9 Kastraten und 2 Weibchen, warum nicht?

Dieses Thema im Forum "Haltung" wurde erstellt von Alina, 2. Juni 2010.

  1. Alina

    Alina Neuer Benutzer

    Registriert seit:
    24. Januar 2010
    Beiträge:
    22
    Hallo zusammen

    Da in einem anderen Beitrag von mir etwas über meine Haltung gefragt wurde, die anscheinend etwas aussergewöhnlich ist, werde ich mal was darüber erzählen:

    In diesem Januar hab ich 4 unkastrierte Not-Männchen zu mir genommen und sie in ein unbewohntes, ganzes Zimmer von etwa 6 m2 einquartiert. Nach 3 Wochen hat ein Männchen das andere am Rücken so arg verbissen (ca. 3x4cm tiefe Wunden), dass ich sie schon trennen wollte. Doch ich hab das verbissene Männchen (Strippy) in der Gruppe gelassen und einmal täglich mit Merfen-Spray desinfiziert. Er war den ganzen Februar alleine auf der gegenüberliegenden Seite vom Zimmer in einem Häuschen und sobald er zu den anderen wollte, kam Chef und hat ihn verjagt.

    Und da kam die Änderung: So ca. 1,5 Monate nach der Übernahme(1.3.10), hat es in dem Gehege doch tatsächlich 3 kleine Schweinis mehr! :augenreib: da musste ich wirklich 3x hinschauen. Da hab ich die 3 Männchen kastrieren lassen, hab sie aber vor der Kastration ein paar Tage durch ein Gitter von der Mami und den Jungen getrennt, damit es sicher keine weiteren Jungen mehr gibt. Das Mami biss manchmal in die Gitterstäbe, weil es wieder zu ihrem Geliebten wollte und die kleinen waren so klein, dass sie durch die Stäbe hindurch flitzen konnten. Nach dem Kastrieren hab ich dann alle wieder zusammen gelassen und es ist alles super gelaufen. Strippy durfte jetzt auch zu den Kleinen und wurde wieder aktiver. Die drei Kleinen (alles Männchen) wurden dann mit 250-300g frühkastriert. So waren es also bis dahin 6 Männchen und 1 Weibchen. Da die Meeries ja sehr schnell wieder aufnehmen, wars schon zu spät und zum Muttertag (8.5.10), kamen dann weitere 3 Junge zur Welt! Und es waren: Wieder 3 Männchen!

    Ach ja, kurz vor dem zweiten Wurf passierte etwas, was ich nicht für möglich gehalten hätte: Strippy, der vom Chef so verbissen wurde, hat zurückgeschlagen (ohne Blut zu vergiessen) und nun ist Strippy der Chef und nicht mehr Chef (den wir umtaufen mussten und jetzt Simbiano heisst :e025: ).
    Knappe 2 Wochen nach der Geburt der drei Wuschelis hab ich sie dann alle zusammen in das selbstgebaute Aussenkäfig gezügelt. Anfangs hatten sie wahnsinnig Angst, der Wind, die vielen Gerüche und auch die umherschleichenden Katzen. Doch mittlerweile sind sie wieder so neugierig, kletterfreudig und mutig wie im Zimmer. Und Strippy und Simbiano vertragen sich so toll, dass sie sogar mit etwa 30cm Abstand zusammen fressen! ::5 ) Seit gestern hab ich noch ein Weibchen zusätzlich gekauft, dass sich jetzt am Eingewöhnen ist (möchte noch 1-2 weitere, als Ausgleich zu der Männerschar) . Bis jetzt geht es ganz super, sie jagen sie nicht und lassen ihr den Freiraum, sich einzugewöhnen und sie frisst auch schon mit den anderen. Trotzdem fehlt ihr vermutlich ihre Schwester, die leider schon reserviert war. Ich hätte sie gerne mit ihrer Freundin mitgenommen.
    (Falls ich es mal schaffen sollte, Bilder hochzuladen, werde ich eins von der ganzen Gruppe einstellen).
    Nun, ich hoffe schon, dass es weiterhin so gut läuft...

    Das war jetzt so ziemlich das ganze halbe Jahr meiner Meerie-Erfahrung.
    Falls jemand einen Tipp hat, damit das Klima weiterhin so gut ist, auch wenn sie grösser werden, würde ich mich freuen.

