Rückfrage aus Satin-Statistik: Hakiro /Satin

Dieses Thema im Forum "Rassen, Farbschläge, etc." wurde erstellt von heissnhof, 21. April 2009.

  1. heissnhof

    heissnhof Benutzer

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    Hallo,
    sorry, wenn ich jetzt mal so frage: Aber versteht Ihr ein Tier aus LH x KH, daß sowohl Rexträger wie auch Teddyträger ist, als Zuchttier?
    Mal abgesehen davon, daß die ABstammung gar nicht stimmen kann, denn aus schoko-gold-weiß x schoko-gold-weiß kann kein schildpatt fallen?
    Da entstehen bei Zuchteinsatz doch nur Tiere, die genetisch vollkommen undefinierbar (und auch noch Satinträger) sind? Schon die Verpaarung der Eltern wäre hier bei uns ein züchterischer Frevel, weil die Lockengene nicht gemixt gehören...

    Aber mag sein, daß das in der Schweiz anders gesehen wird.
     
  2. Xari

    Xari Prominenter Benutzer

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    Hallo, eins der Elterntiere war Schwarz-rot-weiss und wurde im Stammbaum fälschlicherweise als Schoko gezeichnet. Ich züchte bewusst keine Rassetiere und wenn du mal im Forum unter Nachwuchs schauen gehst, wird dir auffallen, dass das auch viele andere nicht tun. Ich brauchen keine Ausstellungen usw. sondern mag bunter Würfe. Was ihr macht interessiert mich nicht besonders, ich hab ein anderes Ziel ;). Mit Hakiro kann ich sowohl Teddymixe wie auch Angoras/Alpakamixe, Strubeli, Glatthaar und Satin züchten. Er macht traumhaftschöne Babys. Alle meine Tiere werden mit HMS bezeichnet und gehen in keine Rassezucht. Sie haben auch einen Stammbaum!
    Es ist eigentlich auch der Sinn des Ganzen das er Satinträger macht, wenn ich Satins züchte,...
     
  3. Anabel

    Anabel Moderator Mitarbeiter Admin

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    Ich habe aus der Statistik Satin zwei Beiträge rausgeschnitten, um die Diskussion hier weiterzuführen.

    Jasmin
     
  4. heissnhof

    heissnhof Benutzer

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    Hallo Xari,
    mir war schon unter der RUbrik "Nachwuchs" aufgefallen, daß das von vielen so gehandhabt wird - daher hatte ich Deinen Post als Anlass genommen, mal nachzufragen, ob das wirklich so Usus bei Euch ist. Es ist nicht als Angriff gemeint und hoffe, das ist so auch nicht rübergekommen.

    Ich selber habe auch gerne "bunte" Würfe. Aber das Mixen von Teddygenen halte ich für kritisch. Einfach deshalb, weil Tiere aus solchen Würfen, wenn sie einer Rasse zuzuordnen sind, manchmal dann doch in Zuchten landen und wieder auf Rasse verpaart werden - und schwups hat man beispielsweise einen US-Teddy, der gleichzeitig Rexträger ist. Gerade gestern rief mich eine Bekannte an, bei der aus 2 US-Teddies 2 GH und 2 (irgendwie-)Teddies gefallen sind. Sowas ist für den Genpool einer Rasse ein Drama, denn schlimmstenfalls fallen aus 2 Rexen US-Teddies, OHNE daß GH dabei ist und die werden dann auch so bezeichnet. Daher bin ich strikt gegen das Vereinen verschiedener Teddygene auf einem Tier. Und ich finde, wenn man schon "züchtet" (und damit Tiere in die WElt setzt), dann kann man das auch weitestgehend rasserein machen, auch wenn man nicht ausstellt. Ich bin auch nur sehr selten auf Ausstellungen, trotzdem ist mir die genetische Reinheit der von mir gezüchteten Tiere wichtig, weil ich es als Züchter für meinen Verantwortungsbereich halte. Und nichtzuletzt gibt es ja genügend rassereine Tiere - auch in den gewünschten "bunten" Farben.

