weibchen stellt sich quer ...

Dieses Thema im Forum "Verhalten" wurde erstellt von Jontani, 14. Mai 2008.

  1. Jontani

    Jontani Prominenter Benutzer

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    ich habe ja von falloussa (us-teddyland) zwei schoko-buff us-teddy-weibchen übernommen. beide sassen drei wochen beim bock (separat) und sollten nun zu der weibchengruppe ins gehege umziehen. beim einen weibchen lief es absolut problemlos - indiana (übrigens die vollschwester) lässt sich aber in keinster weise integrieren, sie geht auf alles los, was fell hat, ausser es sei ein männliches wesen. als sie dann nur noch fellstücke in ihrem maul hatte, nahm ich sie wieder raus. sie klappert und attakiert alles, was sich bewegt. das ist doch nicht normal !?!?!

    gibt es eine chance, sie doch noch zu integrieren ? z.b. wenn ich den haremswächter zu ihr setze und die dann zusammen ins gehege zurückbringe ? oder wäre das der falsche weg ? gibt es für sie vielleicht wirklich nur die haltung in einer zweiergruppe mit einem kastraten ?

    ich hab ja schon etliche neue weibchen in meine mädelstruppe gesetzt - bis jetzt hatte ich noch NIE ein problem, kein gezicke, alles läuft harmonisch. die beiden sind übrigens im februar 07 geboren.
     
  2. salin

    salin Erfahrener Benutzer

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    Ja das kenne ich. Ich musste damals verzweifelt einen Platz suchen,in einem Rudel mit anderen rabiaten Weibern. Es ging nur so,dass andere sie zurecht wiesen. Ich habe alles probiert. Haremswächter allein mit ihr,getraute sich nicht mehr aus dem Häuschen. Selbst im grossen Rudel (alles inkl.Kastrat nur ganz liebe ::7 ) kamen nicht mehr zum fressen. Hast du ihr schon Notfalltropfen gegeben? Hast du andere Weibchen die ihr evt.den Meister zeigen würden?
     
  3. Jontani

    Jontani Prominenter Benutzer

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    meine mädels sind eben extrem friedfertig und neigen absolut nicht zum zicken. wenn da so eine reinstürmt wie eine hyäne, dann flüchten die und getrauen sich kaum mehr zu bewegen. der haremswächter mortimer ist eben auch eher ein "langsamer" und hat einen gemütlichen job, da es für ihn so gut wie kaum etwas zu tun gibt.
    mit einem bock oder kastraten ist indiana total verträglich und verjagt ihn auch nicht. aber mein ziel ist es eigentlich nicht, für jede madame eine sondersuite einzurichten ...
    vermutlich läuft es darauf hinaus, dass sie ende juni mal ihren wurf kriegt, ich ein mädchen daraus behalte und für sie ein plätzchen suche, wo sie nur mit einem kastraten zusammen gehalten werden kann.
     
  4. Anna

    Anna Moderator Mitarbeiter Admin

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    Was ich mich nun aber frage, ob sich ein solch extremes Verhalten nicht auch weitervererben :a015: und ihre Tochter dieses Gen auch tragen könnte??? :a015: :a015: :a015:
    *ichmichamkopfkratzentu*... :a015: :a015: :a015: :a015: :a015: :a015:
     
  5. justins

    justins Benutzer

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    Wie wäre es, wenn Du sie mit einem anderen Tier im grossen Gehege abtrennst für einige Zeit? So wie es einige (und ich auch schon) bei der Bockvergessellschaftung tun? Im Sinn von Blick- und Riechkontakt. Ich weiss jetzt halt auch nicht, wer das 2. Tier sein soll - ein Kastrat? :a015:

    Liebe Grüsse Claudia
     
  6. Jontani

    Jontani Prominenter Benutzer

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    ich dachte einfach, wenn man ein meeri gut sozialisiert, dann sollte so etwas nicht vorkommen. die nachkommen haben ja auch einen vater, der übrigens einen super charakter hat. von dem her denke ich, ist es nicht zwingend, dass die nachkommen auch so dominant werden. oder sehe ich das falsch ?
     