    Viele Grüsse Alina
     
  2. Gandalf

    Gandalf Administrator Mitarbeiter Admin

    Registriert seit:
    23. November 2006
    Beiträge:
    3.925
    hallo alina

    ich bin ja sehr gespannt wie sich das entwickeln wird. deine buben sind noch fast alles babys bis auf die 3 älteren. in diesem alter kann man alles mit einander kombinieren.

    ich denke mal es wird dann folgendes passieren:

    zwischen 5-8 monaten wenn die buben die pupertät durchmachen wir der chef neu ermittelt und umn die weibchen in der gruppe geworben. es wird vorausichtlich schwere rangordungskämpfe um die weibchen geben.

    mein tip im frühherbst rappelts in der kiste.

    noch mehr weibchen bringen wahrscheinlich nichts. in der natur leben die tiere in rudel, wenige männchen und viele weibchen.

    was würde ich tun. die weibchen abgeben und eine kastraten gruppe halten.

    ich wünsche dir gutes gelingen mit deinem vorhaben.
     
  3. Alina

    Alina Neuer Benutzer

    Registriert seit:
    24. Januar 2010
    Beiträge:
    22
    Hallo Mike

    Danke für Deinen Beitrag.

    Ich hoffe, weil die meisten "Chorknaben" sind, dass das nicht passiert. Eine Freundin hat noch mehr Meerschweinchen zusammen in einem Gehege und die sind auch gemischt, ich weiss allerdings nicht, wie das Verhältnis m/w ist, doch ein paar Männchen hat sie auch und die leben friedlich miteinander.

    Werde die Horde im Auge behalten und schauen, wie sich das entwickelt. Sollte es wirklich schlimme Kämpfe geben, werde ich wohl oder übel etwas unternehmen müssen.

    Nun noch eine Frage an Dich: Weisst Du denn, wo all die Männchen hingehen in der Wildnis? Dort werden ja auch beide Geschlechter geboren... werden die zu Einsiedler oder werden die vom Leittier umgebracht? Ist mir jetzt grad eingefallen, vielleicht weisst Du ja so spontan die Antwort drauf...

    Viele Grüsse
    Colette
     
  4. Alina

    Alina Neuer Benutzer

    Registriert seit:
    24. Januar 2010
    Beiträge:
    22
    Ich habs tatsächlich geschafft, ein Bild hochzuladen! Hier die ganze Bande beim Fressen heute morgen.

    [​IMG]

    Die Neue, Cindy, ist das "graue Mäuschen" ganz rechts im Bild.
     
  5. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

    Registriert seit:
    13. Mai 2006
    Beiträge:
    11.851
    Hi Colette

    Ich schliesse mich Mike an... Du sitzt vermutlich auf einem Pulverfass!

    Im Moment funktioniert solch ein krasses Missverhältnis nur, weil die meisten noch sehr jung sind und Du sie vorbildlich hast frühkastrieren lassen.
    Aber spätestens in der Pubertät der kleinen Jungs (mit ca. 6 - 8 Monaten), wird ein wildes Gerangel losgehen, wer der Chef sein darf, wer über die beiden (armen) Mädels verfügen darf, wer die grösste Klappe hat und wer sich unterzuordnen hat.

    Natürlich funktionieren grosse, gemischte Rudel in vielen Fällen, aber bei solch einem Missverhältnis wie bei Dir, 2 Mädels auf 9 Jungs, ist die Chance, dass es über lange Dauer klappt, äusserst gering.

    In der freien Natur funktioniert das völlig anders.
    Meerschweinchen leben in Familiengruppen mit einem einzigen potenten Bock und mehreren Weibchen samt ihren Jungen.
    Die kleinen Mädel bleiben natürlich in dieser Gruppe.

    Die kleinen Jungs werden verjagt oder fallen Raubtieren zum Opfer, wenn sie alleine umher irren.
    Wenn sie überleben, schliessen sie sich zu Junggesellen-Gruppen zusammen und arbeiten eifrig daran, sich irgendwie ein paar Mädels zu "klauen" von einem alten Bock, damit sie selber eine eigene Familien-Gruppe aufbauen können.

    Uebersetzt in die Haustierhaltung bedeutet das, dass die "einfachste" Gruppe eine Haremsgruppe ist, ein Kastrat und mehrere Mädels. Das haben die meisten Halter und entspricht am ehesten der natürlichen Haltung (natürlich mit Kastrat, nicht mit Bock!)

