Leider geht es gleich weiter mit meinen alten Sorgenkindern: Seit ein paar Tagen ist Stevie der Kandidat, der Kastrat in der "schwarzen" Gruppe. Er lebt erst seit 1.5 Jahren bei mir, war vorher ein Käfig-Schweinchen. Sein Alter weiss ich nicht genau, die Besitzer sagten "ca. 3-jährig", d.h. er wäre jetzt knapp 5 Jahre alt. Aber ob das stimmt, weiss ich natürlich nicht. Er ist ein sehr grosses, schweres Schweinchen. Ich sagte schon spasseshalber zu ihm, er sei wohl jetzt in der 9. Woche trächtig oder bei einem Mädel würde ich auf Zysten tippen. Seit ein paar Wochen fallen mir immer wieder Matscheköttel auf, die ich nicht genau zuordnen konnte. Zuerst "verdächtigte" ich natürlich das alte Nelly, machte eine Köttelkontrolle bei ihr, aber ihre Böhnli waren soweit normal. Erst nach genauer Köttelkontrolle bei der ganzen Truppe, eines nach dem andern, stellte ich zu meiner Ueberraschung fest, dass Stevie der "Übeltäter" war. Das erstaunte mich sehr, denn er ist wie gesagt riesengross, immer um die 1250 gr schwer und wirkt ausser seinem Riesenbauch eigentlich kerngesund. Ausserdem ist sein Fell extrem schön, seidenweich und glänzend wie eine Speck-Schwarte, aber ich würde ihn beim besten Willen nicht als Satin betrachten. Ich war bei der Tierärztin mit ihm und liess ihn untersuchen. Zähne sind in Ordnung, Blähungen hat er keine, auch sonst kam beim Abtasten nichts weiter zum Vorschein. Natürlich habe ich auch gleich eine Kotprobe abgegeben, das Ergebnis kommt irgendwann mal nächste Woche. Stevie ist nach wie vor gefrässig, nimmt auch willig seinen Verdauungs-Marumoto-Brei (mit Kohle), aber immer wieder finde ich im Gehege riesengrosse, plattgedrückte Kotklumpen von ihm. Das heisst, er liegt lange Zeit unbeweglich am gleichen Ort und köttelt unmässig. Salat und Gurken sind natürlich gestrichen. Die schwarze Gruppe bekommt nur Fenchel mit Rodikolan und etwas Trockengemüse. Ab und zu nehme ich Stevie raus und setze ihn separat, damit seine Mädels Salat fressen können. Auch BBB bekommt er. Alle Massnahmen zeigen keine Wirkung. Hat jemand schon so ein seltsames Erscheinungsbild erlebt, dass ein Schweinchen einen enorm dicken, schwabbeligen Bauch hat und platt wie eine Flunder daliegt? Ich selber kenne das nur von Aurelius, meinem OD-Schweinchen, aber soweit möchte ich gar nicht denken. Vom Laufen her fällt mir nichts auf, nur dass er halt jeweils sehr lange am gleichen Ort liegt, also sogar noch bewegungsfauler ist als die alte Nelly mit ihrer Arthrose (der es übrigens bestens geht!)
Liebe Fränzi Ja, unsere geliebten Seniorschweinchen entwickeln tatsächlich so einiges, leider ist genau deine Feststellung auch bei unserer Bianca der Fall. Das heisst, ihre Köttel sind zwar normal geformt, aber eben manchmal dieser schwabbelige Bauch, so ohne Spannung, sehr dicke Beule und dann liegt sie auch flach wie eine Flunder. Das ist zwar interessanterweise eigentlich jetzt eher wieder besser geworden, ohne Medis, und neu ist aber nun innert Kürze 2x dicht hintereinander dieser plötzliche Zuckungsanfall. Im vergangenen Sommer war Bianca auch wegen diesem Bäuchlein bei der TÄ zur genauen Abklärung, aber weder das Blut noch Röntgenbilder zeigten einen diesbezüglichen Hinweis, auch das Röntgenbild im Herbst blieb ohne Ursache. Gell, es ist manchmal schon komisch, was unsere süssen Fellnasen plötzlich an den Tag legen ... Unsere Vermutung war jeweils, dass das Tierchen zu schnell das Futter verschlingt, denn Bianca ist sehr ungeduldig und hat nie genug Gemüse - meint sie!!! Wir geben jetzt morgens 2x je eine kleinere Portion Futter und abends auch 2 - 3x aufgeteilt. Ich wünsche Stevie gute Besserung und dass er nichts Schlimmes ausbrütet.
Hallo Fränzi Ich hatte mal was Aehnliches bei einem Leukose-Schweinchen. Es begann mit einem dicken Bauch, zunehmender Bewegungsunlust und Matschkötteln. Natürlich hoffe ich fest, dass Stevies Symptome eine andere besser behandelbare Ursache haben.
