Hallo ihr Lieben Ich bin ziemlich verwirrt. Schildere euch kurz was vorgefallen ist: Meine Kleine war heute morgen ganz apathisch (gestern war noch alles tiptop), ist nicht angehoppelt gekommen als ich gerufen hab (tut sie sonst immer), und hat sich nicht mal für die "Leckerlis", auf die sie sonst immer ganz wild ist, interessiert... Hab mir gleich grosse Sorgen gemacht, weil ich weiss, dass bei solchen Anzeichen bei Kaninchen Alarmstufe rot angezeigt ist. Hab dann auch extra bei der Arbeit Bescheid gesagt, dass ich später komme, weil ich sie beobachten wollte...sie blieb dann noch mind. 30 Min. liegen, in "Hennenstellung", und hat auf nicht und niemanden reagiert, hat sich aber ab und zu so komisch hingelegt, dass ich den Verdacht hatte, sie könnte Krämpfe haben. Sie hat sich echt absolut nicht für die Umwelt interessiert. Dann, nach weiteren 10 Min. ist sie immerhin mal umhergehoppelt, hat sich geputzt, "geschüttelt", (macht sie meiner Meinung nach immer, wenn sie übermütig ist), aber immernoch nichts gefressen, ausser Kork (!!!) von einer Korkröhre. Weitere 30 Min. später war sie plötzlich wieder topfit, hat Heu und Leckerlis (Dill) gefressen und war ganz "wild", hat dann ihren armen Partner von hinten und von Vorne gerammelt und gepiekst und ist im Käfig rumgerannt... Ich bin dann nun doch zur Arbeit gefahren, weil mich das etwas beruhigt hat. Frage mich nun aber trotzdem, was denn das sein könnte (kann eine Scheischwangerschaft auch solche Symptome mit sich bringen???) und ob ich trotzdem noch zum TA soll heute abend oder erstmal weiter beobachten. Vielleicht hab ich auch einfach zu früh Panik gekriegt, auch Kaninchen können ja mal keinen Hunger haben nehm ich an, aber nachdem was ich halt alles übers "nicht fressen" gelesen hab, hab ich Angst gekriegt... Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar, zumal ich nur zum TA möchte, wenn es wirklich nötig ist, da es für meine beiden immer ein RIESEN Stress ist, in den Transportkäfig gesperrt zu werden und Auto fahren zu müssen, ausserdem lassen sie sich ungern und fast nicht festhalten, was letztes Mal echt zu einem traumatischen Erlebnis beim TA geführt hat Vielen lieben Dank für eure Einschätzung! LG, Andrea
Hallo Andrea ich hoffe, Deine Häsin ist nun fit und gesund? Falls Deine Häsin wirklich apathisch war und nicht mehr ansprechbar, dann wäre der Gang zum TA zwingend nötig gewesen. Dies wäre weit weniger Stress als ein apathischer Zustand. Und lieber einmal zu viel reagieren, denn oft kann es bereits zu spät sein, wenn man zuwartet. Ursachen für Schmerzen können vielfältig sein, oft aber sind es Blähungen oder Verdauungsstörungen: www.prokaninchen.ch Die eigentliche Hennenstellung ist eine Ruhe- und Schlafposition und wird von einem Kaninchen mit Schmerzen oder Bauchweh nicht gemacht. Könnte es sein, dass Dein Kaninchen nicht einfach geschlafen hat? Dass sie jetzt hinterher derart schnell wieder 'fit' war, spricht eigentlich dagegen, dass wirklich was los war. Das 'komische' Hinlegen kann ich jetzt nicht interpretieren, weil ich nicht weiss, wie das ausgesehen hat. Übrigens ist ein scheinträchtiges Kaninchen bestimmt nicht apathisch. Auch ich mache jeweils den Leckerei-Test um zu erkennen, ob einer Schmerzen hat oder nicht, dies ist bei mir eigentlich ein super guter Indikator für Krankheitsanzeichen. Nur muss es eben was sein, wobei Du Dir sicher bist, dass die Kaninchen total wild darauf abfahren. Allerdings kann es schon mal extrem selten vorkommen, dass sie selbst dafür aus irgendwelchen Gründen zu müde sind, falls sie sich vorher komplett ausgetobt hatten. Am Anfang bei leichterem Bauchweh kann auch mal der Bauch komisch auf den Boden gepresst werden und der Rücken so komisch durchgedrückt werden. Meine fliehen auch oft vor mir, weil sie genau aus Erfahrung wissen, wenn sie Bauchweh haben, werde ich sie einfangen. Oft habe ich dies sogar nur dadurch festgestellt. Verstärken sich die Schmerzen, dann treten die bereits oben genannte Symptome ein. Einen aufgegasten Bauch kann man auch gut durch Abtasten erkennen, wenn man (für Ungeübte) einen Vergleich zum Normalzustand hat. Erste Hilfe bei Blähungen sind blähungssenkendes Mittel wie Flatulex, da kann man nichts falsches machen. Allerdings ist ein Ganz zum TA doch noch nötig, um die Ursachen zu ermitteln und die richtige Therapie einzuleiten. Lg Moni
