Hallo zusammen Heute Vormittag machte ich den monatlichen TÜV beim "tollen Quartett". Das Einfangen geht mittlerweile recht gut, aber heute schrie Armando wie am Spiess, als ich ihn aus dem Gehege nahm (habe ihn ganz normal gehalten). Er beruhigte sich kaum, obwohl ich ihn auf dem Schoss mit einem Leckerli hatte. Als ich ihn wägen wollte, gebärdete er sich wie toll in der Schüssel. Der war dermassen sauer und ausser sich, pfiff und tobte! Sogar die beiden Flitzer benahmen sich normaler .... Nachdem alle fertig geprüft waren, ging ein Zähneklapper seitens Armando los - sogar gegen Mutz, die doch sonst viel zusammenhöckeln. Die Kleinen liessen sich natürlich anstecken (die benutzen jede Gelegenheit) und so hatte ich beinahe eine halbe Stunde die grösste Unruhe im Gehege. Ich bin jetzt etwas ratlos und bitte um eure Meinungen: Soll ich sie mehr aufheben, damit sie sich daran gewöhnen? (Ich fasse sie nur einmal im Monat für den Check an) Ausser Mutz, der sowieso langsamer reagiert, hat keiner der Buben Freude, wenn ich sie zu mir nehme. Wieso fassen die Jungs nicht mehr Vertrauen zu mir? Wir sind hier im Atelier so oft zusammen, ich mache immer ruhige Bewegungen und spreche viel mit ihnen. Ausser Bobesch nimmt mir keiner ein Guteli aus der Hand ..... Oder soll ich sie einfach in Ruhe lassen und nur noch die "Esskontrolle" als Gesundheits-Check nehmen? Liebi Grüess, Gabriela-die-von-den-Buben-geächtet-ist
Huhu Gabriela Mal aus dem Blickwinkel Deiner Jungs gesehen, mutierst Du im Augenblick, in dem Du Dir einer Deiner Jungs rauspflückst, zum Greifvogel. Die Jungs können nicht begreifen, warum die Gabriela, die sonst immer so lieb spricht und rumläuft und Futter gibt, plötzlich zum Greifvogel sprich Feind wird. An der Reaktion siehst Du aber auch, dass dieses Rudel recht stark und gut gefestigt ist, pfeiffen ist ja der Hilferuf ans Rudel. Und das Zähneklappern nachher zeigt ja auch, wie empfindlich die Harmonie in diesem Augenblick gestört war. Eigentlich hast Du zwei Möglichkeiten: 1. Du nimmst den Kampf in Kauf. Nimmst Deine Muiger auch in Zukunft selten mal raus. 2. Du nimmst sie regelmässig raus, und verwöhnst sie. Mit Gutis oder mit Knuddeln oder was sie halt gerne haben, damit sie dieses Gabriela-mutiert-zum-Greifvogel-Trauma ablegen und sich daran gewöhnen - oder gar drauf freuen. Meiner Erfahrung nach lassen sich nämlich grad speziell Muiger-Buben ganz gerne mal verknuddeln Meine sind sich das eh gewohnt. Die muss ich täglich minimum 2x hochheben. Einmal wenn's in den Auslauf geht (da springen sie mir regelrecht auf den Arm) und einmal dann vom Auslauf zurück ins Gehege (wo der Znacht dann wartet, ist also auch mit einem Anreiz verbunden). Also nimm das Gehabe Deiner Jungs ja nicht persönlich, das scheint mir wirklich eine Sache der Gewöhnung zu sein!
Hoi Gabriela Bei mir hat geholfen, das ich öfter mal "nur so" ins Gehege gegriffen habe. Z.B. zum Heu aufwühlen (das finden sie ganz spannend), oder zum Öhrchen kraulen, oder auch einfach zum Guti geben. Sie wurden wirklich immer zutraulicher. Nur meine Lisa ist immernoch recht schreckhaft, da muss ich seeeehr behutsam agieren Aber allzu "sensibel" (oder wie soll ich das nennen) bin ich auch nicht. Manchmal muss sie halt raus und dann kann ich nicht *bittibätti* machen, z.B. zum Misten oder beim TÜV. Damit muss sie dann halt leben, was sie meiner Meinung nach auch sehr gut macht. Ich denke, wenn es immer zu ruhig ist, erschrecken sie sich viel stärker, wenn dann tatsächlich mal etwas lauter ist.
