VG dauern länger als gedacht?

Dieses Thema im Forum "Verhalten" wurde erstellt von Castle, 15. September 2011.

  1. Castle

    Castle VIP-User VIP

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    Beiträge:
    550
    Hallo Zusammen,

    Ich wollte euch fragen, ob ihr diese Beobachtung auch teilt bei einer Vergesellschaftung:

    Man sagt ja immer, wenn z.B nach einer Woche alles ruhig verlauft und keine Kämpfe/Streitereien mehr stattfinden, sei es positiv überstanden und das neue Mitglied ist akzeptiert.

    Ich konnte aber beobachten, dass die Vergesellschaftung meistens rel. ruhig ablaufen aber dafür bei den Rangordnungsstreitereien das Theater erst losgeht und diese laufen ja erst so nach Wochen/Monaten ab. Dort laufen manchmal ja recht üble Beissereien ab, da ist ja das Herumjagen/Besteigen/Anklappern/in den Hintern beissen bei der VG ja noch gar nichts.

    Also z.B aktuell bei Caisly, sie ist ja jetzt auch schon fast 3Wochen bei uns und bis jetzt lief es super harmonisch. Heute Abend hatte sie aber eine heftige Beisserei mit Electra, zum Glück ohne Verletzung.

    Oder bei Scarlett und Larissa: dort gab es die blutige Beisserei auch erst nach ein Paar Wochen und dort hatte Scarli nachher 3 Wunden.

    Da ist man als Halter extrem machtlos :eek: Zum Glück war nach solchen Aktionen immer Ruhe.

    Interessant ist auch nach meiner Erfahrung, dass unter Alteingesessenen solche heftige Rangordnungsstreitereien nicht mehr stattfinden, da wird zwar auch noch Positionen gewechselt aber diese verlaufen rel. ruhig ab.

    Also muss dies irgendwie ein Phänomen sein von Neuzugängern, dh. dass man eigentlich sagen muss, bis eine Gruppe wieder stabil ist nach einem Neuzugang, benötigt es mehrere Wochen/Monaten und in dieser Zeit sollte man noch mit Beissereien/Kämpfen rechnen? Oder wie seht ihr das?

    Bin gespannt auf eure Erfahrungen
     
  2. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Beiträge:
    11.846
    Ja, das kann ich bestätigen!

    Das hängt wohl damit zusammen, dass Neulinge in der Regel sich zuerst einmal "hinten einreihen." Sie sind neu, werden von allen gejagt und zurecht gewiesen und halten sich häufig klugerweise dann erst mal zurück.

    Vor allem das bisher rangtiefste Mitglied ist bei VG besonders aktiv dabei, das fällt mir immer wieder auf. Hier sieht das rangtiefste eine Chance, um einen Rang aufzusteigen und auch jemanden "unter sich" zu haben.

    Je nach Stärke und Charakter des Neu-Zugangs beginnt dieser aber dann nach kurzer oder langer Zeit, ebenfalls an seinem Rang zu "arbeiten", versucht sich also von unten nach oben zu arbeiten. Das gibt dann halt je nach Konstellation nochmals Diskussionen, Auseinandersetzungen und Beissereien.

    In meinen Rudeln kenne ich keine Beissereien (aufholzklopf), sondern sämtliche Rangstreitigkeiten laufen durch Gejage und Gerenne ab. Dann wird noch imponiert mittels Kopf hochheben und seitliches, steifbeiniges Hinstellen und der Fall ist geritzt.

    Ich hatte auch schon den umgekehrten Fall: Ein Neuling wird respektvoll zuerst mal als "neuer Chef" angesehen, wird dann aber getestet und muss u.U. wieder ein paar Ränge absteigen.
    Das geschah in meiner Boy-Group, als ein voll erwachsener, riesengrosser Alt-Kastrat dazu stiess.
    Meine "kleinen Jungs", damals zwar auch schon 3 Jahre, räumten dem grossen Kerl erfurchtsvoll das Feld und waren zuerst einmal stumm vor Schreck.
    Erst in den folgenden Wochen begannen sie ihn zu testen... der grosse, starke Leandro musste klein beigeben und rutschte immer mehr nach unten.
    Aber auch das verlief ohne Beissereien.

    Ich bin überzeugt davon, dass es mit langen Rennstrecken viel weniger Beissereien gibt, denn ich habe beobachtet, dass der Stärkere den "Feind" quer durchs Gehege jagt, aber nach einer gewissen Strecke das Interesse verliert.
    Ich habe von einer Studie gehört, die sich auch in meinen eigenen Beobachtungen bestätigt, dass Schweinis bei Konflikten mindestens 120 cm weit wegrennen, eher aber mehr, was einmal mehr bestätigt, dass winzige Käfige von 1.2m oder meinetwegen auch 1.4 m Länge niemals genügend gross sind für das Sozialleben der Schweins.

    Bei Renates Lilly genügt aber offenbar auch ein Riesen-Gehege nicht, um Beissereien zu verhindern. Das ist nochmals ein separates Thema.
     
  3. Castle

    Castle VIP-User VIP

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    Vielen Dank Fränzi für deine interessante Erfahrung :dank:

    Ich kann das mit der mind. Rennstrecke absolut bestätigen. Sich auch aus den Augen gehen können durch ein strukturiertes Gehege ist sehr wichtig. Am Anfang darf sich der Neuling ja manchmal fast nicht zeigen, solange er sich in Deckung hält, wird er "vergessen", wenn er aber anfängt Präsenz zu zeigen, sind Diskussionen unumgänglich.

    Gestern beim Streit zw. Electra und Caisly war aber interessant zu sehen, dass beide nicht flüchten wollten sondern sie standen Minuten lang Kopf an Kopf gegenüber, gaben dieses spezielle Jammern vor sich und wackelten fest mit dem Po. Dabei machte Caisly immer wieder einen Vorstoss Richtung Electra - es sah aus wie 2 Stiere, die sich gegenüber stehen :eek:
    Erst als dann der entscheidende Angriff von Caisly kam, mit einer heftigen Beissattacke (nach etwa 5min), flüchtete Electra und die Situation beruhigte sich wieder.

    Heute morgen war Electra ziemlich ängstlich und kam fast nicht zur Fütterung aber jetzt geht es wieder. Ich habe sie auch untersucht auf Verletzungen aber zum Glück nichts. :d015: