Kokzidien:-(((

Dieses Thema im Forum "Krankheiten" wurde erstellt von Maximilian, 1. Februar 2010.

  1. Maximilian

    Maximilian Erfahrener Benutzer

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    ich hab grad die Krise:( und habe sooooo einen Anschiss, irgendwie hab ich die letzten Monate einfach die A...Karte gezogen:7779

    Freitag vor einer Woche entwurmte ich die Bande mit Stronghold, nachdem ich Köttel fand, die für mich eindeutig verdächtig aussahen. Die letzten Tage entdeckte ich 2 / 3 Mal weichere Kothaufen und einige Mal etwas vermehrt Blinddarmkot im Gehege. Jemand böbbelt plötzlich sehr kleine Köttel, ohne dass ich an der Ernährung etwas geändert hätte. Fit und munter sind sie eigentlich alle, keiner scheint krank. Rauszufinden wer wie böbbelt ist ja in Gruppen- und Auslaufhaltung unmöglich, also sammelte ich die letzten 3 Tage Kot und brachte sie heute zur Untersuchung. Ergebnis schon da, Kokzidien:eek: Sch...... :( Ich bin doch so gründlich, entferne mindestens jeden 2. Tag sämtliche Köttel, ersetzte aber nicht jedesmal alles Stroh, sondern nahm einfach das Feuchte raus und streute neu ein. Hatte das Gefühl, ich sei recht vorbildlich mit der Hygiene und miste bedeutend häufiger, als einige die ich kenne... Und nun das, gemein...

    Morgen hol ich Baycox und fange die Behandlung an. Ich weiss, dass ich Futtergeschirre auskochen muss (reicht es sie im Brünneli in kochend heissem Wasser zu baden?). Die Tierärztin meinte, ich solle alle Hüttli und alles aus Holz FORTSCHMEISSEN - ähum - und am besten das Gehege umstellen (nochmals ähum, ist ja eingegraben und unterlegt. Als ich ihr das sagte und erklärte, ich hätte ja feste Ställe (6er und 4er), die könne ich nicht einfach entsorgen meinte sie, ich könne mit VirkonS desinfiszieren. Werde es morgen holen, überlege aber, wie feucht ich das Holz bei diesen Temperaturen putzen kann???? Und all die schönen Holzrugel im Gehege, die Sitzbrettchen, das neue Plateau *fluchsackergrummel* - was ist zu tun? Für den Boden sind die Temperaturen wiederum Vorteilhaft, so sollten die Erreger gem TÄ nicht gut überleben können. Sie meinte, ich könne sonst den Boden durchackern und neuen Mutterboden drauftun - durchackern geht jetzt aber echt nicht, ist ja alles steinbeingefroren. Oder muss ich nun doch Platten besorgen und das ganze verd... Gehege auslegen, damit ich besser desinfiszieren kann? Ooohjeee:n045:

    Hat mir jemand gute Tipps? Auch in Bezug auf Desinfektionsmittel, hierzu verwendete ich bis jetzt das PINOL, kennt das jemand? Und kann ich Erdboden wirklich nicht irgendwie desinfiszieren?

    Verzweifelte Grüsse
     
  2. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Oh je, Gillas, das ist wirklich schlimm... das tut mir sehr leid! Ausgerechnet jetzt bei diesem Sch... wetter!

    Zum Glück hast Du aber schon die richtigen Infos betr. Baycox-Behandlung. Noch vor wenigen Jahren war Baycox hier in der Schweiz nicht zugelassen.
    Damit hast Du sehr gute Chancen, Deine Tiere erfolgreich behandeln zu können.
    Aber das Problem mit der verseuchten Einrichtung und der Erde bleibt damit natürlich bestehen.
    Leider würde ich Dir dasselbe raten wie die TÄ: Der Boden muss entweder ausgewechselt werden (geht aber bei den jetzigen Temperaturen natürlich nicht) oder Du musst das Gehege an einem anderen Ort wieder neu aufbauen.

    Du musst Dir aber keine Vorwürfe machen wegen Hygiene... sowas kann jeden treffen. Kokzidien sind immer in einer gewissen Anzahl vorhanden, können sich aber sehr stark vermehren, wenn sie günstige Bedingungen vorfinden wie Holz und Erde, die nicht ausgewechselt werden kann.

