Dauerbrünstig ?

Dieses Thema im Forum "Verhalten" wurde erstellt von Claudia, 2. August 2006.

  1. Claudia

    Claudia Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    17. Mai 2006
    Beiträge:
    447
    Hallo zusammen,

    Habe eine Frage wegen Dauerbrünstig.

    Meine Milly benimmt sich zur Zeit einwenig eigenartig. Sie verhält sich gleich wie unser Aramis (Kastrat). Sie brommselt was das Zeug hält. Sie besteigt noch keine andere Weibchen.

    Wie sieht das verhalten bei Dauerbrünstigkeit aus ? Verändert sich das Meerschweinchen sich äusserlich ? Kann man was dagegen unternehmen ? Gibt es auch Hömopatische Mittel ?

    Liebs Grüssli Claudia
     
  2. Franziska

    Franziska Guest

    Hallo Claudia,

    ich hatte vor einiger Zeit ähnliche Probleme mit meinem älteren Weibchen. Es lebte damals nur mit einem Kastraten zusammen. Von einem Tag auf den anderen fing es an, diesen anzubrommseln und ihn zu besteigen. Das führte zu heftigen Auseinandersetzungen, weil Jimmy dies überhaupt nicht schätzte. Nachdem es auf beiden Seiten blutige Lippen gegeben hatte, fragte ich den Tierarzt um Rat. Meine Vermutung, es könnte sich um ein Hormonproblem als Folge von Eierstockzysten handeln, wollte er weder bestätigen noch ausschliessen. Jedenfalls bot er mir an, Schrübli mit Hormonen zu behandeln. Einfach so ins Blaue hinein wollte ich dies aber nicht. Schrüblis Brommseligkeit hielt dann noch einige Tage an, aber die Auseinandersetzungen hörten zum Glück auf; Jimmy liess das Getue von da an ziemlich ungerührt über sich ergehen.

    Heute bin ich eher der Meinung, es sei um eine Rangelei wegen der Rangordnung gegangen als dass es sich wirklich um ein körperliches (hormonelles) Problem gehandelt habe. Schrübli benimmt sich auch gegenüber den beiden jungen Weibchen, die ich vor 10 Tagen zu den zwei alten Tieren gesellt habe, sehr dominant und brommselt sie ab und zu an. Da geht es aber eindeutig darum, die Kleinen auf ihre Plätze zu weisen und ihnen zu zeigen, wer Chefin im Haus ist.

    Ist Deine Milly denn ein eher dominantes, hochrangiges Tier? Ist bei Dir im Rudel vielleicht die Rangordnung irgendwie aus dem Gleichgewicht geraten? Eventuell will Milly ein paar Ränge gutmachen und benimmt sich deshalb so?

    Ich denke, solange es beim Brommseln bleibt, sich die anderen Tiere dadurch nicht genervt fühlen und es zu keinen Streitereien kommt, würde ich mir keine allzu grossen Gedanken machen. Auch bei Weibchen gehört das Brommseln ja zum natürlichen Verhaltensrepertoire und deutet nicht zwingend auf eine Hormonstörung hin.

    Liebe Grüsse, Franziska
     
  3. Claudia

    Claudia Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    17. Mai 2006
    Beiträge:
    447
    Hallo Franziska,

    Milly gebrommsel lässt die Gruppe eher kalt. Es gibt keine Streitereien und keine Verletzungen.
    Sie ist nicht das Ranghöchste Weibchen sondern Kyra. Und bei Kyra machts sie das nicht sondern bei Rang niedrigsten Weibchen. Aramis lässt das alles kalt. Er beobachtet das ganze von seinem lieblings Platz aus.

    Ich habe eine harmonische Gruppe. Ich machte mir nur so meine Gedanken. Ich möchte auch keine Hormone Milly geben. Es gibt Tage da verhält sie sich recht ruhig und andere Tage da hört das gebrommselt überhaupt nicht auf. Meine anderen Weibchen haben noch nie ein solches Verhalten an den Tag gelegt.

    Es sieht nur lustig aus, wie sie so durch das Gehege brommselt und ihre Hüften schwingt. :D

    Ich hatte ein Meerschweinchen das eine Zyste hatte, die sich aber nie so benommen hat.

    Vielen Dank für deine Antwort.

