Herbstzeitlose im Heu

Dieses Thema im Forum "Ernährung und Pflege" wurde erstellt von Reni, 9. Mai 2014.

  1. Reni

    Reni Prominenter Benutzer

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    das ist mit Sicherheit so. Darum will es mir ja nicht in den Kopf, dass man weiter macht und sich der Problematik bewusst ist.
    Als Verkäufer/Hersteller hat man ja auch eine "Produktehaftung". Das könnte ihm über lang mal recht Aerger machen. ......

    LG Reni
     
  2. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Ich kenne einige, die beim Heu eine sogenannte Produktehaftung geltend machen wollten und die Antwort war dann, dass Heu ein Naturprodukt sei und es halt schon mal vorkommen könne und es keine 100% Garantie gibt.

    Bin mir deshalb gar nicht sicher, ob man beim Heu eine sogenannte "Produkthaftung" wirklich auch hat.
     
  3. Helena

    Helena Erfahrener Benutzer

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    Hmm also bei Herbstzeitlose, die man einfach so vor sich hin gedeihen lässt, von «Naturpodukt», das schon mal «vorkommen könne» zu sprechen, finde ich ziemlich, wie soll ich sagen... allerhand.
    Ist ja nicht ein bisschen Brombeergestrüpp oder so, sondern tödlich giftige Pflanzen – für Mensch und Tier.
    In menschlicher Nahrung dürfte sowas doch garantiert nicht vorkommen...

    Ist ja wie wenn einer Kirschen verkauft und dazwischen hat es ein paar Tollkirschen. «Ist halt ein Naturprodukt, das kann schonmal vorkommen...» oder wie?
     
  4. Mira

    Mira VIP-User VIP

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    Dass Heu ein "Naturprodukt" sei, wird jeweils beim Verkauf bei Qualitätsschwankungen geltend gemacht, also mal feiner, mal gröber usw. Das kann ja in der Tat je nach Witterung und Wiese variieren.

    Wenn im Heu HZL enthalten sind, kann das der Verkäufer nicht mit einem Schulterzucken bzw. "ist halt ein Naturprodukt" abtun.

    Ich kenne die rechtliche Situation nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass man ein Futtermittel mit hochgiftigen Pflanzen verkaufen darf. Und in vielen Fällen ist es ja mittlerweile so, dass der Verkäufer Bescheid weiss, dass sich in seinem Heu HZL befinden, weil es ihm z.T. mehrfach gesagt wurde. Und sich damit herausreden, dass dies viel Arbeit mache, geht auch nicht. Klar gibt das Arbeit, die wird aber nicht weniger, wenn man die HZL nicht bekämpft, so lange sie sich noch nicht stark ausgebreitet haben. Und einfach so von selbst verschwinden wird das Gewächs auch nicht ...

    Der Q. musste sein verseuchtes Heu auch aus dem Verkauf nehmen, weil er 1. einen Ruf zu verlieren hat und 2. der Verkauf von Futtermitteln mit Giftpflanzen vermutlich eben doch verboten ist.

    Sollte sich "euer" Bauer einsichtig zeigen und euer Angebot annehmen, mit ihm zusammen die Wiesen zu kontrollieren, dann okay. Ansonsten würde ich mir das Heu anderswo besorgen. Und dass die Bäuerin die Kunden darauf hinweist, dass man das Heu nach HZL durchsuchen sollte, halte ich für unwahrscheinlich - wer würde das dann noch kaufen wollen?

    Ich wünsche eurem Vorhaben mit dem Bauern guten Erfolg!

    Liebe Grüsse

    Claudia
     
  5. Helena

    Helena Erfahrener Benutzer

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    Sodeli...
    Also über die nette Frau Huber, die aber grundsätzlich von der Sachlage (Pflanzenart, ihre Giftigkeit u.drgl.) nicht soviel Ahnung zu haben schien, gelangte ich an ihren Partner, Herr Nussbaumer.

    Er (auch ein älteres Semester der Stimme nach) klang ganz aufgeschlossen. «Ja er habe da eine Stelle mit HZL, aber das gehe nicht in der Verkauf, das gäbe er den Kühen...». Ich erzählte dann, dass wir nun doch etliche HZL im Kleintierheu gefunde hätten und ich einfach auch in ein paar Jahren noch sein ansonsten sehr gutes Heu kaufen möchte – wenn nun aber nichts unternommen würde, dann hätten sie in wenigen Jahren ein grosses Problem. Mir war, als sei er sich über die Dringlichkeit nicht so ganz im Klaren.

