Dieser Thread ist ein Hinweis, der aufgrund eines Verkaufsinserates für Aqua-Terrarrien entstanden ist. Jasmin Hallöchen Die sind für Hamsterhaltung alle viel zu klein! Aber vielleicht kann man da Schnecken oder sonstige Tiere drin halten - oder als Quarantainebecken für kleine Mäuse verwenden oder sowas. Aber auf keinen Fall Hamster! @ alle Hamsterhalter Für Hamster ist das absolute Minimum eine Käfiglänge von mindestens einem Meter. Noch länger wäre natürlich wünschenswert, da Hamster sehr bewegungsfreudige Tiere sind. Bei www.aquarium.ch/forum und anderen Aquarienforen bekommt man grosse Becken die nicht mehr wasserdicht sind sehr oft absolut kostenlos oder für ein paar Franken. Ich kenne zwei User die haben vor ein paar Tagen dort ein 130x50x50cm und ein 120x50x50cm Becken völlig kostenlos bekommen. In perfektem Zustand, nur vom Silikon her nicht mehr 100% wasserdicht, was ja für Hamster kein Problem ist. Entweder man findet dort ein angebotenes Becken oder aber man meldet sich an und schreibt selber ein Inserat, dann kann man sich vor Angeboten kaum retten, das weiss ich aus eigener Erfahrung dort. LG suzie
hallo suzie soweit ich weis sind das die tierschutz masse also dürfte man sie für hamster brauchen. Für Liebhaberhaltung gelten 1800 cm2 - das heisst ein Hamsterheim muss mindestens 60 cm x 30 cm messen. Daten von Bvet. mfg monika
Betreffend Grösse für Hamsterhaltungen gibt es eine interessante Seite vom BVET (Bundesamt für Veterinärwesen): Das Bundesamt für Veterinärwesen hat zusammen mit KRAX (Kinder- und Jugendprojekt des Schweiz. Tierschutz STS) die Internetseite www.neutierig.ch aufgebaut. Hier die Empfehlung für Goldhamster. Es wird empfohlen: 120 cm lang, 60 cm breit und 60 cm hoch. Gruss Jasmin
Hallo Monika Vielleicht zur Ergänzung: Für Hamster als Versuchstiere gilt diese minimale Käfiggrösse. (hier Originaltext) Gruss Jasmin
Nein, das stimmt nicht. 1800cm2 ist für Laborhaltung, nicht für Liebhaberhaltung. Und ich nehme schwer an, dass sich hier kein Labor nach neuen Becken umsehen wird, sondern nur Liebhaber oder Züchter - und für die gilt nicht die Mindestgrösse für Labortiere, sondern es gelten grösser Masse. Zitat vom B-Vet: Link: http://www.bundespublikationen.admin.ch/uploads/tx_ttproducts/datasheet/720.411.d_Goldhamster.pdf Dort steht, dass der Hamster eine Grundfläche von mindestens einem halben Quadratmeter haben soll - und das ist 100x50cm. Und hier ist eine Dissertation, die jeder Hamsterhalter lesen sollte: http://www.ths.vetsuisse.unibe.ch/lenya/housing/live/publications/Diss_Fischer.pdf Das Tierspital in Bern, Abteilung Tierhaltung und Tierschutz, hat Studien mit verschiedene Käfiggrössen für Goldhamsterhaltung gemacht. Sie haben mehrere Publikationen in diversen Fachzeitschriften geschrieben und bei Kongressen Vorträge gehalten. Der Link führt zur ursprünglichen Dissertation. Die Studien haben gezeigt, dass ein Hamsterkäfig so gross wie möglich sein sollte, da der Hamster einen riesigen Bewegungsbedarf hat. Die Hamster welche in den grossen Käfigen gehalten wurden (10'000 cm2) haben signifikant weniger Stereotypen gezeigt. Diese Wissenschaftler (unter anderem der bekannte Professor Steiger) empfehlen, dass man einen Käfig von Mindestgrundfläche 10'000 cm2 wählen soll. Und das ist ein Käfig von 2 Meter Länge und 50cm Breite! Da kannst du mal ausrechnen, um wieviel zu klein deine hier angebotenen Becken sind! LG suzie
Hallo Der Beitrag von Suzie finde ich erhaltenswert und kopiere diesen zu meinem bereits eröffneten Thread. Gruss Jasmin
Für diese gilt genau dasselbe! Nur weil sie "kleine" Tiere sind, heisst es nicht, dass sie weniger Platz brauchen, denn Hamster sollten eigentlich jede Nacht mehrere Kilometer laufen können (das geht natürlich nur mit einem grossen Wodent-Wheel). Es ist ein riesengrosser Denkfehler, wenn man glaubt, "kleine" Tiere könne man in kleinen Behältern aufbewahren. Die ausgeschriebenen Terris kannst Du nur als Zier-Terrarium für Pflanzen und farbige Steine oder als Ausweich-Behälter im äussersten Notfall (Quarantäne, Notfall) verwenden.