    Kokzidien waren übrigens der Grund für das Scheitern des KAG-Freiland-Projektes, wenn ich mich richtig erinnere, weil es sich herausstellte, dass man Kaninchen in Freiland-Haltung nicht über längere Zeit auf Erde halten kann, weil man die Erde nicht desinfizieren kann.
    Es wird daher empfohlen, wenn schon Freiland-Haltung, dann sollte man im Turnus regelmässig die gesamte Erde auswechseln oder sonst das Gehege eben an einem anderen Ort wieder neu aufbauen.
    Das ist natürlich bei den wenigsten möglich...:(

    Auf jeden Fall würde ich Dir raten, Dir sofort ein starkes Dampfgerät zu kaufen, damit Du soviel wie möglich von der Einrichtung, die Du nicht wegschmeissen kannst/willst, mehrmals abdampfen kannst.

    Desinfektions-Mittel wirken kaum gegen Kokzidien, gegen diese Viecher kommt man nur mit grosser Hitze an.
    Eine kleine Dampfente genügt dafür nicht, da muss man richtig mit Dampfpower dahinter.

    Vielleicht finde ich noch etwas von meinen alten Unterlagen und Links, denn ich habe das Ganze auch hinter mir vor 5 Jahren. Damals konnte ich jedoch meine Gruppe (Meeries, nicht Kaninchen) in die Scheune ausquartieren und eine Woche lang das Gehege gründlich ausräumen und x-fach abdampfen.
     
  3. Maximilian

    Maximilian Erfahrener Benutzer

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    Ach Fränzi *tiefseufz*

    bin wirklich am durchdrehen wie Du Dir denken kannst. Das Gehege lässt sich nicht einfach zügeln, es ist ja fest eingegraben und leider haben wir keinen anderen, passenden Platz:777 Auch ginge es von den Temperaturen her nicht, ein neues aufzubauen, bei den Böden..... Und das ganze Casanet und alles.... *snief*
    Ev wäre es möglich, das Gehege jetzt sofort mit Steinplatten auszulegen...:confused: Dampfreiniger wäre sicher gut, aber das vereist mir doch jetzt alles und die Ställe (sFotos) kann ich ja nicht gut mit dem Gerät traktieren.... Oh verflixt und zugenäht, es MUSS eine gangbare Lösung geben, es MUSS.... Bin am Ueberlegen ob ich die Nins in den Schopf zügeln soll, aber sie dort frei drin zu halten ist etwas heikel wegen all der Sachen die rumstehen, die Schränke wo sie drunter könnten und Schutzhüttli hätt ich dort auch keine, müsste ja 3 aufstellen, da die Damen nicht möchten, dass Winnie bei ihnen schläft. Das Freilaufgehege ist zu klein für alle, dass ich dieses dort aufstellen könnte.... Und für Winnie mit seinem Schnupfen ist Stress sowieso ganz schlecht....:777 Ihn würde ich am Liebsten mitnehmen zum TA, aber ich scheue es, ihn von der Kälte in die Wärme zu nehmen, und wärmer als draussen wird es sowohl während der Autofahrt (40 min total) und in der Praxis..... Ach verd.... Jävlar auf gut Schwedisch::12
     
  4. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Oh je, Gillas... jag hugsvala du!

    Ja, ein Ausweich-Gehege hätte ich dir jetzt auch vorgeschlagen. So habe ich es mit meinen Meeries gemacht.

    Aber eben, das war damals im September, Temperaturen um die 20 Grad. Das war kein Problem für die Abdampferei und nachher wieder trocknen, aber jetzt... au weia, Du tust mir leid!!!
    Aber ich habe leider auch keine zündende Idee, was Du tun könntest.

    Also zumindest die Baycox-Behandlung ist ja schon mal gut, aber die Tiere stecken sich eben laufend wieder an, wenn Du nichts unternehmen kannst wegen dem Gehege.:augenreib: So was Blödes aber auch!!!!
     
  5. Fray

    Fray VIP-User VIP

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    Ach nee, Gillas .... :(

    Als erstes: Kokzidien sind immer im Organismus, sie können einfach dann Überhand nehmen, wenn aus irgendwelchen Gründen die Darmflora kippt. Wichtig ist jetzt, dass sie mal in den Tieren/im Tier vernichtet werden. Denke daran, ihnen zeitversetzt (min. 2 Std. Abstand) ein Probiotikum wie Bene Bac oder Lactoferment Pulver o.ä. zu geben. Das gibt ihnen vermehrt gute Bakterien in den Darm.
    Diese Parasiten hatte ich auch schon mal, kein grosser Befall, aber dennoch. Wie du hatte ich keine Möglichkeit, das Gehege zu versetzen und die Ställe zu wechseln. Und wie hätte ich so viele Quadratmeter Boden desinfizieren sollen? Einem Kokzidienbefall in grosser Aussenhaltung ist nicht beizukommen.
    Ich habe die Mümmels einfach behandelt, die Ställe desinfiziert und das war's. Nachher hatte ich keine Vorkommnisse mehr.

