schnupferkaninchen hat nasenbluten?

Dieses Thema im Forum "Krankheiten" wurde erstellt von bunny, 7. November 2011.

  1. bunny

    bunny Benutzer

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    hallo!
    meine nina hatte heute nasenbluten, sie hatte vor knapp nem mon schonmal und vor ca 5mon auch...
    beim 1.x hab ich gegoogelt und hab dann in mehreren foren gelesen dass das vom niessen kommen kann. aber 2x in einem monat? jetzt frage ich mich ob es evtl auch etwas anderes sein könnte. die TA hatte ja keinen abstrich gemacht und konnte daher ja auch nicht testen welcher erreger es wirklich ist, sie hat einfach vermutet und ihrer vermutung entsprechend behandelt, was wenig gebracht hatte. ich habe heute wieder gegoogelt, ob ich evtl noch was anderes finde als letztes mal und habe was von rhd gelesen? ist es tatsächlich möglich dass sich 2 TÄ irren? ich dachte aber auch dass rhd recht schnell zum tod führt aber sie hat den schnupfen schon seit ich sie vor einem jahr bekommen habe? (immer wieder behandlungen mit ABs haben aber immer nur wenig geholfen, viel mehr bringt viel kamille und täglich eine engystol tablette allerdings auch nicht sehr viel :()

    smarty hat übrigens vor ca 3-4 wochen auch angefangen rum zu schnupfen, er hat dann sofort auch viel kamille und täglich eine engystol tablette bekommen (und bekommt das noch) und hat seit 2wo keine symptome mehr.
    ich habe auch die "körnli" dosis der beiden erhöht (sie bekommen zu den 3 EL "körnlifutter" (migros) zusätzlich 1-2EL haferflocken pro tier und tag)

    was soll ich machen? zu einem anderen TA? zum selben TA? oder erstmal abwarten?

    danke schonmal
     
  2. Rakete

    Rakete Prominenter Benutzer

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    Hallo Marion

    Kaninchen brauchen kein Getreidefutter (Körnli etc.); im Gegenteil, es ist sogar schädlich. Und erst recht nicht in der Menge, die sie momentan bekommen. Das ist viel zu viel! Für Aussenhaltung kann man sich zumindest im Winter darüber streiten, ob sie 1 EL (max.2EL) erhalten sollen, allerdings lässt sich die Energiezufuhr auch sehr gut über reichlich Knollengemüse steuern.
    Grund:
    Da Kaninchen auch in freier Wildbahn nur selten an Getreide kommen, ist ihr Verdauungssystem nicht dafür ausgelegt grosse Mengen an Getreide zu verdauen. Getreide enthält Stärke, die im Darm in Zucker umgewandelt wird. Dadurch wird die Darmflora geschädigt, was das unkontrollierte Wachstum von Hefen und schädlichen Bakterien ( E.coli) begünstigt. Die Folgen sind Blähungen und Verdauungsstörungen. Zudem ist Getreide zu energiereich und macht dick. Kaninchen leben hervorragend mit Heu, Grünfutter und Frischfutter. Sie benötigen keine getreidehaltigen Pellets oder andere getreidehaltige Futtermittel. Ausnahmen sind tragende Häsinnen und kranke Tiere, die gepäppelt werden müssen (sprich: die untergewichtig sind!). Zudem macht Getreide sehr schnell satt, was zur Folge hat, dass zuwenig Heu gefressen wird. Ein grosser Heukonsum ist aber wichtig für einen gesunden Zahnabrieb um Zahnerkrankungen (Zahnspitzen etc.) vorzubeugen.

    Zu einer gesunde Ernährung gehört in erster Linie viel Heu und eine tägliche Portion an Frischfutter (Grünfutter und diverse Gemüsesorten). Es sollten aber niemals radikale Futterumstellungen gemacht werden von heute auf morgen.

    Ob Nasenbluten nun etwas mit dem Schnupfen zu tun hat, kann ich jetzt nicht sagen. Zumindest habe ich dies bis anhin noch nicht in diesem Zusammenhang bei Kaninchen weder im Tierarztbuch noch jetzt in einem Forum gelesen. Bei uns Menschen ist es zwar schon möglich, denn auch wir haben bei 'Pfnüsel' und trockener Schleimhaut manchmal Nasenbluten. RHD ist es bestimmt nicht; wie Du bereits erwähnt hast, wäre Dein Kaninchen schon lange tot. Vielleicht könnte auch ein Polyp oder Tumor Schuld oder Gerinnungsstörungsein; keine Ahnung. Wie schlimm ist denn das Nasenbluten überhaupt?

