Wir haben heute den Termin um 17 Uhr. Ich richte mich nach der Tä und was sie meint. Wenn es nicht mehr geht oder er nochmals operiert werden muss, lass ich mein Wulechnüngeli "ziehen". Jeder bekommt seine Chance, aber veroperieren lass ich keines. Bin skeptisch. Sieht leider nicht so positiv aus. Entweder kann er oder will er nicht mehr kauen.
Liebe Jeannette so schade, das tut mir sehr leid, dass Murphy so Mühe mit Fressen hat. Ich finde, Du gibst wirklich alles um Deinen Tieren zu helfen, aber wenn es nicht mehr geht, dann nützt leider der beste Wille nichts mehr, gell. Dann ist es gut wenn man sie ziehen lassen kann, aber damit hast Du ja leider mehr Erfahrung als ich. Du und Deine TÄ werden bestimmt eine faire Entscheidung treffen. Hoffe aber trotzdem, dass er es nochmal schafft! Alles Gute und viel Kraft! Lieber Gruss, Ursula
Hätte ja gerne wieder mal 8 Stunden am Stück geschlafen, aber............ der Murphy ist wieder daheim Ich weiss, jetzt geht die Arbeit weiter. Nächster Versuch. Sie hat ihm die Fäden gezogen und alles gespült, der Eiter war nur oberflächlich. Nun hat er da halt ein Loch welches ich spülen muss nach dem Fressen, aber darauf kommt es wirklich auch nicht mehr an. Es könnte sein, dass ihn das Ende des Fadens gestört hat. In der Klinik hat er dann, zu meiner Verwunderung, ganz brav 3 ml CCC gefressen. Ich hab gedacht ich spinn. Auch war er sehr neugierig und hat in der Gegend herumgeschaut. Von apathisch keine Spur. Er braucht, so hoffe ich einfach viel länger als Emilio. Der Kiefer wurde untersucht. Es konnte nichts beunruhigendes gefunden werden. Da es wirklich eine sehr anspruchsvolle Behandlung ist, auch für mich, kann ich mich einfach wieder melden, falls es nicht mehr gehen sollte oder er einfach nicht fressen will oder ich nicht mehr mag. Dann wird er eingeschläfert. Nach dieser Sache, falls wir es je schaffen sollten, mache ich ein rieeesengrosses Kreuz an die Decke. Ueber den Berg ist er natürlich noch lange nicht. Der Kiefer bleibt natürlich zu beobachten. Dann hatte er noch ein Stück Apfeö festhängend an einem Stockzahn. Das war wohl von gestern. Ich habe mich noch gewundert, dass das Stück so schnell weg war Aber eben, mit wirklich fester Nahrung passe ich lieber noch auf wegen dem Verschlucken.
Krass Jeannette ! Ich bewundere absolut Deinen Einsatz. Wenn einer nicht frisst kommt man sehr schnell selber auch an seine Grenzen... Aber wenn es jemand schafft, dann Du ! Habe auch bei Emilio immer wieder gestaunt und mich gefragt, ob ich es auch schaffen würde. Ist eine wahnsinnig lange Zeit so 5 Wochen päppeln... Meine Gira habe ich im letzten Jahr auch oft gepäppelt, aber immerhin hat sie alles immer brav geschluckt. Sie war so eine liebe dankbare Säuli. Ich drück Dir die Daumen, dass Du wenigstens bald mal nachts eine längere Pause einlegen kannst. Alles Gute Moni
Ich bin tieftraurig .... aber wenn es keinen Sinn mehr macht muss man sie ziehen lassen. Ich habe um 17 Uhr den Termin mit Murphy. Ich habe mein Bestes gegeben.
Ach Jeannette Das tut mir von Herzen leid. Gerade wenn man so gekämpft hat und alles gemacht hat, was in seiner Macht steht, ist die Entscheidung den Patienten gehen zu lassen, noch viel schwerer. Viel Kraft Renate
Ach Locke, das tut mir so leid, es bricht einem fast das Herz, dieser letzte schwere Gang zum TA! Lass Dich etwas trösten... Mitfühlende traurige Grüsse, Ursula
Hey Jeannette, Es tut mir auch sehr leid wegen Murphy. Auch wenn du die Nachricht nicht mehr vor dem Termin siehst, wünsche ich dir viel Kraft. Ich denke grad an euch. Traurige Grüsse Evelin
Oh je, Jeannette, das tut mir sehr leid! Aber es ist bestimmt richtig, dass Du ihn ziehen lässt, denn man muss immer abwägen, was das Beste ist für das Tier. Ich wünsche Dir viel Kraft!
