unklare Krankheitszeichen

Habe einen TA-Termin für Montag bei einer für mich neuen TÄ in Basel vereinbart, da das Gewicht von Jonas unaufhörlich sinkt. Jetzt ist er schon unter 1000g. Und dazu noch mit extra Leckerlis für ihn über den ganzen Tag verteilt. Da ist etwas am zehren, es tut mir so leid für den aufgestellten aktiven Haremswächter!

Dann nehme ich wahrscheinlich noch Phoolan Devi mit wegen den Kieferverrenkungen beim Fressen und bei Trixi weiss ich nicht so genau, ob ich sie vorstellen sollte. Ihr Trinkverhalten scheint wieder normalisiert zu sein, sie wirkt auch total munter und gesund. Kann ja nochmal einen Urintest machen um zu sehen, ob die Werte eben doch für eine Nierenauffälligkeit sprechen.

Liebe Grüsse,
Ursula

 

Oh, Ursula, da hast du ja ein Lazarett zu Hause! Das tut mir leid.

Ich drücke deinen Patientlein ganz fest die Daumen, dass sich was Therapierbares findet.

Liebi Grüess und machet's guet,
Gabriela

 

Danke, Gabriela, und dann komme ich allenfalls auf Dich zurück, wenn eine Diagnose gestellt werden konnte. Aber mal schauen, was die Tierärztin überhaupt dazu meint.
Hoffe Du hättest Kapazität für ein oder zwei neue Patientli.
Ich berichte dann wieder.

Liebe Grüsse,
Ursula

 

Ich bin also mit Jonas und Phoolan Devi nach Basel zum TA. Als ich Jonas aus der Transportbox nahm war er in einem erbärmlichen Zustand, ganz heiss und schlapp. Er wog nur noch 940g (im Juni 2012 noch 1340g!) und hatte doch tatsächlich 42°C Fieber. Er bekam ein Glucosegemisch direkt unter die Haut gespritzt, Baytril und Metacam.
So fahre ich nun fort und kann heute schon sagen, dass es ihm wieder viel besser geht.

Was aber nun sein eigentliches Problem ist, warum er über einen solch langen Zeitraum immer weiter abnimmt, weiss ich nicht. In seinem schlechten Zustand wollte sie ihn nicht noch lange untersuchen.
Ich gebe ihm zusätzlich Critical Care und Bene Bac für die nächste Zeit, bis er wieder richtig fit ist und zugenommen hat.

Bei mir bleibt die Frage, warum er einen solchen Fieberschub gemacht hat. War es Stress oder habe ich die beiden zu warm eingepackt? Habe sie in Kuschelröhren transportiert und während der Fahrt im Auto sind sie zusammen in eine Röhre gekrochen, wo sie sich natürlich gegenseitig noch gewärmt haben.
Phoolan Devi hatte aber lediglich 37°C. Bei ihr meinte die Ärztin, sie würde sie an meiner Stelle einfach so weiter beobachten und wenn sich ihr Zustand einmal verschlechtern sollte, wieder schauen, was zu tun sei. Sie hat auch den leichten Verdacht auf OD geäussert.


Liebe Grüsse,
Ursula

 

Könnte eine Schilddrüsen-Überfunktion sein. Um das festzustellen müsste der Ta aber Blut entnehmen. Hat er denn auch Durchfall? Mein Aragorn hatte auch langsam aber stetig abgenommen (meistens auch Matschköttel), von 1.445 kg (April 2009) auf zuletzt 754 gr (August 2010). Die letzten 2 Monate hatte ich täglich 2x Medikament verabreicht; leider hat es absolut nicht geholfen bei ihm. Es war so schade, er war so ein lieber schöner Kerl....

Ich wünsch' alles Gute, hoffentlich erholt er sich nochmals.

LG Moni

 

Jonas hat immer schön geformte Köttel, er tendiert gar nicht zu Matschköttel. Tut mir leid für Dich, dass Aragorn nicht mehr zu helfen war. Ist schlimm zu sehen, wie ein einst stattliches Tier einfach unaufhörlich abnimmt, ohne dass man wirklich weiss, woran er leidet.