    Wie gut kennen sich den Deine TA's mit Kaninchen aus? Vielleicht wäre es eine gute Idee, zu einem Kaninchenspezialist zu gehen.

    Kaninchenschnupfen bringt man in der Regel zeitlebens nicht mehr weg. Meist sind dabei Pasteurella multocida im Spiel mit noch anderen Bakterien/Viren, weswegen man auch von Kaninchenschnupfen-Komplex spricht. Die Pasteurellen sind sehr widerstandsfähig. Trotz Antibiotika bleibt immer irgendwo ein Reservoir bestehen, was später wieder zu einem Rückfall führt. Auch sind Pasteurellen sehr ansteckend, so dass die meisten Partnertiere früher oder später auch daran erkranken. Nur selten bleibt ein Kaninchen symptomlos, obwohl es auch gezwungenermassen zum Pasteurellen-Träger wird.

    Die Krankheitssymptome können von Tier zu Tier sehr stark varieren je nach Immunsystem des Tieres. Sowieso liegt die Priorität der Schnupfenbehandlung langfristig gesehen in erster Linie in der Stärkung des Immunsystems. Das kann über diverse 'Therapien' erfolgen: entsprechende Kräuter, Homöopathie , Rotlicht, Inhalationen, schleimlösende Mittel etc.

    Meine TÄ schwört auf Zylexis-Behandlung; auch ich habe damit bis anhin sehr gute Erfahrungen gemacht. Bei Mehrheit der Tiere tritt eine Besserung des Allgemeinzustandes ein. Bei Zylexis handelt es sich um einen sogenannten Paramunitätsinducer. Mittels inaktiviertem Parapoxvirus wird das körpereigene Immunsystem aktiviert um einen unspezifischen Schutz gegen mögliche Erreger zu haben. Injektionen werden zuerst 3 x verabreicht innert 10 Tage (Tag 1/3/10) und kann je nach Bedarf (alle 2 Wochen bis 6 Monate) jeweils aufgefrischt werden. Das kann übrigens auch prophylaktisch für das Partnertier angewendet werden.

    Weitere Infos zu Kaninchenschnupfen findest Du unter:
    www.prokaninchen.ch unter Kaninchen Infos/Gesundheit/Krankheit/Kaninchenschnupfen

    Gute Besserung!
    Moni
     
  3. bunny

    bunny Benutzer

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    hallo!
    das ist aber die menge die mir die TÄ empfehlen?

    meine kaninchen waren untergewichtig und sie halten ihr gewicht nur mit dieser futtermenge, zumindest ist das bei nina schon immer der fall und smarty bewegt sich halt mehr und hällt sein gewicht so auch, sie haben ja auch genügend platz da sie fast 24/7 die ganze wohnung zur verfügung haben. ich gebe die "körnli" nicht auf einmal sondern in 3 portionen über den tag verteilt, meistens haben sie auch noch etwas von der letzten portion im napf und erst am nächsten morgen ist alles weg. sie fressen auch viel heu und frischfutter wird eh immer gleich alles aufgefuttert egal ob "körnli" im napf sind oder nicht ;)

    ich weiss es nicht genau, ich habe erst heute abend gesehen dass ihr näschen ein bisschen blutverschmiert war, ich habs dann mit einem feuchten lappen abgewischt so gut es ging, wie ich es sonst immer mit dem schnupfenzeugs mache.

    also der erste war auf katzen und hunde spezialisiert, der 2. war die kleintierklinik in rorschach, die TÄ da hat schon den eindruck gemacht dass sie sehr gut bescheid weiss und die tatsache dass es eine kleintierklinik ist spricht doch auch dafür?

    das weiss ich, ich habe auch nur von den symptomen gesprochen, wenn ich von besser werden oder wieder gut werden geredet hab.
    ja, das mache ich auch mit kamille (=kräuter) und engystol (=homöopatie)und wenns mal schlimmer ist nehm ich sie mit ins bad wenn ich duschen gehe *g* (=inhalation)

    Mir wurde empfohlen das erst zu machen wenns ihr schlechter geht, sie lebt ja grösstenteils ganz normal, sie hat nur immer mal wieder niessanfälle und selten mal leichte atembeschwerden und dann nehm ich sie mit duschen (natürlich nicht unter die dusche, nur ins bad!) und danach gehts ihr dann wieder "gut"

    vielen dank für deine lange und gute antwort :)

    ich denke ich werde morgen einen TA anrufen und ihm das ganze auch mal erzählen, ist nur noch die frage welchen...
     