Liebe Jeannette Es tut mir sehr leid wegen Murphy ... Reise gut, kleiner Mann! Tröstende Grüsse Claudia
Liebe Jeanette, fühl Dich ganz fest gedrückt. Dein "Trotteli" ist jetzt bei unserer "Tröte" im Regenbogenland. Tröti ist zwar ein Hund, aber dort, auf den immergrünen Wiesen sind alle wieder jung und gesund und vergnügen sich friedlich zusammen! Und vergiss nicht.....sie sind nur vorausgegangen!! Ich hoffe, Du findest für die kleine Flora einen neuen lieben Freund. Alles Gute und viel Kraft!
Hoi Petra Flora ist schon bei den Nachbarn im Gehege. Sie hat sich verkrochen. Bin schon froh, wenn sie nicht angreift. Sie tut mir ein bisschen leid, auch für sie hat heute der Blitz eingeschlagen. Habe Murphy noch begraben und bin auch ziemlich Müde. Irgendwie spüre ich all die durchgepäppelten Nächte erst jetzt. Würde es aber für jedes Säuli immer wieder machen.
Ach, Jeannette... Ich weiss ja, wenn es zu schaffen gewesen wäre, dann hättet Ihr es geschafft dank Deiner Energie und Deines unermüdlichen Einsatzes. Du hast alles getan, was Du konntest, und das Schwierigste: Du hast ihn ziehen lassen, als Du sahst, dass es aussichtslos wurde. Ruh Dich mal richtig aus nach all den durchwachten Nächten. Und für Flora drücke ich die Daumen, dass sie sich in die neue Gruppe integrieren kann.
Hatte eine absolut schlechte Nacht, noch schlechter als diejenigen, in denen ich gepäppelt habe. War alle halbe Stunde wach. War auch wieder eigenartig nicht päppeln zu müssen. Habe leider auch noch von Murphy geträumt, besonders von den letzten Minuten. Er durfte bei mir in den Armen einschlafen, da er sehr auf mich bezogen war. Er ist mir sogar nach der Beruhigungsspritze noch in die Arme gehopst Er wäre lieber wieder nach Hause gegangen, ich auch, das ging aber leider nicht. Flora geht es eigentlich gut. Als ich sie rübergesetzt habe zu den anderen, hat sie sich halt grad in ihre Hütte verbarikadiert, wo sie auch bis heute nachmittag geblieben ist. Auch fressen möchte sie noch nicht mit den anderen zusammen. Streitereien gab es keine, ausser der kastrat, der konnte sich kaum noch beruhigen vor lauter Freude, dass er noch eine Frau bekommen hat. Ich bin froh, wenn er dann endlich mal aufhört, sie andauernd zu belästigen. Aber ich denke, das wird sich mit der Zeit auch geben. Kastrate laufen ja gerne die erste Woche den neuen Frauelis nach und liegen nur neben ihnen. Das legt sich dann wieder. Das Problem ist, dass Murphy ein absoluter Frühkastrat war und null Ahnung von besteigen hatte. Der neue nun ist natürlich voll im Schuss Aber daran wird sie sich gewöhnen müssen. Ich hoffe nun, dass sie auch bald mal zu den anderen zum Fressen geht und sich dort auch ein wenig anschliessen kann. ich denke aber auch, dass es Flora gut tun wird, auch mal andere kennen zu lernen, vorallem auch mal einen Kastraten, der das Sagen hat. Ist halt nun für sie eine ganz andere Welt, aber eben, was will man machen. Die Zeiten ändern sich eben, auch bei uns.