    Es war klar zu hören, dass sie sich noch nie mit der Bekämpfung auseinandergesetzt hatten. Meine Info, dass man einfach mit wasserdichten Handschuhen bewaffnet im Mai die Wiesen abschreiten und das Grün der dann ausgetriebenen HZL fest ausziehen müsste und das die Zwiebel dann so schwächen würde, davon hatte er noch nie gehört. Ausstechen ist nicht unbedingt nötig; das Entfernen der Grünmasse reicht, um die Zwiebel so zu schwächen, dass sie abstirbt, wenn man das 2, 3 Jahre lang sicher durchzieht. Zudem sitzt die Zwiebel auch relativ tief im Boden.
    (habe ich von hier)

    Also mein Angebot wurde alles in allem doch dankend angenommen und ich habe mit ihm abgemacht, dass wir gleich Anfang Mai mit ihm nochmals Kontakt aufnehmen, um das ganze zu regeln, wann und wo und so.

    Es kann also sein, dass es auch an einem Samstag ist, keine Ahnung, was uns dann genau erwartet, es dürfte schon einiges abzulaufen sein, dann gehen wir halt mehrmals hintereinander. Und wir gehen auch bei Regen, also unbedingt Stiefel und vorallem (!!) gute, wasserdichte Handschuhe (vielleicht Einweghandschuhe) wegen dem Gift. Und bei Sonne an den Sonnenschutz denken.

    Weitere helfende Hände (und Augen) sind daher willkommen :) Mehr Details werde ich dann wohl wieder hier posten.
     
  6. Reni

    Reni Prominenter Benutzer

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    na das ist doch schon mal was.....!!!
     
  7. Gandalf

    Gandalf Administrator Mitarbeiter Admin

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    Wow welch ein einsatz. Zum glück übernimmt das unser heubauer. Er ist sich dieses problemes bewusst. Da er der hoflieferant des baslerszoo ist.
     
  8. Helena

    Helena Erfahrener Benutzer

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    Das Heu aus Dübendorf ist halt nunmal mit Abstand das beste weit und breit im Raum Zürich für Schweinchen und die Sackgrösse ideal für Leute mit nur wenigen Tieren. Ein Wechsel würde mir schwer fallen...
     
  9. Rakete

    Rakete Prominenter Benutzer

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    Am besten wäre die Aktion an einem Wochenende. Ich muss zwar 1x pro Monat am Samstag arbeiten, wenn ich es früher wüsste, könnte ich auch abtauschen.

    Vielleicht machen ja noch mehr Leute mit. Evtl könnte man für weitere Hilfe einen Aufruf beim Heuwagen hintun? Oder ist das zu sehr rufsschädigend...(wir müssen ja nicht gleich hinschreiben, dass wir HZL eliminieren wollen, sondern Unkraut und Giftpflanzen eliminieren wollen im Heu).

    HZL ist doch auch für Kühe hochgiftig. In einem Artikel-Link stand doch mal, dass lediglich Schafe und Ziegen dies einigermassen vertragen würden, wenn sie daran gewöhnt sind...
     
  10. Reni

    Reni Prominenter Benutzer

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    Je nach dem wann bin ich auch dabei. Warte dann auf die weiteren Infos.
     
  11. Helena

    Helena Erfahrener Benutzer

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    OK er sprach von Rindern.
    Ich hatte es aber so in Erinnerung, dass es für Wiederkäuer oft verträglich ist, bei Kühen es aber in die Milch geht. Er hat aber von Rindern gesprochen, die geben ja keine Milch. Trotzdem, ich würde sowas überhaupt keinem Tier füttern. Dennoch wäre ich dafür, dass er die Pflanze möglichst überall ausrottet, denn sonst breitet sie sich gleich wieder aus.
     
  12. Rakete

    Rakete Prominenter Benutzer

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    @Helena

    könnten wir rechtzeitig einen Termin für den Mai ausmachen? ist ja auch schon fast April....und vielleicht lassen sich ja noch mehr Leute für das Anliegen begeistern; evtl. auch per Aushang am Heuwagen (und dafür müsste es schon genügend früh sein, damit sich noch jemand melden könnte...).

