Herbstzeitlose im Heu

Dieses Thema im Forum "Ernährung und Pflege" wurde erstellt von Reni, 9. Mai 2014.

  1. Reni

    Reni Prominenter Benutzer

  2. Helena

    Helena Erfahrener Benutzer

    Nachsicht mit den Bauern... na ja... wieviele Kleintierhalter haben schon Tiere verloren ohne zu wissen, warum?

    Es geht offenbar nur über Druck und vorallem übers Geld. Für die Biowiesen erhalten sie Geld und wir bezahlen fürs Heu auch, also darf ich auch einen gewissen Einsatz verlangen, damit wir und unsere Tiere nicht vergiftet werden.

    Wenn es aber schon daran scheitert, dass die Bauern von der extremen Giftigkeit (gibt ja nicht nur ein bisschen Bauchweh, sondern ist tödlich) der Pflanze im Heu keine Ahnung haben, wird mir ganz anders.

    Sobald ich mich ein wenig beruhigt habe, werde ich bei Hubers mein Angebot nochmals telefonisch wiederholen, dass mein Mann und ich ihre Wiesen absuchen würden. Mai/Juni soll der richtige Zeitpunkt sein, dann sind Blätter und Samenkapsel schön erkennbar. Ich würde das ehrlich gesagt sogar noch gern machen (und vorallem auch gratis), mich schreckt auch Regen nicht ab – wenn ich dafür weiss, dass wir auch in Zukunft noch dort Heu holen können. Sitze schon den ganzen Tag genug am Computer, da wäre das für mich als ehemaliges Landei mal wieder etwas anderes (nicht für meinen Mann, der ist als Gärtner schon den ganzen Tag im Freien, aber der hat dafür die richtige Sachkenntnis).
     
  3. Renate

    Renate VIP-User VIP

    Reni, mir ist schon klar, das Herbstzeitlosen nicht harmlos sind. Ich hab auch Verständnis für das Anliegen. Trotzdem sollte auch an den Bauern gedacht werden, die Anforderungen sind auch nicht mehr einfach, gerade wenn es um Ökologie und Tierschutz angeht. Da wird teilweise vom Staat/Tierschutz schon ein riesen Theater gemacht, weil eine Mauer im Stall 5cm von der vorgeschriebenen Norm abweicht, was aber die Umbauarbeiten für Kosten und Aufwand bedeuten für den Bauern soweit wird nicht gedacht. Oder alle wollen ökologische Landwirtschaft (Biogemüse oder wenigstens aus der Region). Nur die negativen Seiten will man dann trotzdem nicht.

    Im übrigen kaufe ich immer Bergwiesenheu von F********. Interessanterweise hatte ich noch nie Herbstzeitlosen drin. Hatte erst ein einziges Mal Probleme, als das Heu geschimmelt war.
     
  4. Renate

    Renate VIP-User VIP

    Helena, wie geschrieben, habe ich Verständnis für das Anliegen. Wenn aber ein Haustier stirbt und keiner weiss warum, ist es ein wenig einfach gemacht es auf s Futter zu schieben, da es ja genau so eine unerkannte Krankheit sein konnte. Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass der Bauer Huber sich nicht sonderlich freut, wenn jemand kommt und ihm rein redet und darauf besteht, die Felder absuchen zu wollen. Im übrigen sind Ausgleichsfälchen auch für Insekten und Artenvielfalt wichtig, deshalb werden sie ja gefördert.
     
  5. Reni

    Reni Prominenter Benutzer

    Sehe das auch so. Wenn ich etwas verkaufe, dann "hafte" ich ja im Prinzip auch dafür.
    Ist etwas nicht einwandfrei, so verkaufe ich es nicht.

    Natürlich haben die Bauern genug zu tun, das hat aber manch ein anderer auch. Sich deshalb einfach der Verantwortung zu entziehen finde ich nicht ok.

    Man sollte auch lernfähig sein und sich belesen wenn man etwas nicht weiss.

    Wütend macht mich, dass er ja informiert wurde und das nicht ernst nimmt.
    Nur eben, kein Einzelfall.

    LG Reni
     
  6. Renate

    Renate VIP-User VIP

    Reni, es geht doch nicht darum sich aus der Verantwortung zu ziehen. Sondern das da jemand kommt (ein "Laie" wohlverstanden) zum Bauern Huber und seine Arbeit machen will. Wenn ich an der Supermarktkasse was falsch bezahle, teile das freundlich mit und das wars dann auch, ich setz mich ja dann auch nicht an die Kasse und mach die Arbeit selbst. Oder hättet ihr es gerne, wenn ein Laie euren Job machen will und euch auf diese Art und Weise rein redet?
    Ich steh einfach auf dem Standpunkt, wer Verständnis für sich will, muss auch die Grösse haben, muss wenigstens zu versuchen das selbe Verständnis aufzubringen für das Gegenüber. Und eines sollte einfach bedacht werden: ohne Bauern, die Heu und Futter produzieren, könnten wir erst gar keine Haustiere halten.
     
