Mein unkastrierter Bock jagt mein Lieblingsmeeri - was tun?

Dieses Thema im Forum "Verhalten" wurde erstellt von Fili, 30. Dezember 2008.

  1. Fili

    Fili Neuer Benutzer

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    Ich habe vier Meeris. Einer ist ein unkastrierter, 5-jähriger Bock, dann seine zwei kastrierten Söhne (2 Jahre alt und seit sie einige Wochen alt sind in der Gruppe) und ein weiterer Kastrat (ca. 3 jährig), der erst im Erwachsenenalter hinzukam. Das ist mein Lieblingsmeeri. Die Kastraten sind kein Problem, die verstehen sich gut miteinander. Ebenso akzeptiert der unkastrierte Bock seine beiden Söhne. Bloss den anderen Bock, der später hinzukam jagt er immer wieder grundlos durchs Gehege.

    Da sich das nicht legt, überlege ich nun, was ich mit den Tieren machen soll. Mein Lieblingsmeeri möchte ich natürlich nicht weggeben, obwohl das sicher die einfachste Lösung wäre. Für den unkastrierten Bock ist es wohl schwierig einen neuen Platz zu finden und eigentlich ist er ja wohl in seiner Gruppe. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Gruppe zu trennen, d.h. je zwei zusammen zu halten. Allerdings habe ich da Angst, dass der unkastrierte Bock dann seinen einzigen Mitbewohner schikanieren könnte und die beiden Brüder würde ich ungern trennen, weil die sich sehr gut miteinander verstehen. Aber das müsste ich ja. Weitere Meerschweinchen möchte ich nicht. 4 reichen mir und da wäre dann auch zu wenig Platz zur Verfügung.

    Was würdet ihr tun?
     
  2. sarahca

    sarahca Guest

    hhmmmmmmmmmmm, also ich mir käme nur kastrieren in den Sinn. Weiss aber nicht, ob das bei einem 5 Jahre alten Bock einfach so gemacht werden kann. Da müssten sich die Experten melden!
     
  3. Gabi

    Gabi Guest

    Wie lange hast du denn den Dreijährigen jetzt schon in der Gruppe dabei?
    Und seit wann jagt der Fünfjährige ihn?
    Wie wohnen die vier?
    Jagt er ihn bei bestimmten Gelegenheiten oder "einfach so", wenns ihm grad drum ist?
    Kommt es dabei zu Beissereien oder bleibt es beim jagen?
    Dreht sich der Dreijährige auch mal um oder rennt er immer weg?


    Klar ist, dass der Fünfjährige den Dreijährigen als Rivalen betrachtet. Da würde eine Kastration nun auch nicht mehr viel ändern, darum würd ich an deiner Stelle das Risiko nicht eingehen, einen Fünfjährigen noch kastrieren zu lassen.
    Erzähl doch bitte noch etwas mehr.


    Gruss
    Gabi
     
  4. Fili

    Fili Neuer Benutzer

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    Seit diesem Sommer

    Hat er von Anfang an gemacht. Ich hab halt gehofft, das legt sich mit der Zeit ... Zuvor ist er immer auf ein anderes Meeri los (den hat er auch gebissen), mit dem er sich lange gut verstanden hat (war sein Bruder), worauf mir der Tierarzt geraten hat, einen weiteren Bock hinzuzutun, damit dieser nicht mehr so gejagt wird. Der geplagte Bock ist dann aber wenig später gestorben. Der Dreijährige hat nun sozusagen die A**-Karte übernommen ...

    Innenhaltung auf einer Gesamtfläche von 2,5 Quadratmetern mit zwei Etagen. Leider ist das Gehege mit 60 cm Tiefe gerade etwas schmal geraten, aber das kann ich nun nicht mehr ändern ...

    So wie ers gerade lustig findet. Der kommt bisweilen aus heiterem Himmel angeschossen. Und wenn er irgendwo hin will, wo der andere gerade ist, wird der sowieso verjagt.

    Zum Glück nur Jagen.

    Nein, der flieht immer. Sobald er merkt, dass der Alte kommt, rennt er weg. Der muss ständig aufpassen, ob nicht irgendwo der Chef lauert. Aber manchmal bemerkt er ihn halt nicht rechtzeitig und dann wird er gejagt.
     
  5. Jontani

    Jontani Prominenter Benutzer

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    eines ist mir grad ins auge gestochen: 2.5 m2 auf zwei etagen verteilt für vier böcke ist definitiv viel zu klein ! grad auch etagenhaltung ist für böcke sehr ungeeignet.
    ich bin überzeugt, wenn du an der haltung sofort was änderst (1 m2 pro tier, eine ebene fläche ohne auf- und abgänge, viel ausweichmöglichkeiten, d.h. definitiv mehr als 60 cm tiefe), der unkastrierte bock sein verhalten ändern wird. das revier ist viel zu klein, die ausweichmöglichkeiten kaum vorhanden.
     
  6. Fili

    Fili Neuer Benutzer

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    Wieso denn das? Das höre ich zum ersten Mal ...
     
  7. Jontani

    Jontani Prominenter Benutzer

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    weil sich z.b. der dominantere bock beim treppenauf-/abgang so positionieren kann, dass keiner mehr rauf und runter kommt.
    weil sich für bockgruppen grosszügige bodenhaltung wesentlich besser bewährt als etagenbauten (ausweichen geht viel besser).
     
  8. Xari

    Xari Prominenter Benutzer

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    Weil das Revier so unpassend eingeteilt ist. Bei einem Bodengehege das viele Durchgänge hat, kann kein klares Revier abgegrenzt werden. Bei einer Etage schon und Engpesse gibt's auch meistens. So gibt's dann auch Etageneigentümer und wenn das Wasser und Futter nur auf einer Etage ist, hat halt der Unterlegene Pech gehabt.
    Grüessli Sabrina
     
  9. Fili

    Fili Neuer Benutzer

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    Na toll. Ich bin von 0,5 m2 pro Meerschweinchen ausgegangen. Habe das überall so gefunden. Erweitern kann ich das Gehege nicht. Was jetzt? Lieblingsmeeri weggeben, in der Hoffnung, dass die anderen 3 sich auf der Fläche arrangieren können, oder die anderen 3 zusammen weggeben (wird wohl schwierig, v.a. der unkastrierte Bock) und meinem Liebling einen neuen Partner (oder vielleicht eher eine Partnerin) holen? Ich weiss gerade wirklich nicht, was ich tun soll.
     
  10. Jontani

    Jontani Prominenter Benutzer

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    kannst du kein grösseres bodengehege bauen ? den eigenbau kannst du ja ausschreiben und verkaufen ...
     
  11. Babs

    Babs Benutzer

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    Hallo!

    Ich denke nicht, dass es viel bewirken wird, wenn Du ein grösseres Bodengehege machst. Der alte Bock wird ihn dadurch nicht mehr akzeptieren.

    Ich hatte auch ab und zu Erfolg mit Bachblüten-Therapie. Kannst ja so etwas noch versuchen.

    Kastrieren würde ich den alten Bock auch nicht. Das Verhalten, denke ich, wird das gleiche bleiben. Und dem alten Bock noch die Narkose zumuten, würde ich auch nicht empfehlen.

    Oder eine Lösung wäre vielleicht noch ein zweites Gehege bauen für den 3-Jährigen Kastraten und eine neue Freundin. ::9::9

    Gruss Babs
     
  12. Fili

    Fili Neuer Benutzer

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    Da komme ich einfach auch an meine Grenzen mit der Einstreu-/Mistmenge, wenn ich eine grössere Fläche habe. Ich wohne in einem Block und der Mist muss in die Grüntonne. Ich wills mir nicht grad mit Abwart und Nachbarn verscherzen, weil ich die Tonne mit meinem Mist noch mehr vollstopfe. Abgesehen von der ganzen Rumschlepperei in den dritten Stock ohne Lift bzw. wieder runter zur Tonne. Mehr Meerschweinchen und mehr Fläche will ich daher nicht.
     
  13. Xari

    Xari Prominenter Benutzer

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    Ja gut Fili, wenn das umständlich ist und Mühe macht, musst du dich halt von einigen Tieren trennen. Dann bleibt nichts mehr anderes übrig.
    Dann würde ich sagen der unkastrierte Bube bleibt mit 1-2 Kollegen und der, der zuletzt kam zieht fairnishalber aus.
    Gruss Sabrina
    Ps. wir entsorgen den Mist immer direckt zur Kerichtverbrennung. Dort kann man ihn bei uns gratis zum Grünkompost schütten.
     
  14. Babs

    Babs Benutzer

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    Ja dann denke ich auch, dass Du Dich von dem 3-jährigen Kastraten trennen musst.:(

    Ihn platzieren ist sicher weniger schwierig, als die anderen Jungs mit dem alten Bock.

    Wenn Du zum Wohl der Tiere entscheiden möchtest, ist das sicher die beste Lösung.

    Gruss Babs
     
  15. Letti

    Letti VIP-User VIP

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    Hi!