    Die 2-Schwein-Haltung ist unnatürlich, wird aber leider ebenfalls von vielen betrieben, weil man der irrigen Meinung ist, dass es genüge, statt eines Einzelschweinchens halt eben 2 zu halten, um dem Tierschutz-Gesetz Genüge zu tun. Das ist aber nicht empfehlenswert, unnatürlich und ungesund, weil sich 2 Schweinchen zu wenig bewegen.
    Ausserdem tritt sofort ein Notfall ein, sobald eines stirbt aus 2-er Haltung. Bei einer "echten" Gruppen-Haltung kann eines sterben ohne dass der Halter gleich unter Zeitdruck gerät, sofort ein neues Schweinchen zu suchen.
    Aber das trifft bei Dir ja bei weitem nicht zu.

    Eine weitere Möglichkeit ist die Haltung einer Kastraten-Gruppe, weil ja bei Harems-Haltung immer Kastraten übrig bleiben. Auch das haben mehrere User hier, teilweise recht grosse Kastraten-Gruppen, was bei genügend Platz (Fausregel: 1m2 pro Kastrat) sehr gut funktioniert.
    Ich selber halte ebenfalls eine Boy-Group von 4 Kastraten (früher 6).

    Und schliesslich noch die Möglichkeit, welche Du offenbar anstrebst, aber leider aus gegebenen Umständen nicht optimal starten konntest:
    Die gemischte Gruppe aus mehreren Kastraten und mehreren Mädels, wobei die Mädels unbedingt in Ueberzahl sein müssen!
    Meist bilden sich bei solchen grossen gemischten Gruppen dann kleinere Untergruppen, d.h. ein oder sogar zwei Kastraten bilden mit ein paar Mädels eine kleine Gruppe innerhalb der grossen Gruppe. Jedem Kastraten "gehören" sozusagen ein paar Mädels.

    Bei Dir mit 9:eek: Kastraten und nur 2 Mädels wird es früher oder später zu grossem Streit kommen, weil sich die vielen Kastraten um die beiden Mädels prügeln.
    Ausserdem kommen die Mädels unter Dauerstress, weil sie pausenlos bedrängt werden von den Kastraten, weil jeder "zum Zug" kommen will. Auch Kastraten verfolgen und decken ihre Mädels, nur gibt es keinen Nachwuchs.
    Da sind zwei einsame Mädels in einer Gruppe von 9 Kastraten wirklich sehr zu bedauern.::6

    Ich würde Dir ebenfalls anraten, dieses "Experiment" mit 2 Mädels abzubrechen und nur eine reine Kastraten-Gruppe zu halten, bevor den Mädels noch etwas passiert.
    Die Mutter ist vermutlich schon jetzt sehr gestresst, weil sie so lange unter unkastrierten Böcken lebte und auch jetzt solch eine Menge an "Männern" um sich hat, nur sind ja die meisten davon noch Kinder zum Glück.

    Die andere Variante wäre, dass Du noch viele Mädels dazu holst (und zwar jetzt, solange die Jungs noch unschuldige Babies sind!!!!), also mindestens nochmals 10 Mädels, so dass Du 9 Kastraten und 11 Mädels hättest, was noch immer ein krasses Missverhältnis ist, aber bei so vielen Frühkastraten und früher Gewöhnung vielleicht eine Weile funktionieren kann.

    Wie gross ist Dein Gehege?
     
  6. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

    Registriert seit:
    13. Mai 2006
    Beiträge:
    11.851
  7. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

    Registriert seit:
    13. Mai 2006
    Beiträge:
    11.851
    Super, das hast Du gut gemacht!!!:juhui:

    Du hast offenbar ein wirklich tolles Gehege!!
     
  8. Alina

    Alina Neuer Benutzer

    Registriert seit:
    24. Januar 2010
    Beiträge:
    22
    Hi Fränzi

    Danke für Deinen Antwort.

    Also, das Gehege ist momentan etwa 10m2 gross und somit nicht geeignet für 20Schweinis. Ich hab allerdings vor, noch ein paar Etagen einzubauen und diesen Sommer das Gehege um 6-8 m2 zu erweitern, allerdings nur tagsüber, weil es nicht so absolut sicher sein wird wie das von jetzt (die Elemente sind mit Schrauben in Beton rundherum befestigt und absolut einbruchsicher, auch von oben unzugänglich).
    Hab heute noch eine Dame erstanden, dafür werde ich ein kleiner Frühkastrat zu gegebener Zeit einer Freundin abgeben, die im Moment 3 Weibchen in Aussenhaltung auf 2 Ebenen hat und noch einen Haremsführer braucht.
    Somit bessert sich das Verhältnis schon zu 8 Männchen / 3 Weibchen.
    Es ist noch nicht ideal, aber ein Anfang.