    Ich denke aber, daß ich damit eher das "deutsche" Denken wiederspiegele. Unter deutschen Züchtern ist bekannt, daß in der Schweiz oft rasseunrein verpaart wird und viele deutsche Züchter vermeiden aus dem Grund auch, Tere aus der Schweiz zur Zucht einzusetzen. Mich wundert das nur insofern, als daß die Schweiz in manchem um so vieles weiter ist, als es hier der Fall ist. In dem Fall empfinde ich es aber als vollständig anders herum. Hier würde sich nicht mal jemand trauen, so ein Tier überhaupt als Zuchttier darzustellen - Zucht mit so einem Tier wäre hier ganz einfach ein Tabu.
     
  5. Franziska

    Franziska Guest

    Xari hat sich auf die "Herstellung" wild gemixter Hausmeerschweinchen spezialisiert. Jeder, der bei ihr ein Tier kauft, weiss, dass diese Meeris genetische Wundertüten sind, und die Abstammung wird von Xari offen deklariert. Hier besteht keine Gefahr, dass ein Schweinchen in einer rassenreinen Zucht landet, wo es dann zu unliebsamen Überraschungen kommt. Falls eines ihrer Tiere in eine Zucht kommt, dann höchstens in eine, die das gleiche Zuchtziel verfolgt wie Xari, nämlich bunte, lustige Meerimixe mit wilden Frisuren.


    Tabu sollte in der Zucht meines Erachtens alles sein, was dem Tier/den Tieren schadet. Alles andere ist wohl eher Geschmacksache. Dem Meerschweinchen ist es ja sowas von wurst, ob es seine Locken dem Rex- oder dem Teddygen zu verdanken hat, und es ist ihm auch egal, ob seine Wirbel standardgetreu verteilt sind und seine Haarlänge innerhalb einer bestimmten Norm liegt. Die Tiere wollen einfach ein schönes Meerileben führen, und das können sie als Mixe ebenso gut wie als reinrassige Tiere. Die Mixe haben höchstens noch den Vorteil, dass sie ganz bestimmt nie auf Ausstellungen herumsitzen müssen. Zudem haben sie aufgrund ihres einmaligen Aussehens eine grosse Chance, das Herz eines Liebhaberhalters zu erobern und in liebevoller Haltung zu landen, ohne je zur Zucht "hinhalten" zu müssen.

    Gruss, Franziska
     
  6. Hausmeerschweinchen werden genauso ausgestellt, wie Rassetiere.

    http://www.meerschweinchenfreunde.ch/berichte/20070825Weinfelden.html

    http://www.meerschweinchenfreunde.ch/berichte/20071202Moehlin.html

    Ich bin absolut der Hausmeerschweinchenfan, eben weil es Unikate sind. Oder wenn rasserein, dann Zeichnungstiere.

    Was ich nun nicht mag, ist das Mixen verschiedener Haarlängen. Ich persönlich (Achtung Geschmackssache) finde es fürchterlich, wenn an einem Rosettenschweinchen nun plötzlich eine lange Haarsträhne hochsteht, andere finden aber genau das supersüss.

    Vom Mixen von Lockengenen habe ich nun überhaupt keine Ahnung. Ich denke, wenn Xari Abstammungsnachweise mitgibt, kann nichts passieren.

    Nur, es ist eben halt unberechenbar, was aus einer Verpaarung kommt.

    Für mich ist das Wort Zucht Definitionssache. Ich würde darunter eigentlich verstehen, das es um das "Herausarbeiten" bestimmter Merkmale geht, also Typverbesserung, eine bestimmte Farbe oder so etwas.

    Da würde ich dann von Zuchtziel sprechen. Bei den Mixen kann es kein Ziel geben, weil man nicht weiss, was rauskommen kann.