Hallo Ihr zwei Vielen Dank für Eure Erfahrungsberichte. Das tönt ja alles nicht unbedingt positiv. Mein erster Gedanke war eigentlich die Leber, die hat ja einen grossen Einfluss auf die Verdauung. Ich habe wirklich sehr viele alte Schweinchen, aber so eine seltsame Kombination aus Dickbauch, Matschköttel und Bewegungsunlust kenne ich bei keinem. Die einzige, die auch so einen Dickbauch hat, ist Foxa, die Mutter von Aramis. Sie ist aber ein altes Zuchtmädel, die ihre Rente bei mir verbringen darf, hatte viele Würfe und ist wohl demnach etwas "ausgeleiert" in ihrem Bäuchlein. Zysten hat sie keine. Aber bei Stevie greift solch eine Erklärung natürlich nicht... Ich muss ihn halt weiter beobachten und die Ergebnisse der Kotprobe abwarten.
Liebe Fränzi Mein spontaner Gedanke? Das Trockengemüse. Schwerstverdaulich. Könnte sein, dass Stevie davon Bauchweh (Hefen!!!) bekommt. Das viele Herumliegen und der Durchfall die Konsequenz. BBB ist Zuckerzeugs (Hefen!!!), auch wenn es inzwischen modifiziert wurde, ich frage mich immer noch, wie so ein Zeugs einen Darm heilen soll und finde dafür keine Erklärung. Rodikolan kenne ich nicht und von Breilis halte ich nichts. Wäre es mein Muiger, so bekäme er folgenden Diätplan: -Rüebli (Darmregulator und altes Hausmittel bei Durchfall) -Apfel (dito, zudem prima Vitaminspender) -Fenchel (dito) -Zucchetti (leicht verdaulich, gehört in jede Diätküche) -Chicorée (Phytotherapeutikum bei Durchfall wegen seiner Bitterstoffe) -kleine Gurkenrädchen (bringen die dringend benötigte Flüssigkeit ins System) -Knollensellerie (bekömmlich und voller Ballaststoffe) -dazu, ganz klar, Heu. Gerade Apfel und Rüebli werden seit Jahrhunderten in der Landwirtschaft zur Fütterung an Kleintiere verwendet, man könnte sogar die Muiger - besonders im Sommer damit - und mit Heu - ernähren, ihr Bedarf wäre gedeckt, besonders wenn noch Gras mit hinzukommt. Leider ist jetzt nicht Sommer und das Auffinden weiterer Heilmittel wie Brombeerblätter, Erdbeerblätter etc ist schwierig bis unmöglich. Ich denke nicht, dass Dein Stevie krank ist im organischen Sinne. Gute Besserung dem Süssen!
Die Matschköttel können die unterschiedlichsten Ursachen haben, möglich ist auch eine relativ harmlose Reaktion auf ein bestimmtes Nahrungsmittel, das Stevie nicht (mehr) verträgt. Die Verdauung der Seniörlis kann, muss aber nicht empfindlicher werden mit zunehmendem Alter. Bei Matschkot würde ich Gurke, Peperoni und Tomaten streichen, das übrige FriFu aber weiter geben (natürlich nicht grad tonnenweise Salat). Eine radikale Futterumstellung bei Verdauungsproblemen kann kontraproduktiv sein. Ganz sicher füttern würde ich frische Kräuter (Peterli, Dill, Basilikum ...). Den Diätplan finde ich gut, abgesehen von der Gurke, die ich wegen Matschkotgefahr ohnehin aus dem Futterangebot gestrichen habe. Zucchetti sind ein prima Ersatz für Gurke, und wenn Schwein daran gewöhnt ist, wird Zucchetti auch gern gefressen. Apfel würde ich nur geben, wenn Stevie sonst auch Apfel bekommt, also jetzt nicht grad neu anfüttern. @Arletta: Rodikolan ist ein (sehr gutes) Kräuteröl. Gute Besserung für Stevie! Liebe Grüsse Claudia
Hallo zäme Ich bin davon abgekommen, bei Meeris mit Matschkötteln das Frischfutter zu streichen. Auch Salat und Gurke gibt es bei mir weiterhin, wenn auch nur in kleinen Mengen. Ich füttere aber noch mehr Heu als sonst schon (nicht nur in den Raufen, sondern an mehreren Stellen offen im Gehege verteilt). Und sicherheitshalber bekommt der Patient von mir Flatulex. @Fränzi: Vielleicht weisst Du ja mehr, wenn das Resultat der Kotprobe vorliegt. Ich wünsche dem Stevie auf jeden Fall alles Gute.