    Ich bin da überhaupt nicht der Meinung meiner Vorrednerinnen, dass Du Dich von einem Teil Deiner Tiere trennen sollst. Du hast sie Dir nämlich angeschafft und Dich damit dafür verantwortlich gemacht. Abschieden ist immer die einfachste Lösung, klar. Etwas komplizierter, aber bestimmt machbar, wäre ein grösseres Gehege oder halt dass Du versuchst 2 Gruppen zu machen oder wie auch immer. Wenn einer schwierige Kinder hat, kann er die auch nicht einfach so mal eben abschieben. Da muss man auch nach einer Lösung suchen.

    Unsere Hausverwaltung stellt uns auch keinen Grünabfall zur Verfügung und ich muss sehen wie ich die Einstreu etc aus einem 4qm Gehege loswerde. Ich fahre damit einmal pro Monat in die Kehrichtverbrennungsanlage und zahle 25 Franken. Tiere machen halt auch mal Aufwand. Das ist der Preis dafür, dass sie einem auch unglaublich viel Freude machen.
     
  16. Fili

    Fili Neuer Benutzer

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    "Abschieben" will ich meine Schweinchen gewiss nicht und natürlich weiss ich, dass sie mit Aufwand verbunden sind. Ich sorge gerne für meine 4 Jungs. Die Frage ist nur, wie viel Aufwand man in Kauf zu nehmen bereit ist und da kommt wohl jeder irgendwann an den Punkt, wo er sagt, ich möchte nicht noch mehr. Der eine früher, der andere später. Ich hatte auch schon 7 Meeris. Das will ich nun eigentlich nicht wieder. Man hat ja nicht nur Meerschweinchen ... :p030:

    Dann hast du aber wohl auch ein Auto. Ich hingegen nicht. Könnte ich einfach tonnenweise Heu und Einstreu einkaufen und in der Gegend rumkarren wärs mir egal, wie viel ich brauche.

    Mir ist heute noch die Idee gekommen, dass ich allenfalls was machen könnte, wenn ich einen Auslauf bastle, der nicht eingestreut wird. Dann wäre das Einstreuproblem eingedämmt. Muss das mal noch genauer überdenken und meinen Freund fragen.
     
  17. Letti

    Letti VIP-User VIP

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    Du, das wär doch eine super Lösung! Gibt ja zuhauf Beispiele von Gehegen, die nur teilweise eingestreut sind! Basteltips hierzu kann ich Dir leider nicht geben (ich und basteln = :2:)
     
  18. Evi Weiss

    Evi Weiss Erfahrener Benutzer

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    Ich mache, immer wenn ich am misten bin so einen temporären Auslauf im Korridor. Habe einfach die Breite des Korridors und eine Länge von zwei Metern, mit Teichfolie ausgelegt.
    Darauf lege ich so Flickenteppiche vom Ikea für 2.5o das Stück.
    Die Teppiche kann man ausklopfen und bei Bedarf auch in der Waschmaschine waschen.
    Habe damit bislang nur gute Erfahrungen gemacht.
    Aber meine drei Tiere bleiben da ja auch nur maximal eine Stunde drin.
    Weiss gar nicht, ob Teichfolie wirklich nötig wäre, aber sicher ist sicher...
    Die Begrenzung besteht einerseits aus der Wand, andererseits aus Spanplatten, welche genau Korridorbreite haben und mit Hilfe von Winkeln auf dem Boden stehen. (diese werden für die Aufenthaltsdauer mit den Backsteinen beschwert, die sonst im EB sind.)
     
  19. Babs

    Babs Benutzer

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    Das bin ich persönlich auch nicht.
    Aber, wenn sie nicht vergrössern kann oder ein zweites Gehege machen kann. Und der 3-jährige nur unter Dauerstress lebt. Finde ich, ist es die bessere Lösung.

    Gruss Babs
     
  20. Kjonah

    Kjonah Benutzer

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    Auch wir, bzw. unsere Schweinchen produzieren in der Woche eine sehr grosse Menge Abfall. Vor allem, und da bin ich selber schuld :p030:, weil ich ziemlich dick und mit verschiedenen Arten Einstreu (Stroh, Rindenschnitzel, Hobelspäne ...) einstreue. Auch unser Hamster und die Mäuse meiner Kollegin helfen da fleissig mit. Wir leben in einem Mehrfamilienhaus mit grossem Garten und von daher kommt noch einiges an Gartenabfällen dazu. Der Platz im Grüncontainer reicht bei weitem nicht und der Vermieter wäre sicher auch nicht einverstanden, wenn wir den allgemeinen Container damit füllen würden.

    Kurzerhand haben wir einen eigenen Container im Ricardo ersteigert und bezahlen halt die Marke selber. Der Vermieter ist vollkommen damit einverstanden und für uns geht das ganz leicht. Keine Extrafahrten in die Kerichtsverbrennungsanlage...

    "Nur so als weiteren Gedankenanstoss"...

    Gruss Kathrin