  7. Helena

    Helena Erfahrener Benutzer

    Ach herrje... ich will ja nicht seine Arbeit machen, weil ich ihn für unfähig halte, sondern weil ich teilweise anerkenne, dass es für ihn nicht leicht ist, nicht auch zuletzt aus Personal- und Zeitgründen.
    Ich biete ihm meine Unterstützung an. Aber ja nu... dänn halt nöd...

    als Kinder waren wir oft bei den Bauern und haben für ein Taschengeld z.B. mitgeholfen, Runkelrüben zu ernten und so. Die waren oft froh über Mithilfe.

    Sonst wird er den Heuwagen über kurz oder lang abschaffen können...
     
  8. Renate

    Renate VIP-User VIP

    Helena, versuch doch mal den Bauern zu verstehen und überleg Dir, wie Du reagieren würdest an seiner Stelle, beziehungsweise wie es für Dich ist, wenn Dir jemand reinredet. Das Du ihm mitteilst, wenn was nicht in Ordnung ist, ist schon klar, mach ich ja auch so. Nur ich hab genug oft die Erfahrung gemacht, dass man bei solchen "Hilfsangeboten" eher auf Wiederstand stösst als auf Gegenliebe. Würde der Bauer Deine Hilfe wirklich wollen, würde er sie auch annehmen. Es kann aber auch ganz gut sein, dass er darauf hofft, dass Du Dein Heu woanders beziehst.
     
  9. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

    Ich muss leider auch aus eigener Erfahrung sagen, dass ich Renate in dieser Beziehung recht geben muss. Viele empfinden es als Reinrederei, wenn man solche Angebote macht. Ich denke auch, dass der Bauer ganz gut selber im STande wäre, wenn er auch wollte. Und es ist auch tatsächlich so, dass auch Bauern oft ziemlich überlastet sind mit solcher Arbeit, auch wenn es nicht zu entschuldigen ist. Wenn dann aber jemand auf ein Angebot keine Antwort gibt, dann will er einfach nicht und je mehr man auf die Leute reinredet, desto bockiger werden sie oder sagen dann einfach gar nichts mehr dazu. Und erzwingen kann man es nicht.

    Hinzu kommt für den Bauern natürlich auch, dass Leute, die deswegen herumreklamieren, eine gewisse "Gefahr" für ihn darstellen betreffend Heuernte und Verkauf. Das ist einfach so. Wie es so ist im Leben; ein jeder steht sich am nächsten.
     
  10. Reni

    Reni Prominenter Benutzer

    Natürlich Renate, das verstehe ich. Ist ein heikler Punkt und ziemlich sicher wird er das Angebot von Helena auch nicht annehmen..
    Aber er muss da selber drüber nachdenken und handeln. Sonst kein Heu mehr verkaufen.

    Wir sind hier bei mir in der Umgebung zu 4 die das Heu da beziehen. Auch mein TA. Ich denke da werden noch einige Reklamationen auf den Bauern zukommen und vorab ein paar Kunden weniger sein dort.
    Ich werde meine 3 Säcke zurückbringen, mit Infos, Zeitungsartikeln etc. bespickt.

    LG Reni
     
  11. Renate

    Renate VIP-User VIP

    Das "Problem" sind halt schon auch die Vorschriften über Ausgleichs- und Ökoflächen. Ich find es ja grundsätzlich gut, das es die gibt und freu mich auch über Blumenwiesen. Es ist halt aber schon auch so, dass die Vorschriften streng sind. Z.B. dürfen Ausgleichflächen erst Mitte Juni geerntet werden, damit eben die Blumen absamen können. Da kann der Bauer dann eben auch nicht einfach tun und lassen was sie möchten, wenn sie die Direktzahlungen dafür wollen.
     
  12. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

    Ich denke, wenn er dann viele Reklamationen bekommt und auch weniger Kunden hat, wird er es sich schon noch mal durch den Kopf gehen lassen und wenn er dann nichts ändert, ist er selber schuld. Dann würde ich mir jetzt schon eine zweite Anlaufstelle für Heu suchen, damit man dann auch eine hat, falls man sie benötigt. Es ist aber nie auszuschliessen, dass es dann dort nicht auch mal HZL drin hat.

    Ich denke, selbst die Bauern ärgern sich ständig über diese Pflanze auf dem Feld, aber eben, dann müsste man handeln. Aber vielleicht gibt es auch wirklich Gründe, weshalb die Sache so kompliziert ist und wir wissen noch gar nichts davon? Wäre evtl. auch eine Möglichkeit

    Bauer zu sein ist wohl heutzutage auch nicht mehr einfach!
     
  13. Helena

    Helena Erfahrener Benutzer

    OK Ihr habt mich überzeugt, ich werde ihn nicht weiter kontaktieren.
    Dennoch sammle ich meine HZL, die ich finde, und werde sie ihm wohl weiter in den Wagen legen...

    Nur habe ich keine Ahnung, wo ich im Raum Zürich noch so gutes Heu herbekommen kann...?
     