Liebe Fränzi, ich würde die Idee der Leber trotzdem mal weiter verfolgen und mich da mal mit Gabriela kurzschliessen. Evtl. könnte Stevie auch ein B-Komplex gut tun, denn bei Durchfall ist oft die B-Vitamin-Bildung gestört und sie nehmen den Blinddarmkot nicht auf. Wenn ich wirklich mal Weichkot habe, rasple/reibe ich die Karotten und tue Dillspitzchen drunter, das mögen sie und vertragen es. So werden die Karotten schneller und besser aufgeschlossen. Trockengemüse gibt es selten mal, aber nur als Leckerli. Bei Durchfall würde ich das auch nicht geben. BBB gibt es hier nur unter AB-Therapie. Denn da werden sicherlich Bakterien zerstört. Bei anderen Durchfallerkrankungen bin ich nicht sicher, ob es immer mit der Bakterienflora zusammen hängt. Aber Gurken füttere ich nun solange ich Schweinchen halte und ich habe eigentlich so gut wie nie Matschkotprobleme.*holzklopfe* Momentan biete ich sogar in beiden Gruppen täglich Pellets an, nachdem ich festgestellt habe, dass die grösstenteils liegenbleiben, wenn reichlich FriFu vorhanden ist. Die Tiere regulieren das alles selbst. Beim Heu finde ich verschiedene Sorten wichtig und wie Monika das auch macht, überall verteilt im Gehege. Ein Alltagsgrundheu und da andere Sorten druntermischen, die sie neugierig machen, denn alles Neue verführt. Bei Breien bin ich neben CC schon länger Fan vom Steppenlemming-Brei. Ich habe hier mal von der HP http://www.steppenlemming.1a-shops.eu/ die Zusammensetzung kopiert: Steppi´s Päppi ist 100% Getreidefrei (auch ohne Getreideschalen), ohne Melasse, Salz oder Bierhefe Luzernefrei (da stark Kalziumhaltig) ohne Dickmacher wie Banane ohne künstliche Vitamine und Zusatzstoffe mit kurzen Grasfasern (um die Verdauung in Schwung zu halten) 80%Heu und 20% Saftfutter - auf dieser Grundlage baut diese Mischung auf leicht aufzuziehen wenn man die festen Bestandteile absiebt mit einer 1ml Spritze bei der man die Kappe vorne ganz nah am Anfang abschneidet Zusammensetzung: Weidenrinde - schmerzstillend, natürliches Aspirin walnussblätter - Blätter mit dem höchsten Gehalt an Gerbstoffen, daher ausgeprägte zusammenziehende Wirkung wodurch die Darmperistaltik gestärkt wird tompinambur - ist Vitamin und Minderalstoffreich, liefert schnell verwertbare Energie ohne den Blutzuckerspiegel zu erhöhen thymian - ist ein Tausendsassa, antibiotischen und entzündungshemmenden Eigenschaften haben eine günstige Wirkung auf die Atmungs- und Verdauungsorgane. sellerie - liefert schnell verwertbare Energie, appetitanregend und stärkt den Kreislauf salbeiblätter - ist ein Tausendsassa, hilft bei der Verdauung, stärkt den Magen und regt die Verdauungstätigkeit an karotten - liefert schnell verwertbare Energie, hat unter den Gemüsen den höchsten Gehalt an Karotin -Provitamin A welches das Immunsysten, Augen und die Haut stärkt. kamille - wirkt krampfstillend, entzündungshemmend, beruhigend, gegen Blähungen und ist wundheilend hagebuttenschalen - hoher Vitamin C Gehalt welcher das Immunsystem stärkt und aufbaut flohpflanzensamen - bringt mehr Volumen in den Verdauungsbrei wodurch ein Kotabsetzen erleichtert wird, wirkt bei Verstopfung und bei Durchfall Stuhlregulierend fenchel - lindert und verhindert Blähungen dillsamen - lindert Blähungen und Magenkrämpfe breitwegerich - wundheilend und gegen Verdauungsbeschwerden aller Art blütenpollen - saniert die Darmflora, Verstopfung und auch Durchfall wird bekämpft. Verbessern die wichtige Entgiftungsfunktion der Leber und wirken dadurch vitalisierend auf den gesamten Körper. basilikum - stärkt die Verdauungsorgane und beruhigt auch die Nerven artischockenblätter - fördern die Arbeit von Leber und Galle heublumensamen - sind appetitanregend und 80% Wiesengräser ************************* Eine Bekannte von mir hat ein nierenkrankes Schweinchen, was sehr mit Weichkot zu kämpfen hat. Sie ersetzt eine Frischfutter-Mahlzeit mit diesem Brei und seitdem hat sich die Verdauung sehr gebessert. Das Tier frisst ihn freiwillig aus dem Napf. Auch ich konnte Malte damit über die Gewichtskrise Anfang letzten Jahres helfen. In der Schweiz ist dieser Brei im www.heushop.ch erhältlich. Gute Besserung für Stevie!
