Hallo zusammen Ein Arbeitskollege von mir hat einen einsamen Zwergwidder, unkastriert, ca. 3 Jahre alt. Er hat ihn gerettet von Bekannten, welche ihn draussen in einem Käfig hielten "für das Kind." Als er dort zu Besuch war, hudelte und regnete es grässlich und somit konnte er die Leute rel. einfach überzeugen, dass sie den armen Kerl rausrückten. Ich frage mich immer wieder, wo solche Leute eigentlich ihr Gehirn haben... selbst ohne die geringsten Tier- oder Kaninchen-Kenntnisse müsste man doch schon mit dem gesunden Menschenverstand (offenbar nicht vorhanden) erkennen, dass man so kein Kaninchen halten kann (im Freien draussen in einem 80cm-Käfig!!!!) Der arme Kerl hatte sogar bereits Verhaltensstörungen und hat "gewebt", wie man bei einem Pferd sagen würde. Er bewegte dauernd rhythmisch den Kopf hin und her und hockte am Anfang nur bewegungslos rum, weil er ja Bewegung gar nicht kannte. Jedenfalls hat er es jetzt halbwegs schöner, weil er sich frei in der Wohnung bewegen darf, wenn mein Kollege und seine Freundin zu Hause sind. Trotzdem ist er halt alleine, und ich habe mir in der Mittagspause den Mund fusselig geredet, dass er an seiner Haltung etwas ändern sollte. Er ist ja auch halbwegs überzeugt, aber laut TA könne das Böcklein nicht kastriert werden, weil er einen Herzfehler habe(?). Der langen Rede kurzer Sinn: Kann man zu einem unkastrierten, 3-jährigen Bock ein Baby-Böckli hinzusetzen, der sich unterordnet? Gibt es Erfahrungswerte, dass sich diese zwei Böcke dann auch längerfristig verstehen könnten? Oder was kann man zu solch einem unkastrierbaren Bock dazunehmen? Die einzige Alternative wäre ja dann nur noch ein kastriertes Mädel, oder? Was soll ich ihm raten?
Hoi Fränzi Hmm, da ist guter Rat wirklich teuer ... Theoretisch sollte es mit einem Frühkastraten gehen (aber kein Baby, das käme wahrscheinlich unter die Räder). Ich sage theoretisch, weil zwei Faktoren eine grosse Rolle spielen: Erstens wird ein Zusammenleben in einem kleinen Gehege wahrscheinlich nicht klappen, selbst wenn die Tiere raus können, wenn die Besitzer zu Hause sind. Tagsüber und nachts sind sie dann doch auf engem Platz und das wird zum Problem. Zweitens kommt es auf den Charkter der beiden Tiere an. Das ist wie bei den Meeries! Man könnte zum Beispiel bei einer Züchterin (neutraler Boden) eine Zusammenführung mit einem geduldigen älteren Frühkastraten machen. Wenn sie zu Hause eine angemessene Unterkunft haben, sollte es klappen. Das bedingt wieder Engagement und guten Willen, ein "armes Schwein" zu einem schönen, artgerechten Leben zu führen. Ob dein Kollege dazu bereit ist? Du siehst, ich kann dir nicht wirklich raten, es bleibt bei einem Ausprobieren!!! Sterilisierte Weibchen sind sehr rar, da sehe ich weniger eine Möglichkeit. Gäbe es nicht die Möglichkeit, das herzkranke (?) Böckli leicht zu betäuben und die Kastration unter Lokalanästhesie vorzunehmen? Da müsste man sich mit einem erfahrenen TA unterhalten. Ich hoffe, es findet sich eine Lösung zu diesem Problem.
Hallo Gabriela Vielen Dank! Ja, ich weiss, dass da guter Rat wirklich teuer ist... gemäss den Beschreibungen meines Kollegen ist er wirklich schwer verhaltensgestört durch die Einzelhaft in diesem winzigen Käfig. Am Anfang habe er sich kaum bewegt, sondern nur apathisch den Kopf hin und her bewegt, eben wie das Weben bei einem Pferd. Ich befürchte daher sogar, dass ein solch schwer gestörtes Tier vermutlich gar nicht mehr sozialisiert werden kann Vielleicht ist es ihm doch am wohlsten in der Situation, wie er jetzt ist? Ich muss nochmals näher nachfragen, wie er sich eigentlich benimmt und wieviel Auslauf er hat.
Eine sterilisierte Häsin auf keinen Fall! Das wäre ja ein armes Ding. Ein potenter Rammler der will............Wenn der nun ständig die Häsin bedrängt, toll..... Ich persönlich würde mich nicht getrauen, zu ihm einen Frühkastraten dazuzusetzen.... Einzig, Kastration. Was anderes gescheites liegt da nicht drin. Es gibt verschiedene Methoden zu kastrieren, da würde ich ein paar Meinungen dazu einholen. Auch evtl. ne Zweitmeinung betr. dem "Herzproblem". LG Reni
Klar Reni, du hast natürlich recht ... eine sterilisierte Häsin ändert ja nicht den potenten Rammler, soweit hat es bei meinen Überlegungen gar nicht gereicht Vorher überlegen, dann schreiben, ja, ja .....
hmm....der Arme.... ich möchte nicht zu weit gehen aber... vielleicht geht es dem Kleinen besser wenn man in einschläfert...soweit er wirklich so gestört ist, gibt es wenig Aussichten den Armen wieder von der Aphatie freizukriegen...nur ein Vorschlag....es wäre ihm vielleicht wohler!? Viele liebe Grüsse Olivia
Hoi Olivia Nein, er hat sich jetzt einigermassen erholt und hoppelt ja auch in der Wohnung herum. Sein "Weben" mache er nur noch ab und zu, er ist also auf dem Weg der Besserung. Ich habe aber wirklich Bedenken, dass er dermassen gestört ist, dass er kein normales Kaninchen-Leben mit einer Gefährtin mehr führen kann. Ich konnte seither nicht mehr weiter diskutieren mit meinem Kollegen, werde ihn aber nochmals auf eine Kastration ansprechen.