    Das Ziel, wenn man Leben in die Welt setzt, sollte natürlich immer die Gesundheit sein und der Gesundheit ist das Aussehen ja nun egal.

    Was mich ja viel bedenklicher stimmt ist das Satingen, aber das hatten wir ja nun schon überreichlichst;-)))

    Ich kann Sibylles Nachfrage aus Sicht eines Rassezüchters voll und ganz verstehen.

    Ich bin hellauf von HMS begeistert, aber irgendwie würde ich ihre "Herstellung" nicht als Zucht im klassischen Sinne bezeichnen.

    Liebe Grüsse
     
  7. heissnhof

    heissnhof Benutzer

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    Hallo Ihr,
    ich möchte nicht, daß meine Anfrage in irgendeiner Weise als Angriff verstanden wird, ich hoffe, das ist deutlich geworden.

    Mir fallen da halt sehr deutlich die ländertypischen Eigenheiten auf. Denn hier ist es sogar so, daß wenn eine Familie mal Meerinachwuchs haben will, daß selbst dort sich dann häufig über Rassen etc. informiert wird und zumindest der Versuch gemacht wird, halbwegs "rasserein" zu verpaaren - aber natürlich gibts auch da die buntesten Mixe.

    Was ich nicht so sehe, ist, daß Tiere aus solchen Zuchten wie bei Xari nicht in "Rassezuchten" landen. Denn sie werden ja doch sehr häufig wegen irgendwelcher Gründe weitergegeben. Kein Züchter kann doch bei noch so sorgfältiger Abgabe sicher sein, daß die Tiere bleiben, wo man sie hingegeben hat.
    Ist ein Genpool erst mal vermischt, ist das nicht rückgängig zu machen. Sehr deutlich wurde das bei der Zucht der Lunkaryas, bei denen man als Partnerrasse die Perus wählte. Auch dort kommt es vor, daß sich auf Tieren die Lockengene von lunky und Rex versammelten und die Tiere beides zeigten - letztendlich häufig (auch aufgrund mangelnder ERfahrung) nicht auseinanderzuhalten sind. Ähnlich kritisch ist das Einzüchten der starken C-Aufhellungen in die Schimmel - einmal geschaffen, sind diese Genkombis im Umlauf und natürlich haben hier und da auch solche Tiere Nachwuchs.
    Den Tieren ist das tatsächlich egal und in erster Linie sollte es um Gesundheit und artgerechte Haltung gehen.
    Mag sein, daß mir das Vermischen von Genpools als Biologin extrem aufstößt, denn das hat auch viele Wildarten und alte Haustierrassen mit einzigartigen Eigenschaften zerstört. Oft Rassen, die über Jahrhunderte entstanden waren.

    Wenn auch das Ergebnis solcher Zucht reine GEschmacksache ist, hat es aus meiner Sicht dennoch eine weitreichendere Bedeutung, nämlich die des Erhalts von Haustierrassen - und die stellen ein Kulturgut dar.

    Als Hausmeerschweinchen sehe ich übrigens alle Meerschweinchen an. Ich kann auch durchaus akzeptieren, daß man sich als Ziel einfach uneinheitliche, bunte Schweinchen setzt. Immerhin ist das Ziel dann ja wenigstens selber gesetzt und man hat nicht die Doktrin irgendeines Standardes.
    Ich bin ja Meerimäßig im Net in einigen Ländern unterwegs und eigentlich wird das Trennen der Teddygene dort überall ähnlich gesehen.

    @Petra: Das Problem bei den Lockengenen ist, daß die meisten davon rezessiv sind. Man sieht es einem glatthaarigen also nicht an, ob es eins trägt oder nicht. GEnau wie das Satingen, kann es sich über zig Generationen verstecken.
     
  8. Franziska

    Franziska Guest

    Jaja, keine Sorge, alles klar :) !



    Ja, da hast Du recht - wenn man den Begriff Hausmeerschweinchen als Gegensatz zu den Wildmeerschweinchen verwendet, also einfach die domestizierten Formen meint.

