Weibchen Akzeptiert Kastraten nicht

Dieses Thema im Forum "Haltung" wurde erstellt von Tanja, 26. November 2007.

  1. Tanja

    Tanja Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    11. August 2006
    Beiträge:
    759
    Hmmm, wie beginne ich?

    Also, mich hat vor ein paar Tagen ein Herr angerufen, dessen Weibliches Meerschweinchen die PARTNERIN verstorben ist.
    Das Weibchen ist nun ca.3 ½ Jährig…
    Dem Herrn wurde von einer Meeri-Zucht geraten, diesem Weibchen ein etwas älterer Kastrat zu besorgen. (die Zucht hatte gerade keinen)
    Nach langem suchen, kam er auf meine Adresse.
    Auch ich, habe ihm zu einem Kastraten geraten…

    Also, der Mann und seine Familie hat sich dann bei mir Zuhause entschlossen, einen 1 ½ Jährigen Kastraten mit nach Hause zu nehmen . ( dies war am Samstag)
    Heute hat er mich angerufen und gesagt, dass es zwischen den beiden nicht funktioniert …
    (Die beiden hatten den ganzen Wintergarten zur Verfügung. Platz also genug )
    Nun gut, entweder ein anderer Kastrat / Frühkastrat oder dann ein Weibchen.

    Der Herr und seine Erwachsene Tochter, kamen dann mit der Meeri-Dame zu mir nach Hause.
    Zuerst probierten wir es mit einem Frühkastraten….
    Ui, so was habe ich in meinen Meerschweinchenjahren noch NIE erlebt.
    Das Weibchen ging wie eine Bestie auf den Kastraten, Fletschte mit ihren Zähnen und ging auf angriff…
    Dann habe ich ein junges Weibchen (geboren am. 15.8.07) zu ihr gesetzt, und siehe da,
    sie hat es akzeptiert. Sie legte sich auch neben sie und leckte es ab.
    Wenn die kleine weg ging, ging sie hinter her und legte sich wieder neben die kleine.
    Mich hat`s wundergenommen, ob es dann nicht doch noch, mit einem anderen Kastraten gehen würde…Ich habe ihr und der kleinen, dann wieder einen Kastraten dazugesetzt, nein es ging wirklich nicht…
    Ich holte noch ein etwas älteres Weibliches-Schweinchen um zu schauen, ob sie dieses akzeptiert oder nicht.
    Nein, sie tat es nicht….
    Die Familie hat nun die kleine mit nach Hause genommen und ich hoffe, dass es nicht wieder, ein solch deftigen streit zwischen den beiden gibt.

    Nun meine Fragen….
    Hat jemand so was schon erlebt ?
    Kann es sein, dass es „Lesbische“ Meeris gibt ?
    Wenn das ältere Meeri, nun das kleine auch nicht mehr Akzeptiert
    WAS DANN ???
    Die Besitzer sprechen schon von Einzelhaltung....
    (wobei ich sagen muss, dass ich auch keine andere Idee, mehr hätte)
     
  2. Babs

    Babs Guest

    Hallo Tanja!

    Machmal müssen die Tiere zuerst den Verlust des geliebten Partners verschaffen und es muss eine Zeit dazwischen liegen. Bei meinem Zwergkaninchen war das so. Er musste zuerst die Trauerarbeit machen und einige Zeit vergehen lassen, bis er wieder bereit war einen neuen Partner kennen zu lernen.

    Ich habe auch schon erlebt, dass nicht jeder Partner passt. Wie bei uns Menschen gibt es Sympathien und Antipathien. Die "Chemie" muss stimmen.Herzaugen

    Mein Spätkastrat Peregrin ging immer wieder zähneklappernd auf eine Peru Dame los. Die anderen Teddy Frauen findet er hingegen super. ?????:d050:

    Ich würde es auch mit dem jungen Mädel versuchen und der Meeri Dame Zeit lassen. Oder dann doch noch einen anderen Kastraten versuchen. Da gibt es ja auch so viele verschiedene Charaktere.

    Liebe Grüsse und viel Glück!

    Babs
     
  3. Tanja

    Tanja Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    11. August 2006
    Beiträge:
    759
    Ich habe noch vergessen, dass diese Dame schon einen Monat alleine ist/war.
    In dieser zeit, haben sie es mit noch einem anderen Kastraten versucht.
    und es gab riiiiieeeeesen zoff....
     
