Komplizierte Zusammensetzung für Vergesellschaftung

Dieses Thema im Forum "Verhalten" wurde erstellt von Miriamanna, 29. September 2011.

  1. Miriamanna

    Miriamanna Benutzer

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    Hallo zusammen,

    nach längerer Zeit melde ich mich mal wieder.

    Leider ist vor einigen Tagen ein älteres Weibchen unserer Gruppe gestorben. Nach längerer Krankheit konnten wir sie leider nur noch von ihrem Leiden erlösen...

    Nun sind unser kastriertes Böcklein und das Weibchen nur noch ein Paar. Beide gehören mit ca. 6 Jahren schon zu den älteren Semestern, trotzdem wollen wir ihnen mindestens ein Weibchen hinzufügen, damit sie annähernd Gruppencharakter haben. Wir hätten auch schon fast zwei süsse Weibchen (rund 3.5 Jahre) gehabt, da haben wir von der Verwandschaft von zwei Abgabetierchen gehört.

    Die beiden sind zwei Weibchen (ca. 2-2.5 Jahre), die alleine Leben und es in ihrer jetzigen Situation ziemlich schlecht hatten. Enger Käfig, kaum Pflege und Betreuung... :e010:

    Nun haben wir die beiden zu uns geholt, momentan sind sie aber noch in ihrem alten Käfig bei uns neben dem grossen Käfig unserer Beiden.

    Die beiden Neuen sind allerdings derart ängstlich, dass sie sich kaum aus dem Haus trauen (sind seit einer Stunde zusammen in einem Haus). Zudem waren sie davor bei ihrem alten Besitzer schon kaum zahm und wohl durch mangelhafte Betreuung sehr ängstlich.

    Nun möchten wir euch fragen, was ihr für Tipps zur Vergesellschaftung habt. Wir wollten sie ursprünglich morgen zusammenführen, aber da unser altes Weibchen sehr dominant ist und bei früheren Vergesellschaftungen auch schon sehr häftig reagiert und sich sehr agressiv verhalten hat und die Neuen zudem extrem Angst haben, denken wir dass das nicht gut kommen würde. Wir haben uns nun überlegt, dass wir sie 1-2 Wochen mal in ihrem Käfig lassen, den sie kennen, sie gut pflegen und betreuen, damit sie vielleicht etwas Mut fassen und zusätzlich noch ein paar Bachblüten-Muttropfen geben, damit sie eine grössere Chance haben bei der Zusammenführung. Was meint ihr dazu?

    Wir wären für Tipps jeder Art sehr dankbar.

    Grüsse
    Miriam
     
  2. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Hallo Miriam

    Super, dass Ihr die beiden geholt habt!:dank:

    Du machst Dir schon genau die richtigen Gedanken, denn solch eine VG von schon älteren, nur "2-Schwein-Haltung" gewöhnten Schweinchen ist nicht ganz so einfach.

    Vielleicht ist es am besten, wenn Du mal ein paar Erlebnisberichte liest:

    Hier mal die von Nelly, die ich mit der Gitter-Methode im Gehege drin eingewöhnt habe.
    Es ist zwar nicht genau dieselbe Fragestellung, aber ich würde Euch ein ähnliches Vorgehen empfehlen. Du wirst sehen, dass die scheuen Schweinchen dann in einem echten Rudel aufblühen werden.

    Solch ein Beispiel sind meine Seifenschweinchen, die ebenfalls extrem scheu waren.

    Viel Glück!
     
  3. Miriamanna

    Miriamanna Benutzer

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    Hallo Aika,

    vielen Dank für deinen Beitrag. In dem Fall liegen wir nicht ganz falsch, wenn wir das Ganze langsam angehen werden.

    Die Käfig im Käfig Variante geht bei uns leider nicht, weil wir einen 2x1m Indoor Käfig haben (Marke Eigenbau). Da ist sicher genug Platz für 3-4 Schweinchen, aber nicht genug für nen akzeptabel grossen Käfig für die zwei Neulinge.

