Ah, jetzt verstehe ich, wie du das meinst, Cosima. Nun, wenn wir das tägliche Frischfutter (ob nun Wiesengrün oder vom Laden) vorher entweder heiss abbrühen oder tiefgefrieren müssten, würden unsere Meeris wohl eine Protestkundgebung ins Leben rufen ... Ich seh mich gerade, frische Haseläste ins Gefrierfach quetschen *kicher*. Nein, im Ernst: Die Anforderungen bezüglich Verhinderung von unwillkommenen Gästen sind bei Mäusen und Meeris wohl anders. Ich kenne mich bei Mäusen gar nicht aus. Natürlich sind auch bei Meerschweinchen Haarlinge, Milben und Pilzsporen ständig vorhanden. Man schleppt diese mit Heu, Futter, Stroh, usw. automatische ins Gehege. Tiere mit einem gesunden Immunsystem in einer sauberen Umgebung, wo regelmässig gemistet wird, wehren diese Parasiten aber laufend ab. Nur wenn irgendein Faktor kippt, kann ein Mehrbefall auftreten und dann muss Zweibein mit Gegenmitteln einschreiten. Liebi Grüess, Gabriela
Ob du's glaubst oder nicht, aber das hab' ich vor zwei Wochen gemacht Hat mich aber wirklich auch nicht überzeugt. Naja, stimmt schon, die Viecher können ja auch auf Gemüse aus dem Laden oder vom Bauern sein (Mäuse essen "zum Glück" mehr Körner als Gemüse, aber bei Meeris alles einfrieren...). Na, danke euch für eure Meinungsäusserung. Hat mich schon lange beschäftigt die Frage, finde ich schön, dass sie nun mal erörtert wurde! Liebe Grüsse Cosima
Ein Hoch auf das Hirtentäschel! Im letzten Herbst hat die SBB bei uns in der Nähe ein Service-Häuschen gebaut und abschliessend wurde die Wiese rund um das Gebäude neu eingesät. Seit dem Frühjahr wächst dort u.a.massenhaft und riesig gross das Hirtentäschel. Mit Argusaugen habe ich das Feld täglich beobachtet (liegt auf unserer morgendlichen Versäuberungs-Tour), um den Schnitt-Termin nicht zu verpassen. Die Meeris lieben das Kraut frisch wie auch getrocknet und ich sorge dafür, dass hin und wieder etwas frisches Hirtentäschel ihren Speiseplan bereichert. Die Pflanze befindet sich nun in der Halbreife, d.h. oben ist sie noch recht grün, in der unteren Hälfte beginnt sie schon auszusamen - also nichts wie hin mit der Schere! (P.S. und OT: Meine Langhaar-Schweins haben derzeit eine Galgenfrist, weil die Scherenhände anderweitig beschäftigt sind ... ) Die Pflanze ist wirklich grossgewachsen. Sie ist perfekt bestimmbar durch ihre herzförmigen Täschchen. Ich habe das Hirtentäschel nur heute an die Sonne gelegt, um sie abzutrocknen, da es auch bei uns letzte Nacht geregnet hat. Es würde Tage dauern, bis sie mit diese starken Stängeln dürr wären. Vorhin habe ich die Stauden in lockere Bündel zusammengebunden und im Estrich aufgehängt. So können sie bleiben, bis sie strohtrocken sind. Ich verfüttere sie ja erst ab Spätherbst. Hirtentäschel ist ebenfalls eine Heildroge und sollte nicht in Massen und nicht ständig gefüttert werden. Ab und an als Leckerli ist die Pflanze aber nur zu empfehlen! Sie hat eine wunderbare Wirkung auf den Kreislauf, denn sie reguliert den Blutdruck (Wirkung auf das Blutgefäss-System). Cave: Schwangeren Tieren sollte man kein Hirtentäschel geben, da es eine starke Beziehung auf die Muskulatur der Gebärmutter hat und wehenauslösend wirken kann! Aber als Wehenunterstützung, wenn der Geburtsvorgang harzt, ist es sehr zu empfehlen. Auch sofort nach der Geburt ein Zweig dieses tollen Krauts verabreicht, stoppt es eventuelle Nachblutungen (Frauen mit einer starken Menses sollten sich deshalb auch mit Hirtentäschel anfreunden ... ). Weiter stärkt es durch seinen Bezug zu Gefässen den Magen (verdauungsfördernd), fördert den Stoffwechsel, ist blutreinigend und hat eine leicht entzündungshemmende Wirkung (vor allem die Atemwege betreffend). Deshalb ein Hoch auf das Hirtentäschel! Liebi Grüess, Gabriela
Suuuper, vielen Dank, Gabriela!!! Schon wieder was gelernt! Bei mir wächst nämlich auch Hirtentäschel im Garten... dann nix wie hin! Keine Angst, bei 24 Meeries trifft es auf das einzelne wirklich nur ein Guteli.
