Verzicht auf Rüebli und Co.

Dieses Thema im Forum "Ernährung und Pflege" wurde erstellt von Franziska, 1. Oktober 2007.

  1. lia

    lia Guest

    hej, ich denke, wir sollten uns nicht zu viele gedanken machen. die meisten hier ernähren ihre tiere schon überdurchschnittlich gut und eine umstellung könnte den tieren auch eher schaden, weil es stress bedeuten könnte.

    wildmeerschweinchen gibt es nicht, das hausmeerschweinchen ist seit jahrtausenden domestiziert, und gilt als biologisch eigene art. die wilden vorfahren sind bis heute nicht eindeutig klar. es gibt keine artgerechte wildernährung. die indios haben den meerlis über jahrhunderte vorallem abfälle gefüttert. also maisblätter aber auch mal abgenagte knochen (meerlis fressen auch tierische eiweisse.) der magen-darm-trakt ist dementsprechend auch anders. die ansätze des ernährungsvortrags sind sicher richtig, aber ein meerschwein ist auch andere kost gewöhnt.

    zucker und fette werden im darm in erster linie zu energie abgebaut. bei aussenhaltung wir dein grosser teil verwertet, vorallem überschüssige nährstoffe machen den tieren zu schaffen. wenn man viel karge nahrung (=heu, gras) zur verfügung stellt und das gemüse den kleineren teil ausmacht, wird das schon hinhauen.

    bin der meinung, dass stärkehaltige speicherknollen (alle würzel und stöngelknollem, wie karotten, kohl, rübe) mit wenig zucker nach wie vor gesünder sind als getreide, da sie nebst wichtige vitamine und spurenelemente auch mehr balaststoffe und cellulose enthalten.
    Karotten enthalten zu 4-6% zucker, das ist extrem wenig. ich werde im winter nicht auf diese energielieferanten verzichten.

    das ist ziemlich ungeschickt. meerschweinchen sind eher auf karge kost eingestellt. sie können gut frischfutter fressen, jedoch muss sich der darm darauf einstellen. man sollte entweder ständig kleine mengen frischfutter geben, oder es bleiben lassen, alles andere bedeutet stress...
     
  2. Piri

    Piri Prominenter Benutzer

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    Ja die Ernährung... Das ewige Thema. Wisst ihr ich bin da manchmal etwas kritisch. Nehmen wir die menschliche Ernährung. Da heisst es mal, das ist gesund und das darf man unter keinen Umständen essen, paar Jahre später stellt man fest, dass das völlig falsch war und manche sogar krank wurden. Ich kenn ein Beispiel einer schwangeren Frau, die sich sozusagen hypergesund ernährte und danach ein völlig mangelernährtes, schwerstbehinderdertes Kind bekam.
    Was der Experte sagte, hat bestimmt seine Berechtigung und stimmt auch. Nur frage ich mich ob wir unseren Meeris nun wirklich einen Gefallen tun, wenn wir ihre Ernährung so umstellen. Und ich frage mich auch, woher dann die Schweinchen ihre Vitamine herbekommen wenn nicht vom Gemüse? Und wieso das man im Winter nicht mal ein Mandarinchen füttern darf, was viel natürlicher ist als wenn man Vitamine ins Wasser gibt, was meine Meeris im Winter ehrlich gesagt sowieso nicht trinken. Natürlich es enthält Zucker, aber ich füttere ja so Sachen nicht in Unmengen und schliesslich sind sich die Schweinchen ja auch daran gewöhnt. In den 7 Jahren Meerihaltung hatte bisher eines mit Zahnproblemen (Lucky), der aber eine angeborene Felhstellung hat (ebenso seine Schwester). Mir wurde sogar gesagt, dass es ein Wunder sei, dass sich Schneeflöckli die Zähne immer noch selber abwetzen kann (auch wenns eine Zeitbombe ist) und dass Lucky fast 4 Jahre lang auch keine Probleme hatte. Meine Meeris fressen soo Unmengen von Heu, auch neben der Grünfütterung. Im Sommer eine Grasfütterung zu haben ist ja toll, aber für die meisten einfach unrealistisch da es nicht einfach ist, solche Mengen Gras zu bekommen.
    Manchmal hab ich das Gefühl, man macht sich einfach zuviele Gedanken. Ich werde zwar versuchen, die Menge der Karotten etwas zu drosseln, den Rest meiner Grünfütterung werd ich aber bestimmt beibehalten. Und wie lia schon gesagt hat, wir haben keine Wildmeeris, sondern domestizierte, die Karotten sozusagen schon im Mutterleib zu sich genommen haben.

