster Mensch hast Du sofort erkannt, dass etwas mit Gon nicht stimmt und hast alles versucht, ihm zu helfen. Das ist mehr Glück als so viele andere Schweinchen je haben werden...

    Auch ich drücke feste die Daumen, dass sich alles zum Guten wendet.

    Liebe Grüsse
    Moni



    Nachtrag: Gerade lese ich Deine Zeilen Selina... Och nein, das tut mir schrecklich leid.... Lass Dich drücken...
     
  18. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Oh je, Selina, das tut mir schrecklich leid! ::11 ::11

    Grad als Neu-Einsteiger ist es furchtbar schwierig, den Tod eines so jungen Tieres zu verkraften, aber das ist nun mal die harte Realität, die man akzeptieren muss als Tier-Halter.
    Da führt leider kein Weg dran vorbei, ausser wenn man Papageien oder Schildkröten hält, die in der Regel ihren Besitzer überleben.

    Es tut mir auch sehr leid für Deinen Freund, seine Schwester und Ursi, welche sich alle derart grosse Mühe gegeben haben. :dank:
    Es wäre wirklich toll gewesen, wenn Du nach Deiner Rückkehr von Kanada einen munteren Gon hättest in Empfang nehmen können.
    Eine Heilung war gemäss der Diagnose und nach dem CT so oder so nicht mehr möglich, aber vielleicht hätten Du und er noch eine gewisse Zeit gehabt miteinander, damit Du dann erst in ein paar Wochen oder Monaten hättest Abschied nehmen müssen von ihm.

    Bitte mach Dir keine Vorwürfe und behalte den Süssen so in Erinnerung, wie er vorher war, vergnügt und lebenslustig! :schme:
    Er hatte eine wunderschöne Zeit bei Dir, denn Du hast alles getan für Deine Schweinchen und auch unsere Ratschläge angenommen. Das ist nicht selbstverständlich.

    Hier möchte ich mich Moni anschliessen:

    Wenn überhaupt noch eine OP, dann ganz bestimmt bei einem noch munteren, starken Schweinchen. Wäre er bereits schon abgemagert und schwach gewesen, dann hätte das natürlich keinen Sinn gehabt.

    Ich bin selber noch sehr erstaunt und geschockt, dass ein so junges Schweinchen schon solche Zahnprobleme zeigt. Aber ich nehme an, dass hier dann wohl leider doch eine angeborene Anomalie im Kiefer vorlag, denn mit 1.5 Jahren sollte ein "normales" Schweinchen weit entfernt von Zahnproblemen sein.
    Oder er hatte mal einen Unfall, ist irgendwo runtergefallen und hat sich dadurch an den Zähnen verletzt, ohne dass Du davon wusstest.
    Ich weiss nicht, ob es Dir ein Trost ist, aber Gon wäre damit wohl so oder so nicht besonders alt geworden...

    Woher hattest Du ihn denn?
     
  19. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Hoi Selina

    Auch mir tut es sehr leid, dass es Gon nicht geschafft hat. Aber wie Fränzi schon gesagt hat, ist es nun leider die Realität. Ich nenne es Schicksal. Ich denke Gon hätte, auch wenn er an einen anderen Ort gekommen wäre, das Gleiche bekommen. Tönt jetzt vielleicht eigenartig, aber jedes Mal wenn man ein Schweini holt, holt man sich wahrscheinlich auch das Schicksal eines jeden Schweinis mit nach Hause. Und was für ein Schicksal es ist, weiss am Anfang keiner. Vielleicht werden sie auch sehr alt und sind nie krank. Aber wer weiss das schon.

    Gon war anscheinend einfach ein Zahnproblemschweinchen von Anfang an. Ich habe vor Jahren einmal Maika zu mir geholt. Leider war sie kein halbes jahr bei mir. Sie gegann schon nach einem Monat zu kränkeln und wie sich herausgestellt hat, hatte sie eine schwere Lebererkrankung. Im Alter von 5,5 Monaten musste ich sie deshalb erlösen lassen.

    ich kann aber verstehen, dass du mit dir noch am herumhadern bist, dass du ihn operieren lassen hast. Er hätte aber mit diesem Abszess und der bereits bestehenden Kieferdeformierung auch nicht mehr lange gelebt. Das kann von einem Tag zum anderen plötzlich fertig sein.

    Meine Tä sagt immer, Meerschweinchen sind wie kleine Pferde im Stall. Sie können an vielen Erkrankungen erkranken und können auch sehr viel Geld kosten.


    So sind sie die meerschweinchen. Je länger du Meerschweinchen hast, desto besser wirst du auch ihre Schicksale ertragen lernen. Als Neuanfängerin habe ich auch jedes Mal ein Drama gemacht, musste aber einfach einsehen, dass ich, wenn ich solches nicht mag, mit den Meerschweinchen aufhören muss oder es so lerne zu akzeptieren wie es eben ist. Und wenn du die meerschweinchen wirklich gerne magst, wirst du trotzdem immer weitermachen.

    Und eines habe ich seit der Haltung von Meerschweinchen auch dazu gelernt, realistischer zu denken. Ich bin keine Person die es mag wenn immer nur Blümchen gemalt werden. Man kann sich damit nämlich auch vieles selber vormachen.

    Ich hoffe nun, dass ihr alle, die Gon gepflegt habt, bald über diesen Schicksalsschlag hinweggkommen werdet. Sciherlich denken nun viele von hier an euch, denn vielen ist schon das Gleiche oder ähnliches passiert.
     
  20. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Liebe Selina

    Fühle dich getröst. Ihr habt alles versucht und bei einem so jungen Meeriemann sind die Aussichten besser als bei einem älteren, geschwächten Meerie.
    Mache dir bitte keine Vorwürfe, du hast als aufmerksame Halterin reagiert, als er bereits die ersten Anzeichen von Schmerzen hatte: nämlich das langsame Essen. Ein schmerzfreies Meerschweinchen haut rein. Du hattest eigentlich keine andere Wahl, als es zu versuchen.

    Mitfühlende Grüsse
    Jasmin