Einzelgänger im Rudel - Ueberwintern

Dieses Thema im Forum "Haltung" wurde erstellt von Mimi, 13. Oktober 2008.

  1. Mimi

    Mimi Neuer Benutzer

    Registriert seit:
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    Hallo!

    Ich muss hier etwas länger ausholen, damit ich die Situation erklären kann. Tschuldigung dafür!

    Wir haben ursprünglich ein Rudel von 4 Meerschweinchen gehabt. Ein Böcklein und drei Weibchen. Was wir nicht wussten war, dass eines der Weibchen beim Kauf bereits trächtig war. Das Erstaunen und die Freude war gross, als unser Rudel einfach so auf sechs Meerschweinchen angewachsen ist. Der Nachwuchs bestand aus einem Weibchen und einem weitere Böcklein. Wir haben das kleine Böcklein auch gleich zur Frühkastration gebracht, damit da nichts mehr passieren kann.

    Das Rudel hat sich inzwischen gut zusammengerauft, auch wenn sich die beiden Machos ab uns zu mal anbrommseln, sie lassen sich eigentlich in Frieden. Der kleine Bock scheint aber ein Einzelgänger zu sein. Oft schläft er auch alleine in einem Häuschen, während die anderen fünf sich in einer anderen Schlafgelegenheit zusammenkuschlen. Mir tut der Kleine manchmal leid, obwohl er es sich selber so aussucht. Wir halten die Meerschweinchen das ganze Jahr draussen. Die Ställe sind alle sehr gut isoliert. Trotzdem habe ich Angst um den Kleinen. Worauf muss ich achten, falls der Kleine über Winter auch alleine schläft? Darf ich ihn überhaupt beim Rudel lassen? Wenn ich ihn über Winter rein nehme, wird er sich im Frühjahr wohl kaum mehr ins Rudel integrieren lassen.

    Ich bin gespannt auf eure Beiträge, danke schon mal für die Hilfe!
    Gruss, Mimi
     
  2. Gabi

    Gabi Guest

    Hallo Mimi

    da muss ich zuerst mal zurückfragen:
    - fressen die sechs alle gemeinsam oder ist der Kleine auch da abseits?
    - jagt der erwachsene Kastrat den jüngeren gelegentlich weg?
    - falls er ihn jagt: jagt er nur, wenn der andere grad mal zu nahe kommt, oder sucht er ihn auch ab und zu regelrecht, um ihn mal wieder einzuschüchtern?
    - mögen es die Weibchen, wenn der Kleine ihre Nähe sucht oder scheuchen sie ihn eher weg?
    - ist er tagsüber auch oft allein oder bewegt er sich dann völlig locker zwischen den andern?

    An sich ist es ziemlich oft so, dass ein jüngerer Kastrat sicherheitshalber nicht im gleichen Häuschen übernachtet wie der Chef. Allerdings möchte man meinen, es sollte ihm mit der Zeit auch gelingen, eins der Weibchen für sich einzunehmen und sie davon zu überzeugen, bei ihm zu übernachten.

    In ähnlichen Fällen haben Kunden und Bekannte von mir, aber auch ich selber, schon ab und zu beobachtet, dass so ein "Einzelgänger" seinen Separatismus von selber aufgab, sobald es wirklich empfindlich kühl wurde.
    Geht aber natürlich nur, wenn die andern ihn dann akzeptieren.
    Jetzt geht er möglicherweise einfach auf Nummer sicher und riskiert es gar nicht, rausgeworfen zu werden. Wenns kälter wird, probiert er es dann wohl mal aus. Dann ist es aber natürlich wichtig, dass die andern ihn auch wirklich reinlassen, sonst hat er zu kalt.

    Wenn er gar nicht reindarf, musst du auf jeden Fall eine andere Lösung suchen - möglicherweise läuft es aber sowieso darauf hinaus, denn vielleicht ist er nicht so freiwillig Einzelgänger, sondern wird auch sonst nicht akzeptiert? (Deshalb meine Fragen, eingangs)

    Du hast völlig recht, wenn du ihn aus der Gruppe nimmst, kannst du ihn im Frühling nicht mehr dazusetzen.
    Etwas grösser wären die Chancen eventuell, wenn du deine Anlage mit einem niedrigen Gitter so unterteilen würdest, dass er einen Stall und zwei Weibchen für sich hat und der andere auch einen Stall und zwei Weibchen.
    Auch da ist die Gefahr relativ gross, dass es im Frühling nicht mehr zusammen geht. Aber da könnten sie sich immerhin noch sehen und riechen, was die Sache immerhin ein bisschen besser machen würde.