Ich weiss nicht ob das hier der Fall ist, aber Kaninchen mit roten Augen haben auch dieses Weben verhalten. Bei ihnen ist es normal. Wollte das nur noch anfügen. LG Reni
Das ist ja interessant, das wusste ich nicht. Ja, es ist ein weisser Zwergwidder, da gehe ich mal davon aus, dass er rote Augen hat. Aber weshalb weben die denn? Eigentlich gibt es doch bei roten Augen keine Sehbehinderungen, oder, ausser, dass sie eben etwas lichtempfindlicher sind als andere. Dass er webt, fand ich eigentlich nachvollziehbar, weil der arme Kerl ja sein ganzes bisheriges Leben in diesem kleinen Käfig verbracht hat. Kommt das häufig vor, dass Kaninchen mit roten Augen weben oder ist das an bestimmte Linien gebunden? Aber trotzdem kann man das ja nicht als normal bezeichnen. (Epilepsie, Sehbehinderung?)
> Das Wackeln (eher ein Schaukeln) des Kopfes entsteht dadurch, dass die Augen >infolge der ungefärbten Iris auf Lichtverhältnisse empfindlicher und dem >entsprechend anders reagieren, die Umwelt anders wahrnehmen und die >Sichtminderung durch dieses Schaukeln ausgleichen - ähnlich eines sehschwachen >Menschen, der dann auch die Augen zukneift oder dem Schaukeln ähnliche >Bewegungen mit dem Kopf macht. ... " >ln oder rote Augen etc.< aus Kanichenzucht de. Am meisten "befallen" ist wohl weiss RE. Aber auch nicht alle Tiere machen das. Wenn man so ein Kaninchen mal im Sommer beobachtet wenn die Sonne scheint kann man es gut sehen. Auch Rassen mit Feueraugen, wie siam, marder etc. zeigen dieses Verhalten machmal. Bei einigen Tieren ist es sehr ausgeprägt, bei anderen achtet man sich kaum. Hoffe das hilft euch weiter, so schön kann ich es nicht erklären. LG Reni
Hallo Aika Kann Renis Aussage bestätigen, Kaninchen mit roten Augen weben des öftern, nicht alle aber es ist bei vielen mehr oder minder sichtbar. Hatte schon einige hier die das gemacht haben, kamen auch nicht alle aus schlechten Haltungen oder gar Einzelhaltung. Habe schon einige Tierärzte danach gefragt und verschiedene Antworten bekommen, eine Aussage war dass sie einen andern Lichteinfall haben und darum des öfter schlechter sehen. Seit langem lebt bei mir ein RussenZwerg mit roten Augen, er webt extrem und das vorallem wenns hell ist und die Sonne scheint, es sieht dann so aus als ob er nicht genau sehen könnte und versucht genauer zu fixieren. Hab auch bemerkt dass er sich bei hellem Licht eher zurück zieht, er liebt helles Licht überhaupt nicht. Alle Rotaugen die bei mir webten hatten keine Epilepsie oder sonst eine Erkrankung, alle waren gesund, eben es war nur dieses Weben. Wäre es nicht möglich einen TA zu suchen der Gasnarkose macht? So könnte der kleine Mann vielleicht schonender kastriert werden, Gasnarkose wäre sicher auch schonender fürs Herz. Meine Erfahrung mit Kaninchen die teilweise jahrelang alleine gelebt haben sind allesamt gut ausgegangen und mit dem richtigen Partner und einer sanften Eingewöhnung hats bei mir immer geklappt mit dem Vergesellschaften. Ich wünsch dem Kerl viel Glück und ein glückliches Leben....vielleicht sogar mit Gesellschaft Liebe Grüsse Ingrid
Hallo, ich würd die Narkotisierbarkeit unbedingt nochmals abklären lassen. Erfahrungsgemäss ist es durchaus möglich, dass er überhaupt keinen Herzfehler hat. Und vielleicht kann man ihm trotz Herzfehler eine Narkose zumuten. Gasnarkose wurde als schonende Alternative ja schon angesprochen. In solchen Ausnahmefällen wird teilweise auch nur lokal betäubt. Das halte ich nicht für sonderlich tiergerecht, aber doch für die bessere Alternative als so ein soziales Gruppentier bis an sein Lebensende alleine hocken zu lassen. Unkastrierte Rammler sind nur in seltenen Ausnahmefällen vergesellschaftbar, von einem Ausprobieren rate ich euch dringend ab, im schlimmstmöglichen Fall habt ihr nacher zwei schwerverletzte Rammler. Eine Kaninchenkastration kann man nicht mit einer Meerikastration vergleichen, bei Kaninchen ist eine Kastration nicht so ein Ding. Berichte weiter, wie und was läuft liebe Grüsse Getorix
Oertliche Betäubung, käme für mich im obigen Fall erst recht nicht in Frage. Der kriegt ja vor lauter Schreck und Schmerz (auch wenn der kurz ist) schon den Herzkaspar................ Abklären, nach möglichen Methoden suchen und dann entscheiden. LG Reni