    In der Schweiz wird der Ausdruck "Hausmeerschweinchen" jedoch auch als Gegensatz zum Begriff "Rassenmeerschweinchen" verwendet. Ein Hausmeerschweinchen in diesem engeren Sinne ist dann jedes Meeri, das eben NICHT rassenrein, also ein Mix ist. Etwas, was kurz- und glatthaarig, aber kein reines EKH ist, heisst dann "Hausmeerschweinchen glatthaarig", etwas, was lange glatte Haare ohne Wirbel hat, aber kein Sheltie ist, wird als "Hausmeerschweinchen Typ Sheltie" bezeichnet usw. Natürlich verlangt dies vom Züchter Ehrlichkeit und Transparenz, was die Abstammungsangaben betrifft.

    Diese Verwendung des Begriffes Hausmeerschweinchen mehr oder weniger als Synonym für "Mix-Schweinchen" habt Ihr in Deutschland nicht, oder?


    Gruss, Franziska
     
  9. heissnhof

    heissnhof Benutzer

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    Nein - diesen Begriff gibt es bei uns nicht. Unter Meerschweinchen versteht man generell die domestizierte Form. Und wenn so ein Mix einer Rasse zuzuordnen ist, dann wird es in der Regel als bespielsweise Rosettenmix beschrieben. Langhaar-Kurzhaarmixe mit Schleppe werde oft VokuHilas bezeichnet (vorne kurz hinten lang) oder auch als Langhaar-Kurzhaar-Mixe.

    Aber ist ja klar, daß wenn es in der Schweiz gezielt gezüchtet wird, daß es dann auch einen Begriff dafür gibt. Zucht wird hier hier eigentlich immer als möglichst rassereine und sagen wir mal "farbsinnvolle" (farblich geht man ja manchmal Umwege) Anpaarung verstanden. Ich kenne hier keine einzige Zucht, die Mixe als Ziel hat, nicht einmal Zuchten von Kindern. Da sind wir also mal wieder sehr gründlich ;-)).
     
  10. Xari

    Xari Prominenter Benutzer

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    Na ja, dann kennst du nun mich :). Ich liebe Mixe,..Magpie, Harlekin, Teddy, Lockenmixe, Langhaar, Kurzhaar, mal Vokuhila usw. Gerne mit schönen Köpfen und Schlappohren. Unsere Buben werden alle kastriert weitergegeben, ausser an bekannte Zuchten. Falls ein Züchter ein Mädel möchte geht das mit Stammbaum raus. Keiner käme auf die Idee beim mir ein Standart Rassetier zu kaufen. Ich habe gar keine solchen. Und ob ich nun eine Rasse nachzüchte wo ich x Würfe in der selben Farbe habe usw. oder HMS ist doch egal, vom Tier aus jedenfalls sicher. Wichtig, ich gebe die Tiere mit Abgabevertrag ab und in eine Zucht mit Stammbaum. Da sieht man schon an den Eltern das es nichts Rassereines ist und wenn sie ohne Stammbaum an einen Liebhaber raus gehen, sind sie ja auch nicht für die Rassezucht geeignet. Ich finde es gut, dass auch Liebhaber von HMS die Möglichkeit haben diese nicht aus einer unseriösen Zucht oder dem Tierhandel beziehen zu müssen. Ich achte sehr auf eine saubere Haltung, gute Ernährung und gute Plätze für die Tiere. Meines Erachtens macht das eine Zucht aus und nicht der Standart oder die Rasse. Wir haben hier auch keinen "Ausschuss" mit Fehlwirbeln, Kiemen, Farbfehler usw. Es sind alle toll :).
    Grüesssli Sabrina
    Hier einige Babys von Hakiro:
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  11. karin007

    karin007 Prominenter Benutzer

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    Auch bei mir wuseln zwei Hakiro Töchter herum.

