Woody, unser Zahnschweinchen

Dieses Thema im Forum "Krankheiten" wurde erstellt von fenchel, 4. November 2012.

  1. fenchel

    fenchel Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    17. März 2010
    Beiträge:
    265
    Hallo zusammen

    Ich wollte einmal kurz die Geschichte von Woody, unserem Zahnproblemschweinchen dokumentieren. Vielleicht bekomme ich noch den ein oder anderen Tipp.

    Erst einmal ein Foto der aktuellen Lage:

    [​IMG]

    Vor ca. drei Wochen wurden die Zähne das letzte mal zurückgeschliffen und es ist schon wieder an der Zeit.

    Wie man sieht ist es der rechte Zahn auf dem Bild, der Probleme macht. Er ist etwa doppelt so dick wie der Linke. Der Tierarzt meint er wäre auch übermässig stark durchblutet, was man auch sieht wenn die Zähne geschliffen werden. Dieser Zahn wächst auch leicht über den anderen hinaus.

    Die Backenzähne machen auch Probleme und werden nicht mehr richtig abgenützt.

    Woody gehört mit über 5 Jahren zu den älteren Semestern. Er hat die letzten Monaten stark abgebaut. Einst war er ein stattlicher Schweinemann von 1100g. Zu den schlimmsten Zeiten wog er gerade mal noch 700g. Zur Zeit wiegt er 780g. Dieses Gewicht versuchen wir mit Mühe zu halten. Er hat Appetit, aber frisst sehr langsam. Ob die Zähne frisch geschliffen sind oder wie jetzt macht da keinen Unterschied. Weshalb wir in auch so gut möglich etwas von der Gruppe separieren, dass er in Ruhe fressen kann. Das Gemüse wird klein geschnitten oder geraffelt, damit er es besser fressen kann. Zusatzlich bekommt er alles was es an Päppelbreien auf dem Markt gibt.

    Herbi Care ist jedoch das einzige was er freiwillig frisst. CC und Marumoto werden nicht angerührt. Ich mische jedoch jeweils etwas davon unter das Herbi Care, damit er etwas Abwechslung hat. Seit neustem versuch ichs mal mit Marumoto Body Build, das extra für eine Gewichtszunahme gedacht ist. Ich hoffe, dass er dadurch noch etwas an Gewicht zunimmt.

    Was er auch sehr gerne annimmt sind eingeweichte Versele Laga Pellets. Kurz mit Wasser übergossen werden sie schön weich.

    Soviel dazu... Für Tipps und Verbesserungsvorschläge bin ich jederzeit offen! Grosse Experimente mache ich aber auch nicht mehr mit ihm. Ich möchte einfach das er noch eine möglichst stressfreie Zeit hat solange er noch da ist.

    Mir ist klar das er nie mehr sein früheres Gewicht erreichen wird. Das Ziel ist, dass er stabil auf über 800g kommt. Ansonsten ist er eigentlich noch recht fit und aufgeweckt. Er rennt quickend durchs Gehege und zeigt Interesse am Geschehen in der Gruppe. Einzig ist, dass er schneller müde wird und mehr schläft als seine Artgenossen.

    Anbei noch ein Bild aus besseren Tagen:

    [​IMG]

    Liebe Grüsse Viviane
     
  2. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

    Registriert seit:
    25. Februar 2007
    Beiträge:
    6.668
    Liebe Viviane

    Das sieht bös aus. Der wächst beinahe nach hinten. Tipps, ausser regelmässig kürzen, kann ich dir nicht geben. Ich habe dazu zu wenig Erfahrung; bei meinen 3 Zahnschweinchen fehlte einfach jeweils 1 Zahn. Wie stark wird der Zahn jeweils zurückgekürzt?

    gruss
    Jasmin
     
  3. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    30. Januar 2010
    Beiträge:
    10.792
    Mein Murphy hatte auch so einen verdickten Zahn. Der einte wurde immer schmäler und der andere immer dicker. Der Dicke hatte dann plötzlich Eiter an der Wurzel. Bei ihm hat es aber auch gut und gerne fast ein Jahr gedauert, bis der Mist ausgebrochenist. Angefangen hat es bei ihm mit einem milimeter dünnem Stiftzahn der vorne hochgewachsen ist. Ich muss dir aber ehrlich sagen, dass dann öfters etwas mit der Zahnwurzel nicht stimmt und dies dann auch plötzlich Schmerzen verursachen kann. So weit ich mich erinnern kann hat meine Tä gesagt, der veränderte Zahn oder besser gesagt die Zahnwurzel habe ein bakterielles (Keime) Problem. Ich habe das mit den Keimen auch nie ganz verstanden, es ist aber ein Grund dafür, dass sich ein Zahn verändern kann. Wie sich dann bei der OP herausgestellt hatte, war der Zahn am verfaulen.