  4. haslerin_85

    haslerin_85 Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    19. September 2007
    Beiträge:
    169
    Hallo Babs

    Ich hatte mal etwas ähnliches erlebt. Ich hatte damals zwei Meeridamen aus schlechter Haltung gerettet und diese lebten einige Jahre glücklich zusammen.
    Leider ist dann die kleinere altershalber an Nierenversagen gestorben und die/meine grosse war alleine.
    Sie brauchte dann ihre ihre Zeit um zuerst den Verlust der geliebten Partnerin zu verschaffen. Nach etwas mehr als 2 Monaten, war sie dann soweit und lebte vortan glücklich mit einem Kastraten zusammen.
    Allerdings hatte ich auch schon eine Meeridame die bis an ihr Lebensende keinen Partner mehr duldete.
    Gebt ihr einfach noch etwas Zeit...

    Liebe Grüsse
    Christa
     
  5. Gabi

    Gabi Guest

    Hoi Tanja

    Aber ja, solche Fälle habe ich schon öfter erlebt. Es ist nicht so ungewöhnlich, dass ein gestandenes Weibchen, das ausserdem noch eine ganze Weile allein gelebt hat, erst einmal rabiat auf jeden Neuling losgeht.
    In aller Regel braucht man in so einem Fall einen wirklich erfahrenen Kastraten, am besten einen ehemaligen Deckbock, der sich nicht einschüchtern lässt. Ein Frühkastrat klappt so gut wie nie, da gibts höchstens die kleine Chance, dass er anfangs als Baby noch Narrenfreiheit hat - aber wenn er mal ein paar Monate alt ist, bekommt er dann meistens arg aufs Dach.
    Ein anderes Weibchen kann klappen - oder eben nicht. Das ist dann eine Frage der Sympathie und der Charaktere.

    Nein, am besten wirklich ein Kastrat mit Durchsetzungsvermögen.
    Ich erinnere mich an ein Weibchen bei der Quickerbande, die einen netten Kastraten völlig vermöbelt hat. Der haben wir dann einen richtigen Macho, so einen mühsamen Typ, der vorher immer die ganze Bockgruppe aufgemischt hat, vorgeführt. Hei, das war die ganz grosse Liebe! Starke Frauen brauchen halt starke Männer... oder so.... was weiss ich...

    Und dann gibts da noch ein paar Tricks, um das Zusammensetzen erfolgreicher zu machen. Wir haben das schon ab und zu so machen müssen, eben grad bei Weibchen wie dem erwähnten.

    Das geht so: Stall und Auslauf werden unterteilt, wenns geht mit einem Gitter, so dass sie sich sehen und riechen können. Jeder bekommt eine Hälfte. Nach etwa zwei, drei Tagen wird gewechselt, jeder kommt in die Hälfte des andern. OHNE Misten vorher. Nach ein paar weiteren Tagen ist dann Misten fällig. Nach dem Misten wartet man noch einmal zwei, drei Tage, dann kann man - je nachdem, was man so für ein Gefühl hat, noch einmal Abteile wechseln. Oder das Gitter wegnehmen.
    Normalerweise gehts nachher viel weniger grob zu und her.

    Meine Mäuse vergesellschafte ich übrigens jeweils auch so, klappt hervorragend, dabei heisst es so oft, man könne einer ausgewachsenen Maus keine fremde vor die Nase setzen ohne Mord und Totschlag.
    Eine Kollegin von mir hats auch schon erfolgreich bei Kaninchen eingesetzt.

    Variante zwei: man setzt das rabiate Weibchen in eine grössere Gruppe, wo auch der Kastrat dabei ist, der nachher mit ihr zusammenleben soll. (Logischerweise sollte das aber nach wie vor nicht ein junger Frühkastrat oder ein völliger Softie sein) Es kommt praktisch nicht vor, dass ein einzelnes Meeri gleich mit einer ganzen Gruppe Streit anfängt, das ist einfach zu anstrengend. Normalerweise kann man dann nach ein paar Tagen völlig problemlos den Kastraten und das Weibchen zusammen abgeben.

    Gruss
    Gabi
     
  6. Tanja

    Tanja Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    11. August 2006
    Beiträge:
    759
    Danke Gabi....

    Ich hatte ziemlich erfahrene Kastraten (ehemalige Zuchtböcke) zu dieser Dame gesetzt. und eben zum versuch auch ein frühkastrat.
    Die Leute wollten aber Ihr Meeri wieder nach Hause nehmen, sonnst hätte ich sicher, das eine oder andere (mit Kastraten) ausprobiert...
    Ich werde morgen den Leuten anrufen um zu hören, wie die beiden Damen miteinander auskommen.
    Werde ihnen, dein Bericht erzählen, und dann sehen wir weiter....
    Vielleicht, versuchen sie es doch noch mal, mit einem kastraten...?
    (aber die lust ist ihnen sehr vergangen)
     
  7. karin007

    karin007 Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    16. Mai 2006
    Beiträge:
    1.165
    Diese Geschichte kommt mir ein klein wenig bekannt vor:3:

