Heute haben wir Chipsy, einen 2 1/2-jährigen einsamen Kastraten, zu uns genommen. Sein Weibchen ist vor ein paar Tagen eingeschläfert worden wegen einem Kiefertumor. Die Familie, denen er gehörte, wollte keine Meerschweinchen mehr dazutun und wollten für ihn einen schönen Platz suchen, den ich ihm gerne bieten wollte. Wir haben ihn zu unseren drei Kastraten gesetzt. Zuerst wurde beschnuppert, dann gejagt und zum Schluss gebissen. Chipsy hat eine kleine Verletzung am Ohr und noch einen kleinen Biss am Körper. Ich habe es sofort desinfiziert. Er hat sie von Caramel, dem bisherigen Chef gekriegt. Der hat dann auch noch Rico versucht zu beissen, der folgt ihm immer Schritt auf Tritt und versteht nun die Welt nicht mehr. Auf einmal haben sich auch die anderen drei nicht mehr riechen mögen. Es wurde heftig diskutiert und geklappert. Nach dem zweiten Biss habe ich sie auseinandergenommen. Die Vergesellschaftung erfolgte im Aussengehege mit vielen kleinen Hüttchen und Unterschlüpfen. Was meint ihr, hat das noch Chancen? Wie sollte ich vorgehen? Chipsy ist momentan ziemlich erschöpft, die anderen drei haben sich wieder beruhigt und fressen. Bin froh um eure Tipps! Vielen Dank! liebe Grüsse Andrea
Hallo Andrea Super, dass Du den Kastraten zu Dir genommen hast. Ich selber habe vor einem Jahr ungefähr ebenfalls einen Alt-Kastraten (3-jährig, ebenfalls "Restposten") zu meinen drei Frühkastraten (ebenfalls 3-jährig) hinzugesetzt. Ich setzte ihn dazu zuerst in einen Käfig, der direkt oberhalb des Kastraten-Geheges auf einem Tisch stand (nur eine Nacht, damit ich ihn beobachten konnte). Danach kam er unter dasselbe Gitter-Oberteil ins Gehege rein, wo er sofort zu brommseln begann. Erst nach ein paar weiteren Stunden liess ich ihn dann in die Gruppe. Die ganze Geschichte kannst Du hier nachlesen. Leandro musste von seinem anfangs sehr hohen Status immer mehr abgeben. Heute ist er eher der rangtiefste, aber die vier Buben vertragen sich nach wie vor sehr gut. Ich hatte vorher noch nie einen erwachsenen Kastraten in eine Boy-Group vergesellschaftet, sondern nur Babys, und hatte entsprechenden Bammel davor. Wenn Deine Jungs genügend viel Platz, Renn- und Versteckmöglichkeiten haben, dann würde ich sie mal ausdiskutieren lassen. Du musst alle halt sehr genau kontrollieren, damit Du Bissverletzungen sehr früh erkennen kannst. Bei mir gab es während der ganzen Vergesellschaftung nur einen einzigen Biss, den aber nicht der Neue, sondern Athos, der damals rangtiefste, einstecken musste. Viel Glück für Deine Jungs! Die ganze
Also aufgrund der Tatsache, dass ich kein 4m2 Aussengehege bauen kann und somit die Voraussetzung nicht gegeben sind, dass sich die 4 Jungs zusammenraufen können, habe ich dieses Vorhaben aufgegeben. Ich werde Chipsy aber behalten und ihm ein Weibchen geben. Die drei anderen Jungs werden so zusammen bleiben wie sie sind, jedoch ins Aussengehege zügeln. Sie bekommen noch einen winterfesten Stall. Chipsy wird mit dem neuen Weibchen im grossen Stall bleiben (dort, wo bis jetzt auch die 3 Jungs gelebt haben). Meine Fragen sind nun: - bis das alles hergerichtet ist, dauert's ein Weilchen, kann ich Chipsy so lange alleine lassen??? Wahrscheinlich so 1-2 Wochen brauch ich schon, ich muss noch einen guten winterfesten Stall auftreiben und den ans Aussengehege anschliessen. - wie alt sollte das Weibchen sein, das ich für ihn aussuche? Eher ein junges oder etwa so alt wie er? Chipsy ist 2 1/2-jährig. Was meint ihr dazu?
