Zwicker

Dieses Thema im Forum "Verhalten" wurde erstellt von Elisabeth, 5. Juli 2007.

  1. Elisabeth

    Elisabeth Benutzer

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    30
    Ja, so heisst mein Jungbock, geb.am 16.4.07. Leider heisst er so, weil er mich in die Finger zwickt, wenn ich ihn halte (sofern ich ihn erwische):( . Der kleine Kerl ist wahnsinnig scheu und springt ohne Problem 25 cm hoch oder lässt sich von meinem Arm fallen um mir zu entkommen. Übrigens, er ist nicht bei mir geboren und in meinen Augen ein sehr schönes Schoko-gold-weiss Coronet (hab leider noch kein Foto von ihm).
    Im Moment hab ich ihn gewollt mit einem älteren Weibchen zusammen, das geht gut und ich würde mich auch über Nachwuchs freuen, ABER
    Nun meine Frage: ist es überhaupt sinnvoll Weibchen zu ihm zu setzen oder würdet ihr mir davon in Zukunft abraten?:confused:
    Im Falle einer Kastration wie/mit wem soll ich ihn halten?:confused: (Gehege könnten aufestellt werden).

    Bitte um eure Ratschläge wenn ihr ein solches Böckli hättet.

    :nixweiss: Elisabeth:nixweiss:
     
  2. Ronja

    Ronja Prominenter Benutzer

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    Hallo Elisabeth

    Für mich ist dieser Fall ganz klar.....ein Meerie, dass beisst kann dieses Verhalten vererben.
    Der Vater von unseren 1. Babys hat relativ schnell gebissen, wenn ihm etwas nicht gepasst hat. Seine Nachkommen, 3 Stück haben diese Eigenschaft auch.

    Solche Tiere sind dann nicht geeignet in Kinderhände.

    Ich würde Ihn, wenn es für die Züchterin io. ist bald kastrieren und in Dein Mädel- Rudel zu Zingaro integrieren. Da der Zingaro ja ein Frühkastrat ist, wird wahrscheinlich dein Coronet- Boy in ein paar Monaten das Zepter übernehmen. Das wäre ja auch in Ordnung.:bl3:

    Bin gespannt, welche Meinungen die anderen haben.
     
  3. Lakritze

    Lakritze Prominenter Benutzer

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    Ich kann mich Ronjas Meinung nur anschliessen.......

    Mit einem BEISSER würde ich nicht zwingend züchten!!!

    Gruss Barbara
     
  4. kisi

    kisi Guest

    ..interessant! wieso soll sich das vererben ? ist das in den "genen" frag ja nur :nixweiss:
     
  5. Priska

    Priska Prominenter Benutzer

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    Ja, klar - Charakter wird zu einem grossen Teil auch vererbt. Bei manchen Tieren (z.B. den Katzen - dort sind die Jungen von einem scheuen Kater scheu und von einem zahmen zahm, selbst wenn sie ihn nie zu Gesicht bekommen) weiss man das schon lange, bei andern lernen es die einen erst jetzt (z.B. soziales Verhalten von Stallkaninchen).

    Gruss
    Priska
     
  6. kisi

    kisi Guest

    .. hmmm.. wahnsinn...! schon wieder was gelernt ! Danke euch :4: konnte mir nicht vorstellen das "zwicken" mit dem zu tun hat . kommt mir grad in den sinn.. mein sid ist auch so ein zwicker ..der kneift mich auch immer :bl3:
     
  7. Yvonne

    Yvonne VIP-User VIP

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    2.914
    Hoi zäme

    Ich habe generell etwas zu diesem Thema "zwicken", und zwar unsere Pinga war ja auch genau so eine!!

    Mit dem Zeitpunkt als wir sie bei der Züchterin kennen gelernt haben, das war 5-wöchig, hat sie uns sofort in den Finger gekneift. Dieses Verhalten blieb bis zu ihrem Tod, das heisst genau knapp 8 Jahre lang.

    Pinga konnte nämlich keine 10 Sekunden ruhig sein, das war furchtbar, sie wurde natürlich auch nicht gerne umher getragen, nein, das war nichts für sie. Sie "packte" uns sofort, in den Arm, Finger oder wo auch immer. Unser Besuch durfte sie nicht anfassen und schon gar nicht selber halten. Man wäre damit ganz schnell überfordert gewesen. Auch war Pinga bis zuletzt sehr sprunggewaltig und sprühte vor Lebensfreude. Leider haben wir sie ja dann Ende März an einem riesengrossen Bauchtumor verloren.

    Eines muss ich aber sagen, genau dieses wild sein, hat sie derart geprägt und kämpferisch gemacht. Ein ganz schwieriger Charakter, aber deshalb überstand sie auch soooo viele Operationen und Zahnkorrekturen. Das war ja einmalig.

