Meine Kaninchendame ist jetzt ca. 3,5 Jahre alt und lebt in einem Freigehege. Seit ich sie habe erhält sie immer dasselbe Futter. Trotz allem hatte sie vor ca. 3 Monaten plötzlich ein völlig verklebtes Hinterteil. Ich habe sofort Durchfall vermutet und bin zum TA. Sie hat eine Antibiotika-Spritze erhalten. Aber die Medis für die Darmflora konnte ich ihr nicht verabreichen da sie sich enorm gewehrt hat. Seither veruche ich ihr immer wieder die harten Knollen am Hinterteil abzuwaschen, was bei ihrer Stärke nicht gerade einfach ist. Aber sie ist ansonsten wie immer. Hatte schon jemand einen ähnlichen Fall? Wüde mich über einige Tipps freuen. Gruess rewi
Hallo, hast du mal Kot beim Tierarzt unter dem Mikroskop auf Darmparasiten kontrollieren lassen? Meist kann man eine solche Kotprobe gleich beim Tierarzt anschauen lassen. Und wenn der Tierarzt nicht will, kannst du sonst beim Parasiten-Institut der Uni Zürich Röhrchen bestellen und die Kotprobe nacher selber dem Labor schicken. Ein starker Befall mit Kokzidien, Würmer und Co. können nämlch die Verdauung aus der Bahn werfen und Durchfall verursachen. Durchfall liegt meist auch an ungeeignetem Futter. Die Verdauung von Kaninchen ist auf faserhaltige, energiearme Kost ausgelegt, frisches Grünfutter und Heu sollten bei einer guten Ernährung den grössten Teil des Futters ausmachen. Körner soll man - wenn überhaupt - nur ganz wenige geben. Bei Kaninchen, die nicht mehr wachsen oder Junge versorgen müssen, würd ich persönlich sogar gar keine Körner geben. Kaninchen leben viel naturnaher und artgerechter von frischem Grünfutter und vertragen das Grünzeug besser, wenn sie kein Trockenfutter bekommen. Mit Trockenfutter kann man sehr viel falsch machen, viele Trockenfuttersorten, vor allem so bunte Zoohandlungssäckchen eignen sich gar nicht zur Ernährung von Kaninchen, sondern schaden nur. Aber auch bei den anderen Futtern gibt es sehr viele schlechte Futter, die meisten Kaninchenfutter enthalten Weizen, obwohl man genau weiss, dass es eine Getreidesorte ist, deren Eiweisse vielen Kaninchen Probleme bereitet. Aber selbst wenn man ein gutes Futter hat, kann man noch einiges falsch machen, gibt man zuviel vom Futter und gelangt dann Stärke in den Blinddarm, bringt das die ganze Darmflora durcheinander und fördert Verdauungsbeschwerden, deshalb schwören viele Hobbyhalterinnen auf getreidefreies Futter, dort kann zwar das nicht mehr passieren, aber auch getreidefreies Futter ist heikel, so quellen die Bestandteile im Magen auf, was schlimmstenfalls zu einer Magenüberladung führt. Ich kenne leider sogar Geschichten von Kaninchen, die an Pellets erstickt sind. Wenn mal so ein Ding in die Lufröhre gelangt und zu quellen beginnt, bringt man es kaum mehr wieder heraus :knfs:. All die Probleme kann man vermeiden, in dem man seinen Kaninchen kein Trockenfutter gibt. Wenn es nicht weibchen ist, das mehrere Würfe im Jahr hat oder ein Riesenkaninchen ist, klappt es ohne Trockenfutter super und man verhindert erst noch, dass die Tiere verfetten. Falls du es mit einer Futterumstellung probieren willst, mach das bitte nicht plötzlich sondern verändere von Tag zu Tag nur ganz wenig am Futter. (und mach das am besten erst, wenn du weisst, dass sie keinen starken Darmparasitenbefall hat) Nimmt sie die Darmfloramedikamente auch nicht, wenn du sie ihr in süsses Futter mischst? Meine Kaninchen bekommen ihre Medikamente immer in etwas geraffelten Apfel gemischt und wenn es ein furchtbar grauenhaftes Medikament ist, kommt noch etwas Banae in die Pampe...sie lieben es. Deiner Kaninchendame gute Besserung Liebe Grüsse Lina
Danke für die vielen Informationen. Da meine Kaninchen in einem grossen Freigehege mit Stall leben, ernähren sie sich hauptsächlich von Gras, Heu und Ästen. Ich habe auch versucht sie zu trennen und ihr nur noch Tee, Heu und Brot gegeben. Die grösste Qual dabei war natürlich dass ich sie fast 2 Tage in einer Box einschliessen musste. Bei den Medis habe ich es mit all ihren Lieblingsspeisen versucht, hat aber leider nicht funktioniert. Gemäss Tierarzt seien die meisten Kaninchen aber richtig gierig auf dieses Medikament (nur meine natürlich nicht). Aber ich werde jetzt versuchen eine Kotprobe von ihr zu ergattern um diese untersuchen zu lassen. Danke für die Hilfe. Gruess rewi
Hallo Gras, Heu, Äste ist natürlich eine super Ernährung und viel besser als Tee und Brot. Körner oder so gibst du keine? Sonst lass die mal als unterstützende Massnahme weg. Hoffentlich findet ihr bald heraus, was der armen Dame fehlt . Liebe Grüsse Lina
Körner frisst sie fast ausschliesslich im Winter (im Sommer hat sie ja besseres zur Auswahl). Habe jetzt nochmal einen TA Termin ausgemacht und hoffe dass ich eine Kotprobe mitnehmen kann. Dies ist halt bei mehreren Kaninchen nicht so einfach. Danke Gruess rewi
Also, einfach mal zur weiteren Information: War mit meiner Dame nochmals beim TA. Habe dann vorsorglich mal bei allen eine Wurmkur gemacht. Ihr "Fudi" wurde auf meinen Wunsch hin etwas geschoren, damit eine Reinigung einfacher wird. Seither sieht alles wieder ein wenig normaler aus und ist einfacher zu handhaben. Woher sie aber die Probleme bekommen hat ist weiterhin unbekannt. Aber wenn es ihr sonst gut geht und ich sie sauber halten kann, denke ich dass ich so weiterfahren werde. Merci für Eure Mithilfe.