Gestern sind die allerletzten Babys bei uns zur Welt gekommen. Vor einer Woche waren es bei Khalissi drei Weibchen und ein Bub, gestern hat nun Cassia nachgelegt und hat grad fünf Weibchen und einen Bubi zur Welt gebracht! Alle zehn sind quietschfidel und lebhaft, das wuselt und quasselt im Stall, dass es eine Freude ist. Wäre Bangarang, mein Deckbock, nicht bereits kastriert, könnte ich glatt schwach werden. Aber man soll ja immer aufhören, wenns am schönsten ist. Und 25 Jahre sind nun einfach genug, es gibt noch ein Leben nebst den Meeris (hab ich mir jedenfalls sagen lassen...) Die Kleinen dürfen dann je nach Entwicklungsstand ab etwa Mitte November grüppchenweise ausziehen - immer mindestens zwei zusammen, damit sie auch einen Spielgefährten haben und möglichst gemeinsam mit ein oder zwei erwachsenen Tieren. Schon seit einiger Zeit gebe ich ja nicht mehr in Zweierhaltung ab, sondern nur in Gruppenhaltung (was eigentlich bedeutet: im Minimum vier Tiere. Denn drei ist oft sehr unglücklich) und Babys nur gemeinsam mit erwachsenen Tieren oder zumindest in Gruppen zu umgänglichen erwachsenen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass in der freien Wildbahn jemals Jungtiere im Alter von wenigen Wochen einfach so beschliessen, ihre Herkunftsgruppe zu verlassen. Es sei denn, sie gehen beispielsweise mit der Mutter mit oder schliessen sich einem halbstarken Tier an, das die Gruppe verlässt. Aber einfach so die Sicherheit der gewohnten Familiengruppe aufgeben im "Kindergartenalter"? Glaub ich einfach nicht. Und finde darum, dass sollten wir Menschen unseren Tieren auch nicht zumuten. Gelegentlich wird dann auch noch diverses Material abzugeben sein. Da sind noch einige Chalets, jede Menge Kleinkram - und etliche Volierenelemente. Wenn das Grüppchen weiter abgenommen hat, ziehen die verbliebenen Tiere dann um ins Gartenhäuschen mit dem kleineren Auslauf (wo die Babys, ihre Mütter und auch Bangarang bereits jetzt leben). Die grosse Anlage wird komplett abgebaut werden. Wer also Interesse hat an irgendwas, darf sich auch jetzt schon bei mir melden.
Süsse Bande! Super! Leider hat sich diese Erkenntnis noch nicht bis in den Zoohandel verbreitet, soviel ich weiss. Noch immer kaufen unerfahrene Einsteiger halt einfach zwei Babys im Zoogeschäft. Alles Gute für die Kleinen!
weil man dann kaum Tiere verkaufen kann, wenn es 4 sind. Es gibt immer noch viele Leute, die erschrecken sich fast, wenn man ihnen sagt, dass eigentlich 4 an der Zahl das Beste wären. Habe da schon einige erstaunte gesichter gesehen. Es ist einfach vielmals so, dass viele Leute einfach keinen Platz für 4 Meerschweinchen bieten können. Da die Tierläden ja auch gerne was verkaufen möchten, verkaufen sie dann halt lieber nur 2 zusammen, weil bei 4en hört es bei vielen auf. Ist einfach so. Was meint ihr, wie mich die Leute früher angeschaut haben, als ich noch 17 hatte! Aber selbst heute bei 10 fallen noch einigen Leuten fast die Augen aus dem Kopf, wobei ich hingegen das schon als ganz normal sehe. Wenn ich sage ich hätte 10 an der Zahl, dann kommt meistens die Frage, weshalb ich sie denn nicht kastrieren lass, dann hätte ich auch nicht so viele. Meinte Antwort ist dann jeweils, wie sie denn darauf kommen, dass meine Männchen nicht kastriert seien!!?? Nur weil ich 10 habe, heisst das ja noch lange nicht, dass sie nicht kastriert sind. Und genau so, denken selbst heute noch viele Leute und das wird sich auch nicht so schnell ändern. Was genau eine Meerschweinchengruppe ist, weiss heute nicht jeder und die 2er Haltung ist nach wie vor noch viel vorhanden. Altmodisches Denken oder Platzmangel, das ist nun die Frage?
Oft halt *nicht wissen* . Wenn du noch nie Meerschweinchen hattest und erst anfängst, weisst du eben noch vieles nicht. Das ist gar nicht bös gemeint von denen, nur Unwissenheit und vllt ein wenig Faulheit, weil man sich ja im voraus gut informieren könnte.