LG Ursula

 

Hallo

Ich wollte mal Berichten, wie es mit meinem Patientlein Jonas läuft.
Also jetzt hat er gerade seine "irren 5 Minuten". Heute ist es besonders ausgeprägt, da rennt er die ganze Teppichstrecke von 4 Metern im Galopp und es hört sich an, wie eine Herde Elefanten.
Er ist unglaublich agil und ich hoffe so sehr, dass ihm nichts fehlt. Habe fast das Gefühl, er hätte diesen Fieberschub letztens auf dem Weg zum TA gemacht. Er ist ja nun auf Antibiotika und es schlägt zum Glück nicht auf seine Verdauung. Vielleicht wirklich dank des Bene Bacs, welches ich ihm mehrmals täglich in kleinen Dosen anbiete (ausser nach dem AB), damit die Darmflora sich immer wieder aufbauen kann.
Critical Care bekommt er auch kleine Portiönchen zwischen den anderen Mahlzeiten und er hat wieder 20g mehr drauf. Na, immer hin!

Hier mal ein Bild von ihm in seiner geliebten Hängematte, bereits mit einem Gewicht von unter 1000g.


P.S: Habe Jonas um Erlaubnis gebeten, dass ich dieses etwas familiäre Bild ins Forum stellen dürfe, er meinte, ich solle in Zukunft den Winkel etwas verändern, aber dies eine Mal sei's o.k. dafür wolle er aber eine Erbsenflocke im Gegenzug.


Liebe Grüsse,
Ursula

 

Hallo zusammen

Aus traurigem Anlass schreibe ich in diesem Thread nochmal weiter.
Jonas ist seit Februar in homöopatischer Behandlung bei Gabriela. Er konnte seinen Gewichtsverlust leider nie mehr wettmachen, schien aber sonst lebenslustig unterwegs zu sein.
Bei dem, was ich Jonas die letzten Monate so zugefüttert habe müsste er eigentlich so um die 1800g wiegen. In der Realität ist er aber 800g und wirkt eingefallen und müde. Wenn es Futter gibt kommt es schon mal vor, dass er schläft und ich ihn mehrmals auffordern muss, bis er versteht, was los ist. Er wird im Nov. erst 5 Jahre alt.
Vor zwei Tagen habe ich meinen Augen kaum getraut, denn Jonas kam unerschrocken in die Küche zu mir getapst und erkundete interessiert die für ihn neue Umgebung. Er und sein ganzer Harem akzeptierten bislang kompromisslos die imaginäre Grenze ihres offenen Geheges.
Dieses äusserst ungewöhnliche Verhalten( so süss es auch aussah) gaben mir natürlich zu denken. So habe ich ihn heute mal wieder gründlich untersucht und leider bin ich dabei auf einen kirschgrossen Tumor am Hals gestossen. Er muss sehr schnell gewachsen sein, denn ich nehme mir Jonas so alle 2 Wochen genauer "unter die Lupe".
Jetzt nehme ich an, dass Jonas' Verhalten das letzte Aufbäumen vor dem Niedergang sein könnte. Nochmal nach dem Motto "die Welt gehört mir" zeigt er allen, was für ein toller Meerimann er ist. Er frisst auch wie ein Scheunendrescher.

Immer häufiger treffe ich Jonas in der Kringel-Position an. In diesen Momenten schläft er sehr tief und ist kaum weckbar.




Wenn er frisst, nimmt er diese Liegeposition ein:



Trotz Krankheit ist Jonas gerne exponiert und liegt am Rande seines Geheges wie ein Wachhund, er scheint alles unter Kontrolle haben zu wollen. Zu oft wird dieses Verhalten natürlich mit Leckerlis bestätigt, so dass es schon zu einer Bettelpose übergegangen ist. So liegend kann er mich die längste Zeit in der Küche beobachten und ist dann natürlich bestens über die Futterzubereitung informiert.

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Ich mache mich innerlich auf den Abschied bereit und die grosse Trauer überkommt mich immer wieder, da er ein ganz besonderer kleiner Kerl ist. Sozusagen mein Ansprechschwein, wenn es um mein Meeri-Rudel geht. Er scheint wirklich viel zu verstehen und hat längst entdeckt, wie er mit mir umgehen muss, damit's nach seinem Gusto läuft. Ich liebe ihn über alles

Traurige Grüsse,
Ursula

 

Liebe Ursula,

bitte gehe umgehend zum TA. Das muss kein Tumor sein, es könnte auch ein Halsabszess sein. Die Dinger können in Rekordzeit, wenige Tage, manchmal Stunden sehr gross werden!