    Ich habe heute beim Heuholen gleich nochmals Frau Huber angesprochen. Das Thema liegt ihr wirklich schwer auf der Seele. Und laut Gespräch wären sie schon dankbar, wenn sich jemand darum kümmert und auch die entsprechende Erfahrung hat. Es sind übrigens 19 ha Wiese (welche in Gemeinschaft mit anderem Bauer bewirtschaftet wird)...
     
  13. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Ich finde es ja wirklich toll von euch, dass ihr es machen würdet. Ich kann aber ehrlich gesagt nicht ganz verstehen, weshalb, es sind ja anscheinend mehrere Bauern, nicht einfach ein paar Arbeitslose, Ausländer oder Frauen für 12.-- in der Stunde angestellt werden um euch zu helfen. Die Bauern die ich kenne, stellen auch solche Leute (Billigjobs) ein um zum Beispiel zu jäten in den grossen Salatfeldern. Irgendwer wäre sicher froh, wenn er ein bisschen was dazu verdienen könnte. Und das halt nicht alles und von jedem gratis gemacht wird, ist halt so und das Heu wird ja auch nicht gratis abgegeben.

    Ich habe vorletztes Jahr auch an 6 Samstagen/Sonntagen für 4 Stunden am morgen auf einem Erdbeerfeld mitgeholfen. Man wird zwar nicht reich dabei, aber mir hat es für so kurze Zeit noch Spass gemacht. Ich möchte es jetzt auch kein ganzes Jahr lang machen, es war aber einmal eine andere Erfahrung.
     
  14. Rakete

    Rakete Prominenter Benutzer

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    Ich habe das Gefühl, die würden den öffentlichen Heu-Verkauf eher einstellen, als das der Mehraufwand betrieben wird. Irgendwie ist auch die Angst heraus zu hören, dass sie früher oder später eine Klage am Hals haben und das auch vermeiden wollen... Obwohl ich ihr gesagt habe, das HZL-Problem sei in letzter Zeit an verschiedenen Orten in der Schweiz und Deutschland aufgetreten (und auch in den grösseren Verkaufsstellen). Es ist also ein generelles Problem.
     
  15. Locke

    Locke Prominenter Benutzer

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    Nein, aber überlegt euch doch im Ernst mal. Wer macht es denn die nächsten Jahre? Auch ihr? Früher oder später müssen sie sich eh Gedanken darüber machen oder aufhören damit.

    Ich war der Meinung es gehe nur um einen Bauern, aber grad mehrere. Ich finde schon, dass auch sie sich dann zusammensetzen müssten um etwas zu unternehmen.

    PS: Ich würde es nun freundlichkeitshalber und da ihr es schon gesagt habt, dieses Jahr einmal durchführen und dann nächstes Jahr schauen, ob die Bauern es nun selber machen. Ihr könnte euch das ja wirklich nicht jedes Jahr selber vornehmen.
     
  16. Helena

    Helena Erfahrener Benutzer

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    Es sind zwei Bauernfamilien, so wie ich das sehe, Huber und Nussbaumer.

    Warum ich mich dafür einsetze? Weil ich, wie auch Moni schon schrieb, befürchte, dass der Heuverkauf sonst eingestellt wird. Zugleich ergibt sich sicher die Möglichkeit, mit den Verantwortlichen zu besprechen, wie sie das zukünftig sehen. Gemäss Internet reicht es ja, im Frühling die Pflanze auszureissen und das 2 oder 3 Jahre hintereinander, um die HZL-Zwiebeln zum Absterben zu bringen.

    Und wir bekommen einen Überblick, wie schlimm der Befall ist. Ich habe nun in den letzten Wochen in fast jedem der Säcke mindestens eine Blüte gefunden. Herr Nussbaumer kennt gemäss eigener Aussage mindestens eine Stelle mit Befall schon selber (eben die, welche er dann den Rindern verfüttert), das muss man schon mal rausnehmen. Und dann vielleicht zuerst gezielt auf die Wiesen mit Klappertopf, denn wo der wächst, scheint sich auch die HZL wohl zu fühlen.

    @Moni: was hältst Du von 2. und/oder 9. Mai? Oder Freitag, 1. Mai (Tag der Arbeit)...?