Vielen Dank für deine Antwort. Hmm ja, aber ist das denn nicht etwas übertrieben, wenn ein Kaninchen sich mal 30 Min. nicht bewegt und nichts frisst, gleich zum TA zu gehen? In meinem Fall hat sich ja zum Glück alles als Fehlalarm herausgestellt so wies aussieht. Meine Kleine verhält sich seit gestern Abend wieder vollkommen normal, frisst, spielt, putzt sich, und rammelt den armen Chipsy was das Zeug hält Ich bin sehr froh, dass es ihr gut geht Vielleicht betrachte ich das Ganze mit menschlichen Augen, aber kann es denn nicht auch normal sein, dass ein Kaninchen mal einfach KEINE Lust hat, zu fressen, auch wenns Leckerlis sind? Ich meine, wenn ich satt bin kann man mir einen tollen Schokokuchen hinhalten, ich würde den doch nicht nehmen Und sie hat ja nur ca. 1h nichts gegessen... Jedenfalls danke ich dir für die Tipps...wo bekomme ich denn das Flatulex? Werde das für alle Fälle mal besorgen. LG und nochmals danke
Ich finde nicht das es übertrieben ist, bei Kaninchen kann es unter Umständen sehr sehr schnell gehen.. Vorallem wen es dann etwas mit dem Bauch zu tun hat, wenn es wirklich Verstopfungen und Blähungen hat sollte man schnell handeln. Ich bin mit meinem Kaninchen, das ist aber schon Jahre her, mal an einem Abend notfallmässig zum TA, dort war er etwa eine oder zwei Stunden apathisch und hat sich immer verkrochen. Die TA hat nur gemeint vermutlich hätte er die Nacht nicht überstanden. Er ist mir dann noch etwa 4 Jahre erhalten geblieben, darum bin ich bei so Geschichten immer sehr vorsichtig und wie Rakete schon geschrieben hat, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig
Ich habe Dich ja gefragt, ob Dein Kaninchen denn nun wirklich apathisch war (natürlich dann mit sichtlichen Schmerzanzeichen) oder nur gedöst hat. Gemäss Deiner Beschreibung kann man dies nicht zuordnen. Und 'nur' mal nicht fressen bedeutet noch lange kein apathischer Zustand, bei dem ein Kaninchen kaum noch irgendwelche Reaktionen von aussen zeigt. Aber vorgängig hat das Kaninchen natürlich Bauchschmerzen, die natürlich immer stärker werden, je länger es nichts mehr gefressen hat. Durch das Nichtfressen bleibt die Nahrung im Magen liegen und fängt irgendwann zu gären an. Nur durch weiteres Fressen kann der Nahrungsbrei weitergeschoben werden. Aber niemand frisst etwas, solange das Bauchweh da ist; das Kaninchen ist in einer Abwärtsspirale gefangen, da es auch nicht in der Lage ist zu Erbrechen oder die Aufgasung zu stoppen. Darum kriegt ein Kaninchen u.a. vom TA ein Schmerzmittel, damit es wieder anfängt zu fressen. Und natürlich auch ein Mittel wie Flatulex, das Blähungen verhindert oder abbaut. Natürlich sollte auch die Ursache ermittelt und behandelt werden, die vielfältig sein können, z.B. Haarballenverstopfung, Magenüberladung etc. Apathie kann bereits ein lebensbedrohlicher Zustand sein, v.a. ein Kaninchen anfängt zu zittern und sich im Schockstadium befindet, was kein schöner Anblick ist. Bei Nichtfressen kann es zu massivsten Blähungen kommen, die derart auf Lunge und/oder Herz drückt, dass es zu den beiden Organversagen führt, d.h. entweder Ersticken oder Herzstillstand. Darum sollte man nicht solange zuwarten, bis ein Kaninchen total apathisch wird. Da kann eine Therapie des TA auch bereits zu spät kommen und nichts mehr nützen. Und eines meiner Kaninchen ist trotz TA deswegen innert weniger als 24 h verstorben, als ich gesehen hatte, dass er nichts mehr fressen wollte. Die Ursache war eine länger bestehende Zahngeschichte, die eben auch zu Verdauungsprobleme führen. Im Extremfall kann es also wirklich ganz schnell vorüber sein. Die Achillesferse beim Kaninchen ist leider das ganze Verdauungssystem und ist (abgesehen von Altersschwäche) die häufigste Todesursache. Flatulex gehört bei mir zwingend in jede Notfallapotheke für zu Hause. Was alles sonst in eine Notfallapotheke gehören kann, kannst Du auch bei proKaninchen unter KaninchenInfos/Gesundheit/Notfallapotheke nachlesen.