    Hier müssen wir eine anderen Lösung finden, aber wir suchen mal nach Lösungen.

    Die beiden Neulinge sind wirklich extrem ängstlich. Sind immer noch zusammen im Haus, werden sich wohl erst in der Nacht raus trauen, wenns komplett ruhig ist.

    Meinst du grundsätzlich, dass ihr Verhalten nach rund 2 Jahren schon derart gestört ist, dass es gar nicht mehr geht...?

    Viele Grüsse
    Miriam
     
  4. Prezzi

    Prezzi VIP-User VIP

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    2.444
    Hallo Miriam

    Wieviel Platz haben die Schweinchen denn bei Dir zur Verfügung? Du schreibst von einem Käfig - haben sie noch einen zusätzlichen Auslauf?

    Bei grosszügigen Platzverhältnissen würde ich wohl einfach mal alle zusammensetzen und schauen, was passiert (ich bin allerdings bei VGs eher hemmungslos. :D). Wenn Du dabei jedoch ein ungutes Gefühl hast, ist sicher auch die Gitter-im-Gehege-Variante, die Dir Aika empfohlen hat, eine gute Option. Leider kann es schon mal vorkommen, dass solche Schweinchen aus Zweierhaltung nicht sehr gut sozialisiert sind. Ich habe aber genauso oft schon Einzel- oder Zweierschweinchen übernommen, die sich absolut problemlos ins Rudel integriert haben. Man muss es wohl einfach austesten.

    Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Neuen viel schneller auftauen, wenn sie in Kontakt kommen mit anderen Meeris, die nicht ängstlich und sich Zweibeiner gewöhnt sind. In meinem Rudelchen - ich habe jeweils 4-5 Tiere - konnte ich das bei schüchternen Neuzugängen schon sehr häufig beobachten.

    Ich wünsche jedenfalls gutes Gelingen und bin gespannt, wie es dann so läuft. :bl3:
     
  5. OhLaLa

    OhLaLa VIP-User VIP

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    Meinst du wegen der Einzelhaltung? Nein, das muss nicht sein. Manche tun sich schwer sich einzugewöhnen, wissen nichts mit dem Platz anzufangen oder reagieren panisch oder aggressiv auf andere Meerschweinchen. Andere wiederum fangen sich sehr schnell und da gibts keine Probleme. Ich habe z.B. einen 4 jährigen Bock bekommen, der sein Leben lang mit einem Kaninchen zusammenlebte. Ich hatte mich auf alles eingestellt, aber am Ende regten sich bei ihm ganz schnell die "schweinischen Instinkte" und ich war selbst überrascht, wie normal er sich verhielt.

    Das A und O bei einer solchen Vergesellschaftung ist einfach der Platz. Sollte eines wirklich nicht recht mit der Situation umgehen können, ist es wichtig, dass sie sich aus dem Weg gehen können. Ich hatte z.B. eine Vergesellschaftung eines Zweierhaltungs-Säulis mit meinem Rudel und die hat einfach was bei der Sozialisation verpasst. Sie biss alles weg was ihr zu nahe kam und steigerte sich richtig in etwas hinein. Sie ist allerdings auch ein dominantes Persönchen und kein "Schisshäsli" muss ich dazu sagen. Glücklicherweise hat sie dann doch noch gelernt, wie man sich verhalten sollte. Nun ist sie fest ins Rudel integriert und begrüsst auch Neuankömmlingen ganz freundlich.

    Bezüglich der Ängstlichkeit lässt sich mit viel Geduld sicherlich etwas machen. Allerdings spielt auch da der Charakter eine grosse Rolle. Manche Tiere sind einfach sehr scheu. Unterstützen kann man diese durch ein Rudel (sie können sich "unsichtbar" machen, ein Rudel gibt Sicherheit) und vor allem durch die Einrichtung des Geheges. So wirken ein gespanntes Tuch oder geschickt drapierte Tannenäste manchmal Wunder. Umso "höhliger" und geschützter alles gestaltet ist, umso eher verlieren ängstliche Tiere ihre scheu und trauen sich hervor.