Ja, könnte man heute ohne grosse Probleme. Vor der Anschaffung von Autos, Waschmaschinen oder auch kleineren Dingen des Alltags durchforstet man doch auch meist erst mal das Internet, bevor man einen Kauf tätigt. Warum man das bei Lebewesen nicht macht, diese einfach ruckzuck anschafft und erst dann Überlegungen anstellt bezüglich Haltung usw., verstehe ich nicht. Vor 20 Jahren sah das anders aus. Da gabs, nebst den Infos vom Zooladen, meist veraltete Bücher, die einen auch nicht viel weiterbrachten. Ein "grosszügiger" Käfig war vielleicht einen Meter lang, immerhin wurde noch erwähnt, dass die Tiere sich in der Gesellschaft von ihresgleichen wohler fühlen als alleine. Fortschritte gab und gibt es: Heute ist Einzelhaltung verboten und der Zooladen bei uns verkauft nur Kastraten und keine Böcke und die Kaufkäfige sind nicht mehr so winzig. Dass auch mindestens ein erwachsenes Tier in eine Gruppe gehört - tja, das wird wohl noch immer unterschlagen, wenn man sich nicht bei einer seriösen Züchterin oder in einem guten Forum informiert. Vom Platz, den drei oder vier Tiere benötigen, gar nicht zu sprechen. So lange es keine Bausätze o.Ä. in Zoohandlungen gibt, um auch für Ungeübte den Bau eines grösseren Geheges zu ermöglichen, werden die Läden wohl auch kaum zur Haltung von mehreren Tieren raten - zwei Schweinchen "passen" nun mal besser in einen 140er als vier und für Babys ist der Käfig ja auch "riesig". Meerschweinchen sind ja nicht mehr so "in" wie früher, ich vermute stark, dass dies mit den gestiegenen Anforderungen an deren Haltung zusammenhängt. Wenn dies der Fall ist - umso besser. So schaffen sich hoffentlich inskünftig mehrheitlich Leute Schweinchen an, die den Bedürfnissen der kleinen Nager auch gerecht werden wollen. Liebe Grüsse Claudia
Hallo Gabi Sehr schöne Babys habt ihr da wieder bekommen Ich finde es natürlich sehr schade das du mit der Meerschweinchenzucht aufhörst, Ich habe immer die süssen Kleinen auf deiner HP bewundert. Hörst du nur mit der Zucht auf oder nimmst du auch keine Tiere mehr auf ? Und deine HP bleibt ? ich lese deine Berichte immer gerne, und deine Beiträge über krankheiten Oder Tipps zur Haltung oder Fütterung finde ich auch gut. Ich wünsche dir alles Gute und das es dir nicht langweilig wird, Hoffe das wir hier doch ab und zu etwas von dir lesen können. Freundlicher Gruss aus der schönen Innerschweiz Silvia
Zuerst die Frage von Silvia: ich höre komplett auf. Es hat sich einiges geändert in meinem Leben und 25 Jahre sind eine lange Zeit... es war eine schöne Zeit, aber jetzt ist genug. Ich finde es eigentlich nicht gar so schwierig, jeweils Kunden zu überzeugen, dass man Meeris in der Gruppe halten sollte - wobei ich natürlich auch eine andere Klientel angezogen habe als eine Zoohandlung. Spätestens, wenn die Leute mal das lustige Gewusel in meiner Anlage gesehen haben, ist den meisten bewusst geworden, dass so ein Standardkäfig mit zwei Säuli vielleicht doch nicht das Gelbe vom Ei ist... Klar, es gibt auch bei mir Interessenten, die ganz klar sagen, für eine grössere Anlage und mehr Tiere hätten sie nicht den Platz. Das kann ich dann auch nicht ändern. Ich kann aufklären, aber ich kann nicht zaubern. Und manchmal stimmt die Chemie dermassen nicht, dass es einfach keinen Sinn hat. Aber dann muss ich denen ja keine Meeris verkaufen, der Entscheid liegt schliesslich bei mir. Es ist in den letzten Jahren ab und zu vorgekommen, dass einzelne Jungtiere mehrere Monate hiergeblieben sind - und zwar nicht einfach nur die Buben. Das finde ich gar nicht so schlecht, denn nur so kann man auch wirklich gute altersgemischte Gruppen anbieten. Und es macht auch mir natürlich Freude, meine Jungtiere aufwachsen zu sehen. Dafür braucht es aber entsprechend viel Platz und da hapert es halt leider auch bei ZücherInnen öfter mal. Die Gehegegrössen sind meist an die Anzahl der erwachsenen Tiere angepasst, die Jungtiere werden dabei oft nicht mitgezählt, denn die ziehen ja wieder aus. Wenn aber dann laufend noch eine Anzahl Halbwüchsiger mit dabei ist, stimmt die Rechnung nicht