Ich greife die beiden So-So-Schweinchen nochmals auf aus aktuellem Anlass... Mehr als 1.5 Jahre lang lebten die beiden vergnügt im Altersheim bei Leandro, sogar die "verrückte" Sandy konnte sie nicht aus ihrem beschaulichen Alltag reissen. Sie genossen offenbar das Rudelleben in vollen Zügen, lang genug mussten sie das ja vermissen. Vor einigen Wochen starb Soraya wegen einem Mamma-Tumor und vermutlich Nierenversagen. Leider lag sie eines Tages plötzlich tot unter ihrem Lieblings-Tunnel. Ich befürchte, Sofia will ihr folgen... Gestern Morgen sass sie mit gesträubtem Fell zur Kugel zusammen gekauert neben dem Heuberg und flüchtete nicht, was bei der scheuen Sofia natürlich Alarmstufe Rot bedeutet! Als ich sie rausnahm, zeigte sie deutliche Schmerzen und krümmte sich zusammen. Ihr Bäuchlein und Hinterteil war völlig nass und roch ganz komisch süsslich, nicht nach Ammoniak wie ich es sonst kenne bei Altersheim-Insassen mit Blasen-Problemen. Ich gab ihr sofort Metacam und sauste zur Tierärztin. Diese untersuchte sie gründlich, tastete sie von vorn bis hinten ab, kontrollierte auch die Zähnchen (tip-top, aufgrund ihrer schönen Vorderzähne hatte ich auch nichts anderes erwartet) und war relativ ratlos. Wir beschlossen dann gemeinsam, dass ich mit Metacam (Symptom-Behandlung halt...) weitermache und sie päppele, da sie nichts mehr frisst seit gestern. Zu Hause fand ich völlig seltsamen Durchfall in der Transport-Box, krümelig, gelblich, schleimig, mit Blut vermischt, seltsam riechend, so was hatte ich noch nie gesehen. Alles deutet somit auf ein internistisches Problem hin (Darm, Niere, Leber, Tumore?). Gebläht ist sie nicht, ihr Bäuchlein ist ganz weich und dünn... natürlich verliert sie Gewicht. Da sie noch rel. munter wirkt und beim Päppeln mitmacht, gebe ich ihr eine (geringe) Chance, ob sie sich nochmals aufrappelt. Jetzt bekommt sie Dysticum und Apfelpektin mit ihrem Päppelbrei sowie Metacam gegen die Schmerzen. Leider bewegt sie sich kaum noch, sondern bleibt einfach dort sitzen, wo ich sie grad hinsetze. Sie kann sich aber ganz normal bewegen, Lähmungen hat sie keine. Der Darm ist durchgängig und aktiv, denn ihre "Böhnli" kommen schwarz (durch das Dysticum) hinten raus. Immerhin sind es wieder Matscheböhnli, statt diesem gelblichen Krümel-Durchfall. Sofia könnte also Daumendrücker gebrauchen, vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder?
Ich will noch nicht Hurra schreien, aber ich bin heute doch ein klein bisschen vorsichtig optimistisch... Seit Freitag war Sofia wirklich in einem sehr elenden Zustand, apathisch in ihrem Durchfall und Gebiesel hockend... aber trotzdem wirkte sie beim Päppeln noch rel. munter und machte mehr oder weniger willig mit. Ganz langsam erwachen ihre Lebensgeister wieder. Die Böhnli sind jetzt matschig weich, aber immerhin nicht mehr gelbliches Gekrümel mit Blut. Die Anfangsbehandlung bestand aus Dysticum, BBB und Metacam, was auch recht gut eine Besserung brachte. Ich glaube, da ist Dysticum wirklich unschlagbar bei solch einem extremen Durchfall. Seit gestern gebe ich ihr kein Dysticum mehr, sondern nur noch Apfelpektin. Seitdem geht es deutlich aufwärts mit ihr! Sie interessiert sich langsam für Heu und Grünhafer, liess aber noch immer Fenchel, Löwenzahn oder Topinambur-Blättchen liegen. Durch Zufall merkte ich, dass sie offenbar Chicorée frisst, yippiiii!!! Ich bin nämlich keine Anhängerin einer strikten Heudiät, sondern versuche, einem Durchfall-Schweinchen trotzdem noch in Mini-Mengen Grünfutter zu geben, um den Appetit wieder anzuregen. Gut, allzuviel Erfahrung mit Durchfall habe ich halt nicht, da ich mich nicht mehr erinnern kann, wann ich letztmals ein Schweinchen mit Durchfall zu behandeln hatte. Die komischen Hefe-Böhnli bei Indira rechne ich nicht in den Bereich Durchfall ein, die waren ja nur etwas matschig (übrigens zu 99% verschwunden, aufholzklopf) Da sie offenbar strikte nur Chicorée frisst, nichts anderes an Grünzeug, hüte ich jetzt meine letzten kläglichen Chicorée-Reste wie meinen Augapfel. In den Sonntags geöffneten Läden fand ich nämlich keinen mehr. Ich schmuggle ihr damit sogar noch Apfelpektin mit rein, indem ich ein Chicorée-Blatt ganz fein einritze und die oberste Schicht wegklappe. In diese Tasche fülle ich das Apfelpektin rein und klappe wieder zu. Ob sie mir das abnimmt und frisst, weiss ich noch nicht. Ich habe ihr solch ein präpariertes Blättchen erst vor 10 Minuten gebracht.