    Was meint denn der TA weshalb er so einen "verformten Kiefer" haben könnte? Weil das Problem sehe ich ja nicht nur beim verdickten Zahn, sondern eben, dass alles verschoben ist.

    Natürlich hoffe ich für euch, dass er so noch lange fressen kann und auch wie bisher sein Leben noch in vollen Zügen geniessen darf.
     
  4. Fray

    Fray VIP-User VIP

    Registriert seit:
    1. Dezember 2007
    Beiträge:
    4.988
    Das ist ein eindrückliches Bild, Viviane, natürlich zum Schaden von Woody - der arme Kerl.

    Mit solchen Zähnen habe ich leider auch keine Erfahrungen und kann dir daher keine Tipps geben, die du nicht schon anwendest.

    Oder vielleicht doch folgendes: Ich rühre das CC/Herbi mit Body Build nicht zu nass an und forme Kügelchen daraus. Die gebe ich dann den Tieren ab, die etwas Gewicht zulegen sollten. Ebenfalls weiche ich Grünrollis (oder wie die Teile auch immer heissen) ein, bis sie ganz aufgequollen sind. Das mögen sie auch sehr. Das macht dann kein Geräusch und die anderen Fressmonster, die keine bekommen sollten, hören es nicht - oder wenigstens nicht so schnell. :D Bis die dann angewuselt kommen, sie bereits drei-vier Leckerli im richtigen Mündchen verschwunden...

    Ich wünsche deinem Tapfer-Kerli auf jeden Fall recht gute Besserung.

    Liebi Grüess,
    Gabriela
     
  5. puravida

    puravida Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    19. Februar 2008
    Beiträge:
    225
    Liebe Viviane

    Ich hatte auch schon ein ähnliches Zahnschweinchen. Es war auch einer der unteren Zähne betroffen. Er ist ständig schief gewachsen. Der TA hat dann den Zahn mit Wurzel entfernt. Das Übel steckte wohl in der Wurzel. Pünktli hat sich ganz gut mit ihren 3 Zähnen arrangiert. Ich musste die Zähne danach auch kaum mehr kürzen lassen.

    Gefüttert habe ich mit CC aus der Spritze, extra dicken, saftigen Gräsern und Gurke in Salzstängeligrösse, manchmal jedes Stück einzeln "eingeflösst". Dies aber nur Anfangs, kurz nach der Op/Korrektur.

    Allerding kenne ich mich bei Backenzähnen nicht so gut aus.

    Ich drücke deinem tapferen Kerli ganz fest die Daumen. Schön, dass er trotz allem noch solch einen Lebenswillen hat.

    Liebe Grüsse
    Antje
     
  6. fenchel

    fenchel Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    17. März 2010
    Beiträge:
    265
    Hallo zusammen

    Herzlichen Dank für eure Antworten:) Es sieht wirklich schlimm aus. Man würde gar nicht denken, dass Woody vor ein paar Monaten noch perfekte Zähne gehabt hat.
    Die Zähne werden soweit gekürzt wie es geht. Ziemlich radikal, also grad so knapp über dem Zahnfleisch.
    Bei Woody hat es ähnlich angefangen. Es war erst so, dass ein Spitz auf der einen Hälfte des Zahnes nach oben gewachsen ist. Dann ist dieser Zahn immer dicker geworden. Mittlerweile ist er so dick, dass er den gesunden Zahn beinahe verdrängt:wein:
    Auf die Idee bin ich auch gekommen, nur das ich kleine Würstchen statt Kügelchen geformt habe:D Erfüllt aber den gleichen Zweck:scho:

    Vielleicht sollte ich wirklich über eine OP nachdenken. Denke aber sowas ist auch nicht ganz ohne. Und ich weiss nicht ob er im Moment genug Kraft dafür hat und ob ich ihm das zumuten kann::6

    Liebe Grüsse Viviane
     
  7. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    30. Januar 2010
    Beiträge:
    10.792
    Vielleicht hätte man dann den Stiftzahn ziehen müssen. Bei meinem Schweinchen ist der Stiftzahn nur hauchdünn geworden. Die Tä hat ihn mal mit dem Fingernagel abgekratzt. Danach hat sich der Zahn seitlich begonnen zu spalten und dann hat er sich verdickt.