Sie sind natürlich schmerzhaft und könnten vielleicht sogar das Kopfablegen erklären.

Man kann sie meist gut operieren. Hier hat sich die Entfernung *mit* Kapsel bewährt, denn sie erspart Tier und Halter die lästige Spülerei. Die Wunde wird dann vernäht und nach 1ß Tagen meist, werden die Fäden gezogen.

Da ihr so ein vertrautes Verhältnis habt, will er Dich vielleicht mit dem veränderten Verhalten (Barriere durchbrechen) auf das Besondere, seine neue Erkrankung, aufmerksam machen. Ist nur eine Spekulation.

Ist es wirklich ein Tumor, drücke ich Jonas die Daumen, dass er noch eine schöne Zeit in seinem Rudelchen und bei seinem treusorgenden Zweibein hat!

Alles Gute!!*daumendrück

 

O.k, dann rufe ich gleich mal einen TA an und schaue, ob man mir für heute einen Termin geben kann. Es war so klar für mich, dass das ein Tumor sein muss.
Gehe ich richtig in der Annahme, dass ich das als Laie durch Abtasten gar nicht unterscheiden kann?

Ich berichte wieder, wenn ich beim TA war.

Lieber Gruss,
Ursula

 

Meine Kenia hatte das auch gemacht. Sie hat sich überall flach hingelegt, egal wo, auch mitten im Gehege und beim Fressen. Sie hatte einen tumor auf der Niere und Kreislaufschwankungen.

Es könnte durchaus mit den Lymphknoten zu tun haben oder mit der Schilddrüse. Tumore sitzen meisten weiter drin als Abszesse. Bei meinem Lymphknotenschweinchen war es auf jeden Fall so. Man muss oft viel weiter reingreiffen mit den Finger als bei Abszessen. Ich kann es dir leider nicht besser erklären. Da ich den Unterschied aber schon mal ertasten konnte, kann ich es auch besser einschätzen.

Viel Glück!

 

So, wir sind wieder zurück vom Tierarztbesuch.
Jonas wurde zuerst abgetastet und der Befund als langstielige, hart abgekapselte Geschwulst beschrieben.
Wir entschieden uns für eine Punktion. Da Jonas es sich nicht gefallen liess, bekam er ein paar Atemzüge Gasnarkose zur leichten Sedation.
Zum Erstaunen der TÄ kamen einige Milliliter Blut aus der Geschwulst, sie hat sie mehrere Male an verschiedenen Stellen punktiert. Nur einmal kam kein Sekret, was auf eine mehrkammrige Geschwulst, evtl. ein Tumor hindeuten kann. Um sicher zu gehen wird die Probe eingeschickt, falls es infektiöses Material ist können wir wenigstens noch mit Antibiotika behandeln versuchen.

Die heutige Behandlung /Transport haben Jonas leider schon sehr zugesetzt, da er sehr energisch auf TA-Besuche reagiert und sich mit Händen und Füssen wehrt. Zum Glück ging alles so schnell und wohnen wir so nahe bei der Praxis.

Liebe Grüsse,
Ursula

 

Liebe Ursula,

Mist.

Ein Abszess wäre wohl die bessere Diagnose gewesen. Hoffen wir noch auf was Infektiöses, so hätte man wohl doch noch eine Behandlungsoption.

Ich weiss jetzt nicht, was die TÄ genau untersuchen lässt, aber falls sie sogar etwas Gewebe erwischt hat, bekommt sie vielleicht sogar eine Tumordiagnose.

Insgesamt sieht Jonas schon nach altem Schweinchen aus, er hat auch das knochige Hinterteil.

Malte kringelte auch manchmal, aber er lebte damit noch gut ein Jahr. Er war lange Zeit knochig, hatte um die 850 g. Die Augen oft trüb, aber er war damit munter. Er muss ca. 7 geworden sein. Erst der Tod seiner Mareike liess ihn wenige Tage später Abschied nehmen.

Manche Schweinchen werden einfach nur 5, etliche gehen bereits mit 4,5. Ehrlich gesagt finde ich, dass eher wenige 6,5 oder 7 werden.

Ich hatte auch welche dabei, die mit propperem Aussehen und fast 1000g kurz vor ihrem 5. Geburtstag, innerhalb von 2 Tagen plötzlich gingen, ohne gross krank zu sein. Ein Tag Unwohlseinszeichen und am nächsten Tag schliefen sie ein.