    Ich müsste das dann mit Herrn Nussbaumer besprechen, damit er auch da sein wird.

    Lasst uns das jetzt einfach mal machen und dann schauen wir weiter. Ich persönlich würde es auch nächstes Jahr wiederholen – wenn ich dafür weiterhin dieses gute Heu bekommen kann... (ja ich weiss, wäre nicht unser Job, aber das ist mir hier jetzt egal.)
     
  17. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Ich würde Euch raten, nicht so lange zu warten, denn bis dahin ist das Gras bereits so hoch, dass ihr die HZL kaum sehen könnt. Ausserdem sind die Blätter dann bereits verschrumpelt und kaum noch zu sehen. Blüten gibt es ja keine, die kommen dann erst im Herbst.

    Im Moment sieht man die HZL sehr deutlich auf den Wiesen, weil das Gras noch kaum gewachsen ist. Das heisst, jetzt in den kommenden Tagen wäre genau der richtige Zeitpunkt, um sie zuverlässig zu finden.

    Erst im Mai finde ich es ziemlich sinnlos, wird wohl nicht viel bringen (und ausserdem wird kein Bauer begeistert sein, wenn man im hohen Frühlingsgras herumstapft).
     
  18. Helena

    Helena Erfahrener Benutzer

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    Ich habe mich an die Angaben im Netz gehalten, dort steht Mai...

    Genau das Aussehen auf diesem Foto habe ich auch schon selber mal in einer Naturschutzwiese mit Orchideen gesehen, das war auch Anfang Mai (und damals wusste ich nicht, was es war...):

    [​IMG]
    Das in der Mitte ist die Samenkapsel.

    Kommt vielleicht drauf an, wo man wohnt. Ich war letzthin auch auf einer blumenreichen Magerwiese (meine Meeri-Lieblingswiese) und da war noch absolut gar nichts am Wachsen, konnte noch nichts pflücken. Das Gras ist nur dort sehr hoch, wo auch gedüngt wird oder der Boden sehr fett.

    Ich kann aber mal Herrn Nussbaumer fragen, wie es im April so bei ihm ausschaut, ob er vielleicht schon mal eine HZL bei sich sehen würde.
     
  19. Aika

    Aika Administrator Mitarbeiter Admin

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    Ich weiss nicht, ob das je nach Gegend wirklich so stark unterschiedlich ist, aber hier in der Nordwest-Schweiz sieht man genau jetzt die HZL-Blätter sehr deutlich in den noch jungen Wiesen. Es wäre also sehr einfach, sie jetzt zu bekämpfen.

    Ja, frag mal den Bauern, wann er denn meint, dass es die beste Zeit für eine Bekämpfung ist.
    Ich weiss nur, dass im Mai die Wiesen schon recht hohes Gras haben (werden ja auch dann gemäht für das erste Heu), deshalb kann ich mir kaum vorstellen, dass es sinnvoll ist, die Bekämpfung im Mai im hohen Gras vorzunehmen.
     
  20. Rakete

    Rakete Prominenter Benutzer

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    Das Wachstum ist regional sehr unterschiedlich; z.B. habe ich festgestellt, dass in Luzern bei meinen Eltern das Gras schon so weit ist, dass man es pflücken kann. Hier in Zürich ist kaum Wachstum sichtbar.

    Aber wenn man auf Nummer sicher gehen will, dann müsste man sich das jetzt schon mal anschauen gehen. Ich fahre ja sowieso fast täglich in der Nähe vorbei. Nur müsste ich eben wissen, um welche Wiesen es sich überhaupt alles handelt.
    Es wäre auch nicht schlecht, uns dies schon im Voraus mal zeigen zu lassen. Da hätte man auch eine Kontrolle...

    Wie steht es mit Herrn Nussbaumer: zeigt er uns nur die Wiesen oder will er auch dabei sein, wenn wir der HZL zur Leibe rücken? Das ledigliche 'Zeigen' kann man auch schon vorher erledigen...

    PS: ich muss morgen mal schauen, an welchem Tag ich im Mai arbeite (ich habe es mir zu hause noch nicht aufgeschrieben...).
    übrigens habe ich noch kein HZL gefunden in meinen Säcken (nur vor 1 Jahr mal fragliches..). Ich schaue es schon durch, aber auch nicht so gründlich...