    FAlls dein TA kein Nagerspezialist ist, würde ich das man einem Nagerspezialisten zeigen gehen. Es ist durchaus möglich, dass er schon Schmerzen hat. Kann ich mir gut vorstellen. Und ja, die OP ist recht anspruchsvoll und die Chance stehen bei 50 zu 50 %. Es ist durchaus möglich, dass er nach einigen Wochen/Monaten wieder was bekommt.

    Meine Tä sagt immer, sie würde es, solange sie fressen können und keine Schmerzen zeigen haben, so belassen. Ich weiss manchmal auch nicht was das Richtige ist, denn wenn sie nicht mehr fressen, ist meistens schon was Arges im tun oder der Zahn ist schon vereitert. Ist immer schwierig zu entscheiden. Dann kommt hinzu, dass die Nebenzähne auch meistens schon betroffen sind und dann grad beide raus müssen.

    Mein Murphy hat die ganze OP leider gar nicht gut verkraftet. Er hat sich danach völlig fallen lassen. Eine Woche nach der OP war es leider schon vorbei.

    Und dann war da noch mein Emilio, dem wurden beide gezogen. Er war ein richtiger Kämpfer und hat sich aber auch durch gar nichts unterkriegen lassen. In der Klinik waren immer alle hell begeistert von ihm :) Bei ihm musstest du immer schnell machen mit Stengeli schneiden. Er war ziemlich ungeduldig :)

    Hier frisst er Stengel ohne unteren Zähne

    http://www.youtube.com/watch?v=qqmvK8K9waU
     
  8. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

    Registriert seit:
    25. Februar 2007
    Beiträge:
    6.668
    Hallo

    Unsere Vivienne hatte einen zusätzlichen Stiftzahn, welcher gezogen wurde. Sie hatte in der Folge keine weiteren Probleme.

    Gruss
    Jasmin
     
  9. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    30. Januar 2010
    Beiträge:
    10.792
    wäre wahrscheinlich auch in diesem Fall besser gewesen. Aber darauf muss ja nicht der halter eigentlich kommen, sondern der TA. Er hat ja schliesslich die Ausbildung dazu.
     
  10. fenchel

    fenchel Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    17. März 2010
    Beiträge:
    265
    Hallo zusammen

    Die Situation um Woody hat sich leider sehr verschlechtert. Er hat nun eine Entzündung an der Zahnwurzel bekommen. Man merkt auch das es ihm nicht mehr so gut geht. Er hat vorerst Schmerzmittel und AB bekommen.

    Wir stehen jetzt vor der Entscheidung ob wir den Zahn doch noch entfernen oder ob wir ihn in den nächsten Tagen gehen lassen sollen. Ich denke viele von euch kennen diese Situation und wissen wie schwer es ist so etwas entscheiden zu müssen. Der Tierarzt meint es wäre beides vertretbar.

    Im Moment weiss ich auch nicht... Ich hab halt schon noch die Hoffnung, dass er eine OP überstehen könnte und dann noch eine Zeit gut leben kann. Er ist ein Kämpferschweinchen und hat schon einiges weggesteckt. Er zeigt ja auch noch Interesse am Gruppenleben, quickt fröhlich und bettelt um Futter. Ich glaub nicht das ich es übers Herz bringe ein solches Tier einschläfern zu lassen. Andererseits ist er schon müde geworden und ich weiss nicht ob er so eine OP noch wegstecken kann.

    Es ist ein Fluch und ich weiss, dass niemand einem diese Entscheidung abnehmen kann.

