Hallo Ihr, nachdem ich in diesem Forum keine Rubrik für Vorstellungen gefunden habe, schreibe ich einfach mal mit - vielleicht kann mich ja noch einer aufklären, dann hole ich das nach. Ich mache die Wartezeit bei den Kastraten einfach davon abhängig, in welche Haltungskonstellation sie kommen. Grundsätzlich gilt für mich als Biologin, daß Spermien mit einem vorprogrammierten Tod prodzuiert werden - der tritt nach 6 Wochen ein - so lange können theoretisch noch zeugungsfähige Spermien da sein. Wohlgemerkt ist das ein rein theoretischer Wert und da ich im wirklichen Leben eher der Praktiker bin, halte ich mich eher selten an theoretische WErte. In der Praxis orientiere ich mich an den Details. Je gefährlicher das Risiko einer Trächtigkeit für die zu vergesellschaftende Sau, umso mehr gehe ich auf Nummer sicher. Länger als 4 Wochen habe ich bei keinem Bock (auch nicht ehem. Zuchtbock) gewartet. Gebe ich einen ehemals sehr potenten Bock kastriert ab, setze ich ihn vor Abgabe noch einige Tage zu WEibchen, denen ggf. eine Trächtigkeit nicht schaden würde - ist aber nie was passiert. Bleiben ehemals potente Böcke nach Kastra hier, kommen sie nach 2 Wochen zu Weibchen, denen eine Trächtigkeit ebenfalls nicht schaden könnte - auch noch nie was passiert. Da ich in Deutschland lebe und hier die Frühkastration (leider) noch überhaupt nicht verbreitet ist, lasse ich meine Böcke im Alter zwischen 4 und 6 Wochen und Gewicht um die 300 - 350 g) kastrieren, genau zum Zeitpunkt des Hodenabstiegs (so genau es halt zu beobachten ist). Danach halte ich gar keine Frist ein, sondern behandle sie wie Frühkastraten - vor Abgabe erfolgt allerdings sicherheitshalber für einige Tage der Besuch beim Weibchen - noch nie was passiert. Wirklich ausschließen kann man 6 Wochen nicht, daß doch noch was passiert, aber ich halte das Risiko für viel geringer als oft angenommen. Man muß auch bedenken, daß die Kastration, so gut sie auch durchgeführt wurde, gerade bei älteren Tieren zu vorübergehenden Schwellungen etc. führt. GLaube kaum, daß die dann so zeugungsfähig sind und bis alles verheilt ist, ist auch schon wieder eine Woche herum. Mir gings auch so. In den Fällen, wo vom Deckakt eines Kastraten berichtet wurde, war in viiiielen Fällen doch noch irgendwo ein anderes Böckchen zu finden. Sechs Wochen alleine sitzen lassen würde ich keinen Bock.
Also ich habe letztes Jahr einen frisch kastrierten Zuchtbock zu einem Weibchen gesetzt, welchem eine Trächtigkeit nicht geschadet hätte und siehe da - nach gut 10 Wochen bekan das Weibchen 3 gesunde Babys - der Bock konnte also sehr wohl und kurz nach der Kastration noch erfolgreich decken......
Direkt nach der Kastration zu Weibchen habe ich bei ehemaligen Zuchtböcken nie ausprobiert, hätte aber nicht erwartet, daß die dann trotz der Manipulationen im Gewebe sofort zur Tat schreiten würden. Praxis schlägt da mal wieder jede Theorie
Wir hatten zwei Übernahmetiere zu uns geholt, unkastrierter Bock und trächtiges Mädel. Der Bock wurde noch am selben Tag kastriert und durfte zu seinem Weibchen zurück, in der Hoffnung, dass sich das Weibchen noch etwas Zeit lässt (und nach reiflichem Abwägen der Möglichkeiten und der Hilfe von Priska - danke nochmal ). 1 1/2 Tage später hatte sie ein gesundes Junges zur Welt gebracht und ich ging davon aus, dass uns da nochmal Nachwuchs blüht. Tatsächlich ist aber nichts passiert. Der kleine Mann hat wohl seine Kastratio und die frische Narbe verdrängt, denn er bedrängte sein hochträchtiges Weibchen direkt nachdem er wieder zu ihr durfte und noch etwas beduselt von der Narkose war. Am frühen Morgen wurden wir sogar durch lautes Quieken wach, da er die Arme die ganze Zeit bedrängt und gejagt hat. Ich schätze mal er hat sich da so verausgabt, dass nichts mehr übrig blieb als es dann ernst wurde.. Für mich war das Ganze schon sehr spannend, da ich schon ewig keinen Bock mehr spätkastrieren musste (das letzte Mal war wohl bei meinem Anfangsschweinchen vor über 10 Jahren *g*) und mir deshalb auch nie ernsthafte Gedanken zur Zeugungsfähigkeit gemacht hatte. Klar, alle Infos kannte ich, auch die verschiedenen Meinungen, aber ich ging dem Problem einfach mit Frühkastraten aus dem Weg.