Das Gesetz macht da keinen Unterschied. Goldhamster soll man ja jeden Tag mindestens 1-2 Stunden Auslauf bieten ... ... aber viele Zwerghamster wollen gemäss ihren Besitzern keinen regelmässigen Auslauf, also wäre es sogar noch wichtiger, einem Zwerghamster einen noch grösseren Käfig zu bieten als einem Goldhamster, da der Zwerg sein ganzes Leben darin verbringt, während der Goldhamster jeden Abend wenigstens 1-2 Stunden seiner Wachzeit im Auslauf verbringen kann, wo er nach herzenslust rumdüsen kann. LG suzie
Nein, das ist nicht richtig. Ihr verwechselt mal wieder die Empfehlungen für tiergerechte Haltung und die gesetzlichen Mindestmasse. Gesetzliche Mindestmasse sind das, was in der Tierschutzverordnung vorgeschrieben ist. Und die betragen für Hamster auch für die Hobbyhaltung 0.18 m2. http://www.admin.ch/ch/d/sr/4/455.1.de.pdf, Seite 98 Für Laborhamster sind es 0.08 m2 (Seite 134) Gruss Priska
Hallo Priska Dann sind die vom Bundesamt für Veterinärwesen in Bern aber ziemlich verwirrt! Denn in deren Merkblatt für Goldhamsterhaltung steht ja auf Seite 4: Link: http://www.bundespublikationen.admin.ch/uploads/tx_ttproducts/datasheet/720.411.d_Goldhamster.pdf Da haben sie also klar geschrieben, dass für Laborhaltung die vorgeschriebene Minimalfläche 0.18 Quadratmeter ist. Wie können sie dann in deinem Link was anderes schreiben? LG suzie
Das wird wohl schlicht und ergreifend ein Druckfehler sein. Sinngemäss müsste nämlich in dem Satz nicht "Versuchstiere" stehen, sondern "Heimtiere" (sie sprechen ja eindeutig die Tierhalter an, die die Hamster aus Freude am Tier haben, und nicht die Versuchsleiter von bewilligten Tierversuchen....). Und dann stimmt die Zahl mit dem überein, was in der Tabelle im Gesetz steht. Gruss Priska
Ich glaube, man sollte zwischen der gesetzlichen Minimalvorschrift und der Empfehlung (Titel) unterscheiden. Der verantwortungsvolle Halter möchte für sein Tier möglichst das Beste. Deshalb finde ich die Information betreffend Platzverhältnisse sehr wichtig. Es sollte nicht sein, dass der Käufer ein Artikel erwerbt, wo er im Nachhinein sagen muss: Ich wurde nicht auf eine artgerechte, optimale, dem Tier seinen Bedürfnissen entsprechende Haltung hingewiesen. Die Merkblätter vom BVET zielen in diese Richtung. Gruss Jasmin
Auch wenn der Thread ne Weile älter ist hätte ich noch was anzufügen: Diese Studie zeigt, dass sogar die von Hamsterhaltern empfohlenen Käfiggrößen immer noch erheblich zu klein sind. http://www.ths.vetsuisse.unibe.ch/lenya/housing/live/publications/Diss_Fischer.pdf Und einige Auszüge: "...befasst sich mit dem Verhalten und mit weiteren Parametern bei Goldhamstern auf verschieden grossen Grundflächen. Mit Hilfe von Videoaufnahmen wurde das Verhalten von 60 weiblichen Goldhamstern, die in drei Durchgängen à 15 Hamster während 13 Wochen in Käfigen mit vier verschiedenen Grundflächen (1’800 cm2, 2’500 cm2, 5’000 cm2, und 10’000 cm2) einzeln gehalten wurden, verglichen und auf ihre Tiergerechtheit geprüft. Alle Käfige waren mit einem Holzhäuschen, einem Laufrad, einem Sandbad, Futterschale, Trinkflasche, Ästen, Heu, Papiertüchern und einer Kartonrolle eingerichtet. Die Laufradaktivität wurde rund um die Uhr registriert. Eingestreut wurden die Käfige mit Hobelspänen, die 15 cm hoch eingefüllt wurden" "In den vier Käfiggrössen konnten keine signifikanten Unterschiede in der Laufradaktivität festgestellt werden. An den zwei Tagen nach den Stress-Prozeduren liefen die Hamster signifikant länger im Laufrad als an den zwei Tagen vor dem Stress und während dem Stress. Stereotypes Gitternagen, häufig als ein Indikator für ungenügende Haltungsbedingungen verwendet, wurde in allen vier Käfiggrössen beobachtet. Mit zunehmender Käfiggrösse haben die Frequenz und die Dauer von stereotypem Gitternagen signifikant abgenommen. Die erhöhte Plattform auf dem Holzhäuschen wurde vermehrt von Hamstern aus den kleinen Käfigen genutzt. Dies könnte durch ein grösseres Bedürfnis nach zusätzlichem Platz erklärt werden. Die Gewichtszunahme bis zum Projektende war signifikant höher je kleiner der Käfig, beruhte aber nicht auf einem höheren Fettansatz der Tiere. Da sich die Hamster jedoch noch im Wachstum befanden, besteht die Möglichkeit, dass die überschüssige Energie zu einem späteren Zeitpunkt zu verfetteten Tieren führen könnte. Aus den Resultaten schliessen wir, dass ein Käfig von 10’000 cm2 oder grösser für Goldhamster zu empfehlen ist. Die Käfige können zudem mit mehr Strukturen angereichert werden, so dass die Hamster mehr Beschäftigungsmöglichkeiten haben. Eine tiefere Einstreu ist ebenfalls zu empfehlen, wie aus der parallel durchgeführten Dissertationsarbeit von A. Hauzenberger (2005) entnommen werden kann. Zusätzlich empfehlen wir, dem Goldhamster ein Sandbad zur Verfügung zu stellen, da es von allen Hamstern, unabhängig von der Käfiggrösse, sehr häufig genutzt wurde und für ihr Wohlbefinden von Bedeutung zu sein scheint." Käfiggröße 1: 32 cm x 57 cm x 45 cm Käfiggröße 2: 44 cm x 57 cm x 45 cm Käfiggröße 3: 95 cm x 57 cm x 45 cm Käfiggröße 4: 105 cm x 95 cm x 45 cm je kleiner der Käfig desto länger und häufiger wurde stereotyp am Gitter genagt! "Wire gnawing of hamsters in the present study was considered to be stereotypic because it was repetitive, invariant and was performed at a particular spot on the wire top of the cage (similarly in mice, Würbel et. al. 1996). Additionally it was without function because wire gnawing was considered to develop from outsidedirected exploration, which, after a steady ineffectiveness, no longer contributed to exploration." Quelle: Vetsuisse - Fakultät der Universität Bern Behaviour of golden hamsters (Mesocricetus auratus) kept in four different cage sizes Katerina Fischer 2005