    Gruess Viviane
     
  11. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    30. Januar 2010
    Beiträge:
    10.792
    Ich würde mich so schnell wie möglich, falls du eine Op Wagen möchtest, entscheiden. D.h. Bevor es ihm noch schlechter geht. Die Entzündung kann auch andere Zähne sowie den Kiefer angreifen. Vorher würde ich gut abklären lassen, so weit wie es möglich ist, wie weit fortgeschritten es schon ist, ob Kiefer noch io. Sonst hat es keinen Wert, den Armen Kerl noch zu operieren.

    Ich hatte zwei völlig verschiedene Schweinchen, bei denen ich Zähne ziehen lassen müsste.

    Emilio war ein Kämpfer, aber eher nach der OP. Vor der OP war er eher ein Weichei als er noch Schmerzen hatte. Kaum nach der OP war er wieder topfit und hat nach2-3 Tagen wieder selber gefressen. Ihn hat nichts so schnell aus der Ruhe gebracht. Er musste zweimal operiert werden und hat beide OPs mit Bravur gemeistert. Er ist heute noch Klinikgespräch. :)

    Dann der Murphy. Er war in allem ein Weichei und ich habe mir schon von Anfang an her gedacht, dass es mehr Probleme geben könnte als bei Emilio, was dann auch so war. Er hat anfangs länger gefressen als Emilio, aber nach der OP völlig aufgegeben. Er wollte nicht mehr. Hinzu kam, dass er nach der OP einen Mega Bluterguss am Kiefer hatte, der nur mit Kortison weggegangen ist. Schwere Reaktion auf die OP. Bei ihm wurde die Wunde vernäht. Er bekam wieder Eiter. Bei Emilio wurde auf beiden Seiten die Wunde am Kiefer zur Spülung offen gelassen,was aus meiner Sicht viel besser ist. Ist dann durchgängig spülbar und allfälliger Eiter kann rausgespült werden.

    Hinzu kommt, dass eine Zahnop sehr teuer kommt. Bei Murphy (inkl. 2 Tage Klinikaufenthalt) kam es auf ca 700.-- ist aber Nebensache, man sollte es einfach besser wissen.

    Ich beurteile zukünftig so:
    Wie geht es dem Tier, Gewicht, allgemein Befinden
    Hat es noch Interesse an der Umgebung, am Leben und an den Artgenossen
    Ist es ein Kämpfer
    Wie weit ist die Entzündung/Eiter fortgeschritten (Kiefer schon betroffen)
    Wie alt ist das Tier?

    Dann mache ich solche OPs nur Bei Tä, die damit auch Erfahrungen haben.

    Ist nicht leicht zu entscheiden, ich weiss. Aber wenn du operieren willst, warte nicht zu lange. Die Chance ist einfach 50/50 und wenn es die falsche Entscheidung war, muss man damit leben und das Tier erlösen. Solche Schweinchen geben viel Arbeit und brauchen anfangs viele Nerven und Vorallem kann man sie anfangs nicht den ganzen Tag alleine lassen (bei Berufstätigkeit). Kann sein dass man sie anfangs täglich mehrmals Päppeln muss, auch in der Nacht.

    Ich wünsche euch viel Glück!
     
  12. Ronja2

    Ronja2 Benutzer

    Registriert seit:
    7. April 2012
    Beiträge:
    75
    Hallo Viviane
    Auf die Gefahr, dass ich mich nun unbeliebt mache: bei all meinen Tieren, egal ob Hund, Meeri, ... gibt es für mich immer einen ganz wichtigen Gedankengang in so schwierigen Situationen: entscheide ich für mich oder für das Tier? Dem Tier ist es egal, ob es noch drei Tage, eine Stunde oder vier Jahre zu leben hat.
    Für das Tier zählt das Jetzt: wenn ich ein Tier habe, das einen eher schlechten Allgemeinzustand hat in einem höheren Alter oder von dem ich weiss, dass es schlecht auf OPs usw reagiert, lasse ich es gehen. Denn dem Tier ist es egal... Klar, vielleicht hätte es noch drei tolle Monate vor sich gehabt, wenn die op gelungen wäre. Aber vielleicht wären davor x Stunden voller Leid und Schmerzen gewesen. Dem Tier kann ich nicht erklären, dass es sich lohnt, durchzuhalten...
    Und für mich ist es immer schlimm, das Tier gehen zu lassen. Ob jetzt oder in fünf Jahren. Aber ich habe kein Recht, ein Tier Leiden zu lassen, weil ich es nicht gehen lassen kann oder auf die Hoffnung hin, dass es irgendwann doch noch einige gute Stunden hat. Denn das zählt nicht für das Tier. Und für mich soll es nicht leben müssen.
    Schwierige Situationen. Aber sie geben uns auch die Möglichkeit, Leiden zu beenden.
    Viel Kraft.
    Nina
     