    Lg Annina

    PS: Für meinen Lucky sind momentan Sachen wie Salat, Karotten, Fenchel, Peperonie, Äpfel, Sellerie und Pellets DIE Lebensretter und ich bin froh, dass er sich an all diese Dinge schon gewohnt ist.
     
  3. jana

    jana Prominenter Benutzer

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    Hallo zusammen,ich habe mich sher gewundert,das nicht alle Züchter oder auch Liebhaber täglich Grünzeug verfüttern:a030:
    Ich fand nur die ,,100gr pro meeri pro tag,, ein bisschen übertrieben,weil meine soviel gar nicht fressen.Aber meine Bekommen täglich.Ich verfüttere täglich Grünfutter,natürlich Heu,Pellets und natürlich Wasser.Ich werde ausser die Peletswechseln sicherlich auch nichts anderes Umstellen,Meine hatten noch nie irgendwelche Probleme wegen dem Grünzeuigs.

    lg Jana
     
  4. Hi Jana,

    meine bekommen täglich Frischfutter, dafür aber nur einmal in der Woche ein paar Pellets. Die würden glaub auch 200 g Frifu verdrücken;-))

    Ich finde auch eine Ernährung mit nur Pellets, Heu und Wasser so langweilig. Grünzeug ist doch das Highlight bei den Schweinchen!

    Aber ich kann verstehen, wenn in einer grossen Zucht vielleicht nur Möhren drin sind, Grünfutter ist ja oft ziemlich teuer.

    Ich bin aber immer glücklich, wenn ich ein Schweinchen bekomme, was Frifu gewöhnt ist, ich hatte auch noch nie Probleme mit Neuschweinchen. Und was sie vom Frischen nicht kannten, haben die anderen ihnen schon beigebracht, dass es schmeckt.

    Ich habe lediglich eine, die keinen Fenchel mag, die Jüngste und weil sie dann richtig weint, wenn sie nichts bekommt und alle fressen, geb ich ihr dann ein Stückchen Gurke, denn zwingen etwas zu fressen, was sie nicht mag, das möchte ich nicht. Ich mag ja auch keinen Mangold*gg*

    Liebe Grüsse

    Petra K. und die Herzensbrecher
     
  5. Priska

    Priska Prominenter Benutzer

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    Es ging beim Vortrag überhaupt nicht darum, dass man kein Frischfutter füttern soll.
    Es ging um die Vermeidung von Getreidemischungen als Trockenfutter, und darum, dass zuckerhaltige Früchte und Gemüse nicht sehr geeignet sind für einen Meerschweinchendarm.
    Aber es gibt ja auch sehr viel schlaues Grünzeug....

    Gruss
    Priska
     
  6. Lulu

    Lulu Guest

    Keine Rüebli
    keine äpfel
    kein Salat...
    (oder nur wenig)

    Was sollte man den sonst für frischfutter geben? Ich hab noch nicht lange Meeris und habe deswegen auch noch nicht so viel Erfahrung...
     
  7. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Hallo Lulu

    Lies doch mal hier, was empfohlen wird.
    Ernährungs-Merkblatt
    Jetzt im Herbst/Winter bleibt eben schon nicht mehr so viel übrig, was Du ihnen geben kannst, aber vergiss doch einfach, dass es immer "abwechslungsreich" sein soll.
    Das ist unser menschliches Denken.

    Meine Bande liebt vor allem Chicorée und Fenchel, was jetzt auch mehr und mehr ihr Hauptfutter ist. Daneben erhalten sie noch Gurken, aber ebenfalls nicht nur ausschliesslich, weil ich Angst habe wegen Blähungen.
    Im Sommer ist es dann wieder einfacher mit Gras und Löwenzahn.
     
  8. Priska

    Priska Prominenter Benutzer

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    Nur geringe Mengen (ein Rugeli oder ein Schnitz), da es sehr viel Zucker enthält, der im Meerschweinchendarm eigentlich nicht zu suchen hat.


    Doch, schon Salat - aber im Winter keinen Kopfsalat.

    Dann gibt es noch allerlei andere grüne Gemüse: Spinat, Lattich, Gurke, Zucchetti (mögen meine nicht so), Grünkohl und und und...
    Und natürlich Gras!

    Gruss
    Priska
     
  9. Franziska

    Franziska Guest

    Fenchel, Peperoni, Gurke, Catalogna, Zuckerhut, Lattich, Stangensellerie - und natürlich Gras und Löwenzahn, solange es gibt.

