Liebi Salvina Es gibt keine Worte, um auszudrücken, wie ich mich fühle. Ich fühle mich schuldig, mache mir Vorwürfe und frage mich die ganze Zeit, wie ich besser hätte reagieren können. Schon eine Weile wusste ich von deinem Leiden. Da ich den Namen deiner Besitzerin nicht kannte, konnte ich nicht handeln. Hätte ich auf meine Nachbarin mehr Druck machen müssen? Aber vielleicht hätte auch das nichts geholfen. Deine Krankheit war schon zu weit fortgeschritten. Als ich dich das erste Mal auf den Arm nahm, blieb mir fast das Herz stehen. Ein Schweinchen, in einem solch schlechten Zustand, hatte ich noch nie gesehen. Aber du hattest wache Augen, warst voll da und hast mich neugierig betrachtet. Dieser Kampfgeist hat den Tierarzt und mich überzeugt, dir eine Chance zu geben. Du hast super mitgemacht, gut verheilt und hast immer wieder versucht zu fressen. Aber dein Kiefer hat sich verändert, das ganze Gebiss hat sich verschoben und heute Morgen waren deine Augen anders. Dein wacher Blick war weg. Für mich ein klares Zeichen, dass es Zeit wird, Abschied zu nehmen. Salvina, es tut mir von Herzen leid, dass ich zu spät war. Ich hätte dir so gerne gezeigt, wie das ist, wenn sich Menschen um ein Tier kümmern und es nicht verkümmern lassen. Komm gut an und leuchte bitte ganz hell für uns. Leg doch für die Sissi ein gutes Wort ein, damit wenigstens sie noch etwas bleiben darf. Grüsse alle ganz lieb von mir. Hab dich ganz fest lieb. Machs gut kleine Maus, schön dass es dich gab. Schön, dass ich dich ein kurzes Stück begleiten durfte. Renate