    Mein Hyäni war genau so. Ihre Schwester hat sie abgöttisch geliebt und hat sie vor allem beschützt. Die zwei Damen lebten etwa 1 Jahr alleine unter sich. Dann kam ein KAstrat dazu, da ihm seine Partnerin gestorben ist. Das mit den dreien hat nur geklappt, weil der Kastrat so ein "tscholi" war und es ihm auch nichts ausmachte, wenn er jetzt mal nicht im Haus schlafen durfte. Doch dann starb Strubi und ein paar Monate später auch der Kastrat. Hyäni war also alleine. Einen Tag nach dem Tod des Kastraten zog ein Frühkastrat ein. Er war so ein lieber Kerli aber Hyäni ging auf den armen Kerl los wie eine Furie. ICh musste sie wieder trennen. Danach lebte Hyäni etwa 3 Monate alleine. Doch irgendwie konnte das auf Dauer nicht so weitergehen, also ging ich auf die Suche nach einem "gestandenen Mann" (hat man mir im Forum so geraten;) ) Ich wurde fündig und so zog Sky, ein ehemaliger Deckbock, bei uns ein. Da Sky nicht ganz gesund war als er einzog, haben wir die Zwei noch eine Woche getrennt gehalten und danach ist Hyäni zu Sky gezogen. Wir dachten das wäre besser, da es nicht Hyänis zu Hause war und auch nicht nach ihr roch. Und stellt euch vor, es hat wirklich geklappt. Die beiden waren nie die besten Freunde aber Hyäni hatte gegen Sky keine Chance.

    Die Geschichte geht aber noch weiter: Sky hat sich so dermassen gelangweilt mit nur einer Frau, die sowieso so zickig war, dass ich mir etwas anderes einfallen lassen musste. So sind Sky und Hyäni in mein grosses Rudel gezogen (damals etwa 8 Säuli) Der Frühkastrat in dem Rudel ist mit zwei Damen ins Haus gezogen und Sky hat die Führung übernommen, ok ist etwas übertrieben: Ich habe Sky drei Tage lang nicht zu Gesicht bekommen, ich weiss heute noch nicht, wo er sich so gut versteckt hat. Doch Rund gings auch ohne ihn:D Hyäni hat alles gejagt, was ihr vor die Augen kam und am schlimmsten hats natürlich die Hochschwangere Belle getroffen. Das arme Schwein wurde gejagt, hab mir schon überlegt sie aus der Gruppe und auch ins Haus zu nehmen.

    Noch das Ende der Geschichte: Hyäni hat sich eingekriegt und lebte noch etwas über ein Jahr glücklich in der grossen Gruppe. Dann hat sie so abgenommen, dass ich sie ins Haus nehmen musste. Da zog sie wieder zu dem Kastraten, den sie am Anfang so vermöbelt hatte. Doch sie verstanden sich wirklich gut, es gab überhaupt keine Problem. Ein halbes Jahr später ist Hyäni dann gestorben und somit ist auch die Geschichte zu Ende:777

    Entschuldige ist etwas lang geworden.
    Wenn sich die Dame mit dem kleinen Weibchen wirklich gut versteht, würde ich sie nicht wieder trennen sondern einfach so belassen. Bei solchen Zicken ist es wirklich schwierig den richtigen Partner zu finden.
     
  8. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

    Registriert seit:
    25. Februar 2007
    Beiträge:
    6.668
    Hallo
    Unsere Chica lebte auch wahrscheinlich so 2 Jahre alleine mit Nuschka. Sie hat zirka eine Woche benötigt, bis sie Homer (unseren erfahrenen Kastraten) akzeptierte. Es ging nicht blutig zu und her. Aber die beiden haben "diskutiert". Unsere Nachtruhe war zumindest eine Woche lang gestört, so heftig wurde geredet. Homer hat es sehr gut verstanden, diese eher dominante Weibchen unter Kontrolle zu kriegen. Nuschka hingegen hatte gar kein Problem. Sie ordnete sich in die Gruppe ein. Interessanterweise hielten sich die anderen, auch dominanten Weiber, zurück.
    Gruessli
    Jasmin
     
  9. Tanja

    Tanja Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    11. August 2006
    Beiträge:
    759
    Merci für eure Berichte.... :smile162:
     
  10. Helena

    Helena Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    25. August 2007
    Beiträge:
    647
    Schweine sind halt auch nur Menschen :e025:
     
  11. Tanja

    Tanja Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    11. August 2006
    Beiträge:
    759
    Das Weibchen hat das kleine soweit noch immer akzeptiert ....
    Ist doch wenigstens etwas :p030:
     
  12. haslerin_85

    haslerin_85 Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    19. September 2007
    Beiträge:
    169
    Na also, ich drück die :dau: dass es so weiter geht und die beiden glücklich bis an ihr Lebensende zusammen sind.

    LG
    Christa