  13. Yvonne

    Yvonne VIP-User VIP

    Registriert seit:
    17. Mai 2006
    Beiträge:
    2.914
    Liebe Viviane

    Es tut mir leid, dass dein Woody derart schlimme Probleme macht mit den Zähnchen. Das ist kein schönes Thema.

    Unser Scooby Doo hatte auch vor knapp 1 3/4 Jahren eine schlimme Krise und leider wussten wir über einen längeren Zeitraum nicht, was mit ihm los war. Vorerst gab nicht mal ein CT Aufschluss, bis wir dann als letzte Lösung für unseren Boy noch bei einem top Zahnspezialisten vorbei gingen. Er war ja ansonsten bei guter Gesundheit, interessierte sich für seine Mädels, aber irgend etwas stimmte einfach nicht in seinem Mäulchen. Damals war Scooby übrigens fast 4-jährig. Es wurden dann spezielle Zahnröntgenbilder angefertigt, die CT-Aufnahmen dazu genommen und dann gab es endlich eine verlässliche Diagnose: Zahnwurzelentzündung und 5 vor 12 vor einem Kieferabszess. Wir wagten einen chirurgischen Eingriff.

    Das Tierchen wurde dann gleich von diesem Fachmann operiert und von diesem Zeitpunkt ging es nur noch aufwärts. Wir hatten grosses Glück. Unser Boy erholte sich recht schnell wieder von diesem Eingriff und zum Glück gab es auch keine weitergehenden Komplikationen.

    Und weisst du was, Scooby geht es heute noch sehr gut, bald ist er 6-jährig. Diese OP hat ihm tatsächlich sein Leben gerettet und wieder ganz viel neue Kraft zurückgegeben. Wir müssen mit ihm seit diesem Zeitpunkt alle 3 Wochen zum TA und die Zähnchen angleichen lassen, weil er das leider nicht selber regulieren kann. Er nagt zu wenig und Leckerlis mag er nicht allzu gerne. Ansonsten schneiden wir das Gemüse in Streifen, so dass er in der Gruppe jederzeit mitfressen kann. Ab und zu bekommt er mal eine extra Portion Frischfutter, separat Hafer oder auch hin und wieder etwas CC. Das ist aber alles, was wir an Mehraufwand betreiben. Er macht es wirklich super und hält sein Gewicht konstant bei rund 930 gr. Scooby hatte zum Glück bis heute nie mehr Zahnprobleme. Wir freuen uns natürlich sehr, ob diesem Erfolg, denn das war damals wirklich seine letzte Chance, da man einfach nicht wusste, was diesem süssen Meeri fehlte.

    Ich denke, der aktuelle Zustand der Fellnase ist entscheidend, dann ein Profi auf diesem Gebiet, welcher die Lage mittels Vorabklärungen kompetent einschätzen kann, versierte Nachbetreuung in der Klinik sowie Erreichbarkeit (vielleicht auch mit 2 - 3 Tagen stationärem Aufenthalt rechnen) und je nachdem auch genügend Zeit für die private Betreuung. Das sind ein paar Stichworte, welche ich dir mitgeben kann. Nur du kennst dein Tierchen und eure gesamten persönlichen Umstände.

    Viviane, ich wünsche dir alles Gute - wie auch immer du dich entscheiden wirst - und denke an dich. Mach's guet!
     
  14. Yvonne

    Yvonne VIP-User VIP

    Registriert seit:
    17. Mai 2006
    Beiträge:
    2.914
    Hallo Viviane

    Darf ich kurz nachfragen wegen deinem Woody, da ja seit deinem Posting bereits wieder einige Tage vorüber sind. Wie seid ihr weitergefahren bezüglich seiner Zahnwurzelentzündung? Habt Ihr noch eine Chance gehabt?

    Ja, das sind leider gar nie einfache Entscheidungen. Ich kann dir sehr nachfühlen.