  7. Jontani

    Jontani Prominenter Benutzer

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    das wäre eine gute idee. ich hab ja flexible gehege und könnte gut eine ecke abtrennen. sie sitzt im moment mit einem kasträtli zusammen und das klappt wunderbar.

    wie lange sollte man sie denn so abgetrennt lassen bis zu einem neuen integrations-versuch ? gibt es da erfahrungswerte ?
     
  8. Anna

    Anna Moderator Mitarbeiter Admin

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    Du denkst das sicher richtig. Auch der Vater vererbt ja seine Hälfte. Aber man sagt doch auch, dass ein unsozialer Bock besser aus der Zucht genommen und kastriert wird, da er diesen Charakterzug auch wieder weitergibt... ich weiss es wirklich nicht so ganz genau :nixweiss: . Mal schauen, ob sich noch andere zu Wort melden... würde mich echt interessieren, was andere dazu sagen... :a015:
     
  9. justins

    justins Benutzer

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    Ich habe mal gelesen, eine Woche sollte man abtrennen bei Zuchtböcken. Mir war das aber zu lange; ich habe nach drei Tagen schon das Gitter weggetan. Aber ich glaube, Du kannst das mit Beobachten und Deinen Meerikenntnissen schon herausfinden wann der richtige Zeitpunkt da ist. Lieber zu lange warten.

    Ich finde das eine sehr spannende Frage mit dem Charakter: Also, wenn ich bei einem meiner Tiere irgendwas merke, dass mir nicht passt, nehme ich ihn/sie aus der Zucht. Aber das geht dann um mein Gefühl, weil ich ja ein rundum "tolles" Tier möchte. Ich glaube schon, dass Sozialisation genau so wichtig ist (hatte ich sogar mal in einem Kurs erfahren). Also wenn man solche Kleinen jetzt ganz gut prägt; z.B. die ersten Tage an den Menschen oder andere Tiere gewöhnt, dann sind die doch positiv eingestellt.

    Liebe Grüsse Claudia
     
  10. Jontani

    Jontani Prominenter Benutzer

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    ich hab deine idee gleich in die tat umgesetzt. und weisst du was ? sie IGNORIERT die meeris, die sich am gehege die nase plattdrücken. keine ahnung ob ich das nun als positiv oder als negativ werten soll.

    ich nehme grundsätzlich tiere auch aus der zucht, die mir charakterlich nicht zusagen. die zwei neuen weibchen habe ich gleich nach ankunft zum bock gesetzt (quarantäne sozusagen) und bin gar nicht auf die idee gekommen, dass indiana diesbezüglich mankos hat. nun ist sie aber gedeckt (zumindest gehe ich davon aus) und wir schauen, wie sich alles entwickelt. vielleicht hatte sie auch einfach nur einen ganz schlechten start und sie integriert sich doch noch. mal schauen ... ich werde berichten !
     
  11. OhLaLa

    OhLaLa VIP-User VIP

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    Hi

    Ich kann euch etwas über eine Studie zu dieser Frage erzählen. Allerdings gings da um Ratten und nicht um Meeris. Es ging um die Frage was überwiegt, die Biologie (Gene) oder die Umwelt (Sozialverhalten erlernen). Folgendes wurde beim Versuchsaufbau gemacht: Man hat zwei weibliche Ratten genommen, die beide schwanger waren. Die eine war eine schlechte Mutter, die sich einfach nicht gut um die Babys gekümmert hat, die andere war eine gute Mutter. 50% der Babys wurden vertauscht, als hatte die gute Mutter 50% eigene Kinder zur Aufzucht und 50% fremde. Das Selbe bei der schlechten Mutter.