Ich find diesen Thread superspannend! Hirtentätschel reiche ich auch, überhaupt bin ich, seit ich so schön ländlich wohne, einem regelrechten Sammel- und Anpflanzwahn verfallen ich reiche täglich eine Mischung aus "Wiese", vielen Sorten Blättern von Bäumen oder Sträuchern, dazu selber angepflanzte Kräuter (mittlerweile 15 Sorten) und dann noch Gemüse und Früchte dazu. Interessant finde ich dabei, das Selektionsverhalten der Muiger zu beobachten. Die wissen genau, was ihr Körper gerade braucht und suchen sich so IHRE Kräuter und Blättchen zusammen. Dazwischen wird mal wieder ein Heuhalm gemampft und so weiter. Ich denke, das schärft auch die Sinne der Tiere, wenn man ihr Selektionsverhalten fördert. Wichtig ist dabei, dass stets eine VIELFALT an Kost aus der Natur gereicht wird und somit eine Einseitigkeit verhindert werden kann. Viele interessante Informationen dazu gibt es auf www.kaninchenwiese.de. Die Wirkungsweise von Pflanzen ist auf www.heilkraeuter.de super beschrieben (bebildert) und ein äusserst interessantes Buch zum Thema habe ich gerade angefangen: Wild Health von Cindy Engel (wie Tiere sich selbst gesund erhalten). Meine ersten Trocknungsversuche sind nicht wirklich gelungen... aber ich bleib dran und hoffe auf viele weitere gute Tips von Chrüütli-Tante Gabriela!
Das ist meine kleine Trocknerei Ich habe aus dem Garten meiner Tochter, Liebstöckel,Erdbeerblätter,Salbei,Rosmarin und Zitronenmelisse gerade noch vor dem Liquidieren retten können.
Sieht richtig herzig aus, deine kleine Trocknerei ... Und erfinderisch bist du grad auch noch mit dem Trocknungsmodell "Kleiderbügel"! Das Schöne am selber getrockneten Gut finde ich, dass man genau weiss, was man den Süssen da anbietet. Wenn ich manchmal so ein Päcklein gehäckseltes Zeugs in den Händen halte, das irgendein "Bergwiesen-Zauber" sein soll, dann stell ich's doch lieber wieder ins Gestell .... Grüessli, Gabriela
wilde Himbeerblätter Beim heutigen Waldspaziergang (wo's angenehm kühl bleibt) sind mir grosse Himbeer-Büsche mit frischen Trieben ins Auge gestochen. Das Angenehme daran ist, dass es in dieser Wachstumsphase an der Spitze plus etwa 2-4 Blattpaare noch keine Stacheln hat. Die kommen erst später. Also Stoffbeutel und Schere ausgepackt und ran an die Arbeit. Jack hat sich in der Zwischenzeit mit einer Eichhörnchenspur beschäftigt ... Im Unterschied zu den wilden Brombeeren besitzen die Himbeeren eine hellgraue Blattunterseite. Da die Stiele noch ganz weich sind, kann die Pflanze an der Sonne getrocknet werden. Völlig austrocknen dürfen sie dann im Estrich. Ich gebe die Blätter immer mal wieder auch frisch, da sie dank der enthaltenen Gerbstoffe sehr bekömmlich für die Verdauung sind. Die Vitamine, u.a. auch Vitamin C, unterstützen das Immunsystem. So kennen die Meeris die Pflanze bereits, was sich im Krankheitsfall als günstig erweist. Bei Matschkot stehen die Blätter als unterstützendes Futter an oberster Stelle (nebst Heidelbeerpulver natürlich). Dasselbe gilt auch für Brombeerblätter, sie sind sich sehr ähnlich in der Heilwirkung. Liebi Grüess, Gabriela
Bekanntes und Unbekanntes Kennt ihr den Nelkenwurz? Ich bin sicher, ihr habt euch schon nach einem Spaziergang im Wald oder auch auf einem Feldweg von "Bömbeli" befreien müssen, die an den Kleidern klebten. Das sind die Kapseln vom Nelkenwurz und sie sehen aus wie kleine Igel. Deshalb wird diese Pflanze im Volksmund auch "Igelkraut" genannt. Oft blüht sie auch im Garten und wird dann als Unkraut gejätet .... Hier ist die unbekannte Bekannte: Sie ist leicht zu erkennen: 5-blättrige gelbe Blüte, Fruchtstand leicht rötlich und eben mit kleinen Borsten dran. Die Blätter sind ganz charakteristisch: Am Stielansatz ein Doppelblatt, woraus ein dreifingeriges Blatt wächst. Unverkennbar. Zum Trocknen einfach ein paar Pflanzen am Stielende zusammenbinden und ab an einen trocknen, dunklen Ort. Wie ihr's vielleicht ahnt, ist auch Nelkenwurz ein Heilmittel - und was für eines! Deshalb nur ab und an als Leckerli geben (frisch oder getrocknet) und natürlich im Krankheitsfall als Kur für ein paar Tage täglich. Die Wirkstoffe helfen bei Entzündungen aller Art (es wird das "pflanzliche Antibiotikum" genannt) und da es gefässzusammenziehend wirkt, hilft es auch bei Durchfall und allgemeiner