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    Mein TraumsäuliHerzaugen

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    und hier noch ein Satinfischmeeri:narr:

    (die Fotos sind halt nicht so gut wie die von Sabrina;-))

    Bei mir wuseln aber auch einige Rassetiere herum und eins davon stammt sogar aus Deutschland. Leider weiss ich nicht aus welcher Zucht. Aber am meisten angetan haben es mir schon die Hausmeeris. Bei der Zucht kann ich nicht wirklich mitreden, denn ich züchte ja nicht und wenn es mal einen Wurf gibt, dann muss er kunterbunt sein und alle müssen bei mir bleiben können:d040:
     
  12. Piri

    Piri Prominenter Benutzer

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    Ländertypische Unterschiede sind wirklich interessant zu beobachten, nicht nur bezüglich der Zucht. Es gibt zB. auch einige Länder, die einem als absoluten Tierquäler hinstellen, weil man seine Tiere in Aussenhaltung hält....So sind die Meinungen verschieden. Zu der Zucht, mir sind gesunde Tiere mit gesunden Eltern/Grosseltern... eigentlich das allerwichtigste. Ich persönlich finde richtige Hausmeeris (insbesondere Strubeli) einfach nach wie vor mit Abstand die schönsten Meerschweinchen. Um sie auf eine Rasse zu konkretisieren wären es Rosettenmeeris (aber wo gibt es denn schon eine reinrassige Rosettenzucht?!). Aber wuschelige Rosetten, die also noch in den Vorfahren irgendwas langhaariges drin hatten oder einfach sonst nicht nur stur schöne Rosetten haben(und so hartes Fell), finde ich halt am allerschönsten. Richtige Mischlinge halt. 80% meines Rudel besteht genau aus solchen Schweinchen:p030:
    Würde ich züchten, würde ich genau solche Meerschweinchen züchten, damit unsere wunderschönen, klassischen Strubelis weiterhin existieren und nicht nur noch in so genannten "Huddelzuchten" produziert werden. Aber das mit den Hausmeeris (bzw. Strubelis) ist schlicht eine persönliche Vorliebe von mir und hat in dem Sinn nichts mit der Zucht zu tun.

    Ich kann auch die Argumente von Rassenzüchter sehr gut verstehen, nur glaube ich, da liegt das Problem nicht so sehr an den seriösen Hausmeerizüchtern (die sich zumindest bemühen, gute Plätze für die Tiere zu finden), als vielmehr an den leider vielen unseriösen Vermehrungen die überall planlos stattfinden.
    Wegen dem Vermischen des Genpools habe ich noch eine Frage. Kann es nicht sein, dass, wenn man zu lange immer Tiere mit ähnlichem Genmaterial verpaart, wenn möglich noch Rückverpaarungen macht, sich die Genvielfalt dann verringert und die Tiere möglicherweise auch krankheitsanfälliger werden? Ich bin ein Laie auf dem Gebiet, aber da ein Biologiestudium für mich durchaus eine Option wäre, interessiere ich mich sehr für solche Sachen. :)

    Ui das war lange. Bitte entschuldigt allfällige Schreibfehler oder seltsame Satzkonstruktionen, bin schon etwas müde:p030:. Ist aber eben ein spannendes Thema:)

    Glg Annina
     
  13. heissnhof

    heissnhof Benutzer

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    Hallo Ihr,
    also ich kann den Standpunkt schon gut nachvollziehen, daß es besser ist, wenn solche Mixe gezielt produziert werden, als wenn sie von Leuten, die sie wollen von irgendwelchen Vermehrungsinstitutionen bezogen werden müssen.
    Und ich finde es klasse, daß es bei Euch immerhin möglich ist, dieses Ziel klar zu vertreten, ohne daß man dafür gesteinigt wird. Denn das wäre hier der Fall.