Ich weiss nur zu gut, wie schwer es ist, dem Herzensschwein beim Altern zuzusehen, nicht viel tun zu können.

Es tut mir sehr leid. Vielleicht hat Gabriela noch etwas für die Tumorbehandlung.

Zum Abtasten kann ich nicht viel sagen. An Hauttumoren habe ich einen Mammatumor gehabt und einen Talgdrüsentumor. Dass es ein Tumor war, hat aber nur die histologische Untersuchung zu Tage gefördert.

Ausgesehen hat das Ding wie eine normale entartete Talgdrüse.

Natürlich können auch Lymphknoten rasch anschwellen. Speziell am Hals sind Halsabszesse recht häufig. Dort können sich leicht mal Heuspelzen einspiessen.

Ich würde mich trotz jahrzehntelanger MS-Haltung nicht auf meinen Tastbefund verlassen.

Ich drücke dem süssen Jonas weiter die Daumen. Volle Verwöhndröhnung ist weiter angesagt!

 

Das ist leider auch meine Beobachtung. Bei mir haben sich leider fast 80% im Alter von 4.5 - 5.5 verabschiedet.

Ausser Caramello und Elisa, die haben nun die 6 erreicht. Caramello aber auch eher angeschlagen als gesund.

 

So ungefähr siehts hier auch aus. Obwohl ich in den letzten 3 Jahren auch 1x 6,5 und 2x um die 7 dabeihatte.

Hatten wir zu dem Thema nicht sogar mal einen Thread oder Statistik?

OT Ende.

Ich hoffe, Jonas hat sich inzwischen vom TA-Besuch erholt und mag wieder munter futtern. Hat die TÄ ein Schmerzmittel mitgegeben? So sicherheitshalber wegen der Punktion meine ich.

Würde sie sich eigentlich evtl. auf Hausbesuche einlassen, wenn sie so nah bei Dir wohnt? Ein Nachfragen kostet ja nichts.

 

Danke für die guten Wünsche!

Ich habe noch am selber Abend Bericht von der TÄ bekommen. Sie hat einen Abstrich gemacht und zuerst selber mikroskopisch geschaut, was da im Punktat zu sehen ist.
Leider hat sie viele Zellklumpen mit ausgearteten Zellkernen und Zell-Formen gesehen, was für einen malignen Tumor spricht. So unterlassen wir weitere Abklärungen, da es sehr aussichtslos ist.
Jonas hat den gestrigen Eingriff dennoch gut überstanden und ist wieder munter in seinem Rudel unterwegs. Er hat übrigens zur Abschirmung Marbocyl nach dem Eingriff gespritzt bekommen. Noch dazu habe ich immer Metacam/Metacox zu Hause.

Jetzt bekommt Jonas eben noch mehr Verwöhnung, obwohl da fast nichts mehr geht, da ich ihn ja schon lange ganz besonders umsorge und zufüttere.

@ Petra: Dass meine TÄ Hausbesuche macht, kann ich mir nicht vorstellen, da sie und ihre Kollegin bei einem Grosstierarzt in der Praxis angestellt sind. So nehme ich nicht an, dass sie selber entscheiden können, ob und wann sie Hausbesuche machen. Das ist natürlich immer mit einem Mehraufwand verbunden und benötigt schnell mal doppelt soviel Zeit. Kann aber dennoch mal nachfragen, wie sie das handhaben. Für den Fall der Fälle, wenn ich es Jonas nicht mehr zumuten mag, in die Praxis zu gehen.

heute Abend bei der Fütterung:


Liebe Grüsse,
Ursula

 

Ach, der liebe Jonas ....

Dabei hat er so gut auf seine Mittel reagiert, ich habe eine Sonne in sein Dossier gemalt, als er im Mai wieder auf über 1000g kletterte. Erinnerst du dich an unsere Freude?

Seinem steten Gewichtsverlust, der dennoch wieder im Sommer folgte, habe ich hingegen nicht getraut, auch wenn immer wieder Umstände auf ein normales Vorkommen wie Hitze o.ä. manchmal irreführen können.

Aber es tröstet mich, dass der tapfere Meerimann weiterhin gut essen mag und dich in der Küche abholt. Geniesst die Zeit zusammen, Ursula.

Ich drücke die Daumen, dass es noch lange so bleiben kann.

En liebe Gruess,
Gabriela