    Folgendes kam dabei heraus: Ohne Ausnahme verhielten sich alle Rattenkinder bei ihren eigenen Jungtieren genau so, wie sie es bei der Mutter erlernt hatten. Sprich: alle Rattenbabys die bei der tollen Mutter aufgewachsen waren, waren dann auch gute Mütter; alle Rattenbabys, die bei der schlechten Mutter aufgewachsen waren, waren ebenfalls schlechte Mütter.

    Die Frage ob Gene oder Umwelt das Verhalten bestimmen ist ja ein vieldiskutiertes Thema. Beim Menschen geht man davon aus, dass es etwa 50/50 ist. (jaja, ich studiere Psychologie und muss das alles lernen..) :d015:

    Die Studie mit den Ratten ist mir geblieben, das fand ich sehr spannend. Ich denke man kann es auf Meerschweinchen übertragen..

    Allerdings hab ich auch oft davon gehört, dass man "schlechte Charaktere" aus der Zucht nimmt und das nicht nur bei Meeris, sondern auch z.B. bei Hamstern (die sollen aus seriösen Zuchten z.B. viel weniger beissen als aus Vermehrungs-Verpaarungen -> Zoohandlungshamster).
     
  12. Jontani

    Jontani Prominenter Benutzer

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    das ist in etwa, was ich mir so gedacht habe. da indiana ja vielleicht sowieso separat bleiben muss, würde ich dann das weibchen, welches ich behalten möchte, direkt nach dem absetzen ohne mutter ins weibchengehege setzen. so würde die kleine ja gar nie das verhalten ihrer mutter beim zusammentreffen mit einem rudel sehen, demzufolge auch nicht erlernen.

    aber eben, zuerst versuche ich es jetzt mal mit der "gehege-im-gehege-methode" und wenn das scheitert, gehen wir zu plan b über. eins nach dem anderen ...

    kennt vielleicht jemand eine bachblüten-mischung, die für indiana geeignet wäre ? stockbottles hab ich im hause.
     
  13. OhLaLa

    OhLaLa VIP-User VIP

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    Ich drück dir die Daumen, dass es mit der Vergesellschaftung doch noch klappt!
     
  14. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Wir hatten kürzlich eine solche Dame. Die lebte 2-3 Jahre zu zweit in mit einem anderen Weibchen. Als dieses starb klappte keine Vergesellschaftung. Alle Versuche schlugen fehl. Gestandene Haremswächter kuschten vor ihr.
    Mit der Gehege-in-Gehege-Methode klappte es dann.

    Gruss
    Jasmin
     
  15. Jontani

    Jontani Prominenter Benutzer

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    und wie lange hattest du das gehege im gehege, bevor du einen neuen vergesellschaftungsversuch gestartet hast ?
     
  16. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Das dauerte ungefähr eine Woche.

    Ist mir übrigens auch noch in den Sinn gekommen: Chica war auch so eine Hexe. Die hat sich mit Homer regelrecht angelegt. Die Weibchen, selbst unsere dominante Dame, hatten keine Chance - die Dominante in der Gruppe flog quer durchs Gehege. Chica kam damals zusammen mit Nuschka als Übernahmemeerie. Ich habe noch nie so eine streitlustige Dame erlebt.
    Auch hier haben wir eine Woche Gehege-in-Gehege gemacht.

    Gruss
    Jasmin
     
  17. Fray

    Fray VIP-User VIP

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    Die bewährte Mischung für Agression, deren Ursprung nicht genau eruierbar ist, lautet:
    15 Holly
    3 Beech
    18 Impatiens
    32 Vine

    Wenn ich aber deine Schilderungen durchlese, habe ich das Gefühl, dass Indiana nur Beech und Impatiens braucht! Ich versuche, das kurz zu erklären:
    Beech hilft sehr, den Kontakt zur Einheit (ihre und die übergeordnete) wieder herzustellen. Erst, wenn Indiana ihre eigene Harmonie wieder findet, kann sie mit anderen harmonisieren.
    Das negative Leitmotiv von Beech ist Intoleranz, da wird attakiert, wer eben im Weg steht.
    Das negative Leitmotiv von Vine ist Dominanz und ich bin nicht sicher, ob es bei Indiana wirklich der Fall ist. Das kannst nur du beurteilen.