So eine Reaktion kann durchaus mal passieren, wenn man ein Fluchttier erschreckt! Vor allem eher scheue Tiere bekommen so fast eine Herzbaracke. Ich treibe meine Söuli wenn möglich in eine Korkröhre und hole sie dann dort heraus. So von oben kann ich sie kaum greifen. Bei meinen hat noch geholfen, dass sie jeden Morgen ein Gutzeli von mir bekommen. Aber nur, wenn sie zu mir kommen und es aus der Hand abholen. Am Anfang machte das nur eines und nun fast alle. Sie quieken und drengen drum. Oder ich hocke mal ins Gehege mit einem Bund Löwenzahn. Wirkt Wunder . Grüessli Sabrina
Hi Gabriela Solche Reaktionen kenne ich auch, obwohl es mich von Armando etwas erstaunt. Schliesslich war er doch früher mal ein "Zombie", der nicht einmal wusste, dass er ein Fluchttier ist. Ich vermute aber, dass die Instinkte des Beutetieres Meerschweinchen erst jetzt in der artgerechten Haltung geweckt wurden und er deshalb auch einen gesunden Flucht-Instinkt entwickelt hat, der vorher ja einfach im Käfig "erstickt" worden war. Zusätzlich könnte es aber auch sein, dass er sich vielleicht mit einer Zehe in Deinem Pullover festgehakt hat und ihm das weh tat. Das kann öfter mal vorkommen, da bin ich immer sehr vorsichtig und kontrolliere alle Zehelein, wenn ich sie raushole. Meine Aika hatte damals, als ich sie bei der Züchterin holte, sogar eine Sehnenzerrung, die vermutlich entstand, als diese sie aus dem Rudel heraus holte. Jedenfalls kreischte Aika damals beim Hochheben lauthals los und jammerte auf dem ganzen Weg nach Hause. Zuhause dann hatte sie ein lahmes Beinchen, das ich behandeln lassen musste mit Schmerzmitteln. Das muss bei Armando ja nicht so krass sein, aber schon nur eine eingehängte Zehe tut natürlich weh, so dass ein Schweinchen in Panik gerät. Mein Athos, das rote Wildschweinchen von Priska, ist zwar beim Füttern immer zuvorderst und nimmt mir alles aus der Hand, aber sobald ich ihn hochhebe, jammert er laut los... was ihn jedoch nicht daran hindert, gleichzeitig ein Haferkissen zu futtern auf meinem Arm! Es tönt urkomisch, wenn er da laut jammernd auf meinem Arm sitzt, als ob er gleich von mir aufgefressen würde, aber dabei Haferkissen knuspert, dass die Brösmeli weitherum fliegen. Ich habe bei meinen Wildschweinchen auch eher die Methode der "Zwangs-Knuddelei" angewendet, um sie zahm zu kriegen... sobald sie im grossen Haus sassen, Schiebetür runter und dann musste einer nach dem anderen zu mir auf den Arm. Heute geht auch der TÜV rel. problemlos; sie wissen unterdessen, dass es dabei immer Haferkissen gibt und schon ist der Schreck des Einfangens wieder vergessen.
