Lucky hinkt seit Kastration

Dieses Thema im Forum "Krankheiten" wurde erstellt von Felino, 31. Juli 2007.

  1. Felino

    Felino Neuer Benutzer

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    Hallo Zusammen

    Ich habe vor zwei Wochen einen unkastrierten Bock von Bassecourt bei mir aufgenommen und ihn letzten Montag kastrieren lassen.

    Anschliessend musste er für 3 Tage drinnen bleiben, um Infektionen vorzubeugen. Am letzten Freitag habe ich ihn dann wieder ins Aussengehege gesetzt (natürlich nur zu anderen Kastraten) und da habe ich gesehen, dass er hinkt. Vor der Kastration ist er ganz normal umhergerannt.

    Ich habe nun heute einen Termin beim Tierarzt. Ich habe ihn aber vorgängig bereits gefragt, ob das mit der Kastration zusammenhängen könnte und er hat es verneint.

    Hat jemand Erfahrung mit hinkenden Meeris? Ich kann mir nicht erklären, warum er nun plötzlich nicht mehr richtig laufen kann (eine äussere Verletzung ist nicht sichtbar).

    Liebe Grüsse
     
  2. Franziska

    Franziska Guest

    Hallo Claudia,

    da kann natürlich alles Mögliche dahinterstecken. Ein Meeri kann sich ja genau so ein Füsschen oder Beinchen "vertreten" wie unsereiner, es kann sich eine Zerrung holen, eine Verstauchung - oder eben auch etwas Schlimmeres wie einen Bruch. Da muss man nur mal ungeschickt irgendwo runterspringen, wo man nicht sollte, oder beim Herumsausen mit dem Füsschen hängenbleiben, und schon kann so etwas passieren.
    Ich hatte auch schon mal einen Kastraten, der es fertig gebracht hatte, sich das eine Vorderbeinchen auszurenken, als er allzu eifrig hinter einer jungen Dame her war ;) .

    Welches Beinchen ist denn betroffen bei Deinem Böckli?

    Einen Zusammenhang mit der Kastration sehe ich auch nicht auf den ersten Blick. Möglich wäre höchstens, dass der TA vielleicht das Operationsfeld etwas unsanft "freigeräumt" hat und dem Böckchen dabei ein Beinchen verbogen hat. Sowas möchte ich aber eigentlich nicht glauben.

    Gut, dass Du heute einen TA-Termin hast, um das Hinke-Problem mal genauer anzuschauen. Ich hoffe, es ist etwas Harmloses und das Böcklein kann bald wieder munter umherspringen!

    Liebe Grüsse, Franziska
     
  3. Gabi

    Gabi Guest

    Hallo Felino

    ich hatte das vor Jahren auch mal bei einigen Kastraten.
    Bei mir war die Erklärung ziemlich simpel:
    Mein damaliger Tierarzt hat Injektionsnarkose eingesetzt und hat das Narkosemittel in den Muskel gespritzt. Das kann bei einigen Narkosemitteln eine Muskelatropie bewirken. Die Lähmung geht nach mehreren Wochen von selber wieder zurück, bei meinen Böckli war das zwischen drei und fünf Wochen, ist aber bei allen komplett verschwunden.
    Dumm war allerdings, dass sich eins davon in dieser Zeit einen Nagel ausgerissen hat, weil es sich eben nicht normal bewegen konnte - das ist dann nie mehr ganz gut geworden, sondern dieser Zeh ist zeitlebends dicker geblieben. Für das betroffene Tier wars ganz bestimmt schmerzhaft, aber nach dem Ausheilen hatte man nicht den Eindruck, dass es dadurch irgendwie behindert wird.

    Mein Tierarzt hat damals mit Göpf Morgenegg Kontakt aufgenommen und so herausgefunden, dass er das Narkosemittel hätte subkutan, also unter die Haut, spritzen müssen. Er hat sich tausendfach entschuldigt und natürlich den gleichen Fehler nachher nie mehr gemacht ::9

    Möglich, dass dein Tierarzt versehentlich auch diesen Fehler gemacht hat - Fehler gibts nun mal. Sprich ihn allenfalls vorsichtig drauf an, er lernt sicher auch gern etwas dazu.
    Vielleicht hats bei dir aber auch einen ganz anderen Grund.


    Liebe Grüsse
    Gabi
     
  4. Felino

    Felino Neuer Benutzer

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    Hallo Zusammen

    Leider geht es Lucky gar nicht gut. Der Fall ist schlimmer als ich gedacht habe.

    Lucky wurde von den anderen Kastraten (ich habe ihn nachdem er ein paar Tage drinnen verbringen musste wegen der Wunde, zu zwei anderen Kastraten ins Aussengehege gesetzt) gebissen und verletzt. Die Wunde musste genäht werden.

    Nun ist Lucky immer noch in der Tierklinik und die Prognose des Tierarztes war leider alles andere als gut.