eben habe ich mit einer Züchterin telefoniert und sie hat mir geraten, statt einem Weibchen ein kleines Frühkasträtli zu Chipsy zu geben, denn die Jungs könnten das Weibchen riechen, wenn es brünstig wird. Sonst müsste ich die Gehege viel weiter auseinander stellen... da es auch unter Züchtern viele verschiedene Meinungen gibt, frage ich doch noch hier nach, was ihr dazu meint liebe Grüsse Andrea
Hoi Andrea Da hast du ein wenig eine vertrackte Situation, gell. Was mir grad so auffällt: Du schreibst von einem Mädel oder einem Frühkasträtli für Chipsy. Für Aussenhaltung ist eine Paarhaltung nicht sehr geeignet, da die Tiere im Winter zuwenig Wärme aufbauen können. Da rücken sie nämlich zusammen, sogar meine Kastraten-Gruppe hier. Bei mir leben eine Bubengruppe von der gemischten Gruppe nur mit einem Häglein getrennt im Gehege. Ich könnte jetzt nicht bestätigen, dass die Kastraten sich fetzen, wenn ein Mädel auf der anderen Seite brünstig ist. Ob das eine Ausnahme ist oder nicht, kann ich dir nicht sagen. Aber meine Jungs sind ganz bestimmt keine halblahmen Weicheier, die so vor sich hindümpeln. Da hat's ein paar ganz spritzige Charakter darunter! Wenn du nicht pro Tier einen Quadratmeter Platz anbieten kannst (bei zwei oder eben drei Buben), würde ich keine Frühkastraten dazu nehmen. Jungs brauchen einfach mehr Platz, das ist Tatsache. Viele Diskussionen lösen sich sehr schnell auf, wenn einer tüchtig fliehen kann. Die ultimative Lösung für dein Problem fällt mir nicht grad ein und ich hoffe, du bist mit deinen Plänen schon etwas weiter. Liebi Grüess, Gabriela
Ui, jetzt hab ich dann alle Varianten durch Aber schon okay, drum bin ich ja auch hier im Forum. Möchte nichts falsch machen und doch alles irgendwie unter einen Hut bringen: einsames Meeri, schon bestehende Bubengruppe und meine Kinder, die den Chipsy behalten wollen (und ich auch.... ) Tja dann vielleicht doch 1-2 Mädels dazu. Eher 2, weil wie Gabriela schreibt, für Aussenhaltung eine Paarhaltung nicht geeignet ist. Ich hab einen Stall mit 2 Etagen, je 168x88cm (davon 2x geschlossener Schlafstall 50x75cm). Wir hätten aber ev. die Möglichkeit, den Stall höher zu stellen und den Platz unter dem Stall noch einzuzäunen, damit sie ihn auch nutzen könnten. Gäbe aber nochmals eine Rampe. Also eher 2 Mädels als 1 Frühkasträtli? Liebe Grüsse Andrea
Ausschlaggebend ist, wie Gabriela schon schrieb, dass Du nicht eine Zweier-Gruppe hast, sondern mindestens 3 - 4 Meeries. Zweiergruppen sind nie empfehlenswert, denn Meeries sind Rudeltiere, 2 Tiere sind aber kein Rudel. Ob es Mädels oder Frühkasträtlein sind, kannst Du immer noch abwägen, denn Du hast ja Kastraten. Da sollte es kein Problem sein mit Mädels. Ich selber halte meine Boy-Group im gleichen Raum wie die Haremsgruppen, aber immerhin räumlich getrennt, die Buben rechts, die Mädels links, dazwischen sind die Kaninchen. Die "einfach" Variante wären ganz bestimmt 2 Mädchen. Wenn Du "risikofreudig" bist, könntest Du es auch mit zwei jungen Frühkastraten versuchen, die sich unterordnen sollten. Bei Kastraten-Gruppen sollte man aber immer noch einen "Plan B" haben, wie man notfalls trennen könnte.
Da ich ja auch immer wieder mal Kunden mit einem unkastrierten Bock habe, ziehen sicher 1-2 mal im Jahr auch zwei kleine Frühkastraten so aus. Bis jetzt ist das meistens gut gegangen. Zu Diskussionen kam es erst, als der Bock krank wurde. Aber dann fangen ja auch die Girls manchmal an zu zicken! Gruss Barbara
