Croquettli 24.12.2004 – 5.8.2008 Liebes Krökeli Letzte Woche musste ich Dich schweren Herzens über die Regenbogenbrücke ziehen lassen. Der Entscheid ist mir so schwer gefallen, aber es ging Dir plötzlich sehr schlecht, Du hattest Mühe mit Atmen und es gab keine Hoffnung mehr auf Besserung. Nur ganz kurz hast Du gequiekt, als Dir die TÄ die Spritze setzte, und bist dann ganz friedlich und vertrauensvoll auf meinem Arm eingeschlafen. Ich hoffe ganz fest, dass Du jetzt an einem wunderschönen Plätzchen bist, wo es keine Schmerzen mehr gibt und Du wieder wie früher munter drauflos düsen kannst. Du warst ja noch ein ganz kleines Wuselchen, als Du als Ueberraschungsschweinchen bei mir eingezogen bist. Weil Du genau an jenem traurigen Weihnachtstag geboren wurdest, als mich mein Zwirbeli verlassen hatte, und Dein Fell auch noch fast die gleiche schwarz-rote Zeichnung hatte wie seines, hat Dich eine liebe Freundin mir als „Trösterli“ geschenkt. Natürlich habe ich mich auf der Stelle in Dich verliebt, so knuddelig wie Du warst mit Deinem plüschigen Teddy-Fell und Deinen grossen schwarzen Kulleraugen. Und wie neugierig und unerschrocken Du gleich alles inspiziert hast! Schon nach wenigen Tagen gab es keinen Zweifel, dass Du vorhattest, das neue Chefschwein zu werden in meinem Rudel, wenn Du nur erst gross genug wärest. Du wurdest eine sehr souveräne Rudelchefin, die alle Schweinchen bestens im Griff und es nie nötig hatte, gegen Schwächere zu stänkern. Schliesslich hattest Du Dir ja auch ein imposantes Kampfgewicht angefuttert und sorgtest mit unermüdlichem lautem Quieken dafür, dass Dir das Zweibein auch ja genügend Futternachschub lieferte, um Deine satten Grämmli zu halten. Auch als Du im Mai wegen einem Abszess am Kinn operiert werden musstest, hast Du Dich tapfer gehalten, gleich nach der Operation wieder wacker gefressen und auch die Wundpflege brav über Dich ergehen lassen. Ich war so froh, dass Du so eine unkomplizierte Patientin warst und alles so gut überstanden hast. Vor ein paar Wochen dann hast Du mir plötzlich Sorgen gemacht, weil Deine Wamme am Hals immer dicker wurde. Ich hatte natürlich Angst, dass bei Dir erneut ein Abszess am Wachsen war, und habe Dich gleich in die Tierarztpraxis gebracht. Es war dann aber kein Abszess, sondern ein Oedem am Hals, das sich bis hinunter auf die Brust erstreckte. Auf dem Röntgenbild war nichts Auffälliges zu sehen, und so mussten wir davon ausgehen, dass die Wasseransammlungen von einer Herzschwäche oder vielleicht auch von einem Stoffwechselproblem herrührten. Wir versuchten eine Behandlung mit Effortil und einem Entwässerungsmedikament zur Unterstützung der Herztätigkeit und hofften natürlich fest, dass die Probleme vor allem von der grossen Hitze herrührten und es Dir bei kühlerem Wetter von selber wieder besser gehen würde. Zum Glück warst Du trotz allem munter und verfressen wie immer und hast auch Deine täglichen Medikamente brav aus der Spritze geschlabbert. Ich war wirklich erstaunt, wie fit und lebhaft Du die ganze Zeit über warst, auch wenn sich die Oedeme trotz der Medikamente nur geringfügig zurückbildeten. Am vorletzten Sonntag begannst Du dann aber gegen Abend plötzlich etwas pumpend zu atmen. Zwar hast Du Dich noch immer zusammen mit Deinen Schweinchenkumpels über das Grünfutter hergemacht, aber ich merkte doch, dass es Dir nicht mehr so gut ging wie bisher. Zum allerersten Mal hast Du nicht „gepläuderlet“, als Du bei mir auf dem Arm sassest und nach den Medis Dein Leckerli verdrücktest. Es war ein sehr heisser Tag gewesen, und natürlich hoffte ich auf die Wirkung der Medikamente, aber auch am nächsten Tag wurde es nicht mehr besser. Als ich mit Dir zur TÄ ging, spürte ich einen Kloss im Hals. Es war so hart, Abschied zu nehmen, aber ich wollte nicht, dass Du unnötig leiden musstest. Du fehlst mir sehr, mein Knuddelschweinchen. Auch Deine Rudelgefährten Romulito, Diavolina und Prezzi vermissen Dich und waren in den ersten Tagen ziemlich „durch den Wind“ ohne ihre Rudelchefin. Da hilft es auch nicht viel, dass sie jetzt eine grössere Pellet-Ration verdrücken dürfen, weil kein Dickerchen mehr im Rudel ist, das etwas Diät halten sollte... Mach’s gut, kleine Maus, und warte auf mich auf der Regenbogenwiese. Ich wünsche Dir dort viele Wuselfreunde und immer Löwenzahn und Erbsenflocken à discrétion. Dein Zweibein Monika mit Deinen Schweinchenkumpels