da hab ich ja auch noch hoffnung dass meine vielleicht etwas zutraulicher werden.meine sind so dermassen schreckhaft,dass sie sofort flüchten wenn ich sie rausnehmen will oder zu nahe an den käfig komm.auch wenn ich irgendwelche bewegungen mache(nicht mal schnelle) laufen sie in panik weg. seit sie mehr platz haben,dünkts mich eh sie seien noch scheuer,kann das sein?? vorher kamen sie immer ans gitter und standen hoch um sich das futter zu holen,nun kommen sie nid mal ans plexiglas
Lieben Dank für eure Antworten. Ja, Armandos Aufgebrachtheit hat mich am meisten erstaunt (Aika, er ist sogar der Chef der Gruppe geworden, von da her hat er sich gut entwickelt)! Ihm bin ich auch heute Abend noch nicht geheuer .... Für die anderen 3 ist alles bereits wieder vergessen. Ich hatte ein T-Shirt an, da konnte eigentlich nichts hängen bleiben und getobt hat er auch später noch in der Waag-Schüssel. Es ist mir noch in den Sinn gekommen, dass ich speziell IHN nicht in Ruhe lassen kann, denn er ist ein Langhaar-Meeri und da muss zumindest der Po immer zurückgeschnitten werden. Nun, ich nehme mir folgendes vor: Die Buben werden ja bald "ausgesiedelt" und dort hat es Schlafhütten, wo ich sie ganz leicht herausnehmen kann. Das werde ich oft einfach kurz machen, was Gutes geben und dann wieder hineinsetzen. Ich hoffe, dass es auf diese Weise klappt, denn sonst bekommt Armando noch irgendwann eine Herzattacke. Liebi Grüess, Gabriela
Hallo Gabriela Ich möchte Dir auch zu einem "Wildschweinchen-Zähmungsprogramm" raten. Es gibt ja immer wieder Situationen, wo es unumgänglich ist, ein Schweinchen auch mal hochzuheben (TÜV, Tierarztbesuch, Krallenschneiden, Medikamente verabreichen etc.). Da ist es höchst nützlich und viel weniger stressig für das Tier, wenn Schwein bereits gelernt hat, dass es auch ganz angenehm sein kann, auf Zweibeins Arm zu sitzen und sich mit Gutis verwöhnen zu lassen. Im Moment habe ich ja selber wieder mal zwei Schweinchenpatienten, die Medis brauchen, und da bin ich natürlich heilfroh, dass die "Mönsterchen" bereits gezähmt sind und die ganze Prozedur nun ziemlich gelassen nehmen. Bei mir gibt es jeweils zum Angewöhnen auch so ein "gemischtes Vorgehen" mit "Zwangsknuddeln" einerseits und andererseits Beschäftigung mit den Meeris im Gehege, so wie das Xari und Nikita schon beschrieben haben. Das hat bis jetzt noch bei jedem meiner Meeris geklappt. Und gar nicht selten waren es gerade die wilden Rabauken, die nach einem entsprechenden "Training" plötzlich zu kleinen "Knuddelmönsterchen" mutierten und für ein richtig leckeres Guteli fast für alles zu haben waren.... In bester Erinnerung habe ich da mein Turbo-Schweinchen Lola, welches mir mit der Zeit sogar von selber auf die Knie oder auf die Handfläche hüpfte, weil sie gelernt hatte, dass es dann vom Zweibein was Feines zu futtern gab. Also nicht aufgeben, gell. Mit etwas Geduld und Ausdauer wirst Du sicher auch bei Deinen "Ex-Zombies" und den "kleinen Spinnern" Erfolg haben.
Das wär schön!!! Ich bin wohl etwas verwöhnt von den "Tageskindern", die allesamt kein Problem haben, wenn ich sie hochheben muss. Im Gegenteil: Die ältere Sina ist auf dem Arm ein ganz Süsse Ich bin bei den Buben auch täglich im Gehege drin und sie sind an viele Abläufe gewöhnt. Mittlerweile wuseln die "kleinen Spinner" auch ungeniert in der Nähe herum und vor allem bei der FriFu-Fütterung sind sie ganz nah bei mir. Bis jetzt machte Armando auch nicht so ein Theater beim Check, obwohl er schon deutlich zeigte, dass es ihm stinkt. Deshalb war ich heute so baff, vor allem wegen der Aufruhr nachher. Aber Arletta hat noch einen wichtigen Hinweis gegeben mit der Bemerkung, dass die Harmonie gestört worden sei. Danke Monika, ich werde eure Empfehlung einhalten und ich sehe mich schon im neuen Aussengeheg übernachten ... Grüess, Gabriela