    Gruss
    Gabi
     
  3. Mimi

    Mimi Neuer Benutzer

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    Hallo Gabi

    Vielen Dank für deine Nachricht. Folgendes habe ich beobachtet:

    - Fressen tun sie eigentlich zusammen, wobei ich dem kleinen Böcklein auch noch ein zusätzliches Näpflein in der Nähe seines Schlafplatzes hinstelle (zur Sicherheit)
    - Jagen tun sich die beiden Männchen gegenseitig. Es ist nicht auszumachen, dass einer aggressiver ist als der Andrere. Sie haben im Auslauf sehr viel Platz sich aus dem Weg zu gehen. Sie "knattern" sich gegenseitig an wenn sie sich begegnen und tänzeln um den anderen herum, aber einer der beiden gibt in der Regel nach und weicht aus. Meist ist es der Jüngere. Zu richtigen Kämpfen ist es glücklicherweise noch sehr selten gekommen.
    - Die Weibchen tolerieren den kleinen Bock unter sich, wobei es ab und zu schon mal zu deutlichen Nasenstubsern kommt (aber auch beim älteren Kastreten).
    - Tagsüber bewegt er sich recht frei in der Gruppe. Wenn er sich aber dann zurück zieht, macht er das wieder alleine. Es hat's aber auch schon gegeben, dass sich zwei der Weibchen zu ihm gesellen, das ist aber eher selten.

    Die Aufteilung des Aussengeheges in zwei Rudel à 3 Stück habe ich mir auch schon überlegt. Das wäre sicher die beste Variante für den Kleinen. Zwei der Weibchen verstehen sich mit ihm auch recht gut.

    Ich werde die Situation noch etwas beobachten. Im Moment sind die Nächte noch nicht so kalt, dass es gefährlich ist, sonst werde ich sofort handeln und das Rudel teilen.

    Vielen Dank schon mal für deine Hilfe!
    Mimi
     
  4. max

    max Benutzer

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    oh, das gleich Problem hab ich auch und weiss nicht so recht, was ich machen soll. In meine Schutzhütte gehen nur der Kastrat und 2 seiner Weibchen.

    1 Weibchen kann nicht/ darf nicht. Sie sitzt immer abseits vom Schutzhaus im Rest vom Gehege.

    Als Sicherheit hab ich eine Wärmelampe drin, deren Thermostat bei 10 Grad plus angeht. Meint ihr, das reicht als "Sicherheit"?
     
  5. max

    max Benutzer

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    Kann mir da jemand helfen?

    Ich habe das Problem auch. Was macht man, wenn ein Tier aus der Schutzhütte ausgestossen wird.
     
  6. Mimi

    Mimi Neuer Benutzer

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    Hallo Max

    Ich bin mir nicht sicher, aber eine Wärelampe scheint mir definitiv nicht gut zu sein. Meerschweinchen sollten auf keinen Fall mit Wärmelampen warm gehalten werden, da sie sich sonst sofort erkälten, wenn es wirklich kalt wird.

    Ich kann dir leider auch keinen schlauen Tipp geben. Auf jeden fall mehrere gut isolierte Schutzhütten aufstellen, dass das einzelne Weibchen auch Unterschlupf findet. Allenfalls kannst du das Rudel noch um ein Weibchen vergrössern. Vielleicht hilft das. Garantie hast du aber auch da nicht...leider.
    Gruss, Mimi
     
  7. max

    max Benutzer

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    Danke Mimi für deine Antwort.

    Ja, ich überleg schon sehr lange hin und her: Wärmelampe ja oder nein und habe in diversen Foren unzählige Threads zu diesem Thema gelesen.

    Dabei stiess ich auf eine Userin, der im Jahr 2007 bei -15 Grad etliche Tiere erfroren sind, trotz Schutzhütten, viel Stroh und Heu. Es waren vorwiegend ältere Tiere, die erfroren waren.

    Meine Lösung mit dem Thermostat find ich deshalb garnicht mal so verkehrt. Man darf nicht verkennen: ich bestrahle meine Tiere nicht ununterbrochen mit Wärme, die Temperatur liegt im Gehege IMMER zwischen 10 und 11 Grad plus, das regelt das Thermostat. Es schaltet sich nicht nur alleine an, sondrern auch wieder aus. Raus und rein in den Freilauf können sie selbständig.

    Für mein ausgestossenes Tier baue ich nächste Woche noch eine extra isolierte Hütte. Nur für Susi allein. (vielleicht kommt sie dann jemand besuchen)

    Es hört sich vielleicht bissl blöd an, dass ich mich erst jetzt darum kümmere, aber ich kam - bevor ich mich hier registriert hab - völlig überraschend ins KH, wurde operiert und bin im Moment auch noch nicht top fit,