    Liebe grüsse Claudia
     
  4. Gabi

    Gabi Guest

    Hallo Claudia

    ich hatte bisher einmal ein Weibchen, dessen Hormone komplett aus dem Ruder liefen. Das arme Ding hatte deutlichen Haarausfall an den Flanken, eine geschwollene Geschlechtsregion und sie knatterte praktisch ununterbrochen hinter allen anderen Säuli im Auslauf her, mischte jede Gruppe mit ihrem extrem aggressiven Gehabe komplett auf und war eine echte Belastung für alle.
    Mit Hormonspritzen war ihr nicht zu helfen, eine Operation kam nicht in Frage, da schon durch Ertasten festgestellt werden konnte, dass sehr viel Gewebe verändert war. So haben der TA und ich schliesslich, mangels Alternativen, beschlossen, sie einzuschläfern. Sie wurde nur gerade zwei Jahre alt... :(

    Zur Zeit leben in meinem grossen Rudel wieder zwei Weibchen mit Ovarialzysten, die nicht operabel sind. Die beiden zeigen aber ansonsten keine Symptome, sind umgänglich und zufrieden - hier wird einfach gar nichts gemacht, denn durch Hormongabe könnten andere Probleme (beispielsweise Eileitervereiterung) ausgelöst werden, die deutlich schmerzhafter sein könnten. Wenn wir Glück haben, können sie noch mehrere Jahre lang frischfröhlich in der Gruppe herumwuseln.
    Sollte ich aber feststellen, dass die beiden Weibchen leiden oder dass sie die Gruppe massiv stören mit ihrem Verhalten, werde ich sie erlösen lassen. Das habe ich bereits so abgesprochen mit der Tierärztin.

    Gruss
    Gabi
     
  5. nadja

    nadja Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    15. Mai 2006
    Beiträge:
    1.579
    Hallo Gabi

    Darf ich kurz dazwischenfragen, wie man bemerkt, dass eine Dame sowas hat - Ovarialzysten???
    *extremwundernimmt*
     
  6. Gabi

    Gabi Guest

    Manche Zysten spürt man bei Abtasten als kleine, kompakte Knöllchen, so etwa in der Grösse einer Kirsche. Wenn das betroffene Weibchen vorher beim Bock war, meint man dann meist, es sei trächtig... hä ja, das Knöllchen ist ja so ziemlich an der gleichen Stelle. Wenn dann aber der Bauch nicht mehr runder wird und auch nach dem Termin noch weit und breit keine Jungen zu sehen sind, drängt sich der Verdacht immer mehr auf, dass es sich um Zysten handelt. Bestätigen muss es am Schluss natürlich der TA - bei den gut zu spürenden Zysten reicht auch da Abtasten für gewöhnlich. Bei Wudwud sind die Zysten so deutlich zu erstasten, dass die Tierärztin die Diagnose schon aufgrund der Palpation klar stellen konnte.

    Ovarialzysten fallen in der Regel erst einmal als "dickes Bäuchlein" auf. Das betroffene Weibchen hat eine deutliche Birnenform, vorne schlank, deutlich gerundetes Bäuchlein, schmaler Hintern. Auch hier könnte man, wenn es vorher beim Bock war, leicht denken, es sei trächtig.
    Beim Abtasten spürt man nur einen undefinierbar "dicken Bauch", keine Knöllchen - ungefähr so wie in den ersten Wochen der Trächtigkeit, wenn man die Föten noch nicht ertasten kann.
    Für eine sichere Diagnose macht der TA eine Röntgenaufnahme. Bei Luxora etwa habe ich das machen lassen, weil ich wirklich wissen wollte, woran ich mit ihr bin und nicht etwa irgendwas übersehen wollte. Da waren auf dem Röntgenbild beide Ovare sehr wolkig und undeutlich, nichts klar abgegrenzt, das ganze Gewebe ist einfach wie "zerfressen". Klar, dass man so etwas nicht einfach so operieren kann, man müsste schon eine TotalOP machen und das wäre, gemäss TA, absolut unverhältnismässig, da sie eigentlich kaum Beschwerden hat und auch mit diesen Zysten im besten Fall noch mehrere Jahre gut leben kann. Nur Junge haben, das geht natürlich nicht mehr.

    Grüssli
    Gabi
     
  7. Claudia

    Claudia Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    17. Mai 2006
    Beiträge:
    447
    Hallo Zusammen,

    Ich war heute mit Milly bei meiner Tierärztin, da mir ihr Verhalten komisch vorgekommen ist. Und vorallem ihr Haarkleid sich stark verändert hatte.

    Und meine Befürchtungen das sie an einer Hormonstörungen leidet, hat sich leider als Tatsache heraus gestellt.