Verdauungsschwäche. Bei schlecht heilenden Wunden sollte man daran denken, ein paar Tage lang ein Stäudlein Nelkenwurz zu geben. Meine Bande mag die Pflanze frisch wie auch getrocknet. Dann wollte ich euch daran erinnern, dass es wie immer um Johanni (24. Juni) Zeit ist, Haselstauden für den Winter zu trocknen. Der Zeitpunkt ist deshalb ideal, weil die Blätter nun schön ausgereift, aber noch nicht ledrig sind. Sie sind noch nicht von Spinnengelegen besetzt, von Vogelkot verunreinigt und von Raupenfrass geschädigt. Es hat höchstens ein paar Läuse dran. Zudem ist der neugewachsene Ast noch nicht verholzt und diese Spitzen essen die Meeris auch gerne. Hier das Jungholz: Zwei solche Körbe voll reichen für meine 16 Fellnasen einen ganzen Winter lang. Ideale Trocknungs-Anlage im Estrich: Einfach eine Schnur spannen und die Äste beim ersten Blattansatz aufhängen. Kleinere Ästlein werden auf dem Gitteroberteil eines Wannenkäfigs getrocknet (so ist er wenigstens noch für etwas gut ... ) Also zückt eure Gartenschere und ab in die Büsche! Diesen Knabberspass solltet ihr euren Süssen im Winter einfach gönnen - eine herrliche und gesunde Abwechslung. Liebi Grüess aus der Kräuterstube, Gabriela
Super-Idee! Gerade heute habe ich meinen roten Haselstrauch taxiert und mir überlegt, welche Aeste ich wohl wegschneiden sollte, weil er immer höher wächst und schon recht stark auf die Strasse rausragt. Da wir zum Glück nicht allzu viel Verkehr haben, darf ich wohl auch diese Aeste nehmen, nehme ich an, oder?
Hoi Fränzi Nach dieser langanhaltenden Regenperiode kannst du beruhigt auch die Äste an der Strasse schneiden. Da wurde so ziemlich jeder Schadstoff weggespühlt .... Grüessli, Gabriela
Gabriela, ich hätte da noch eine Frage. Muss man diese Haseläste am Schatten trocknen oder könnte ich sie auch über die wäschefreien Tage an meine Stewi hängen? Grüessli Barbara
Hoi Barbara Nein, den Hasel muss man nicht zwingend im Schatten trocknen (das ist nur bei einigen Heilkräutern angebracht). Du musst aber mindestens zwei völlige Sonnentage (wie grad jetzt) am Stewi rechnen, dass sie einigermassen trocken werden. Die Stiele haben etwas länger, deshalb würde ich sie nachher locker aufgeschichtet an einem geschützten Ort nachtrocknen lassen. Aber du hast ja eine formidable Scheune - kannst du unter dem Dach nicht Schnüre spannen? Die Hitze darunter ist wie ein Backofen, da geht das Durchtrocknen im Hui und du kannst nach wenigen Tagen wieder abhängen, damit es für die nächste Ladung Platz hat. Liebi Grüess, Gabriela
Liebe Gabriela Die Idee mit der Stewi ist bei meinem Liebsten auf taube Ohren gestossen. Er guckte mich an und meinte, ich würde die Sache mit dem Winterfutter langsam aber sicher graaaaausam übertreiben. Ich glaube fast, dass er langsam an meinem Verstand zweifelt. Ich sag nur..... MÄNNER Könnte ich ja schon, aaaaaaaaaaaaaber meine Scheune ist graaaaaaaausam hoch. Und auf dem Heustock ist es momentan etwas eng... Ich habe nämlich gestern ein wenig Heu gebunkert Zum Glück bin ich ja doch noch fündig geworden. Guckt mal, das sieht doch cool aus, oder? Grüessli Barbara
Barbara, der Heustock ist nicht eng - wenn Du auf die Ballen steigst, kannst Du auch an den Dachsparren prima Zeugs aufhängen;-)
Mathias sollte doch langsam wissen, dass du gerne für den Winter bunkerst .... Das ist die Untertreibung des Jahres! Ich sehe dich, wie du zufrieden zurücklehnst und deine Heulieferung anhimmelst! Das sieht wirklich cool aus - hab doch gewusst, dass du noch irgendwo eine Ecke zum Trocknen findest! Und besser als der Stewi ist diese Variante erst noch, denn die Nachtfeuchte verzögert den Trocknungsprozess auch. Hier unter "Dach und Fach" passiert dir das nicht. Weiterhin frohes Bunkern wünscht, Gabriela
Eeeeeeeeeeben weiss er das. Und das findet er wohl etwas beängstigend Ja, genau. Du glaubst gar nicht WAS für ein tolles Gefühl es ist so 2.5 Tonnen Heu zu besitzen. Es hatte übrigens nicht alles Heu auf dem Stock Platz...Guckst du hier Glückliche Grüsse Barbara
Ein schönes Bild - nun kann kommen, was will, dir kann das Heu so schnell nicht ausgehen! Ich kann dein Glücksgefühl in etwa nachvollziehen. Es geht mir so, wenn ich das ganze Trockengut im Estrich betrachte , das ich im Lauf der Saison gesammelt habe ... hach *tiefseufz*