  4. Rakete

    Rakete Prominenter Benutzer

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    dann hast Du aber TA's, die nichts von Kaninchen vertehen. So wurden Tiere vor etwa 30 Jahren ernährt, wo man es nicht besser wusste. Mehr als 2 EL ist langfristig gesundheitsschädigend. Wie gesagt; Getreide sind ungesund - etwa vergleichbar wie FastFood bei uns Menschen (wenn nicht noch schlimmer) - und sollte wenn überhaupt, lediglich als Ergänzungsfutter verabreicht werden und schon gar nicht als Mastfutter. Bei Schlachttieren hat man ein ganz anderes Ziel, die leben ja auch nicht lange genug und es können daher gar nicht erst gross Organ- und Zahnschäden entwickeln. Übrigens habe ich auch schon Packungen gekauft, da stand drauf, dass die 2 EL nicht überschritten werden sollten - also nicht nur TA'e empfehlen dies. Zumindest steht überall drauf, dass es kein Hauptfutter sondern Ergänzungsfutter sein sollte.

    Details findest Du unter:
    http://www.diebrain.de/k-trofu.html

    Ein gesundes Kaninchen (keine Grossrassen!) wird selbst bei gesunder Ernährung selbst mit viel Bewegung auch in Aussenhaltung sein Gewicht locker halten können. Falls Du mit soviel Gewichstprobleme zu kämpfen hast, dann wäre es dringendst nötig, der Ursache auf den Grund zu gehen. Eine Kotprobe zu machen, wäre da mehr als nur sinnvoll. Würmer und Parasiten sind stille Mitesser. Die Ursachen können aber auch viele Gründe haben: Zahnprobleme und Verdauungsstörungen (Ursache in falscher Ernährung) bis hin zu Tumoren.

    Hunde und Katzen unterscheiden sich total vom Kaninchen. Der TA mag zwar sich super auskennen bei diesen Tieren, aber er ist eben Spezialist auf diesem Gebiet. Ich erwarte ja auch nicht von einem Allgemeinarzt, dass der mich chirurgisch operieren kann (nur so als Beispiel). Auch in einer Kleintierklinik kann man an ganz unterschiedliche Ärzte geraten: entweder sind sie auf andere Tiere spezialisiert oder stehen noch am Anfang ihrer Ausbildung. Auch ich habe da selbst im renommierten Tierspital Zürich total unterschiedliche Erfahrungen gemacht (v.a. in der Notfallaufnahme), was Kaninchenkenntnisse anbelangt: entweder es waren wirklich Spezialisten oder blutige Anfänger, der nicht mal wusste, wie man ein Kaninchen richtig hält... In Deiner Region kenne ich jetzt gerade kein TA's; ich hätte Dir nur Empfehlunge im Raum Zürich, aber es hat auch hier im Forum eine TA-Liste, die allerdings in erster Linie auf Meerschweinchen ausgerichtet ist. Aber zumindest liegen Meerschweinchen und Kaninchen als Art relativ nahe beeinander und die meisten TA's kennen sich bei beiden Spezies gut aus.

    Niessanfälle sprechen ja von blockierten Atemwege; Kaninchen können nur durch die Nase atmen, von daher ist dies für das Tier nicht angenehm. Zylexis kann man wie gesagt auch prophylaktisch spritzen. Übrigens nützt es nichts (wobei schon öfters gespritzt werden muss), dann schadet es zumindest auch nichts ausser dem Geldbeutel. Es sollte aber nicht verabreicht werden, wenn das Tier schwer krank ist, denn dann wird das Immunsystem überbelastet. Es ist also ideal für die leichteren Fällen, wo es eben immer wiederkehrt.
    Medizinische Angaben zu Zylexis (Studie):
    http://www.vetline.de/facharchiv/kleintiere/originalien/243337.htm

    Gute Seiten zum Kaninchenschnupfen:
    http://www.kaninchenberatung.de/pages/infos/gesundheit/kaninchenschnupfen.php
    http://www.sweetrabbits.de/inhalation.html
    http://www.sweetrabbits.de/flyer-schnupfen.pdf