    Ich seh das Problem, werde sicherlich weiter daran arbeiten...
    Frage an Dich: Kann man auch eine reine Kastratengruppe in einem getrennten Käfig zu den Weibchen halten oder werden die Männchen dann auch rammlig? Als ich die Mutter von den damals noch 3 Männchen für kurze Zeit getrennt hatte, litt sie sehr, weil der Partner nicht da war... ihr geht es, soweit ich das beurteilen kann, sehr gut in der Gruppe. Sie wird nicht gejagt oder verfolgt von den Männchen... die zwei Neuen müssen sich noch eingewöhnen, sie sind noch sehr scheu... jetzt merke ich erst, was für mutige und intelligente Meerschweinchen ich bis anhin gehabt habe. :)

    Bin immer froh um ein paar Tipps! Viele Grüsse und eine gute Nacht!
     
  9. Alina

    Alina Neuer Benutzer

    Registriert seit:
    24. Januar 2010
    Beiträge:
    22
    Hier noch ein Bild von unserem Eigenbau aussen...

    [​IMG]

    die Erweiterung findet dann hinten statt, dort haben wir momentan eine wilde Wiese, die ich langsam aber sicher zu verdaubarem Meerie-Rasen umgrabe.
     
  10. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

    Registriert seit:
    13. Mai 2006
    Beiträge:
    11.851
    Hi Alina

    Ja klar, das geht problemlos.

    Ich halte 24 Meerschweinchen auf ca. 16 m2 Bodenfläche in diesen Konstellationen:
    - Boy-Group, 4 Kastraten
    - Altersheim, 1 Kastrat, 6 Mädels
    - Sozialisierungs-Gruppe, 1 Kastrat, 2 Mädels, alles ehemalige Käfig-Schweinchen
    - Stamm-Gruppe, 1 Kastrat, 5 Mädels
    - Jugend-Gruppe, 1 Kastrat, 3 Mädels

    Die meisten sind Uebernahme-Schweinchen, bzw. "Restposten" und Senioren... übrig geblieben aus Käfighaltungen.

    Du könntest bestimmt eine kleine Haremsgruppe bilden mit Deinen jetzigen Mädels und einem Kastraten und die andere Gruppe als Kastraten-Gruppe halten.
     
  11. OhLaLa

    OhLaLa VIP-User VIP

    Registriert seit:
    10. Dezember 2007
    Beiträge:
    2.180
    ... oder aber du machst eine zweite kleinere Gruppe, sodass du eine Kastratengruppe und eine Haremsgruppe hättest.

    Ich bin eine der Halterinnen, die eine gemischte Gruppe hält. Wir haben derzeit 5 Kastraten und 7 Weibchen und haben immer nach und nach aufgestockt. Der Chef blieb immer der Chef, die Gruppe hat die neuen Kastraten bisher super erzogen. Glücklicherweise ist unser Rudel auch nach wie vor ein in sich geschlossenes Rudel, es haben sich also keine Untergruppen abgespalten, obwohl sie vom Platz her die Möglichkeit dazu hätten. Ich bin total begeistert von unserem gemischten Rudel, nur hab ich da auch unheimliches Glück gehabt, insbesondere mit unserem Rudelchef. Er ist der perfekte Rudelführer einer gemischten Gruppe: nicht zu dominant, aber gerade dominant genug um "seine" Schweinchen in die Schranken weisen zu können. Bei uns gab es noch nie Verletzungen oder Gejage. Daher habe ich auch ein grosses Vertrauen in mein Rudel.

    Da sich deine Böcke bereits schonmal gebissen haben, wäre ich da auch vorsichtig und hätte wie meine Vorrednerinnen Bedenken bei dieser Gruppenkonstellation. Grade bei 3 Spätkastraten. Mein Rat wäre einen Kastraten mit den Mädels separat zu setzen und die kleinen Jungs in einer Kastratengruppe aufwachsen zu lassen.