    Pinga wäre nie ein Tier für Kinderhände gewesen, oh nein. Bei uns ja kein Problem, wir akzeptierten sie sehr gerne, wie sie war. Mit ihr konnte man auch keinesfalls kuscheln, aber das wussten wir. Die Züchterin hat immer gesagt, wenn sie nicht bei uns einen Platz bekommen hätte, wäre sie wohl nie so alt geworden. Tja, das hat wohl schon etwas ..... Eine schwierige Fellnase, aber ein wunderbares Tier, welches uns enorm viel gegeben hat.

    Mit Bubble erlebten wir das pure Gegenteil, ein irrsinnig liebes Kerlchen, aber absolut keinen Kampfgeist. Deshalb sind uns eigentlich "quirlige Räselis" immer sehr willkommen, wir haben ja jetzt jahrelange Erfahrungen :bl3:!

    Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile ;)
     
  8. Elisabeth

    Elisabeth Benutzer

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    30
    Hallo zusammen

    Endlich bin ich auch wieder hier.

    Nun, der Züchterin ist dieses Verhalten auch erst bei der Übergabe aufgefallen. Daher fand ich es auch nicht schlimm und dachte, das gibt sich wieder. Nun, falsch gedacht.
    Da ich von den Kühen weiss, dass negative Charaktereigenschaften vererbt werden können (natürlich auch die positiven), kam mir der Gedanke, dass dies bei Meeris auch der Fall sein könnte.
    Wenn das so ist, werde ich ihn kastrieren lassen und in die Gruppe integrieren.
    Ich finds zwar schade aber glaub das Beste für alle.
    Naja es kommt nicht immer wie man gerne möchte.

    Gute Nacht an alle späten Forumbesucher:4: :4: :4:

    Elisabeth
     
  9. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

    Registriert seit:
    13. Mai 2006
    Beiträge:
    11.846
    Hoi Elisabeth

    Ja klar, ich schliesse mich den vorherigen Meinungen an... auch Charakter-Eigenschaften werden vererbt, das ist bei allen Tieren so.
    Natürlich kommt dann wieder die "alte" Frage auf, was ist Vererbung und was ist Umwelt, die spielt natürlich auch immer eine Rolle. Ich meine damit, wie ein Meerie aufwächst, was es von seiner Mutter und dem Rudel lernt, etc.

    Trotzdem kann ich bestätigen, dass es ganz bestimmt gewisse "Familieneigenheiten" gibt, wie ich am Beispiel von Romilda und Tamino sehe:
    Romilda kam mit 10 Wochen in mein Rudel und ist heute 3 Jahre alt. In dieser langen Zeit hätte sie reichlich Gelegenheit gehabt, sich an mich zu gewöhnen und so zutraulich zu werden wie alle anderen auch.
    Aber nicht Romilda! Sie nimmt mir auch heute noch kein Futter aus der Hand, obwohl ihr das alle anderen täglich zeigen, wie einfach das geht. Sie bleibt im Hintergrund und macht dort hinten Männchen. Sie ist und bleibt scheu und misstrauisch, obwohl sie nie schlechte Erfahrungen machen musste.

    Ihr Bruder Tamino ist genau gleich, obwohl er anders aufwuchs: Er blieb noch längere Zeit bei der Züchterin, wurde mit 1 Jahr kastriert und kam mit 1.5 Jahren erst zu mir zusammen mit seinem Vater, dem Sarastro.
    Tamino hat haargenau die gleichen Charaktereigenschaften wie Romilda: Scheu, zurückhaltend und ängstlich. Die übrigen Buben haben ihn alle bereits weit überholt in der Zutraulichkeit, obwohl auch die Musketierchen am Anfang scheu waren. Heute ist es so, dass 5 Buben mir das Futter aus der Hand holen, aber Tamino hinten unter dem Unterstand bleibt und wartet, bis er einem der anderen sein Futter aus dem Mäulchen klauen kann.

    Also ganz klar, gewisse Charaktereigenschaften liegen in der Familie und haben nicht viel mit dem Aufwachsen und der Umwelt zu tun.

    Ich kann jedoch auch Yvonnes Statement unterschreiben: "Zwicker" sind besonders lebenstüchtige Meeries, denn auch meine unvergessliche Watoba war ein Zwicker, die sich nichts gefallen liess, mir gegenüber jedoch unglaublich anhänglich war. Watoba wurde mehr als 9 Jahre alt.
    Bereits todkrank ist sie nicht davor zurückgeschreckt, auch den Tierarzt frech in den Finger zu zwicken... da hatte sie absolut keine Hemmungen.

    Aber ich würde ebenfalls nicht empfehlen, mit einem Zwicker zu züchten.