    Mach's gut und lieber Gruss, Yvonne
     
  15. fenchel

    fenchel Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    17. März 2010
    Beiträge:
    265
    Liebe Yvonne, liebes Forum

    Danke Yvonne der Nachfrage und besonders für deine lieben Worte. Komme leider erst jetzt zum antworten.

    Wir haben nach einigen Abklärungen beim TA entschlossen ihm noch eine Chance zu geben. Er hat die Tage davor nochmals etwas Gewicht zugelegt und war in gutem Allgemeinzustand. Der TA meinte auch, er hätte die besten Voraussetzungen eine OP zu wagen. Mein TA ist sehr ehrlich und handelt immer im Sinn des Tieres. Er hätte die OP auch nicht gemacht, wenn er es für sinnlos gehalten hätte.

    Am Donnerstag wurde ihm dann der Zahn entfernt. Er blieb noch einen Tag in der Klinik und ist seit Freitag Abend wieder zu Hause. Soweit ist bei der OP alles gut verlaufen. Die Narkose hat er problemlos überstanden und wir waren optimistisch. Leider hat er aber seit der OP nicht wieder angefangen selbständig zu fressen. Ab und zu mal ein Halm Heu oder ein Mini Stückchen Dill. Aber halt so gut wie gar nichts. Er wird jetzt ca. alle zwei Stunden gepäppelt. Alle erdenklichen Versuche ihn zum fressen animieren sind gescheitert. Er könnte schon fressen, aber er will einfach nicht. Ich denke lange macht das so auch keinen Sinn mehr und mittlerweile hab ich die Hoffnung eigentlich aufgegeben, dass er wieder selbstständig zu fressen beginnt.

    Ich werde morgen mit dem Tierarzt besprechen wie es jetzt weiter geht. Ich befürchte aber, dass wir ihn jetzt gehen lassen müssen.

    Noch zur Info: Er bekommt Metacam 2Tr./Tag (1.5mg/ml) und Baytril. Zusätzlich hat er ein AB getränkte Tamponade in der Wunde. Bene Bac geben wir ihm auch noch täglich, neben diversen Päppelbreien.

    Noch zu Nina:
    Du machst dich doch nicht unbeliebt. Ich verstehe deine Ansichten total gut. Ich möchte auch nicht den Leidesweg eines Tieres unnötig verlängern. Wenn ich aber das Gefühl habe, ein Tier hat noch den Willen und die Kraft weiterzuleben, dann gebe ich ihm gern die Chance dazu. Woody hat bis zum Schluss immer Interesse gezeigt am Gruppenleben und hatte auch einen unglaublichen Appetit. Nur konnte er wegen seinen blöden Zähnen nicht recht essen. Darum haben wir uns dafür entschieden. Ich hoffe man kann das auch irgendwie nachvollziehen. Ich möchte immer nur das Bestmögliche für meine Tiere und würde nie ein Tier aus eigenem Egoismus leiden lassen.

    Liebe Grüsse

    Viviane, die mit ihren Nerven am Ende ist

    PS: Falls doch noch jemand einen Ratschlag hat, wär natürlich gerne Willkommen. Wobei es glaub kaum noch was gibt, das wir nicht versucht haben.
     
  16. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    30. Januar 2010
    Beiträge:
    10.792
    Naja, ist ja noch nicht lange her seit der Op. Zahn OP sind einer der schwerwiegendsten OPs bei einem Schweinchen. Wurde der OP Bereich offen gelassen zum Spülen oder verschlossen? Bei verschlossenen bin ich skeptisch obwohl es meine Tä auch mal so gemacht hat. Wegen der Nachbildung von Eiter. Wenn man bedenkt, dass da im Zahnfleisch nun ein Loch ist und dort natürlich tagtäglich Bakterien vom Futter reingehen können...

    Du kannst ja mal mit dem TA morgen reden. Ich würde ihm noch eine Woche Zeit geben, sofern ihr ihn mit Päppeln stabil halten könnt. Falls er den Brei nicht mehr schlucken will ist es gar nicht gut. Läuft er denn wenigstens ein bisschen herum oder sitzt er immer im Haus und nimmt am Leben gar nicht mehr Teil? Ist aber auch durchaus möglich, dass er sich mit der neuen Situation nicht zurechtfindet. Mein Murphy war leider so einer :(

    Oft muss man bei solchen Patienten tief Luft holen und sich zusammenreissen und nicht die Hoffnung allzu schnell aufgeben.