    Edit: Habe eben das Foto deiner Bande gesehen. Sehr süsse Meerschweinchen hast du da! Besonders die beiden Kleinen rechts sind ja zum knutschen! ::4
     
  12. Fray

    Fray VIP-User VIP

    Registriert seit:
    1. Dezember 2007
    Beiträge:
    4.988
    Hallo Alina

    Danke für deine Berichterstattung und die Bilder. Das ist ein gut gesichertes, tolles Meeri-Daheim, toll. Deine Fellnasen sind natürlich auch allerliebst ... ::4

    Dieses Gehege könntest du perfekt in eine kleine Haremsgruppe und eine grosse Kastratengruppe unterteilen, der Platz ist ja vorhanden. Es macht nichts, wenn die Kastraten gleich neben den Mädels wohnen, das habe ich bei mir im Gehege auch so. Ich habe die Abtrennung allerdings auch gleich mit einem Sichtschutz versehen, es soll ja niemand in Versuchung geführt werden, nicht wahr. :)

    Als kleines Beispiel, was dich in wenigen Monaten mit grösster Wahrscheinlichkeit erwarten wird: Zu meinen 6 Buben (Spät- und Frühkastrate) habe ich vor ein paar Monaten nochmals 2 kleine FK geholt. Nun ist der eine, der Tobias, voll am Schuben! Er steckt mitten in der Pubertät und benimmt sich schlimmer als ein Halbstarker. Er macht alle an (ausser den Chef), ist kaum mal mit alle Vieren auf dem Boden, er klaut, ist frech und benimmt sich dergestalt, dass sogar die anderen sich gegenseitig nerven. Selbst zwei Freunde heben gegeneinander den Kopf. Wohlgemerkt, in der Gruppe sind nur Jungs ....

    Buben, die in eine grössere Familie hineingeboren werden und wo es immer noch mehr Mädels als Kastraten hat, haben eine gute Chance, dort bleiben zu können (siehe Jennifers Rudel). Aber bei dir dünkt mich das Verhältnis zu gewagt - dies ohne zu unken.

    Aber ich bin sicher, du setzt dich mit den Inhalten hier auseinander und wirst die richtige Lösung für deine Süssen finden.

    Liebi Grüess,
    Gabriela
     
  13. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

    Registriert seit:
    25. Februar 2007
    Beiträge:
    6.668
    Hallo

    Ich bin auch gespannt, wie sich das entwickelt.

    Nepomuk ist im Alter von 6 Jahren zu uns gestossen. Alle seine Gefährten sind verstorben Er stammte ursprünglich aus einer ähnlichen Konstellation wie du sie beschreibst. Die Besitzerin hat erzählt, dass es nie grosse Probleme gab. Das kann ich nicht beurteilen, da ich ja die Gruppe nicht kannte.

    Bei uns hat sich Nepomuk im gemischten Rudel ohne Probleme eingelebt.

    Norbert Sachser / Sylvia Kaiser sind der Frage nachgegangen, weshalb und unter welchen Bedingungen es gelingt, dass in grösseren Gruppen– ohne besonders geräumige Platzverhältnisse – ein harmonisches Zu¬sammensein möglich ist. Dabei beobachteten sie, dass in einem kleinen Rudel (6-7 Tiere) die Rangfolge linear erfolgt, bei einem grossen Rudel (mit mehr als 12 Tieren) wandelt sich diese Struktur in eine neue soziale Struktur. Dabei zählt nicht die Rangordnung, sondern welche Tiere zueinander stehen.

    Ich finde dies ein interessanter Aspekt und kann mir das durchaus vorstellen. Selber habe ich kleine Rudel mit einer linearen Rangordnung.

    Gruss
    Jasmin
     
  14. Alina

    Alina Neuer Benutzer

    Registriert seit:
    24. Januar 2010
    Beiträge:
    22
    Vielen Dank für all die tollen Beiträge!
    Hab heute nicht viel Zeit zum schreiben, werde Euch aber weiterhin auf dem Laufenden halten, damit ich weiterhin so tolle Tipps bekomme. :)
    Werde mir mal Gedanken machen über zwei Gruppen (1 Harem und 1 Kastraten) und werde aber mich sicher noch näher informieren über die soziale Struktur, die Anabel erwähnt hat.
     