Hallo Sibylle und herzlich willkommen im Nagerforum! Du kannst Dich im Meerschweinchen Stammtisch vorstellen, der ist gedacht für alles Mögliche, u.a. auch Vorstellungen. Ich freue mich auf konstruktive und interessante Diskussionen!
Weitere Erfahrungen? Sali Zäme Ich greife dieses Thema aus aktuellem Anlass nochmals auf. Im Moment habe ich etliche unkastrierte erwachsene Boys aus einer Zuchtauflösung da, die ich nach der Kastration gerne an gute Plätze weiter vermitteln würde. Mein TA rät zu 4 Wochen "Sperrfrist" nach der Kastra. Ich als eingefleischter Schisshase habe meine Ex-Deckböcke immer 6 Wochen von den Girls ferngehalten oder habe sie gleich mit ihrem schon trächtigen Girl zusammengelassen. Was sagt eure jahrellange Erfahrung? Darf ich die Boys nach 4 Wochen wirklich mit gutem Gewissen zu Girls vermitteln? Ich möchte nämlich keinesfalls ungeplanten Babies in die Welt setzen und schon gar nicht das Leben des vielleicht schon älteren Weibchen gefärden. Bis sie ausziehen leben meine Kastraten übrigens entweder mit Boys oder einem trächtigen Girl zusammen. Ich danke euch ganz herzlich für eure Antworten. Grüessli Barbara
Ich greife dieses Thema auch mal auf. Vor 2 1/2 Wochen habe ich einen unkastrierten Bock und drei Weibchen übernommen. Der Bock ist nun seit 2 Wochen kastriert und sitzt mit dem grössten der drei Weibchen (wiegt ca. 650 Gramm) zusammen. Die beiden Kleinen habe ich von ihm getrennt, da die Chance doch recht gross ist, dass er sie noch nicht decken konnte (sie wiegen erst ca. 350 Gramm). Wann würdet ihr die vier wieder zusammen lassen?
Da passiert nun sicher nichts mehr. Da er ja eh noch mit dem grössten Weibchen zusammen ist, hat er inzwischen die restliche Munition verschossen. Ich würde sie wieder zusammen setzen. Gruss Manu
Hallo Jennifer Bin grad zufällig über diesen Thread hier "gestolpert" und habe mich an meine beiden kastrierten Zuchtböcke erinnert. Wie ist diese Geschichte hier denn weitergegangen? Wann hast Du die Gruppe wieder zusammengesetzt?
Hoi Anna Ich kann zum Thema leider keine weiteren Erfahrungebrichte beisteuern, denn wie sich im Nachhinein zeigte, waren alle drei Weibchen zu dem Zeitpunkt, als sie bei uns ankamen, bereits trächtig - auch die beiden kleinen Mädels mit ihren 330 und 350 Ankunftsgewicht. Zusammengesetzt hatte ich sie allerdings dann tatsächlich zwei Wochen nach der Kastration des Bockes. Wobei eben im Nachhinein eine Trennung gar nicht nötig gewesen wäre, da alle bereits aufgenommen hatten.
Ich frage mich aber trotzdem, wie lange würdet ihr warten, wenn ihr einen Spätkastraten in eine Gruppe Meeris geben wolltet, die keinesfalls Schwanger werden sollte. Reichen die 6 Wochen wirklich, wenn der Bock seine Sperrzeit mit einem trächtigen Meeri absitzen darf? Würdet ihr einen Schimmelkastrat nach 6 Wochen Frist in eine Gruppe mit Schimmelmädels geben? Ich bin da irgendwie auch recht panisch...
Hallo Eve, sechs Wochen reichen auf alle Fälle. Normalerweise sagt man, dass drei Wochen reichen, aber um 100% sicher zu gehen wartet man sechs Wochen. Natürlich kannst Dku den nacher in eine Gruppe mit Schimmelmädchen geben. Da passiert ja nichts mehr.