    Habt ihr ähnliches schon mal erlebt? Die drei Kastraten leben in einem Aussengehege von ca. 5m2, dass sollte doch eigentlich für 3 Tiere reichen, oder? Und die anderen beiden Kastraten waren nie auffällig agressiv oder so, eigentlich eher ängstlich. Der Tierarzt hat gemeint, dass könne vorkommen, weil ein Meerschweinchen nach der Kastration anders riecht.

    Habt ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht? Der kleine Lucky tut mir echt leid, aber mir hat das niemand gesagt, dass es da Komplikationen geben könnte. Ich habe gedacht, ich tue ihm einen Gefallen, wenn ich ihn zu den anderen Kastraten ins Aussengehege setze, damit er nicht allein ist. Und zu den Weibchen darf er ja noch nicht, da er immer noch zeugungsfähig ist und ich keine Jungtiere will.

    Gruss
     
  5. greenmile.ch

    greenmile.ch Guest

    Aggressionen unter Meeris

    Hallo und guten Tag

    Ja, das kenne ich. Ich musste vor kurzem meine 4 Böcke trennen. Alle kamen immer sehr gut aus bis zu dem Tag, an dem Atreu mein Teddy-Bock einen Tumor hatte und er operiert worden ist. Ach ja, und meine Böcke hatten ca. 18m2 Auslauf und dies hat anscheinend auch nicht gereicht. Wenn ein Bock einen anderen nicht mag, findet er ihn auch auf 18m2. Es gibt dann noch die ganz
    heftigen, die suchen dann den anderen Bock richtig gehend, bis sie ihn finden..........

    Als ich ihn dann wieder nach Hause genommen habe, war es fertig mit dem Friede und leider konnte er auch nicht wieder hergestellt werden.::6
    Es sind dann div. Haarbüschel geflogen und auch kleinere Verletzung hat es gegeben. Es war nur noch Stress für meinen Teddy. Ich musste ihn herausnehmen. Ich versuche es momentan mit einem neuen Gspändli und hoffe, dass es funktionieren wird.

    Solche Aggressionen innerhalb einer Gruppe, insbes. Bockgruppp können manchmal sehr schnell und plötzlich kommen. Ich kann es auch nicht immer verstehen, aber ich bin ja auch kein Meerschweinchen:D

    PS: Das mit dem Schweini tut mir aber sehr leid!

    Gruss
    greenmile.ch
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 1. August 2007
  6. Felino

    Felino Neuer Benutzer

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    Hallo Zusammen

    Habe gerade mit meinem Tierarzt gesprochen und Lucky geht es den Umständen entsprechend gut. Er frisst gut und bewegt sich auch. Allerdings muss er noch bis ca. Montag in der Tierklinik bleiben.

    Die Wunde muss täglich gereinigt und gesalbt werden, ausserdem bekommt er Antibiotika.

    Ich hoffe doch sehr, dass er von den anderen in Ruhe gelassen wird, wenn er wieder nach Hause darf. Man sollte doch meinen, ein 10m2-Aussengehege reicht für 9 Meeris, oder wieviel Platz haben eure Tiere?

    Und noch eine Frage: Ich muss Lucky dann jeden Tag kontrollieren, ob er nicht neue Bissverletzungen hat. Wie fängt ihr eure Tiere in den Aussengehegen ein? Bei mir ist das immer so ein Stress und ich möchte die Tiere ja nicht unnötig rumjagen. Nun habe ich mir überlegt, ein weiches Fischernetz (engmaschig) mit langem Stiel anzuschaffen, dann wäre das auch für die Tiere nicht so eine Tortur. Oder meint ihr das geht nicht?

    Liebe Grüsse
     
  7. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Hi Felino

    Nein, das würde ich nicht so gut finden mit diesem Netz, denn erstens ist es ein noch viel grösserer Schock, wenn ein Meerie plötzlich in diesem Netz zappeln muss und zweitens hätte ich Angst vor Verletzungen, z.B. ein verdrehtes Beinchen.
    Ich verstehe die Grösse Deiner Gruppe nicht so ganz: Zuerst redest Du von 3 Kastraten in einem 5 m2-Gehege, jetzt aber von 9 Meeries in 10 m2.
    Du hast zwei Gruppen, verstehe ich das richtig? Du willst ihn dann aber nicht in die grosse Gruppe mit 10 m2 setzen, also mit Mädels dabei, oder?

    Das Einfangen in einem grossen Gehege geht am besten mit einer Röhre, z.B. einer Korkröhre. Dort hinein flüchten sie sich, und Du kannst einfach beide Oeffnungen zuhalten und das Meerie dort rauspflücken.
    Ich habe an meinem Gehege noch ein Aussenhaus, das sich ebenfalls sehr gut eignet: Meerie rein, Klappe zu, Meerie gefangen.
    Dann kann ich von aussen den Deckel öffnen und das betreffende Tier rauspflücken. Aber das geht natürlich nicht überall, da braucht es ein entsprechendes "Haus mit Klappe" dafür.