  15. Alina

    Alina Neuer Benutzer

    Registriert seit:
    24. Januar 2010
    Beiträge:
    22
    Hallo zusammen
    Die zwei neuen Weibchen haben sich gut eingelebt. Das einjährige Weibchen, welches einen Tag später als Cindy zu uns gekommen ist, ist bereits voll integriert und es fühlt sich sichtbar wohl. Einen Tag lang hat der Chef und eines der kleineren es verfolgt und immer wieder von hinten beschnüffelt. Nun kann sie sich aber genau so frei bewegen wie alle anderen und sie wird in Ruhe gelassen. Die kleine graue Maus ist allerdings ein etwas komplizierterer Fall... sie hat ja bis zu diesem Käfig auf einem Quadratmeter mit ihrem Vater, Bruder und der Schwester zusammen gelebt und war noch gar nie draussen. Abgesehen davon war sie ja bei der Ankunft nur 260g schwer und ist immer noch ziemlich jung. Sie kommt immer als Letzte aus dem Stall raus, wenns Futter gibt und manchmal muss ich sie dazu zwingen, indem ich sie sanft Richtung Ausgang treibe.
    Vielleicht habt Ihr noch einen Tipp, ob ich da was machen kann oder ob es am besten ist, wenn ich sie einfach langsam dran gewöhnen lasse.
    Ich wünsche Euch ein ganz schönes, endlich SONNIGES Wochenende!
     
  16. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

    Registriert seit:
    13. Mai 2006
    Beiträge:
    11.851
    Ich würde vorschlagen, dass Du ihr noch 1 - 2 gleichaltrige "Gspänli" holst, natürlich auch Mädels. Ein noch so immens kleines Baby sollte eigentlich am besten noch gleichaltrige um sich herum haben (Erwachsene hat es ja genug), weil sie so klein noch sehr gerne "kontaktliegen", also einen Baby-Haufen bilden, um sich gegenseitig zu wärmen und zu trösten.
    Später hört dann dieses Kontaktliegen auf, denn Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere (weder für Menschen noch untereinander).

    Gibt es nicht noch eine Schwester, die Du auch holen könntest?

    Betr. Haremsgruppe / Kastratengruppe würde ich nicht allzu lange warten, denn wenn sich erstmal Streitigkeiten und Kämpfe etablieren (was früher oder später der Fall sein wird), ist es schwierig, wieder Ruhe in die Gruppen zu bringen.
    Deshalb würde ich lieber nicht abwarten, ob es geht oder nicht (die Chance ist minimal, bzw. 0%), sondern lieber rechtzeitig eine Abtrennung bauen und zwei Gruppen bilden. Auch dafür wäre es ja toll und wünschenswert, wenn Du noch ein paar Mädels mehr hättest.
    Diese Abtrennung muss nicht von unten bis oben reichen, denn sie würde sich ja im Gehege drin befinden.
    Ich würde dafür einfach Sperrholzplatten nehmen und diese miteinander verbinden. Diese Platten sind 1m hoch, das reicht auch für den verrücktesten Kastraten, wenn Du nicht gleich Häuschen in die Nähe stellst.
    Du selber kannst über 1m Höhe noch locker drüber hinweg steigen, bist also nicht gestört oder behindert beim Misten.
     
  17. schneestern

    schneestern Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    7. Juni 2007
    Beiträge:
    116
    Es komt weniger auf die weibchen mänchen verteilung an als auf die charakter der Meerschweinchen. du sagst selbs die 3 erwachsenen kastraten vertragen sich gut und da die jungen frükastriert sind und schon immer in dieser gruppe waren würde ich behaupten die chanzen stehen fiel höher als nur 0%. es ist die algemeine meinung kastraten würden sich nicht untereinander vertragen mit weibchen. Tatsache ist aber das frükastrat nicht gleich kastrat sind! Frükastraten haben im normalfal nie so ein ausgeprägtes dominanzverhalten und brüder untereinander noch weniger. Ideal wäre natürlich schon auf 4 Weibchen 1 kastrat ist aber nicht zwingend.
    Es behaupten auch fiele unkastrierte böcke die zur zucht eingesetzt werden kann man nicht zussamen halten. Meine 5 Böcke leben alle zusamen in einem stal und zwischendurch kommt einer zu den weibchen. Die gruppe harmoniert troz dem und die böcke könen später auch wieder zurükgesetzt werden. am wichtigsten ist die einrichtung. sie müssen fon überal flüchten könen.
    Ich würde forschlagen die gruppe so zu lassen wie sie ist mit einem notfalplan. zu frü auseinandernemen wäre sinlos.
    so eine zwischenwand kan man ja schon fertig bauen und fals es probleme gipt in dem Gehege befestigen.
    bei mir sind zur zeit auch 3 Kastraten (dafon 2 frükastrierte brüder) mit 4 weibchen zussamen ohne probleme. klar provozieren sie den chef manchmal aber beisereien gabs keinne.