    Was frisst er denn gerne? Ganz besonders gerne meine ich? Mach mal Streifen daraus und schieb sie ihm ins Maul. Das musst du unter Umständen lange versuchen. Frisst er denn den Brei wenigsten?

    Ja, das mit den Nerven kann ich gut verstehen. So Zahnschweinchen sind recht happig zu pflegen und wenn's nicht funktioniert, kann man es schon mit den Nerven bekommen.

    Dann würde ich ab und zu mal das Loch überprüfen ob Eiter ersichtlich ist oder am Maul riechen. Eiter kann man sofort riechen.
     
  17. fenchel

    fenchel Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    17. März 2010
    Beiträge:
    265
    Merci Jeannette für deine Antwort.

    Die Wunde ist verschlossen. Unten ist ein AB getränkter Tupfer drin und oben noch was zum verschliessen. Die Wunde sieht soweit ok aus. Eiter kann ich nicht sehen und riechen.

    Er schluckt schon Brei, aber nach wenigen ml hat er genug und mag nicht mehr. Was er besonders gern frisst sind Kräuter(Dill, Petersilie ect.) Hab davon schon ein Püree gemacht, aber mehr als ein Mäulchen voll wollte er auch nicht essen:(

    Ich hab das Gefühl, dass er Schmerzen hat. Vielleicht sollte man die Metacam Dosis erhöhen? Oder auf ein anderes Medi umsteigen... Werde das morgen mit dem TA besprechen.

    Er läuft ab und zu mal rum, aber die meiste Zeit liegt er schon rum und schläft sehr viel.

    Gruess Viviane
     
  18. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    30. Januar 2010
    Beiträge:
    10.792
    Naja, der wird schon noch Schmerzen haben nach einer solchen OP, das ist klar. Was ich gemacht habe ist, das Schmerzmedi auf zweimal täglich verteilt. Die Tä war dann zwar skeptisch ich war aber der Meinung es sei deutlich besser auf zweimal verteilt. Vor allem wenn er es morgens bekommt lässt es sicher in der Nacht nach was nicht gut ist, denn dann päppelt man ihn ja auch nicht ständig. Vielleicht macht ihr das ja auch in der Nacht, das weiss ich ja nicht. Ist ja auch nicht allen möglich wenn man noch arbeiten geht. Wenn du es nur einmal geben möchtest, dann lieber auf die Nacht. Ich habe sogar dann auf zweimal zwei Tropfen erhöht anfangs.

    Einfach schön weiterpäppeln, denn wenn der Darm stillsteht ist es ganz schlimm. Dann bekommt er noch Blähungen.

    Ruf doch mal den TA an und sonst geht man solche Patienten bei Unsicherheit lieber einmal zuviel zeigen als zu wenig.
     
  19. Herzensbrecher

    Herzensbrecher VIP-User VIP

    Registriert seit:
    15. August 2010
    Beiträge:
    2.078
    Hallo Viviane,

    sehr wahrscheinlich hat Woody Schmerzen. Die Tamponade könnte auch in der Wundhöhle einen mechanischen Druckschmerz verursachen. Gerade wenn er damit kauen soll.

    Vielleicht sollte man die sogar entfernen und besser nach dem Päppeln oder anderer Nahrungsaufnahme spülen.

    Frag mal, ob Du die Metacamdosis nicht für ein paar Tage verdoppeln darfst. Und dann solltest Du die Dosis auf morgens und abends splitten.

    Die Wirkung hält nämlich keine 24 Stunden an, das haben wir immer wieder erlebt.

    Ich würde den TA mal nach dem Schmerzmittel *Rimadyl* fragen. Das wird von vielen Zahnpatienten sehr viel besser vertragen und scheint auch bei etlichen besser zu wirken.

    Schmerzfreiheit ist das Allerwichtigste.

    Mit was päppelst Du? Empfehlen kann ich Dir besonders bei Zahnpatienten Critical Care fine grind, Dental Aid und Herbi- Care plus.

    Evtl. die Breie noch mit Schmelzflocken verfeinern. Die machen die Breie noch sämiger.

    Alle drei Breie sind besonders fein gemahlen.