Fehlanzeige... aber trotzdem erfreulich! Sie frass fein säuberlich das ganze Blatt rund ums Apfelpektin herum, meine "Geheim-Tasche" liess sie zurück, schade. Das wäre eine elegante Lösung gewesen, um ihr ohne Stress das Apfelpektin unterzujubeln. Dann muss ich ihr das halt trotzdem wieder mit der Spritze eingeben. Aber zu meiner Freude wird sie tatsächlich immer munterer! Vorhin knusperte sie auf meinem Schoss ganz gemütlich ein paar Erbsenflöckli (man beachte, die hyperscheue Sofia!!!) Jetzt sitzt sie wieder in ihrem Séparée und knabbert Chicorée, Erbsenflöckli, grünen Hafer und Heu. Von Dill will sie nichts wissen, von Fenchel auch nicht, aber das kommt hoffentlich noch. Ich freue mich!!!
Die Daumen sind gedrückt! Das klingt eigentlich schon ganz gut. Manchmal sind sogar Meeris einfach nur unpässlich. Oder sie hat etwas erwischt .... Guten Verlauf und Gruss Jasmin
Liebe Fränzi Was macht denn Sofia für Sachen, wie geht es ihr heute? Ich hoffe, dass sich ihre verdauungstechnische Entgleisung wieder normalisiert hat. Ich drücke noch eine Runde Daumen, Gruess, Gabriela P.S. Ich empfehle übrigens diese Heudiäten bei Durchfall auch nicht, da ich sie als wenig sinnvoll erachte. Allerdings sollte auf das Matschzeugs wie Gurke, Tomate und Co. verzichtet werden, aber alles Wurzelgemüse ist im kleinen Rahmen wohltuend für einen geplagten Magen (basisch).
Tja, ihr Durchfall war leider nicht nur eine "verdauungstechnische Entgleisung"... Heute Vormittag musste ich sie leider gehen lassen... Ich hatte schon von Anfang an den Verdacht, dass dieser seltsame Durchfall kein Verdauungs-Problem war, sondern nur das Symptom für eine schwerwiegendere Erkrankung. Wie ich vorher schrieb, bekam ich den Durchfall einigermassen in den Griff bei ihr mit den erwähnten Massnahmen, ihre Böhnli blieben aber weiterhin äusserst seltsam geformt und auffallend dünn (Darm-Verengung oder Hunger-Kot?). In den ersten Tagen ging es ihr rel. gut, weil ich ihr da natürlich regelmässig Metacam gab. Das setzte ich aber schrittweise ab. Sobald sie länger als 24 Std. kein Metacam erhielt, zeigte sie sofort wieder deutliche Schmerzanzeichen, gesträubtes Haar und "Kugel-Verhalten." Nur ganz unmittelbar nach Metacam lebte sie jeweils ein bisschen auf, frass auch eher lustlos ein wenig. Die Kurve ihres Befindens bewegte sich aber immer mehr nach unten, auf eine geringe Besserung folgte ein umso schlimmerer Absturz. Heute Morgen sass sie apathisch zwischen Häuschen und Heuberg in sehr seltsamer Stellung. Als ich sie rausnahm, jammerte sie leise vor sich hin. Ich gab ihr wieder Metacam und wartete ab. Sie grub sich eine Kuhle in der Einstreu und versteckte sich unter dem Heu. Gemäss meiner Erfahrungen ein deutliches Anzeichen für ein Schweinchen, dem es schrecklich schlecht geht und das sterben will. Also entschloss ich mich halt schweren Herzens, sie gehen zu lassen und nicht abzuwarten, bis sie von selber starb. Es gibt Fälle, bei denen alte Schweinchen noch lange munter sind und betteln, obwohl ich weiss, dass sie bereits schwer krank sind und ihr Ührlein abläuft. Solche Schweinchen hüpfen am Morgen noch fröhlich zum Futter und liegen am Abend tot im Heubett. Bei Sofia war es leider der andere Fall, sie litt eindeutig unter ihren Schmerzen, woher auch immer (Krebs?) Leb wohl, Du alte Dame!
Liebs Fränzi Das tut mir sehr leid! Du hattest ja eine leise Ahnung...schade. Fühl dich gedrückt Renate
Wie es so ist, die Hoffnung stirbt zuletzt. Habe gerade aktuell auch eine Schweinchendame bei mir in den Ferien, welche Durchfall hat seit vorgestern Sie ist auch bald 6 Versuche auch schon einige zeit den Durchfall zu stoppen, aber irgendwie will es einfach nicht besser werden. Zm Glück sieht sie noch munter aus und frisst.
Hoi Fränzi Das tut mir leid ... Es wäre wirklich schön, wenn die alten Schweinchen einfach einschlafen dürften, ohne Schmerzen. Leider ist das nach meiner Erfahrung selten der Fall. Unsere uralte Mara ist auch nicht mehr fit und hat, nebst ihren Altersgebresten, nun auch noch einen Tumor. Mara hat uns ja schon oft überrascht mit ihrem Lebenswillen, aber jetzt fürchte ich doch, dass ihre Zeit bald gekommen ist. Ich wünsche Mara sehr, dass sie sanft einschlafen darf, aber eben, meist müssen wir Menschen doch noch eingreifen, um das Leiden zu verhindern bzw. abzukürzen. Ich kann dir sehr gut nachfühlen, wie dir zumute ist. Tröstende Grüsse Claudia
Das tut mir leid, Fränzi! Du hast alles unternommen, um sie vor weiterem Leiden zu bewahren. So konnte sie leichter über die Regenbogenbrücke gehen und hat es nun gut!
Ach, Fränzi, das tut mir leid, dass ihr nicht mehr zu helfen war. Es hat den Anschein gemacht, dass sich Sofia nochmals erholen könnte. Aber wie du nun den Werdegang beschreibst, war ihr Lebensührlein wohl abgelaufen. Sie ist jetzt frei und tummelt sich auf immergrünen Wiesen ... Alles Liebe und Gute, Gabriela