  14. Oursoula

    Oursoula VIP-User VIP

    Hallo zusammen

    Möchte da auch kurz mitreden, aus eigener Erfahrung.
    Ich pflege ein gutes Verhältnis zu meinem Bauern. Ich spreche ihn offen und direkt an, wenn mich etwas stört. (das kann von Kuhenthornung bis zu Krankheiten bei seinen Tieren gehen). Ich rede nicht rein sondern diskutiere kritische Themen. Habe kürzlich bei einem kranken und sterbenden Kälbchen assistiert und versucht zu helfen bevor der TA dazu kam. Wenn es um Tierleiden geht, dann muss man bei mir halt damit rechnen, dass es mir egal ist, ob es jemand mag, wenn man sich daran interessiert, da schaue ich nicht einfach weg.
    Ich finde Helena's Einstellung dazu ganz nachvollziehbar. Ich würde das Angebot nochmal machen, er kann es ja dankend ablehnen. Wenn es um den Artenschutz auf ökologischer Wiese ginge, dann könnte er das ja auch begründen. Dürfte dann aber das Heu meiner Meinung nach nicht mehr zu Futterzwecken verkaufen.
    Wenn einer etwas produziert, es mir verkauft und deswegen eines meiner Tiere sterben würde/könnte, dann würde ich da auch nachdoppeln. Ich finde es sogar äusserst weitsichtig und einfühlsam, was Helena anbietet. Wer bietet denn schon seinen Einsatz ehrenamtlich einem Bauern an, wohl kaum jemand.

    Wir können manchmal wirklich etwas beeinflussen und man muss deswegen auch mit einer Absage klarkommen. Aber sonst bleibt alles beim Alten.

    Nur Mut Helena, ist doch ein gutes Projekt!

    Liebe Grüsse,
    Ursula
     
  15. Reni

    Reni Prominenter Benutzer

    In Uessikon /Maur Richtung Greifensee, an der Strasse gibt's auch einen Wagen mit Heu, Stroh, div. Bioprodukten.
    Dort hatte ich bis anhin noch nie etwas drinn. Heu wird im Gebläse getrocknet. 6.--/Sack
    Qualität sehr gut, aber fast etwas "fein"

    Dann in Affoltern Zürich, beim Rest Waidhof ebenfalls, wobei mich dort die Quali nicht überzeugt hat.

    Ich werde wieder bei "meinem" Ponybauer halt Ballen beziehen. Da bin ich sicher dass nix drin ist. Da er die Problematik kennt und aussticht falls nötig.

    LG Reni
     
  16. Helena

    Helena Erfahrener Benutzer

    Tja leider haben wir für einen ganzen Ballen keinen Platz, wir müssen schon für 5 Säcke Jeluflock improvisieren 8-o
     
  17. Rakete

    Rakete Prominenter Benutzer

    Ich empfinde Helena's Angebot als keine Reinrederei... Zudem je mehr Leute den Bauern nett darauf hinweisen, desto mehr Wirkung wird dies zeigen... Schliesslich geht es auch um den Ruf. Nur eine Einzel-Person wird keinen Effekt haben. Und ich wäre auch bereit, bei der Eliminierung auf der Wiese mitzuhelfen, da ich auch kein Interesse habe, dass meine Kaninchen daran sterben. Würden da mehrere Leute mithelfen, dann ergibt dies auch kein Mehraufwand für den Bauern.

    Das Risiko besteht überall. Je länger wir suchen werden, werden wir auch im Heu, was nicht vom Landi oder vom Heubauern in Dübendorf stammt, früher oder mal später HZL finden.
     
  18. Helena

    Helena Erfahrener Benutzer

    OK Moni, danke Dir für Dein Unterstützungsangebot. Dann wären wir ja schon zu dritt. Es geht ja keinesfalls ums Reinreden, sondern wir bieten ihm unentgeltlich unsere Unterstützung an. Denn ich habe den Eindruck, noch sind seine Wiesen in einem Mass befallen, das mit Ausstechen in den Griff zu bekommen wäre, wenn man es nun 2, 3 Jahre lang durchzieht.

    Ich muss mir nur überlegen, wie ich das am besten telefonisch mache, so dass es nicht belehrend oder aufdringlich wirkt. Und jetzt dann so im Mai wäre die ideale Zeit, wenn die Blätter und die Samenkapsel gut zu sehen sind.
     
  19. Reni

    Reni Prominenter Benutzer

    Ein Versuch ist es sicherlich wert. Und man kann sich ja auch täuschen und er nimmt das Angebot an...
    Bin gespannt..

    LG Reni
     
  20. Rakete

    Rakete Prominenter Benutzer

    Genau, so lange es nicht zu viele HZL auf der Wiese sind, kriegt man es noch in den Griff. Und je mehr es im Heu drin hat, desto höher die Gefahr, dass irgendwann ein Tier daran stirbt. Muss ja auch nicht das Eigene sein. Es gibt sicherlich viele Halter, die dort ihr Heu beziehen und sich der Gefahr nicht bewusst sind. Es lesen ja nicht alle das Nagerforum...