    Jeder bringt ja in seine Zuchtziele seine eigene "Geschichte" mit ein - also viele Erfahrungen und Überlegungen aus anderen Lebensbereichen.
    Ich selber könnte so etwas nicht züchten. Mir ist die Reinheit der Schläge sehr wertvoll. Hängt neben meinen Überlegungen aus der Biologie auch damit zusammen, daß ich auch ein wenig GEflügel züchte. Und da wird es sehr deutlich, was mit unseren alten Haustierrassen passiert ist: Jeder Landstrich hatte "seine" landestypische Rasse. Da gibts Geflügelrassen, die neben einer enormen Eierproduktion, super robust in der Aufzucht sind und nebenbei beste Fleischlieferanten sind und gute Bruteigenschaften haben. FAst alle dieser Rassen sind auf Bauernhöfen von den Legehybrigen verdrängt worden. Der durchschnittliche Bauer hat nicht mehr mehr eine Ahnung davon, daß es beim "Huhn" Unterschiede gibt. Die ehemaligen Nutzungsrassen existieren nur noch in privaten Zuchten und werden heute nicht mehr auf Nutzwert, sondern auf Schönheit gezüchtet - welch ein Frevel....
    Gute Hühnerrassen bringen fast die gleiche Legeleistung wie Hybriden, legen aber viel langjähriger und erkranken nur selten an Legedarmentzündung - viele Hybriden sind nach 2 Jahren schlicht ausgesaugt und viele davon versterben nach kurzer Zeit an Legedarmentzündung. Überleben sie es, dann kommen gar keine Eier mehr. Ich züchte Sussex - da bringt ein Hahn locker 4-5 kg auf die Waage - die HÜhner legen selbst im 5. Jahr noch viele Eier....
    Und noch schlimmer - diese Hybriden werden sogar ins Ausland exportiert, sogar nach Afrika und verdrängen dort die Schläge, die auch ohne Brutapparat überleben können....so - nun reichts.
    Ähnliches gilt für viele Rinderrassen, Schweinerassen etc.

    Klar ist die Lage beim Meerschweinchen anders, deren Sinn liegt im Gefallen und darin, dem Halter möglichst lange gesund erhalten zu bleiben - und das "leisten" Mixe natürlich genauso.
    ABer ich kann mich halt von meinen Überlegungen da nicht frei machen - muß ich ja auch nicht. Dabei sehe mich noch nicht einmal als strikter Ausstellungs - oder Standardzüchter. Und ich finde auch nicht, daß eine Zucht sich nur dann legitimiert, wenn sie sich irgendeinen von fremden Menschen gemachten STandard unterwerfen - und wirklich zielgerichtet wird in vielen Rassezuchten ja auch nicht verpaart.
    Mir macht halt das "Formen" Spaß, das züchterische Herausarbeiten von Schlägen, die es noch gar nicht oder wenig gibt. Für mich ist das schöne an der Meeriwelt die Vielfalt und die ginge halt bei ausschließlichen Mixveraarungen verloren.
    Aber wie wir sehen, gibt es ja zum Glück verschiedene Ansätze und Überzeugungen, so daß um die Vielfalt in der Meerschweinchenwelt keineswegs gebangt werden muß!

    @Piri: Zu Deiner Frage: Die Arten sind sehr viel inzuchtresistenter als meist angenommen. Besonders Nager etc. sind da sehr robust. Ist das Ausgangsmaterial genetisch gesund, kann über viele Generationen Inzucht betrieben werden, ohne daß inzuchtbedingte Schäden auftreten. Das ist beim Meerschwein wenig erforscht. Auch da gibts in der Geflügelzucht sehr viel mehr INformationen. Dort erhält man Schläge mit kleinem Genpool dadurch, daß man möglichst viele verschiedene Elterntiere einsetzt. Also nicht über Jahre immer den gleichen Bock, sondern von den Nachzuchten möglichst viele Tiere - denn die Neukombination der Gene bei Zeugung sorgt auch schon für Vielfalt. Beim Menschen konnte man ja auch feststellen, daß die Besiedelung Europas auf genau 7 Frauen zurückging.