    Das sind nur mal ein paar Ideen - andere haben sicher noch mehr Vorschläge.

    Gruss, Franziska
     
  10. Prezzi

    Prezzi VIP-User VIP

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    18. Oktober 2006
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    2.444
    Bei mir gibt's häufig Chinakohl. Den mögen meine Schweinis sehr, und erschwinglich ist er auch noch. :bl7:
     
  11. Yvonne

    Yvonne VIP-User VIP

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    2.914
    Catalogna konnte ich leider bisher in den Grossverteilern noch nicht finden. Gibt es das im Baselbiet schon? Ich hoffe sehr, dass wir Catalogna auch bald kaufen können, denn das war im letzten Winter hier sehr begehrt.

    Genau das, was Franziska aufgezählt hat, gibt es bei unseren "Zuckermausis" ebenfalls!
     
  12. Hhhmm, also wenn meine Bande könnte, würde sie sich wohl von Catalogna und Gurke ernähren, aber ich bleibe doch lieber bei abwechslungsreich, Gurke ist ja nun sehr wässrig und Catalogna enthält reichlich Bitterstoffe, dann doch lieber noch andere Salatsorten und Gemüse dazu.

    @Yvonne

    ich habe Catalogna Freitag bei Migros bekommen, allerdings auch nur in einem grösseren, der Gott sei Dank auf dem Weg zu meiner Mutter liegt. Sprich doch mal den Filialleiter an, ob er weiss, wann der im Programm ist, bzw. bestellen kann.

    Ausnahmsweise hab ich im Tessin mal einen Vorteil, auf den italienischen Märkten gibt es ihn gut und reichlich, eine Bekannte hat mir auch noch einen ganzen Berg mitgebracht. Bis Dienstag reicht das bestimmt!

    Liebe Grüsse

    Petra K. und die Herzensbrecher
     
  13. babyblue

    babyblue Benutzer

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    67
    Ich habe seit dem Ernährungsvortrag langsam mit den Rüebli und Äpfeln aufgehört und füttere jetzt vorallem Chicoree, Lattich, Grünkohl, Eichblatt, Endivie, Broccoli, verschiedene Kräuter, Rüebligrün und auch mal Peperoni oder Gurke. Gurken nicht so oft, da die fast keine Nährstoffe haben.
    Daneben gibt es einfach viel, viel Heu und ein-zweimal pro Woche etwas Trofu.

    Ich hatte erst gedacht, dass die Schweinchen unter Umständen etwas abnehmen würden, wenn die "Dickmacher" vom Speiseplan verschwinden, aber alle habe ihr Gewicht gehalten und sind putzmunter.

    Das einzige, was ich an der Ernährung meiner Schweinchen noch ändern möchte, ist das ich ihnen mehr Äste anbieten möchte, ich komme leider zu selten in den Wald...
     
  14. Hallo Natalie,

    mit dem Karottengrün bitte aufpassen, es ist eine wahre Calciumbombe und bei dafür anfälligen Tieren kann es zu Blasensteinen führen. Ich gebe alle 2 Wochen jedem mal 2 Stängelchen, mehr nicht. Ebenso nicht übermässig Kräuter füttern. Wenig Petersilie, hat auch viel Calcium. Ich gebe wenig Petersilie, dafür öfter mal Dill.

    Gurke gebe ich eigentlich recht viel, sie lieben sie einfach und Nährstoffe bekommen sie schon genug durch die anderen Gemüse. Oder selten auch mal Pellets.

    Liebe Grüsse

    Petra K. und die Herzensbrecher
     
  15. Priska

    Priska Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    12. Mai 2006
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    3.621
    Dr. Clauss ist aufgrund ihrer Versuche und Forschungen der Meinung, Blasensteine seien eher ein Problem von zu wenig aufgenommenem Wasser als von calciumhaltigem Gemüse....

    Gruss
    Priska
     
  16. Hi,

    das natürlich auch, aber genehmigt er ausdrücklich Karottengrün? Wenn ja, in welcher Menge?

    Der normale Halter, der sich nicht mit dem Ernährungsthema beschäftigt, gibt natürlich reichlich Karottengrün, zumal es nichts kostet, es sieht ja nun frisch auch sehr schön aus, ich habe es früher auch gerne gegeben.

    Nebenbei dürfte ja bei reichlicher Fütterung auch das Calcium/Phosphorgleichgewicht gestört sein. Aber um das bestimmt sagen zu können, weiss ich zu wenig.