    Die Abweichung zu erstgenannter Mischung ist rein intuitiv und mit deiner Entscheidung zur Mischung bekommt Indiana schon das Richtige!

    Liebi Grüess und viel Erfolg,
    Gabriela
     
  18. Caitrionagh

    Caitrionagh Erfahrener Benutzer

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    Ich finde das hier ganz intressant... Ich überlege nämlich, ob ich meinen Luka aus der Zucht nehmen soll, statt dessen allerdings einen Sohn von ihm behalte...

    Luka kam anfangs mit Hannyball zu mir, lange konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich Hannyball nun kastrieren lassen will oder nicht, ursprünglich war er als Kastrat geplant und kam aber als Bock zu mir.
    Letztendlich lies ich Hannyball kastrieren und konnte ihn zusammen mit Gaio im Weibchenrudel als Haremswächter integrieren.

    Bis es allerdings soweit war, hat er Luka häufig gescheucht und war eindeutig dominant und auch grösser als Luka.

    Luka selbst war von Anfang an ein scheues Schweinchen, wie auch seine Schwester Maja. Maja ist mittlerweile aber ein relativ ruhiges Schweinchen, mag sich zwar immer noch nicht gerne einfangen lassen, aber ist nie so schüchtern wie Luka.

    Luka akzeptiert nun aber scheinbar nicht mal einen Frühkastraten an seiner Seite. Ich habe es nun schon mit Felix, der selbst eher scheu ist und danach mit Zonard, der ein richtiges Gemütsschweinchen ist, versucht. Er jagt die Kastraten aber solange herum bis sie ängstlich in einer Ecke hocken.

    Nun frage ich mich, ob ich eben Luka kastrieren lassen soll und für ihn ein Plätzchen in einem Weibchenrudel suchen soll und evtl. Caesar. einen Sohn von ihm behalte, der bisher im grossen Rudel war und nun mit den kleinen Jungs und Frühkastraten zusammen ist.

    Wenn ich das so mache, hoffe ich auch quasi darauf, dass Caesar damit "richtig" bzw. Kastratengespänli tauglich sozialisiert wird, zumal seine Mutter Sachmet auch ein richtig liebes, nicht allzuscheues und sehr soziales Schweinchen ist.

    Wie läuft es denn nun bei dir, Jointani?
    Ich hab auch die eine oder andere Zicke im Rudel, aber nach ein bisschen Rumgezicke legt sich das meist wieder.

    Was denkt ihr darüber?
     
  19. Jontani

    Jontani Prominenter Benutzer

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    indiana interessiert sich nach wie vor nicht für die mädels, die sie am gitter besuchen kommen. sie ingoriert sie, als wären sie nicht da. und nach wie vor weiss ich nicht, ob das nun als positiv oder negativ zu werten ist.

    am montag wird das kasträtli ausziehen, das mit ihr zusammensitzt. entweder wird dann das prüssel-tierchen zu ihr einziehen oder aber ich starte einen versuch, sie in die gruppe zu setzen ...
     
  20. justins

    justins Benutzer

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    @Cait Also ich würde den Bock auch kastrieren: Wenn er sogar die Jungböcklis herumscheucht, ist dass schon nicht sehr schön für Dich. Und ich meine das nicht mal wegen der Zucht (siehe Bericht von Ohlala über die Mäuse), sondern wegen Deinem Handling: Also ist er dann dauernd am decken? Es ist halt schon gut, wenn Du einen Bock hast, der auf die Jungen schaut; oder noch besser, einer der absolut Bockverträglich ist (Vergessellschaftung). Ich kann mir auch vorstellen, dass er ein ganz guter Haremswächter wird - einfach vielleicht keiner, der einen 2. Kastraten akzeptiert.
    @Bätzi Ich drücke Dir die Daumen, dass es am Montag klappt. :dau:

    Liebe Grüsse Claudia