    Noch ein anderes beispil. Ich hate jemand der gerne zu ihren 2 weibchen noch ein kastrat und ein weibchen wollte. Da ich aber keine weibchen mer hate hat sie 2 Frükastrierte brüder (etwa1 jährig) genommen welche immer zussamen waren. Ich hate ne abmachung fals es nicht ginge die tiere zurükzunehmen. Sie haben die meeris drausen. Als rükmeldung bekam ich das es nicht mal ein bischen streit gegeben häte. die weibchen und mänchen haben sofort zussamen angefangen das gras zu fressen. das war vor etwa 2Monaten und es gab keinerlei veränderungen.
     
  18. OhLaLa

    OhLaLa VIP-User VIP

    Registriert seit:
    10. Dezember 2007
    Beiträge:
    2.180
    stimme zu. hinzufügen möchte ich noch die sozialisation. sind kastraten in gemischten gruppen aufgewachsen und haben es gelernt sich auch mal unterordnen zu müssen, stehen die chancen besser, dass sie dauerhaft in einer gemischten gruppe friedlich zusammen leben. kastraten, die immer nur weibchen für sich hatten oder sich gar 2er haltungen gewöhnt sind, würde ich nicht wagen zu einer gemischten gruppen zusammen zu würfeln.

    ich würd mal behaupten die chancen stehen immer besser als 0%, denn nichts ist grundsätzlich unmöglich.. ;)
    allerdings haben sich ihre böcke bereits einmal verbissen. mitlerweile scheint aber ruhe eingekehrt zu sein?

    hängt wiederum mit der sozialisation und dem charakter zusammen, wobei man mit frühkastraten natürlich wirklich von vornherein einfach bessere chancen hat. wir haben einen spätkastraten (mit deckerfahrung), der sich mitlerweile sogar zwei frühkastren unterordnet. ein frühkastrat ist bei uns der rudelführer, ein anderer kam mit 4 wochen zu uns und da sein charakter einfach sehr stark ist, hat er sich den platz unter dem chefkastraten erobert. allerdings dies ohne streitereien. das schieb ich jetzt mal auf die sozialisation, dass er nicht in der unterern hälfte der rangordnung versauern wollte, schieb ich auf den charakter. ::3

    das mit dem verwandtschaftsgrad hab ich schon öfters gehört, wüsste allerdings nicht warum sich verwandte tiere besser verstehen sollten als nicht verwandte? meiner meinung nach hat das überhaupt nichts mit dem verwandtschaftsgrad zu tun ob eine gruppe harmoniert oder nicht, sondern nur mit dem charakter der tiere und der sozialisation.


    ich denke, da wird häufig davon abgeraten, da es schlicht die ausnahme ist, dass sowas funktioniert und das drama gross ist, wenn es eben nicht funktioniert. unkastrierte böcke, mit denen man das nicht machen kann und es dennoch versucht.. da möcht ich nicht zusehen wollen. aber ich hab auch schon gehört, dass es bei einigen funktionieren soll. find ich klasse wenns denn funktioniert, aber ich persönlich würde für mich dann lieber die sicherere variante bock + frühkastrat wählen, da ich zwar schon sehr starke nerven habe was vergesellschaftungen angeht, aber mir ein solcher versuch nicht zumuten wollen würde. sich kugelnde und in sich verbissene meerimänner hatte ich noch nicht und will ich auch nicht unbedingt sehen müssen. *g*





    richtig. notfallplan ist immer gut, denn im notfall muss man schnell eingreifen, wenns denn mal hart auf hart kommen sollte. wir hatten bzw. haben auch ein extra ausweichgehege da für den notfall. brauchten wir glücklicherweise nie (das dient jetzt einfach zur platzerweiterung), aber es gibt einem auch etwas sicherheit und man kann den meeris beim vergesellschaften viel gelassener zusehen. :D


    ich kenne auch einige beispiele von ungewöhnlichen konstellationen. bei einer waren es sogar immer zwei kastraten und ein weibchen. als das weibchen starb konnten sie problemlos wieder ein weibchen integrieren. dann gabs babys, zwei weibchen und zwei böcke. die böcke wurden frühkastriert und alle blieben im rudel. sah erstmal super aus und wie gesagt, frühkastrierte jungs, die ins rudel hineingeboren werden haben ja eigentlich gute chancen. dann starb der chef.. und jetzt mockt einer der kleinen auf. logischerweise hat der ausgewachsene kastrat gleich die führung übernommen, obwohl er immer der unterwürfige von den anfänglichen zwei kastraten war. und der kleine sieht jetzt natürlich seine chance. ich muss mal nachfragen wie die geschichte weiterging wenn ich das nächste mal bei der familie zu besuch bin. das letzte mal als ich sie gesprochen hatte, waren sie jedenfalls etwas beunruhigt.