Noch eine letzte Bemerkung zum TA Besuch vomm Freitag. Die Tä hat sich Murphy noch rund 45 Minuten angeschaut und nochmals alles kontrolliert, ihm sogar noch CCC gegeben und ihn beobachtet. Bei den Stockzähnen war nichts zu finden, auch das Röntgenbild war unauffällig. Unten bei den Zahntaschen hat es nach Eiter gerochen und der ganze Kiefer bis runter zur Brust war "sehr warm" (fast heiss). Er kaute immer nnoch nicht richtig und hatte am Donnerstag sogar heftigen Durchfall sodass er wieder 40 g abgenommen hatte. Bei CCC kauen hat er das rechte Auge immer zugekniffen. Ich vermute, dass es ihm auf dieser Seite nicht gut ging oder er sogar Schmerzen hatte. Hinzu kam, dass er voller Sabber war und es ihm ständig die Brust runtergelaufen ist. Bei der Kontrolle hat die Tä auch festgestellt, dass er wohl ständig Sabber im Maul hatte. Da er nicht mehr viel herumgelaufen ist, hatte er hinten schon rote/wunde Füsschen bekommen. Vorne musste ich ihm den Sabber alle 2 Stunden mit Kamillenwasser abputzen, da es sich dort sonst auch entzündet hätte. Wir haben nun keine Ahnung weshalb er immer Sabber im Maul hatte. Ich war zuerst davon ausgegangen, dass er versucht hatte selber Heu zu fressen, es nicht ging und er deshalb gesabbert hatte, habe dann aber bemerkt, dass er auch beim CCC zufüttern sabberte. Eigentlich haben das Meerschweinchen nur bei Stockzahnproblemen. Die Stockzähne waren aber io. Er hätte damit eigentlich kauen können. Der Kiefer war auch gut beweglich, es war kein Knirschen oder sonstiges zu hören. Beim CCC füttern konnte man aber fast kein Kauen/malen hören. Er hat vieles geschluckt sodass die Köttel aussahen wie gepresste Heuköttel (faserig, trocken und hellbraun). Eine letzte Möglichkeit wäre gewesen, ihm zwei Löcher auf jede Seite zu bohren und dann den Eiter probieren durch spülen wegzubekommen. Da die Tä aber nicht sicher war, ob sich bei einem Stockzahn schon was tat, hätte das auch nach Hinten losgehen können. Hinzu kommt, so meinte sie, dass wenn man gerade zwei Löcher miteinander bohren müsste, es sein könnte, dass der Kiefer wegen seiner dünnen Beschaffenheit nach vorne wegbrechen könnte. Das war mir zu viel des Guten und Murphy hätte das wohl nicht mehr mitgemacht. Da der Eiter aber schon unten sass und man ohne Löcher nicht spülen konnte, es wäre nur noch weiter runter gegangen, habe ich ihn leider ziehen lassen müssen. Die Tä war auch ratlos, da anfangs alles so gut ausgesehen hatte und er anfangs sogar schon Gurkenstreifen gefressen hat. Ich habe mein "Wollknäuel" noch am Freitag Abend im Garten begraben.
Liebe Jeannette Danke für Deinen Bericht. Es hat mich, und wohl auch andere, sehr interessiert, wie es letztendlich zu dieser Entscheidung kam. Ich wollte aber erst in ein paar Tagen mal scheu nachfragen... Ich denke Du hast richtig entschieden in Sinne von Murphy. Es ist hart, wenn man trotz aller Medizin nicht mehr helfen kann und man das Allerliebste gehen lassen muss. Aber jeder, der mal selber einen Eiterzahn hatte, weiss wie schmerzhaft das ist... Alles Liebe Moni
Hoi Moni Er hatte anfangs keinen Eiterzahn. Der Zahn war am "zerfallen", aber nicht wegen Eiter. Deshalb war die Tä auch der Meinung man müsse unten beim kiefer keine Löcher bohren, da ja kein Eiter da war, den man hätte rauspülen müssen. Sie hat sich so entschieden, da das Risiko, dass der Kiefer brechen könnte, zu gross war. Der Eiter kam leider erst nachher. Die Tä hat sich am Freitag auch noch schwere Gedanken gemacht und was denn genau wieder nicht gut gewesen sei könnte. Es ist aber leider schon so, dass es nicht bei allen immer positiv herauskommen kann und ich habe ihr das auch so gesagt. ich sehe erst jetzt wieviel Glück Emilio hatte. Er hatte ja Eiter. Bei ihm wurden aber die Zähne nicht miteinander gezogen und deshalb mussten auch nicht gerade zwei Löcher miteinander gebohrt werden. Bei ihm konnte das ganze zuerst verheilen, bevor der zweite Zahn dann auch noch gekommen ist.
Liebe Jeannette Das ist eine happige Sache, die Du da durchstehen musstest. Du hast alles auf eine Karte gesetzt, vollen Einsatz gegeben, es ging langsam bergauf - und dann ist es doppelt frustrierend wenn am Schluss doch nur noch die Euthanasie bleibt. Du hast ganz sicher zu Murphys Wohl entschieden, als Du ihm diese Löcher-OP mit höchst ungewissem Ausgang erspart hast. Ach je, ich kann Dir so gut nachfühlen. Es erinnert mich gerade ein bisschen an den Abschied von meiner Noretta im Sommer 2010: Backenzahnabszess bei einem jungen fitten Schweinchen, ich habe den Abszess öffnen lassen, zuerst sah's gut aus, dann die Krise, die wir gemeistert haben - und am Schluss wurde es doch noch richtig übel, so dass ich das Schweinchen ziehen lassen musste, weil die Situation quälend und die Hoffnung auf ein Happyend immer kleiner wurde. Es war Murphys einzige Chance, Du hast alles gegeben, und es sollte doch nicht sein - das ist hart. Ich denke an Dich und wünsche Dir, dass Du heute doch wieder ein bisschen besser schlafen kannst.