    Man kann die Zyste ertasten. Sie hat einwenig ein kugeliger Bauch. Sonst ist ihr allgemmein Zustand sehr gut. Sie frisst wie ein Scheunendrescher. Momentan ist sie wieder ein ganz liebes Schweinchen. Das gebrommselt hat seit einigen Tagen wieder aufgehört. Und sie benimmt sich wie immer.

    Mir wurde von einer Ops abgeraten. Auch von einer Hormonkur. Da sie damit keine grosse Erfolge hatten.

    Das wunderschöne Haarkleid wird sie kaum wieder bekommen. Aber ich möchte das sie noch lange rumdüsen darf in der Gruppe. Und ein glückliches Meersöili sein darf.

    Liebe grüsse Claudia
     
  8. Franziska

    Franziska Guest

    Hallo Claudia,

    das wünsche ich Deiner Milly auch - dass sie noch lange als glückliches Meersäuli herumdüsen darf!

    Alles Gute,

    Franziska
     
  9. Yvonne

    Yvonne VIP-User VIP

    Registriert seit:
    17. Mai 2006
    Beiträge:
    2.914
    Sali Claudia

    Erstmals wünsche ich deiner Milly alles Gute und dass sie noch lange ein beschwerdefreies Leben geniessen kann.

    Es ist schon so, die OP ist wirklich das allerletzte Mittel der Wahl. Dieser Eingriff ist nämlich wirklich sehr, sehr gross und heikel für das Meeri und darf in der Tat nur von einem absolut erfahrenen (Mikro)-Chirurgen ausgeführt werden. Ansonsten sind die Chancen nochmals viel kleiner, dass das Tierchen die OP überhaupt überlebt und wieder ganz gesund wird.

    Vorgängig könnte evtl. aber schon mal eine Hormonkur (Spritzen in gewissen Abständen) helfen, das müsste man halt ausprobieren. Nicht jedes Tier reagiert gleich auf die diversen Medis. Unsere Pinga wurde erst längere Zeit auf diese Art und Weise behandelt. Leider hatten wir damit aber doch keinen Erfolg und die beidseitigen Eierstockzysten wurden immer grösser und ihr Umfang zunehmend mehr - bedenklich mehr. Es ist einem vorgekommen, als würde Pinga mit mehreren Babys tragend sein. Von einer Punktion hält übrigens unser versierter TA nichts, gerade wenn das Tier ziemlich "wild" ist.

    Kurz und gut, Pinga's Zysten waren inzwischen so gross gewachsen, dass sie bereits Organe verdrängten, auf dem Röntgenbild aussagekräftig. Uns blieb also nur noch die eine Möglichkeit, und zwar operieren, ansonsten hätten wir wohl Pinga irgendwann auf tragische Art und Weise verloren. Die Eierstockzysten könnten nämlich im schlimmsten Fall sogar aufsprengen. Obwohl unsere Maus zu diesem Zeitpunkt bereits 4 3/4-jährig war, aber super gut drauf, wollten wir nichts unversucht lassen. Unser TA ist nämlich zudem ein Top-Chirurge mit einigen Jahren internationalen Erfahrungen und von daher wussten wir schon mal mit letzer Sicherheit, dass wir bei ihm in den allerbesten Händen sind. Von daher stimmte eben auch das Umfeld zu 100%.

    Pinga wurde operiert und hat den grossen Eingriff auch Gott sei Dank prima überstanden. Die Genesungszeit dauerte aber insgesamt 14 Tage. Es waren harte Tage, sehr zeitaufwendig und arbeitsintensiv, auch mit einigen Tiefs vermischt.

    Unterdessen sind über 2 Jahre vergangen und Pinga hätte uns kein grösseres Geschenk machen können, als dass wir sie jetzt täglich überglücklich, fit und mit bester Vitalität erleben dürfen. In exakt 10 Tagen wird sie 7-jährig und ist besser drauf denn je ::9. Sie springt noch immer häufig auf die obere Etage und das sind mit Anlauf 16 1/2 cm, keine Anzeichen von Arthrose oder sonst was. Sie ist so eine unglaubliche Kämpferin und ein Stehaufweibchen - vielleicht liegt es am Agouti - Power - wer weiss! Das nannten wir immer ihren 2. Frühling!

    Mit dieser Geschichte wollte ich dir jetzt einfach mal ein bisschen Mut machen und gerne auch diese Seite aufzeigen. Wie gesagt, eine Zysten-OP ist die letzte Wahl, aber vielleicht trotzdem irgendwann nicht mehr unumgänglich und dann kann insbesondere ein Chirurgie-Profi sehr viel zu einem positiven Ergebnis beitragen.