    da bin ich froh um unseren kleinen sanpellegrino, der sich so wacker hochgearbeitet hat in der rangordnung. an den chef traut er sich überhaupt nicht ran, aber die anderen kastraten hat auch er im griff. dabei ist er der jüngste. sollte unser elvis irgendwann nicht mehr sein, wird es wohl keinen grossen machtwechsel geben, denn "klein"-sanny wäre sofort zur stelle so wie ich ihn einschätze. ich bin froh haben wir solch eine klare rangordnung unter den kastraten. das gibt auch mir sicherheit.

    wichtig bei gemischten konstellationen: immer gut beobachten.


    @Aliana: lass uns auf alle Fälle wissen wie es mit deiner Gruppe weiter geht! :)
     
  19. schneestern

    schneestern Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    7. Juni 2007
    Beiträge:
    116
    Nur kurz das es keine missverstendnise gibt wegen dem verbeissen und kugeln. Das hate ich noch nie. Ich seze iden Bock aber auch nicht direkt von den Weibchen einfach so zurük. zuerst reinige ich den Käfig der Mänchen grüntlich und etwas fon dem mist gebe ich in eine Box. in diese box setze ich dan den Bock der bei den weibchen war. damit richt er nichtmer nach weibchen und hat sich wieder an den geruch der anderen gewönt. danach kommen alle zussamen wieder in das Gehäge. Hat immer supper geklapt. Klar wurde gebromst und markiert aber das sie sich auf dem bodenrollen und sich ineinander verbeisen hate ich noch nie.

    Ps: es wäre doch schön wen man noch mer beispele hören könte. auch solche die nicht geklapt haben.
    Ich stime "OhLaLa" 100% zu der Charakter ist das wichtigste.
     
  20. Alina

    Alina Neuer Benutzer

    Registriert seit:
    24. Januar 2010
    Beiträge:
    22
    Hallo Schneestern und OhLaLa (meine kleine Tochter heisst auch Jennifer :lov: )

    Vielen Dank für Eure tollen Beiträge, mal etwas anderes zu lesen tut gut.

    Bis jetzt gab es keine Rangeleien mehr. Das Männchen, welches Strippy so verbissen hat, wurde etwa einen Monat nach der Kastration viel ruhiger. Darum konnte wohl dann auch Strippy (der zur gleichen Zeit kastriert wurde und sicherlich auch schon mal Junge hatte) sich als Chef durchsetzen. Nach der Kastration war auch das damals noch einzige Weibchen, dem Streithahn nicht mehr ganz so zugeneigt wie vorher. Irgendwie verändert sich wohl der Geruch.
    Das kleine, neuere Weibchen Cindy, ist lieber mit dem Ex-Chef zusammen (geht aber auch mit den anderen fressen, wenns Gurken und Karotten gibt), die anderen sind so ziemlich neutral. Der Ex-Chef zieht sich schon sehr zurück, aber da er Strippy am Anfang so verbissen hat (er selbst hatte gar keinen Kratzer) lasse ich das jetzt auch mal so. Es kann sich immer wieder was ändern und es hat genug Ausweichmöglichkeiten und Verstecke für alle Meeries. Strippy (der neue Chef) ist übrigens der einzige, der sich konstant getraut, mir das Essen aus den Fingern zu schnappen. Der Rest wartet lieber, bis ich 30cm weit weg bin und stürzt sich dann darauf.

    Es stimmt tatsächlich, dass es unter Verwandten eine grössere Bindung besteht. Ich hab mal eine Dokumentation gesehen von Meeries in freier Wildbahn und sie sind uns doch viel ähnlicher, als wir dachten. Wir können uns das nicht genau vorstellen, aber die Meeries können sich sicherlich auch nicht vorstellen, dass wir als Familie zusammen in einem Haus leben. Man sollte einen Tag lang mal ein Meerie sein um zu fühlen, wie es in der Gruppe so zugeht :na: