Verzicht auf Rüebli und Co.

Hoi mitenand

Ui, dieser Vortrag wirft aber hohe Wellen - wir waren übrigens mit dabei!

Wir nehmen gerne an solchen Anlässen teil, da uns jeweils wieder neue Erkenntnisse, wenn auch nur für uns, die verschiedenen Handhabungen, Praxisbeispiele oder einfach die Bestätigung unserer Meerihaltung interessieren. Ich denke, man kann immer etwas daraus mitnehmen, evtl. auch umsetzen bzw. verbessern, ob man es machen möchte, ist jedem einzelnen selber überlassen. Jeder hat ja schliesslich eine unterschiedliche Haltung oder Anzahl Tiere.

Für uns war jetzt hier besonders das Thema "Zucker" - passend zu den "Zuckermausis" - wichtig und hat uns persönlich zu Denkanstössen angeregt. Wir haben uns bisher wirklich nicht vorgestellt, dass auch nur schon ein Rüebli so viel Zucker mit dabei hat. Gerade auch wie dieser dann die Darmflora passieren muss, was ja die Priska fachlich super erklärt hat.

Was wir uns ebenfalls notiert haben, ist, dass beispielsweise der tägliche Vitamin C - Bedarf bereits mit

- 15 gr Peperoni (alle Farben)
oder
- 67 gr. Löwenzahn
oder
- 12 gr. Peterli
oder
- 57 gr. Feldsalat

gedeckt ist.

Rauh- und Grünfutter (grünes Gemüse) deckt
- den Energiebedarf
- ist für die Verdauungsphysiologie
- für den Zahnabrieb
- gegen die Bildung von Haarbällen
- und deckt den Kalziummangel

Pellets decken den Vitamin- und Mineralbedarf auf sicher ab!

Wasser - was uns ja wirklich allen klar ist - immer anbieten.

Früchte sind halt einfach sehr zuckerhaltig und gerade Apfel werden wir nur noch äusserst selten füttern. Das Beispiel mit dem Wasserglas und den Würfelzucker hat uns imponiert.

Heu ist das Allerwichtigste, vor allem sehr empfehlenswert verschiedene Heusorten miteinander, das ist ein Leckerbissen für unsere Fellnasen! Auch getrocknete Kräuter sind gut. Verschiedene Salate / Wiesengras darf/soll man gerne verfüttern.

Die Nagezähne wachsen übrigens pro Woche im Unterkiefer 1,2 - 1,9 mm und im Oberkiefer 1,4 - 1,7 mm.

Die Meeris sollten deshalb möglichst viel und lange kauen (Heu, Gräser, Grünfutter, Äste, Nagehölzer, etc. - kein Brot).

Rüebli werden wir hier bestimmt nicht vollständig streichen, aber wohl auch nicht mehr täglich anbieten, anstelle davon, lieber Stangensellerie, Salat, Peperoni, Gurke, wenig Fenchel, Broccoli, etc. (grünes Gemüse).

Wenn die Tiere auch nicht so zuckerhaltiges Futter bekommen, sind sie einiges vitaler und fressen automatisch mehr Heu, achtet mal wirklich darauf. Die Böhnchen sind ebenfalls zunehmend!!

Pellets bekommen sie hier in Innenhaltung bestimmt auch nicht 1 EL pro Tier pro Tag, benötigen sie auch nicht mit der oben genannten Ernährung. Die Hälfte ist uns persönlich täglich schon zuviel für 5 Tiere.

Langsamer Futterwechsel wurde auch ausdrücklich betont!

Der Vortrag war ja nicht ausschliesslich über Meerschweinchen, sondern auch noch über weitere kleine Nager.

Vielleicht ist ja ein nächstes Mal zum Beispiel das Thema Meeri-Krankheiten eine Möglichkeit für einen Referenten ....

 

Richtig, genau!
(Jetzt muss ich dann meine Notizen doch auch noch suchen, die habe ich irgendwo auf meine Berge geschmissen, und nun sind sie darin begraben....)

Ich hoffe nun, dass ich demnächst mal das Script bekomme

Gruss
Priska

 

Darüber gibt es von den Meerschweinchenfreunden einen Vortrag an der Ausstellung in Kriens - man kann sogar noch Wünsche anbringen, über welche Krankheiten die Tierärzti erzählen soll....

Gruss
Priska

 

Hi,

na das ist doch mal interessant! Ich denke Blasensteine wären von allgemeinem Interesse, Kieferknochenabszesse, bei mir speziell wäre es im Moment Schilddrüsenüberfunktion.

Kriens wäre auch für mich nicht ganz so schrecklich weit weg....vielleicht schaff ich ja das dann!

Liebe Grüsse

Petra K. und die Herzensbrecher

 

Das musst du aber den Meerschweinchenfreunden melden....

Gruss
Priska

 

ups!

Hi Fränzi!
Ich habe das extra ein bischen drastisch ausgedrückt.
Das Problem ist dass viele Meerihalter durch solche Diskussionen sehr verunsichert werden.

Ich arbeite in einer Drogerie, und da erlebst ich sehr oft dass es Leute gibt die auf jeden "Mist" reagieren. Und sich nicht mehr sicher sind was für sie jetzt das Beste ist.

Wenn ich mal überlege, was ich in meiner Lehre über Gesunde Ernährung gelernt habe, ist das nicht mehr das selbe, was die Lehrlinge Heute gelehrt bekommen. Das betrifft vor allem die Diät bei Übergewicht. Da fragt ich öfters eine Kundin ja was ist dann jetzt richtg?

Selbst beim Menschen, wo die Forschung sicher viel weiter ist als beim Nager, gibt es jedes Jahr wieder neue Erkenntnisse.

Anderes Beispiel betreffen Zivilisationskranheiten. Vor Jahren ist eine Kampagne gestartet worden wegem Verhältniss zu hohe Cholesterinwerte und Schlaganfall. Cholesterin senken ----weniger Schlaganfall. Hmmm die Cholesterinwerte der Bevölkerung sind seither gesunken die Schlaganfallhäufigkeit nicht....!

Solche Dinge machen mich stutzig und ich glaube nicht mehr alles was mir von Fachleuten erzählt und auch dokumentiert wird. Bin ebe es kritischs...

Was unsere Meeris betrifft. Im Sommer finde ich die Ernährung mit Gras, Löwenzahn etc. super ( logisch mit immer viel Heu zu freihen Verfügung). Das gibts auch bei uns. Ich laufe jeden Tag durch meinen Garten und Pflücke alles was meine Schweinchen mögen und wir nicht.

Abwechslung muss nicht sein das stimmt. Das ist das Selbe wie die Mütter die ihren Babys Abwechslung bieten wollen und die ganze Verdauung damit durcheinender bringen.

Doch was sollen wir im Winter füttern? Salat? Bis jetzt haben meine Schweinchen im Winter immer etwas Wirz bekommen und zwischendurch Randen, Stangensellerie, Sellerie (kann ich streichen mögen sie eh nicht besonders) Fenchel und jeden Tage in schnifen Rüebli (also nicht viel).
Doch darüber gibt es ja einen anderen Thread.

Ich werden dieses Thema genau beobachten und es nimmt mich extrem Wunder was in ein paar Jahren geschrieben wird!

 

Bei uns gibts ab Frühling, ausser viel Heu, Gras sobald es wächst. Am Abend hin und wieder etwas Pellets. Im Herbst bekommen die Schweinchen etwas Äpfel, einfach die, ich ich als Fallobst von den Nachbarn bekomme. Im Winter gibt es bei uns, ausser viel Heu, Futterrüebli, Chinakohl und am Abend etwas mehr Pellets als sonst. Das mache ich seit Jahren so, das hat sich bewährt und das wird auch so bleiben. Punkt.

Grüessli Manu

 

Ich habe moich glaun falsch ausgedrückt, das es auf einmal heisst meine Meeris seinen nach den Sieben Wochen Tod.
Also nochmals:
Ich habe ein bis zwei mal in der Woche Grünfutter gegeben. Also denke ich nicht das es für sie eine zu grosse umstellung sein wird.
Sie bekommen aber immer ihr Heu, Wasser und Pellets ( Scherzer ) dazu jeden Tag ein paar Zweige zum Nagen, was sie sehr lieben.

Ich werde keine Radikalumstellung machen. Das Vitamin C bekommen sie mit einer Brausetablette, was nicht im Wasser verdunstet.

Ich hoffe ich habe Licht ins Dunkel gebracht und mich klarer ausgedrückt.

Liebe Grüsse Tamara

 

Ich weiss einfach nicht, ob Du den Tieren einen grossen Gefallen tust, wenn Du sie so "speziell" ernährst, Tamara. Immerhin produzierst Du ja auch Abgabetiere, die dann vermutlich in Haushalte kommen, wo sie öfter als bloss einmal pro Woche Frischfutter bekommen. Wenn die Kleinen aber bis zum Abgabealter überhaupt nie etwas Grünes gesehen haben, werden sie solches Futter nicht kennen und sich sehr schwer tun damit, sich an eine normale Ernährung zu gewöhnen.

Vielleicht solltest Du diesen Versuch auf Deine Rentner- und Liebhabertiere beschränken, die sicher nie abgegeben werden?

Viel Glück und Gruss, Franziska

 

Ich werde mir alles mal durch den Kopf gehen lassen und dann in ruhe entscheiden was ich machen soll.

Liebe Grüsse Tamara

 

Hallo Tamara!

Was ich Dich in diesem Zusammenhang fragen wollte. Hat denn eines, oder haben mehrere, Deiner Säuli gesundheitliche Probleme? Mit der Verdauung oder so? Oder warum willst Du die Ernährung umstellen?

Ich muss Dir ehrlich sagen, ich mach mir da schon ein wenig Sorgen. Vitamine aus der Brause gut und recht, aber ich denke halt schon, die besten Vitamine kommen immer noch aus frischem Futter.

 

@Tamara: wenn du Scherzer Pellets fütterst, würd ich nicht auch noch Vitamin C in Brausetablettenform geben - die Scherzer Pellets sind ja sowieso schon die, die den allerhöchsten Vitamin C Gehalt haben von allen Sorten, die ich hier in der Schweiz kenne.
Da frag ich mich manchmal eher schon, ob 3000 mg/kg nicht übertrieben viel ist.

Da dann noch mit Brausetabletten nachdoppeln? Nein, würd ich nicht machen.
Man liest ja öfter mal, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen zu hoher Vitamin C Gabe und Nieren- oder Blasenproblemen. Also übertreibs nicht, zu viel des Guten ist dann auch mal zu viel.

Gruss
Gabi

(Zum Grünzeug sag ich jetzt nicht auch noch was )

(an die Admins: müsste man hier vielleicht mal einen Teil des Beitrags in einem neuen Thread abspalten? Wir sind mal wieder vom Thema abgekommen. Sorry, bin sehr zerknirscht)

 

In einer Brausetablette wird das Vitamin C nicht stabiler sein als pur als Ascorbinsäure - eine Brausetablette wird normalerweise aufgelöst und innert Minuten in den Körper aufgenommen...
In den Pellets hingegen ist stabilisiertes Vitamin C, das ein paar Monate lang bestehen bleibt...


Gruss
Priska

 

Man kann Meeris relativ problemlos ohne Grünzeug ernähren. Ich habe ja im Frühsommer den Meerschweinchenrichter aus Amerika ein paar Tage beherbergt, und mit ihm natürlich auch über Meeris diskutiert: Seine (mehrere hundert) Tiere bekommen Heu (eigentlich Emd, zweiter Schitt, feine eiweisshaltige Sorte), Pellets und Wasser, sonst nichts.

Gruss
Priska

 

Da frage ich mich halt einfach, wie das 1. mit dem Zahnabrieb funktionieren soll und ob 2. die Schweinchen nicht auch grössere Lebensqualität hätten, wenn sie schmackhafteres Futter bekämen.
Wir Menschen könnten uns ja auch ohne weiteres SEHR einfach und eintönig ernähren, aber Genuss ist doch auch wichtig?

An die Theorie, dass Meeris Gaumenfreuden und Abwechslung in der Fütterung nicht zu schätzen wüssten, glaube ich persönlich nämlich überhaupt nicht. Meine Tiere beweisen mir täglich das Gegenteil.

Gruss, Franziska

 

Hallo zusammen,

ich denke da genau wie Du Franziska und wahrscheinlich viele andere Liebhaber auch.

