Bis vor wenigen Monaten hatte ich keinerlei Probleme mit meiner Rasselbande (vier 4-jährige Kastraten). Sie verstanden sich prima und waren auch grösstenteils nett zueinander. Leider musste ich aber die vier in zwei Zweiergruppen unterteilen da sie sich gegenseitig jagten und besonders beim Fressen eine grosse Unruhe herrschte. Seitdem hatte ich Ruhe. Leider musste ich diese Woche eines der Jungs gehen lassen da er sich nach einer Abszess-OP trotz päppeln nicht richtig erholt hatte. Ich habe nun versucht die drei anderen Jungs wieder zusammen zu lassen. Jetzt fängt die Jagd aber leider wieder von vorne an. Besonders der Ex-Mitbewohner von dem verstorbenen Schweinchen terrorisiert die anderen zwei und lässt sie nicht aus dem Häuschen raus. Die drei haben zwei Tierschutz Vivarien à 1.50x 0.7m zur Verfügung. Sie könnten sich also prima verteilen. Sie sitzen aber alle in einem Teil des Geheges und treten sich auf die Pfoten. Hattet ihr auch schon solche Situationen? Sind das normale Rangkämpfe die nach einer Zeit wieder aufhören? Eines der Schweinchen verlor Gewicht bevor ich sie in Zweiergruppen unterteilt hatte. Inzwischen hat es sich erholt aber ich befürchte, dass es wieder abmagert falls die „Jagd“ wieder los geht. Ich weiss, dass eine Dreier-Gruppe nicht ideal ist. Wäre ein vierter Kastrat eventuell die Lösung oder bringt das die drei noch ganz aus dem Konzept? Bin ich einfach zu ungeduldig? Ich würde mich sehr über ein paar Tipps freuen! Liebe Grüsse Franzi
Drei Buben zusammen geht sehr selten auf Dauer gut, das ist so ziemlich die schlechteste Gruppenkombination, die ich überhaupt kenne. Es ist meist so: - einer ist Chef - einer ordnet sich unter und hat eigentlich kein Problem mit dem Chef der Dritte steht dazwischen, er kann den Untergeordneten dominieren, aber damit kommt er logischerweise dem Chef in die Quere und wird von dem dann gemassregelt. Seinen Frust baut er mit Vorliebe am Untergeordneten ab und dem wird das irgendwann dann wohl auch zu blöd und er gibt Kontra... worauf prompt der Chef wieder auftaucht und eingreift... etc. pp. Oder aber die drei sind einigermassen gleich stark, was den sozialen Rang angeht und die Rangelei nimmt kein Ende. Wenns vorher zu viert nicht gutgegangen ist und du deswegen trennen musstest, wird es jetzt zu dritt erst recht nicht mehr klappen. Dass die sich nach einer "Angewöhnungszeit" irgendwann noch richtig vertragen, glaube ich absolut nicht. Eher, dass einer vor lauter Stress krank wird und sich das Problem damit löst, dass der dann wegstirbt und die andern beiden sich arrangieren. Es gibt eine eher heikle Möglichkeit, in so eine Gruppe gleich mehrere kleine Frühkastraten dazuzusetzen. Tatsächlich kenne ich Fälle, wo das geklappt hat und hinterher eine einzige, grosse, sehr lebhafte, aber eigentlich friedliche Gruppe entstand. Das waren aber dann Fälle mit sehr grossen Anlagen (wir reden da von 6 Quadratmetern und aufwärts!) Mit deinen beiden Vivarien ist das in meinen Augen schlicht unmöglich. Bleibt noch die normale, wenn auch zugegeben sehr langweilige Variante: Zwei Zweiergruppen. Die zwei, die sich bisher vertragen haben, würd ich also zusammenlassen. Und für den dritten, dem der Kumpel weggestorben ist, wieder ein Gspänli suchen. Könnte grundsätzlich auch ein Weibchen sein, aber wenn du Weibchengeruch im gleichen Raum hast, erhöht sich das Risiko, dass sich die andern beiden dann nicht mehr so gut verstehen. Einfacher wärs wohl mit einem friedlichen Kastraten. Wären sie älter, würd ich dir allenfalls raten, gleich zwei ganz junge Frühkastraten zum "Terrorschweinchen" zu setzen. Dann könntest du allenfalls in absehbarer Zeit, nach weiteren Todesfällen, nochmals versuchen, ob sich eine Gesamtgruppe bilden lässt. Aber vierjährig ist ja noch kein Alter - mit zwei Babys hast du in ein paar Monaten wieder eine Dreiergruppe und bist, wenn du Pech hast, wieder am gleichen Punkt.