Kenia hatte das auch und ist auch wie eine Flunder herumgelegen und dies auch mitten im Gehege, was ich dann komisch fand. Sie hat das wegen Herz/Kreislaufproblemen gemacht (hoher Blutdruck) was aber von der Niere her ausgelöst worden ist. Es kann mehrere Ursachen habe. Da Kenia einen äusserst seltenen Tumor an der Nebenniere hatte, denke ich eher nicht, dass es das Gleiche sein könnte. Aber dass es ein Organ sein könnte, ist gut möglich.
Liebe Letti Vielen Dank für diese Aufzählung! Alles, was Du hier aufzählst, gebe ich unterdessen wieder ausser Zucchetti (finden alle meine Schweinchen wäähk, pfui) und Chicorée. Den kriegen sie normalerweise regelmässig, im Moment habe ich ihn jedoch weggelassen. Dann versuche ich den vielleicht doch auch wieder. Da hast Du sicher recht. Ich habe im Moment nur Vit.B-Tabletten, aber die kann ich auch aufweichen und ihm mit der Spritze geben. Der Steppenlemming-Brei passt leider nicht in meine dünnen 1ml-Spritzen. Im Grunde genommen muss ich ihn nicht päppeln, denn er frisst ja. Ich gab ihm nur in den ersten Tagen etwas Marumoto-Verdauungsbrei. Zusätzlich kriegt die Gruppe noch ein Kräuter-Gemisch speziell für die Verdauung von Nature Herbs. Heute hat mich die TÄ versucht anzurufen, aber ich war leider in einer Sitzung. Das heisst, ich erfahre sicher morgen ein Resultat. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt. Ehrlich gesagt, habe ich nicht das Gefühl, dass er ein Fütterungsproblem hat, denn seine Böhnli sind immer gleich, egal, was ich weglasse oder ändere. Heu haben sie natürlich immer zur Verfügung, querbeet verteilt im ganzen Gehege. PS. Trockengemüse betrachte ich nur als Guteli, eher Beschäftigungs-Therapie, im Gehege verteilt, so dass sie suchen müssen.
Sodeli, unterdessen habe ich Bescheid vom Labor gekriegt: Alles bestens, kein Befund, weder Parasiten noch (Hefe)Pilz noch Bakterien (ausser den ganz normalen natürlich, die in einen Darm gehören). Tja, ich bin so klug als wie zuvor... aber ich hatte das eigentlich erwartet. Mein Gefühl sagt mir, dass es die Leber ist, aber logisch begründen kann ich das nicht. @Gabriela, Du bekommst eine PN von mir!
Stevie hat sich unterdessen leider auf den Weg gemacht zur Regenbogen-Brücke. Da er an einem Lungen-Ödem starb, hervorgerufen durch Herzversagen, frage ich mich unterdessen, ob sein riesengrosser Bauch einfach mit Wasser gefüllt war, hervorgerufen durch seine unentdeckte Herz-Schwäche. Die Notfall-Tierärztin meinte zwar, Medikamente gäbe es keine und wirklich seriös ein Herz abhören könne man auch nicht, weil ein Meerschweinchen-Herz dermassen schnell bummere, dass man da kaum diagnostische Möglichkeiten hätte. Ich fragte nicht nach einer Behandlungs-Möglichkeit für Stevie, sondern wir diskutierten mehr so allgemein über Herz-Krankheiten und ob und was man überhaupt diagnostizieren, vorbeugen, behandeln könnte. Sie staunte auch, dass Stevie so alt geworden wäre, denn normalerweise seien alle ihre Meerschweinchen-Patienten viel jünger, höchstens 3 - 4 Jahre. Dass ich auch noch 8-jährige zu Hause hätte, verblüffte sie noch mehr. Auf jeden Fall war Stevie mein erster (bewusster) Herz-Patient. Vielleicht hatte ich auch schon andere, ohne das zu wissen. Sicher ist es sinnvoll, wenn man bei einem grossen Bauch nicht nur Zysten und Blähungen in Betracht zieht, sondern auch eine Bauchwasser-Sucht durch Herz-Insuffizienz. Kann jemand diese Schlussfolgerung bestätigen?
Hallo Fränzi Das ist leider so. Das war bei Lilifee der Fall. Es kann aber auch ausgelöst sein durch eine Tumorerkrankung. Gerade bei Blähungen bin ich eher zurückhaltend. Zysten sind tastbar, aber so Umfangvermehrungen sind m.M.n. Insuffizienz des Herzens oder ein Problem der Leber. Gruss Jasmin