    Ich will diese Krankheit wirklich nicht herunterspielen, aber mit kleinem Tierbestand sind die Chancen wirklich gross, dass es ohne Riesenaufwand wieder gut kommt.

    Wenn du die Holzsachen im Aussengehege wegwerfen willst, solltest du das tun.
    Ich hätte dir tolle Ersatzstücke: 3 schöne lange, grosse hohle Baumstämme. Sie wurden noch nie benutzt.

    Weiss jemand hier, wie lange Kokzidien ohne Wirte überleben können? Wenn die Viecher nach ein paar Wochen ohne Wirt sterben, hätte ich sonst noch die Alternative in meinem Pyramiden-Gehege (12 qm). Es hat auch nur einen Erdboden, deshalb frage ich, weil ich den ja nicht desinfizieren kann.


    So könnte deine Truppe hier in Quarantäne kommen, bis der Zauber vorbei ist. Nebenbei würd ich ihnen dann grad noch beibringen, aufs Klo zu gehen .... :)
    Und du könntest besser Wetter abwarten, um die Ställe zu desinfizieren.

    Kopf hoch, Gillas, da findet sich schon eine Lösung!

    Aufmunternde Grüsse,
    Gabriela

    Mein 12 qm Pyramiden-Gehege steht ja leer.
     
  6. Peppels

    Peppels Prominenter Benutzer

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    Kann mann Holzsachen nicht im Backofen desinfizieren ???

    Mann das stelle ich mir auch schlimm vor, aber Lösungen gibt es immer. Das wichtigste ist nun das die Tiere behandelt werden.

    Viel Erfolg :blumenmund:
     
  7. Reni

    Reni Prominenter Benutzer

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    hi
    Zwecks Desinfektion kuckst du hier, Neopredisan 135
    http://www.vital-ag.ch/produkte/de/pdf/Hygieneprogramm.pdf
    damit alles besprühen, Ställe, Brücken, Einrichtung etc., trocknen lassen.
    Ich des. meine Gehegeplatten 3x im Jahr mit dem Zeug. Auch Quarantäneställe etc.

    Kokzidien kommen in Gehegehaltung relativ häufig vor. Vor allem bei Naturboden, Nässe etc. passiert das schnell mal.

    Durch Stress, Zusammenführungen etc. können Kokis schnell mal überhand nehmen und aus einem "normalen" Befall wird ein Problem.

    Regelmässige Kotproben einschicken zur Kontrolle.

    Ich selber kure 2x jährlich meinen ganzen Bestand gegen Kokis. So wie von Prof. Dr. Hoop empfohlen.

    Würde das mit dem "ausplatten" doch nochmals überdenken, Kokis aus dem Boden rauszukriegen ist fast unmöglich.

    LG Reni
     
  8. Maximilian

    Maximilian Erfahrener Benutzer

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    Guten Morgen Ihr Lieben

    Und vielen Dank für all Euere lieben Gedanken und die moralische Unterstützung :frühl:

    Ich habe gestern Nacht Input gesammelt und gelesen bis mir der Kopf schwirrte und ich war wirklich in Katastrophenstimmung. Heute früh telefonierten wir mit der Praxis, welche den Kotuntersuch gemacht hatte und hatten die Heilpraktikerin am Draht, wir wollten einen Gesprächstermin um nochmals alles mit einem TA zu besprechen. Als wir ihr die Sachlage schilderten begann sie nachzufragen und wir mussten sagen, Nein, kein Tier ist krank, niemand hat Durchfall, Aufgasung oder Blähungen, jedes frisst gut und ist agil, fit und munter. Darauf meinte sie (wusste ich ja eigentlich auch schon), dass viele Tiere Träger seien und das nach ihrer Ansicht in unserem Fall kein Anlass besteht, bereits mit Baycox zu arbeiten, auch scheine ihr der ganze Aufwand in keinem Verhältnis zu stehen, wir sollen einfach weiterhin die Tiere gut im Auge behalten und auf gute Hygiene achten. Habe natürlich aber schon angefangen alles mobile rauszuschmeissen und werde trotzdem Näpfe etc täglich auskochen und das Stroh im Auslauf noch häufiger ersetzen - muss dann einfach noch meinen Nachbarn fragen, ob ich bald was zahlen muss, wenn ich seinen Miststock derart fülle.....
    Ich wollte das Ganze aber noch verifizieren und rief eine Tierärztin aus der Region an, welche auf der Empfehlungsliste der Kaninchenhilfe steht und bat sie um telefonische Beratung. Sie ist ein wahrer Schatz und ich hab meine zukünftige Tierärztin für meine Ninchen, bin happy, denn die andere Praxis passt mir wegen dauernd anderer TÄ's, welche nicht alle top mit Hasen sind, nicht. Sie war der selben Ansicht wie die Heilpraktikerin der anderen Praxis und fand, wir sollen noch zuwarten und die Haltungsbedinungen so gut es geht optimieren. Gute Ernährung, qualitativ hochwertiges Heu und so möglichst die Darmflora stabil halten und das Immunsystem stärken. Hab ihr aufgezählt, wie und was ich fütterte und da meinte sie, "läck händs die guet bi Ihne, das isch ja perfäkt..." Das einzige, worauf ich verzichten soll, ist der Broccoli und der Blumenkohl, mein Sohn hat schön gestöhnt, als ich sagte, jetzt müsst ihr den essen:D
    Leider macht sie keine Hausbesuche, ich hätte sie gern hier gehabt für eine Beurteilung unserer Haltung und einem Check meiner Nins, aber was nicht ist kann ich vielleicht doch noch bewirken, werde es bei einem Besuch in der Praxis nochmals versuchen :rolleyes: . Hätte ihr ja eigentlich gern Winnie noch gezeigt wegen dem Schnupfen, aber sie sieht das Problem mit den Temperaturunterschieden wie ich und meint, solange sich nix drastisch verändert, lassen wir das lieber erstmal bleiben und warten Tage mit etwas wärmeren Temperaturen ab.... Sehr symphatisch diese Frau, bin so froh, dass ich sie angerufen hab.

    Soweit so gut also :lol: Nun überleg ich noch Folgendes: Womit könnte ich das Immunsystem und die Darmflora meiner Schätze weiter stärken. Benebac hab ich hier und werde ich sicherheitshalber mal geben, aber was gäbe es mehr?

    Erleichterte Grüsse
     
  9. Maximilian

    Maximilian Erfahrener Benutzer

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    Hab vorhin einfach schnell meine News gepostet, ohne die Antworten oben genau zu lese, sorry! Bin wohl immer noch etwas wuschig:)

    @ Peppels: meinst Du, 60° Grad über Nacht im Backofen würden ausreichen? Und das Holz sollte nicht anfangen zu brennen? Hab mir das auch schon überlegt, aber diese beiden Punkte machen mich unsicher....

    @ Reni, vielen herzlichen Dank für den Link! Ja, ich möchte das Gehege mit Platten auslegen, obwohl wir es jetzt nicht so ganz perfekt machen können, da die Böden so gefroren sind.... Wenn Du die Anti-Koki-Kuren machst, mit welchem Mittel hast Du behandelt und wie ist der Ablauf der Kur? Hab gelesen, dass Baycox den Appetit massiv verringern kann und das käme recht häufig vor, das scheint mir kritisch. Drum interessiert mich Dein Weg natürlich sehr.
     
  10. Anna

    Anna Moderator Mitarbeiter Admin

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    Bei "meinem" (also dem von den Meeris... :e025:) Pilzbefall vor einem Jahr habe ich die Holzsachen (welche grössenmässig im Backofen Platz hatten :D), während 30 Minuten auf 100 Grad erhitzt. Laut TA sollten so keine Pilzsporen überleben. Wie das aber bei Kokzidien aussieht, weiss ich nicht :a015:.
     
  11. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Nein, soviel ich mich von meinen eigenen Recherchen her erinnere vor 5 Jahren braucht es 100 Grad, damit die Viecher abgetötet sind.
    Das Holz beginnt aber nicht zu brennen bei 100 Grad, soviel ich weiss.
     
  12. Anna

    Anna Moderator Mitarbeiter Admin

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    Nein, bei mir hat auf alle Fälle nix gebrannt... und die Häuser wurden mehrmals "gebraten" und "gedünstet" und "gebacken" und... :d015:
     
  13. Maximilian

    Maximilian Erfahrener Benutzer

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    keine Angst, ich mach Euch nicht haftbar:D Werde dann heute Abend ihre geliebte Liegemulde mal backen;)
     
  14. Fray

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    Ich habe gestern Abend noch etwas im Internet herumgesucht, denn Kokzidien sind doch immer mal wieder ein Thema. So erscheint es mir sinnvoll, der Ergänzung halber folgende Infos einzustellen.

    Übereinstimmung in den verschiedenen Artikeln herrscht hierbei:
    Der Parasit verfügt über drei verschiedene Entwicklungsstadien. Eine davon sind die Oozysten, die ausserhalb des Wirts existieren können. Und das sehr lange (die Angaben schwanken zwischen Monaten und Jahren ....), denn sie besitzen eine grosse Widerstandskraft. Kälte in unseren Breitengraden macht ihnen überhaupt nichts aus, viele chemische Mittel auch nicht. Dafür aber Hitze! Bereits bei 55 Grad Wärme sind sie innerhalb von zwei Sekunden abgestorben. Wahre Brutstätten bietet aber eine feuchte, warme Umgebung.

    So wäre die Quarantäne hier im Toggi der Reinigung wegen wohl keine gute Idee gewesen, aber das haben wir ja gestern Abend schon miteinander angeschaut, gell.

    Ich bin froh, dass sich die Situation etwas entspannt hat und du eine Fachperson deines Vertrauens gefunden hast. Das ist die halbe Miete! :)

    Zur Immunstärkung habe ich dir den Thread über die Spagyrik bereits geschickt. So etwas in der Art würde ich auf jeden Fall machen. Wo die Abwehr wieder top ist (auch gastro-intestinal), haben diese lästigen Viecher einfach viel weniger Chancen, Überhand zu nehmen.

    Viel Glück und wieder guten Mut!
    Gabriela
     
  15. Maximilian

    Maximilian Erfahrener Benutzer

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    Hm, die Mulde ist gebacken, die Holzstämme und Rugel die ich reinschleppen konnte hab ich sehr heiss abgespühlt, mit Pinol geschrubbt und mit kochend heissem Wasser übergossen. 2 Stämme krieg ich nicht rein, zu gross und zu schwer... sollte ich die am besten entsorgen? Die Betonröhre ist fast 2 Meter lang und die stellt mich jetzt auch vor Fragezeichen....
    Im Auslauf hat mein Mann einige weitere Platten gelegt und ich hab die ganze Einstreu entsorgt und frisch gestreut und werde das wohl oder übel die nächste Zeit so weiterführen.
    Bin aber plötzlich verunsichert ob es richtig ist, die Tiere nicht zu Baycoxen...

    Auch hab ich verschiedenes gelesen bez Desinfektion und auch dem heiss reinigen, und an einem Ort hiess es, dass bringe auch nix, beim Uebergiessen sei das Wasser zu kurz auf der Oberfläche... Oh ich hasse diese Unsicherheit, war heute Mittag noch so frohen Mutes, und jetzt grübelt es wieder im Kreis... Es gäbe ja noch die Variante, die man "Ausflammen" oder "Abflammen" nennt, überleg jetzt grad, ob das vielleicht das Richtige wäre, da so hohe Temperaturen entstehen und es eine trockene Sache ist, mit Wasser draussen hantieren ergibt jetzt ja eher eine Eisbahn...
     
  16. Reni

    Reni Prominenter Benutzer

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    Hallo
    Baycox ist sehr aggressiv zu den Schleimhäuten. Wenn Baycox, dann mit Oel mischen und Bioflorin. Unbedingt Dosierung Befall nehmen, nicht Prophylaxe.

    Ich selber mache Kokzidienkuren mit Sulfonamiden. Sulfamethazin Streuli 20%.
    Das gibt man ins Trinkwasser während 6 Tagen, dazwischen 2 Tage pause.
    In der Pause Vitamingaben, einige Tage danach auch noch.

    Zur Stabilisierung der Darmflora kannst du Cetalac N Tabletten für Hunde und Katzen pulversieren und übers Futter geben, oder wenn sie es mögen Bifidus Joghurt.