    Mit Pürieren von Blättchen würde ich noch warten, die meisten meiner "Zahnies" mochten die Fetzchen, die dann doch drin waren, auch nie.

    Kauf morgen mal ein Kästchen Katzengras beim Grossverteiler (in der Blumenabteilung gibts das). Vielleicht hast Du da mit ein paar Hälmchen Erfolg.

    Ich wünsche Woody gute Besserung*daumendrück und Dir wünsche ich viel Kraft. Insbesondere Zahnpatienten gehen sehr an die Nerven.

    Alles Gute!

    @Jeanette:

    Genau. Unser damaliger TA riet immer zum Splitten der Schmerzmitteldosis bei Metacam. Gerade in der Nacht fressen Krankschweine sowieso schlechter bis gar nicht und mit Schmerzen erst recht nicht.
     
    Zuletzt bearbeitet: 3. März 2013
  20. Yvonne

    Yvonne VIP-User VIP

    Registriert seit:
    17. Mai 2006
    Beiträge:
    2.914
    Liebe Viviane

    Vielen Dank für deine Info und schön, dass die Zahn-OP bei deinem Woody gemacht werden konnte und die Voraussetzungen somit intakt waren. Nun schaffen wir auch noch diese Hürde, liebe Viviane!

    Es ist genauso wie dir Jeannette geschrieben hat, Zahnpatienten sind heikel und es braucht viel Geduld für die erste Zeit. Positiv ist aber, dass er doch schon mal CC will und auch zwischendurch eine Runde dreht. Der Eingriff war ja erst am DO und seither liegen nur 3 Tage dazwischen.

    Ich hätte dir auch gesagt, das Schmerzmittel morgens und abends geben und sogar erhöhen. Wir haben das jeweils so gemacht in der Anfangsphase, teilweise halt in Eigenregie. Das Schmerzmedi kannst ihm ja unkompliziert auf ein ganz kleines Salatblättchen tröpfeln und Woody direkt ins Mäulchen geben. Das stresst das Kerlchen am wenigsten auf diese Art und Weise. Gell, wenn er Baytril bekommt, gibst du ihm auch noch Bene Bac etwas zeitlich versetzt?

    Versuche ihn einfach immer wieder mit diversen Heusorten zu animieren, vielleicht hast du sogar das sehr gute Timothy Heu zur Verfügung oder das Löwenzahn-Kräuterheu beispielsweise, etc. Am besten auch mit der Schere kleine Halme schneiden. Heu halt immer wieder frisch anbieten, dass es Woody animiert und direkt vor sein Mäulchen platzieren. Gemüse in Streifchen schneiden und ihm grad ins Mäulchen geben. Fenchel, Broccoli, Rüebli, Gurken, versch. Salate, aktuell bekommst du in gewissen Coop-Läden Catalogna (sehr beliebt), ja, das wäre so das, was mir grad in den Sinn kommt. Daneben aber weiterhin CC regelmässig geben, oder hast du sogar das "fine grind", welches noch idealer für Zahnschweinchen ist? Könntest auch die Päppelbreie von Steppenlemming noch versuchen, oder ein Gemisch aus beiden Breien bereitstellen. Die Sandra vom Tierliparadies (www.tierliparadies.ch) hat einen Shop, wo du diverse Sachen beziehen kannst.

    Hafer- und Erbsenflocken sind auch beliebt und eben div. Kräuter wie Dill, etc.

    Bei uns gibt es in schwierigen Situationen immer noch die Country Hain - Streu (Fress*****), welche so fein duftend ist mit den dunkelbraunen Rinden. Das mögen sie sehr gerne zum Schnuppern und Fressen. Das ist hier der Geheimtipp!

    Woody braucht noch ein paar Tage Zeit, denn er hat auf alle Fälle noch Schmerzen. Viviane, plötzlich siehst du ihn dann vermehrt am Heu.

    Wir drücken dir und deinem Woody ganz fest die Daumen und schicken ein grosses Kraftpaket mit viel Energie und positiven Gedanken.

    Kontrolliere auch sein Bäuchlein stetig, dass er keine Blähungen hat. Das ist leider auch ganz schnell passiert. Ansonsten lieber mal Flatulex oder Sab Simplex verabreichen. Das ist nie falsch und ohne Risiko.

    Macht's gut und bleib dran!