Vielen Dank für eure Beiträge. Meiner Kleinen geht es nach wie vor blendend, keine Ahnung was da los war. Vielleicht hab ich ihr Verhalten etwas zu vorschnell als apathisch bezeichnet, aber sie lag halt nur da und rührte sich kaum und als sie dann die Leckerlis auch nicht nahm bekam ich es mit der Angst zu tun. Gezittert hat sie aber zu keiner Zeit. Ich verstehe, dass man sehr schnell reagieren sollte, aber da sie nach ca. 40 Minuten schon wieder rumgehoppelt ist und sich normal verhalten hat fand ich es etwas übereilt, zum TA zu fahren. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine. Ich kann ja auch nicht nachts alle 30 Min. nachschauen ob alles ok ist mit meinen Lieblingen (sind ja bisher immer topfit gewesen). Ich bin einfach nur froh ist sie fit und munter und hab jetzt mal Flatulex und das Wichtigste für die Notfallapotheke besorgt Nochmals herzlichen Dank für die Tipps / Einschätzungen.
kein Problem Dein Titel hat sich nur wirklich dramatisch angehört und ein Teil des Inhaltes. Wenn ein Kaninchen sich nach 30 min wieder normal benimmt, hätte ich sicherlich nichts getan. Nur wenn Meine was hatten - was sie leider recht oft tun - dann dauert es normalerweise ein paar Stunden, bis sich das normalisiert. Wir sagen hier absichtlich, lieber einmal zuviel zum TA, weil viele Halter unerfahren sind und eben zu lange abwarten. Jede Stunde, die mehr abgewartet wird, verschlimmert eben den Zustand. Übrigens kann Flatulex mittels Spritze ohne Probleme 3x täglich 1 ml verabreicht werden. Am Anfang würde ich aber die 2.Dosis bereits nach 3 h geben, falls noch keine Besserung nach erster Dosis erfolgt ist. Flatulex wirkt auch vorbeugend gegen Aufgasung. Ich hatte/habe Kandidaten, die über lange Zeit alle 2-3 Wochen Haarballenverstopfungen hatten und das seit Jahren. Gottseidank, momentan nur noch eine Häsin, die das regelmässig hat... Das gibt mit der Zeit leider recht viel an praktischer Erfahrung und ich kann die Tiere darum nun auch gut einschätzen. Darum habe ich die vom TA verschriebenen Medikamentationen gegen Haarballenverstopfung (Flatulex, Schmerzmittel, Öl, Traumanase und mittlerweile auch Kochsalzlösungen für Injektionen) auch immer bei mir zu hause. Wenn dies nicht innert Stunden wirkt, dann muss ich postwendend zum TA. Allerdings hat der auch nicht mehr als die aufgezählten Sachen zur Verfügung, ausser das er noch eine Not-OP durchführen könnte. Da dabei aber die Überlebenschancen sehr schlecht stehen, habe ich es bis anhin noch nie erlebt, dass ein TA dies wirklich durchführen will. Aber dann liegt die Entscheidung für weiteres Vorgehen wenigstens nicht in meiner Hand...