    Zur Steigerung des Immunsystems, Echinacea, Sonnenblumen, Hagenbutten

    Zur Vorbeugung gegen Kokis, Apfelessig ins Trinkwasser, regelmässig Oregano reichen.

    LG Reni
     
  17. Fray

    Fray VIP-User VIP

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    Mein persönliche Meinung: Ich würde und ich bin nun wirklich nicht diejenige, die gerne mit chemischen Keulen um sich schmeisst.

    Da macht frau den ganzen Aufwand mit Feuer und Flamme (gute Idee übrigens) und die Süssen böllern dir laufend die Umgebung und Einrichtung mit neuen Generationen von Parasiten voll .... Sisyphos lässt grüssen.

    Die Chance, dass du nachher Ruhe hast, ist einfach wesentlich grösser, wenn du diesen Kreislauf unterbrichst.

    Liebi Grüess,
    Gabriela
     
  18. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Nein, nur das 2.5%-Baycox ist so aggressiv, weil es die Lösung ist, welche dem Geflügel ins Trinkwasser gegeben wird.

    Das, was bei Nagern (und Schweinen) Anwendung findet, ist das 5%-ige Baycox, welches nicht diese aggressiven Konservierungsmittel drin hat wie das 2.5%-ige.
    Ich musste mir damals im 2004 das 2.5%-ige (das 5% gab es damals noch nicht) mühsam aus Deutschland beschaffen, das ich dann mit Propylenglykol und Wasser verdünnte nach dem Verhältnis, das mir von Frau Meier angegeben wurde:

    So baute ich mir damals meine Berechnungtabelle auf.
    [​IMG]


    So ein aufwendiges Verfahren ist aber heute nicht mehr nötig, denn das 5%-ige Baycox kann direkt ins Mäulchen gegeben werden und hat keine scharfen Konservierungsstoffe drin.

    Ich würde die Baycox-Kur auch machen, natürlich bei allen Tieren, sonst wirst Du die Oozysten nie los. Wie Gabriela schon erwähnte, sind diese unglaublich lange überlebensfähig.
    Alle meine Tiere haben überlebt, obwohl einige schon Darmblutungen hatten. Man darf Baycox sogar trächtigen Mädels geben, aber wie gesagt, unbedingt das 5%-ige Baycox ohne scharfe Konservierungsmittel!

    Ich habe irgendwo einen Bericht gelesen, dass es mal eine Untersuchung gab, ob man die Kokzidien auch in den Griff kriegt mit konsequentem täglichen Ausmisten und Wegschmeissen von allen Einrichtungs-Gegenständen.
    Der Test war erfolgreich, aber natürlich immens aufwendig.

    Ich habe dasselbe getan... eine Woche lang täglich die gesamte Einstreu im Ausweich-Gehege ausgewechselt und in Plastiksäcke verpackt, nicht auf den Kompost natürlich!

    Auch Du solltest den jetzigen Mist auf keinen Fall auf dem Misthaufen entsorgen, sonst ist der ganze Mist und später die Wiesen verseucht davon.
    Hier ist noch ein sehr aufschlussreicher Thread aus dem DE-Forum.

    Für den Darm würde ich Rodicare akut (Rodikolan) geben, das kriegst Du beim Tierarzt.
     
  19. Peppels

    Peppels Prominenter Benutzer

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    Also ich würde auch...
    Ninchen von innen behandeln.....alles andere Backen, Braten und Rösten....dann täglich Einstreu wechseln.....desinfizieren........mit heiß Wasser übergießen und dann noch abflammen. Es gibt doch diese Dinger womit man Unkraut abfackelt. Das müsste doch gehen !!! Es verbrennt ja nicht, aber tötet alles ab !!!!!!
     
  20. Maximilian

    Maximilian Erfahrener Benutzer

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    Nochmals danke für Eueren Input, bin froh meine Gedanken und Ueberlegungen mit Euch teilen zu dürfen und von Eueren Erfahrungen zu lernen und zu profitieren!

    @ Fränzi: wegen dem Mist... MISTmistmist, ich hab doch den Befall sicher schon länger und das ist doch alles schon längst auf dem Haufen, inklusive der heute entsorgten Ware:eek: gut gemischt mit dem Mist aus dem Kuhstall - auweia... meinst Du, ich muss den Besitzer informieren - obwohl es ist fraglich, was wir jetzt daran noch ändern sollen.... verlixt und zugenäht....