    Also ich werde weiterhin Nahrungsmittel mit extrem viel Calcium möglichst meiden, ebenso ist die Oxalsäure ein Thema. Aber es ist doch jedem selbst überlassen, was er füttert. Ich möchte es hier nur erwähnen, dass ich Karottengrün für bedenklich halte, sonst fühle ich mich nicht gut. Daran halten muss sich keiner.

    Liebe Grüsse

    Petra K. und die Herzensbrecher
     
  17. babyblue

    babyblue Benutzer

    Registriert seit:
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    Danke Petra für deinen Tipp.
    Karottengrün erhalten meine Meeries immer dann, wenn ich am Markt einkaufe, das ist ca 1-2 mal im Monat und dieses Risiko gehe ich ein.
    Beinahe jedes Nahrungsmittel hat bei übermässiger Konsumation irgendwelche Nebenwirkungen und ich für meinen Teil füttere einfach hauptsächlich viel Heu und dazu jeden Tag zwei-drei Portionen Grünfutter.

    Ich möchte mich auch Piri anschliessen, denn die Ernährungswissenschaft ist sehr komplex und es gibt sowohl in der menschlichen wie auch in der tierischen Ernährung viele verschiedene Theorien und Meinungen.
    Was in den 70ern noch als gesund galt ist heute verpönt usw.

    Wohl lassen sich grundsätzliche "Richtlinien" festlegen wie z. B. dass Meerschweinchen am besten rein veganisch ernährt werden sollten, jedoch ist noch viel zu wenig Forschung gemacht worden, und es ist auch nicht auszuschliessen, dass uns bestimmte Wirkstoffe und Faktoren überhaupt nicht bekannt sind, um wissenschaftlich fundierte Ernährungsmodelle aufstellen zu können.

    Sicherlich ist zuviel Calcium nicht gut für Meerschweinchen, doch wieviel ist zuviel? Und wieviel ist zu wenig? Natürlich möchte man es richtig machen, aber was genau ist denn richtig und was nicht??
    Der Nährstoffgehalt vieler Gemüse und Kräuter hat sich in den letzten Jahren drastisch verringert, und um an wirklich genaue Nährstoffangaben zu gelangen, müsste man die Kräuter untersuchen lassen, der Nährstoffwert einer Pflanze wiederum hängt von sehr vielen verschiedenen Faktoren, wie z.B. dem Boden, dem Wasser, dem Standort usw ab.

    Das ist mir schlicht zu aufwändig, und auch meine Familie isst einfach das was auf den Tisch kommt und ich kann nicht dafür garantieren, dass der Broccoli den idealen Vitamin C Gehalt hat. Gott möge es mir verzeihen :d040: :p030: :bl7:
     
  18. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    6.668
    Liebe Natalie
    Ich denke, du hast wie einige andere von uns das Wichtigste in der Ernährung umgestellt oder bereits schon so gehandhabt.
    Ich halte es wie du und gebe meinen auch Karottenkraut, aber nicht als Hauptnahrung. Der grosse Anteil der Menge ist nach wie vor Salate.
    Die Erkenntnisse über viele Belange sind in den letzten Jahren gestiegen. Es wurde sehr viel investiert. Du schreibst, dass in Bezug auf die Ernährung in den 70ziger Sachen als gesund deklariert wurden und heute gilt es als verpönt. Ich habe da eine Wissenslücke. Von welchen Dingen sprecht ihr da? Von der Meerie-Ernährung (damals wie heute im Handel mit viel Körner) oder von der Ernährung beim Menschen?

    Gruessli
    Jasmin
     
  19. *lach Natalie, ja man kann sich auch verrückt machen. Wir können ja schon gar nicht wissen, wie unser Heu beschaffen ist.

    Also wenn Du sowenig Möhrengrün gibst, ist es bestimmt kein Problem.

    Liebe Grüsse und guten Appetit

    Petra K. und die Herzensbrecher
     
  20. Priska

    Priska Prominenter Benutzer

    Registriert seit:
    12. Mai 2006
    Beiträge:
    3.621
    Explizit von Rüeblikraut geredet hat er nicht - erwähnt hat er Luzerne und Peterli (was sonst so das Paradebeispiel ist von zu calciumhaltigem Grünzeug. Und dort meint er eben, dass sei, bei reichlicher Heufütterung (das calciumarm ist), kein Problem.

    Aber eben - es gibt Leute, die geben ihren Tieren Berge von Grünzeug - das ist nicht die Empfehlung von Dr. Clauss - die Idee ist, dass es Berge von Heu gibt, und noch ein bisschen Grünzeug dazu, um den Vitamin C-Bedarf zu decken.

    Gruss
    Priska