    Nur das Beste wünsche ich jetzt deiner Milly und einen herzlichen Nasenstubser von unserer Pinga zu deiner Fellnase!

    Liebe Grüsse, Yvonne
     
  10. Claudia

    Claudia Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    17. Mai 2006
    Beiträge:
    447
    Hallo Yvonne,

    Vielen Dank.

    Ich werde den lieben Gruss von Pinga an Milly ausrichten. Sie ist wieder ganz die alte. Bettelt nach fressen und immer die erste beim Futterplatz. Ich hoffe es geht ihr noch lange gut. Ich werde sie gut im Auge behalten.

    Den TA darf ich jeder Zeit anrufen.

    Liebe grüsse Claudia
     
  11. Claudia

    Claudia Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    17. Mai 2006
    Beiträge:
    447
    Guten morgen zusammen,

    Habe nun wieder mal der alten Beitrag von Milly heraus gesucht.

    Milly muss heute zum TA. Da mir aufgefallen ist, dass sie abgenommen hatte. Und auch nur noch im Stall sitzt. Und kaum noch der Stall verlässt. Immer am trinken ist. Und wie ein Kugel im Ecken sitzt. Aber frisst wie ein Scheunendrescher. Aber leider nicht zunimmt. :(


    Milly hat sich nach dem ersten TA besuch im Jahre 2006 gut erholt. Da sie ja die Plazenta von Ürmelis gefressen hatte. Und so wieder Haare bekommen hat. Und seitdem keine bechwerden mehr hatte. Ja, mein Schweinchen ist clever und weiss was gut für sie ist.

    Leider wiegt Milly nur noch 720 gramm. Sie war immer schon ein leicht Gewicht. Aber nun ist sie nur noch Haut und knochen.
    Bitte drückt uns die Daumen und denkt an uns. Vielen Dank.

    liebe grüsse Claudia und Milly Vanilly
     
  12. Elvira B.

    Elvira B. Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    2. Dezember 2007
    Beiträge:
    3.089
    Ich habe hier jetzt nich alles gelesen, aber wenn sie Dauerbrünstig sind, haben sie fast immer Eierstockzysten.
     
  13. OhLaLa

    OhLaLa VIP-User VIP

    Registriert seit:
    10. Dezember 2007
    Beiträge:
    2.180
    *daumendrück*
     
  14. Claudia

    Claudia Erfahrener Benutzer

    Registriert seit:
    17. Mai 2006
    Beiträge:
    447
    Hallo zusammen,

    Milly ist heute morgen von uns gegangen. Sie lebte seit über 2 Jahren mit einer Zyste. Die sie aber nicht stöhrte. So dass wir sie auch nicht behandelt musste oder operieren.

    Seit ein paar Tagen sah ich dass sie sich verändert. Hat schnell abgenommen. Der Gesichtsausdrück hat sich auch verändert. Sie sass nur noch im Stall und sass im ecken mit einer buckeliger Haltung.

    Nach einem Gespräch mit meiner TA erlösten ich sie. Da wir überzeugt waren, dass sie schmerzen hatte.

    Nun ist sie Regenbogenland. Und kann ohne beschwerden rum toben.

    Dieser Beitrag habe ich vor einiger Zeit im 2006 geschrieben.

    Liebe grüsse Claudia
     
  15. Yvonne

    Yvonne VIP-User VIP

    Registriert seit:
    17. Mai 2006
    Beiträge:
    2.914
    Liebe Claudia

    Das tut mir sehr leid, dass euch nun eure Milly für immer verlassen hat. Vielleicht hat die Zyste unterdessen auf Organe gedrückt und sich deshalb eine Verschlechterung ergeben. Bei Pinga war ja das leider auch so, aber wir konnten noch eingreifen, da ihr Zustand sehr, sehr gut war.

    Wir schicken dir viele tröstende Grüsse und ganz viel Kraft. Wir denken an dich. Deine Milly ist unterdessen bestimmt schon gut auf der RBB angekommen und hat schon viele neue Freunde angetroffen. Sie geniesst es nun auf einer grünen Wiese umher zu toben und keine Schmerzen mehr zu haben. Milly wird dir auch ab und zu einen Regenbogen schicken und dann seid ihr in Gedanken wieder ganz nahe zusammen.

    Alles Gute, liebe Claudia!