Heu ist klar, das lieben alle Schweinchen, aber wenn sie tagein-tagaus nur vor denselben graugrünen Pellets sitzen, dann brauchen sie sich nicht drum zu streiten, schliesslich sind die ja fast immer da, es kommt viel seltener jemand zu ihnen spricht mit ihnen, gibt gezielt jedem einzelnen etwas Gurke oder was anderes. Das registriert Schwein nämlich ganz genau, wer was wann bekommt und passt man nicht auf, fühlt sich schnell eines zurückgesetzt. :-(

Natürlich kann einer mit mehreren hundert Tieren nicht jedem Schweinchen extra ein Gurkenstück geben, aber einen Haufen Gras reinwerfen könnte der auch und dann hätten sie schon Spass, sich um die besten Halme zu kloppen, nach was für Kriterien auch immer die ausgesucht werden.;-)

Natürlich kann ein Schweinchen mit Pellets, Heu und Wasser überleben, aber nein danke, dann möchte ich keine halten. Das ist ja bald Labortierdasein. :-(

Das schöne bei der Schweinchenhaltung ist doch das Beobachten der Interaktionen und die meisten Interaktionen finden bei der Fütterung statt.

Ich finde es immer sehr spannend, welches Schweinchen sich was zuerst nimmt.

Und für mich war es heute ein Freudenfest auf dem Markt Catalogna und Fenchelgrün ergattert zu haben, sie haben sich so gefreut.))

Ich stelle mir gerade das Bild vor, mehrere hundert Meeris vor Pelletnäpfen, Heuraufen und Wasserflaschen....wie triste! Nein, danke!

Und wenn noch so viele schlaue Köpfe jetzt die tollsten kargen Ernährungstheorien aufstellen, meine bekommen weiterhin ihre insalata mista und ich freue mich, wenn sie sich freuen und sie freuen sich!

So, nun Asche auf mein Haupt, Giftpfeile von wegen, ich würde die Tiere verhätscheln;-)). Dafür hatten meine Schweinchen aber wenigstens Spass im Leben und kein ödes Dasein.

Das ist eben die typische Liebhabereinstellung mit nur wenigen Schweinchen, die irgendwie wie Kinder für einen sind.;-))

Liebe Grüsse

Petra K. und die Herzensbrecher

 

Die Grünfütterung ist für meine Säuli DAS Highlight des Tages. Da laufen sie zur Höchstform auf. Und erscheint eines NICHT zur Grünfütterung... dann ist etwas gar gar gar nicht mehr gut. Das selbe gilt auch für die Grasfütterung später dann im Auslauf, da kommt mein kleines Rudel angebraust und reisst mir das von mir angepflanzte Gras aus den Händen. Und solange sie das machen, ist alles im Butter.

Klar lieben sie auch frisches Heu, aber Heu haben sie ja schliesslich den ganzen Tag lang. Und die Pellets... naja... die Begeisterung hält sich da wirklich in Grenzen.

Ich liebe es, meine Säuli jeden Abend mit einem "Gmües-Plättli" zu verwöhnen. Und wenn ich meine Säuli verhätschle... dann verhätschle ich sie eben... und zwar gerne

 

Hmmmm... nun nimmt die Diskussion allerdings wieder gefährlich eine Richtung, die man getrost als "Liebhaber gegen Züchter" bezeichnen kann. Das war eigentlich nicht mein Ziel. Die Fragestellung heisst ja nicht "Verhätscheln ja oder nein", sondern "wieviel und welches Frischfutter ist gesund".

Seien wir doch ehrlich: das, was wir Liebhaberhalter mit unseren Gemüseplättchen und der Riesenauswahl praktizieren, ist ja genau so ein Extrem wie das, was Priska beschreibt: Emd, Pellets und Wasser. Etwas in der Mitte, denke ich, wäre ein Ernährungsstandard, der jedem Meeri gut tun würde.

Eine Frage ist bei mir noch unbeantwortet, und ich möchte sie an die Adresse von Priska oder jemand anderem, der beim Ernährungsvortrag dabei war, nochmals wiederholen:

Wenn meine Tiere das gereichte Frischfutter ohne jegliche Auffälligkeiten wie Durchfall oder Blähungen verdauen, kann ich dann beruhigt weitermachen wie bisher und davon ausgehen, dass es ihnen eben nichts ausmacht und dass sie keine Probleme wie Übersäuerung oder Bakteriensterben haben?
Oder kann ich von einer problemlos funktionierenden Verdauung und gesund aussehenden Bölleli nicht automatisch darauf schliessen, dass alles in Ordnung ist? Kann ich den Tieren mit z.B. zu kohlenhydratreicher Kost irgendwelche versteckten Langzeitschäden zufügen und etwa ihre Lebenserwartung senken?

Gruss, Franziska