    Wenn Du Lucky regelmässig kontrollieren musst, dann würde ich ihn aber in einem abgetrennten Teil des Geheges halten, zusammen mit einem "friedlichen Kumpel", damit Du ihn nicht jedesmal so stressen musst. Ein paar Tage kommt er gut aus in einem kleineren Bereich.
    Wichtig ist einfach, dass er nicht "weg" ist, sondern im gleichen Gehege bleibt, sonst müsstest Du ihn nachher nochmals von neuem vergesellschaften. Das wäre ja nochmals Stress.

    Erwachsene Kastraten zu vergesellschaften ist tatsächlich nicht besonders einfach, da kann es schon ziemlich Zoff geben, aber Du hast ja wirklich riesig viel Platz.

    Viel Glück für Lucky!
     
  8. Felino

    Felino Neuer Benutzer

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    Hallo Aika

    Ich sehe schon, ich muss euch das erklären, es ist für euch nicht so verständlich. Also:

    Im gesamten habe ich 9 Meerschweinchen (bis letzten Samstag waren es 10, aber ich musste meine Meeridame Sally wegen eines Tumors einschläfern). Also im Moment sind es noch 4 Kastraten (inkl. dem kleinen Lucky) und 5 Mädels.

    Mitte Juli habe ich ein neues Gehege geschreinert, dass total etwa 10 m2 misst. Darin wohnen im Moment ein Kastrat und die Mädels. Das alte Gehege über ca. 5 m2 steht als Notunterkunft immer noch, darin habe ich Lucky einquartiert, zusammen den zwei anderen Kastraten, weil er ja erst vor 2 Wochen kastriert wurde. Alles klar? Das alte Gehege soll dann abgebaut werden (es ist leider wenn es regnet an gewissen Stellen undicht), sobald die ganze Gruppe wieder vereint ist. Ich hatte übrigens bis jetzt nie Probleme mit den Kastraten, die haben sich untereinander immer gut vertragen.

    Wegen dem Einfangen: Stimmt, das Netz ist evt. nicht so eine gute Lösung. Nur ist es bei mir das Problem, dass meine Schlafhütte, welche zwar schon ausserhalb des Geheges steht, recht gross ist und ich fast hineinkriechen kann, also können mir die Tiere entwischen. Zumachen kann ich die Hütte nicht, sie ist mit einem Rohr mit dem Auslauf verbunden.

    Und im Auslauf stehen so viele Unterschlupfmöglichkeiten, dass ich jedesmal das ganze Gehege ausräumen müsste, was natürlich nicht so toll ist. Und Lucky ist ein so schreckhaftes Tierchen und so flink, dass ich einfach nicht schnell genug bin. Na ja, zu zweit geht es dann schon, aber mein Mann ist auch nicht immer da um mir zu helfen. Deshalb die Idee mit dem feinmaschigen Netz.....
     
  9. Felino

    Felino Neuer Benutzer

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    Hallo Zusammen

    Mein Lucky darf heute leider immer noch nicht nach Hause. Habe soeben mit meinem TA telefoniert und die Wunde sieht immer noch nicht gut aus und er möchte nichts riskieren. Aber immerhin frisst Lucky gut und ist auch sonst munter.

    Er muss noch bis am Freitag bleiben und dann wird entschieden, ober er das Wochenende zuhause verbringen darf.

    Liebe Grüsse
     
  10. Evelyne Schaub

    Evelyne Schaub Benutzer

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    Hallo.....

    ......ich möchte den Entscheid Deines Tierarztes auf keinen Fall bezweifeln und wenn die Wunde wirklich noch nicht gut ausschaut ist es vielleicht schon das beste wenn Lucky noch in ärztlicher Obhut ist.

    Trotzdem möchte ich Dir die "Krankengeschichte" von Paddy erzählen.

    Ihm musste ein Abszess rausoperiert werden.

    Da er selbst für ein Meeri extrem dicke Haut hatte, war die Wunde am Tag nach der Operation bereits wieder offen und wir mussten ihn wieder zum Tierarzt bringen. Die Wunde wurde dann zusätzlich geklammert.

    (Da der Tierarzt meinte es könnte sein, dass seine beiden Kollegen an seinen Fäden "rumzumpfen" riet er uns Paddy vorübergehend alleine zu halten).

    Wir haben das genau einen Tag versucht und logischerweise vermisste Paddy seine Kumpels so sehr, dass wir ihn wieder in sein gewohntes Zuhause zurücksetzten.

    Ja und nach 3 Tagen war die Wunde trotz Klammern und Fäden schon wieder offen.

    Habe dann bei Gabi Renggli Rat geholt und sie hat mir geschrieben, dass Meeris eine sehr gute Wundheilung hätten.

    Und so haben wir ausser die Wunde 3x am Tag zu desinfizieren gar nichts mehr gemacht und sie ist wunderbar verheilt.

    Ich habe oft den Eindruck, dass Tierärzte zu "hygienisch denken" und dabei das Tier als Ganzes zu sehr aus den Augen verlieren.

    Ich wünsche Dir und Lucky von Herzen alles alles Gute.

    Evelyne