mehr. Ausserdem muss die Zucht eine gewisse Grösse haben, damit es mit der Gruppenbildung funktioniert. Wer nur sehr vereinzelt Würfe plant, hat oft Mühe, die "passende" Gruppe anzubieten. Die Kunden haben ja auch ihre Vorstellungen, möchten ein wenig auswählen können und mitbestimmen. Wenn man auch Tiere zur Vermittlung aufnimmt, hat man an sich etwas mehr Spielraum bei der Gruppenbildung. Aber praktisch alle Tierschutzorganisationen (und auch einige Kunden) sind entsetzt, wenn parallel auch noch gezüchtet wird. Ich erinnere mich daran, dass es beispielsweise Manu strikt untersagt wurde, auch zu Züchten, wenn sie mit dem Tierschutzverein zusammenarbeiten wolle. Mal ganz davon abgesehen, dass unser Tierschutzgesetz es zwar erlaubt, pro Jahr bis zu 100 Babys zu verkaufen, ohne den Tierpflegerausweis zu haben - aber streng nach dem Buchstaben des Gesetzes darf man kein einziges Tier zur Vermittlung aufnehmen, wenn man den Ausweis nicht hat. Und mit dem Aufnehmen von Vermittlungstieren steigt das Risiko, ansteckende Krankheiten einzuschleppen, ganz massiv. Oft kommen Notfalltiere einzeln, für die Quarantäne muss also bereits ein Stammtier dazu - und dieses kommt nachher auch irgendwann wieder in die Gruppe zurück. Nicht jeder Erreger tritt aber während einer Quarantäne wirklich in Erscheinung. Die Stammtiere, die vorübergehend als Gesellschafter herhalten müssen, haben deutlich mehr Stress, das darf man auch nicht vergessen. Es gibt also da auch klare Grenzen des Machbaren. Erwachsene Zuchttiere mit den Jungen abgeben ist natürlich erlaubt. Geht aber auch nicht beliebig. Einerseits hängt eine Züchterin doch in der Regel an ihren Stammtieren. Man baut sich über die Jahre etwas auf, hat ein bestimmtes Ziel. Rechnet mal mit: wenn pro Wurf im Schnitt drei Babys fallen und man immer mindestens zwei Jungtiere zusammen mit zwei Erwachsenen abgeben will, müsste man laufend den eigenen Stamm erneuern. Einfach einen Teil der Jungen behalten und dafür die Eltern abgeben, geht natürlich nicht - das würde ja blitzartig zu Inzucht führen. Und laufend irgendwo wieder neue Zuchttiere zukaufen ist doch mehr als fragwürdig. Klar, es gibt sicher ZüchterInnen, die regelmässig den halben Bestand "auswechseln". Damit konnte ich persönlich mich nie so richtig anfreunden. Und ich glaube eigentlich auch nicht, dass die Mehrheit hier im Forum das gut findet. Für die Tiere ist es jedenfalls ganz bestimmt nicht gut - viel Wechsel bedeutet viel Stress für alle. Neue Tiere sind auch immer ein Risiko, da können Krankheiten eingeschleppt werden. Aber auch für die neu dazugekommenen ist es nicht besser - auch sie müssen sich am neuen Ort ja mit fremden Bakterien arrangieren. Es ist also sicher nicht einfach nur Bequemlichkeit oder Denkfaulheit, die dazu führen, dass Babys ohne Begleitung abgegeben werden. Die Zucht muss anders aufgebaut sein, als es bisher üblich war, die Beratung ist ganz klar intensiver und aufwändiger. Das ist ein langsamer Prozess des Umdenkens, so etwas geht nicht von heute auf morgen. Ich glaube aber, dass sich da auf Dauer durchaus noch allerhand ändern wird. Als ich vor 25 Jahren angefangen habe, war es noch völlig normal, dass Kunden nur ein einziges Meeri wollten. Und damals haben sie das auch noch in jeder Zoohandlung bekommen und bei sehr vielen Züchtern. Es war nicht nur das Tierschutzgesetz, dass in diesem Punkt eine deutliche Veränderung gebracht hat, es hat wirklich ein Umdenken stattgefunden. Es ist aber wichtig, dass die Diskussion geführt wird, damit so ein Umdenken wirklich möglich wird.
Unterdessen sind fast alle von unseren Tieren reserviert worden, die meisten von langjährigen Stammkunden, bei denen ich die Anlagen teilweise schon in natura gesehen habe. Da kommt natürlich Freude auf! Noch zwei Jungtiere sind "frei", das Geschwisterpaar PACOU und SERAINA. Sie sollten zusammenbleiben dürfen und zu anderen Meeris ziehen. Pacou ist am vergangenen Freitag frühkastriert worden (grad noch, mit 244 gr). Unterdessen sind sie beide schon bald bei 300 gr angelangt und können daher ab Ende Woche ausziehen.